Gezielte Sabotage durch Kollegen - Hilfe!

  • Hallo zusammen,


    leider hat es sich einer meiner Kollegen wohl zur Aufgabe gemacht, mich zu sabotieren. Es ist jetzt das insgesamt dritte Mal, dass er systematisch versucht mir zu schaden. Er schnappt über den Flurfunk irgendwelche halbgaren Informationen über meinen Unterricht, etc. auf und bombardiert dann die Schulleitung mit Mails zu diesen vermeintlichen Pflichtverletzungen. Jedes Mal bin ich direkt selbst diesbezüglich an die Schulleitung herangetreten sobald ich das mitbekommen habe. Jedes Mal hat es sich in Wohlgefallen aufgelöst.


    Bei diesen Vorfällen belässt er es aber oftmals nicht bei der Schulleitung sondern er zieht laufend andere Kollegen (und leider in einem Fall auch eine ganze Klasse) mit rein, die dann so ins Kreuzfeuer geraten.


    Die zuständige Abteilungsleitung scheint mit der Situation überfordert. Die Schulleitung möchte sich so gut es geht raushalten. (Eigentlich sind wir ja auch alt genug.)


    Für mich ist eine kollegiale Zusammenarbeit mit dem Kollegen nicht mehr denkbar nach diesen Vorfällen. Ich möchte einfach nur, dass er mich in Ruhe lässt und dass er aufhört, mich laufend bei der Schulleitung wegen nichts und wiedernichts anzuschwärzen.


    Hat Jemand einen Vorschlag was ich dagegen unternehmen kann? Ich weiß nicht mehr weiter. Ich will einfach nur in Ruhe meine Arbeit machen.


    Lg und danke,

    Mrs Pace

  • Hallo Mrs Pace,


    kennst du einen möglichen Grund, warum der Kollege dieses tut? Macht er es auch bei anderen KuK oder hat er es schon mal früher gemacht?


    Ich würde folgendes Vorgehen vorschlagen (wenn nicht schon bereits gemacht)

    1) Kollegen gezielt unter Zeugen (befreundete Kollegin/ befreundeter Kollege/ Mitglied des Lehrerrates) zur Rede stellen.

    2) Ggf. Hilfe von Außenstehenden (Schulsozialsarbeiter*In z.B.) einbeziehen.

    3) Wenn es in Richtung Verleumdung geht, ggf. bei der Polizei anzeigen (vorher ankündigen und dann durchziehen). Das sollte aber nur der allerletzte Schritt sein.

    Wenn es in Richtung Mobbing geht, muss die SL etwas unternehmen!

  • Lass dir diese Mails von der Schulleitung als Beweis geben und notiere die Aussagen der Kollegen.

    Anschließend würde dem betreffenden Kollegen klar machen, dass er sich mit einer Verleumdung oder üblen Nachrede im strafrechtlichen Bereich bewegt und ggf. Anzeige erstatten.


    Vorher kannst du natürlich die Abteilungsleitung und die Schulleitung auffordern derartiges Verhalten zu unterbinden. Personalrat nicht vergessen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Liebe MrsPace,


    das ist echt übel. Flipper79 s Hinweise Nr. 1 und 3 finde ich sehr gut. Ich habe einmal in irgend einem Buch zu dienstrechtlichen Fragen vom Verfasser den Vorschlag gelesen, man solle, wenn man sich hanebüchenen Vorwürfen gegenüber sieht, eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen sich selbst stellen. Die Schulleitung müsse dann ermitteln und offiziell feststellen, dass an den Vorwürfen nichts dran sei. Ich weiß aber nicht, wie realitätsfern der Vorschlag ist und ob er vom Dienstrecht in BaWü überhaupt gedeckt ist.

  • Das hört sich wirklich übel an und ist sicher eine unangenehme Situation. Wenn das schon so eskaliert ist und Gespräche nicht mehr weiterführen, sind vlt. härtere Gangarten angezeigt. Intern käme hier die Inpflichtnahme der Schulleitung im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht in Frage, die dem Kollegen klar zu machen hätte, dass dieses Verhalten nicht länger toleriert wird. Da hier ggf. gemauert wird und das nicht zum Erfolg führt, käme evtl. auch der Rechtsweg in Frage.


    Je nach Inhalt könnte eine Üble Nachrede vorliegen, gegen die man vorgehen kann. Das muss nicht gleich ein Verfahren sein, was man eh als Privatklage anregen müsste. Es reicht bereits das Erwirken einer strafbewehrten Unterlassungserklärung mit vereinbarter Vertragsstrafe.

  • Gibt's bei Euch keinen abgeschiedenen Flur für ein klärendes Gespräch?


    Hat beim Bund funktioniert...

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Ja, hier sehe ich auch eine klare Pflichtverletzung seitens des Kollegen UND der Schulleitung.

    Die Schulleitung darf so etwas nicht dulden, weil es den Schulfrieden erheblich stört, und der Kollege soll seinen Frust woanders ausleben. Die Zeiten von Blockwarten sollte doch eigentlich vorbei sein.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Es gibt ja keinen vernünftigen Grund, warum man sich so verhält. Also ist er einfach ein ...(überleg dir hier was). Versuche nicht, zu ergründen, warum er das tut, das ist irrelevant.

    Ich sehe auch so, dass hier die SL gefragt ist. Wenn die nichts unternehmen will, Beratungslehrer (wäre zumindest hier in Bayern der Ansprechpartner) oder eine andre beratende Stelle.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Hallo nochmal, zu später Stunde...


    Danke für eure Beiträge.

    kennst du einen möglichen Grund, warum der Kollege dieses tut? Macht er es auch bei anderen KuK oder hat er es schon mal früher gemacht?

    Ich kann mir den Grund denken... Ich versuche es mal möglichst allgemein zu formulieren... Auch, damit eine Wiedererkennung verhindert ist... Ich habe mich (zurecht) geweigert nach seiner Pfeife zu tanzen. Daraufhin ist er verbal (leider auch in schriftlicher Form, im "Beisein" mehrerer Kollegen) derart eskaliert, dass ich damit zum Personalrat, zur Schulleitung und zu einer weiteren Stelle bin. Zu allem Übel habe ich an allen drei Stellen recht bekommen...


    Und seither versucht er eben krampfhaft das Haar in der Suppe zu finden und versucht mich laufend zu sabotieren.


    Dass er sowas früher schonmal gemacht hat, wüsste ich jetzt nicht. Werde da aber mal nachforschen.

    Vorher kannst du natürlich die Abteilungsleitung und die Schulleitung auffordern derartiges Verhalten zu unterbinden. Personalrat nicht vergessen.

    Der ÖPR ist am Ende mit seinem Latein. Mit dem Schulleiter werde ich nochmal reden. Ich glaube auch, dass er hier ein "Machtwort" sprechen sollte.

    Intern käme hier die Inpflichtnahme der Schulleitung im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht in Frage, die dem Kollegen klar zu machen hätte, dass dieses Verhalten nicht länger toleriert wird.

    Der Schulleiter wäre allerdings von sich aus jetzt damit gar nicht an mich herangetreten und hätte es wohl im Sande verlaufen lassen, wenn ich nicht selbst damit gekommen wäre. Trotzdem kann und möchte ich es natürlich nicht auf mir sitzen lassen, wenn solche Dinge im Kollegium und unter den Schülern über mich verbreitet werden.

    Das war mein erster Gedanke. Möglicherweise etwas Privates, das er anders nicht klären kann. :weissnicht:

    Ja, mittlerweile glaube ich auch, dass es gar nicht mehr um irgendetwas Inhaltliches geht, sondern ums Prinzip. Er hat ein privates Problem mit mir. Fertig.

    Es gibt ja keinen vernünftigen Grund, warum man sich so verhält. Also ist er einfach ein ...(überleg dir hier was). Versuche nicht, zu ergründen, warum er das tut, das ist irrelevant.

    Ich sehe auch so, dass hier die SL gefragt ist. Wenn die nichts unternehmen will, Beratungslehrer (wäre zumindest hier in Bayern der Ansprechpartner) oder eine andre beratende Stelle.

    Genau... Ich sehe da auch keinen vernünftigen Grund... So verhält man sich doch auch nicht unter Kollegen. Selbst wenn ein Kollege mal was falsch macht... Dann spricht man doch erstmal den Kollegen an und rennt nicht gleich damit zur SL. Klar, wenn der Kollege nachweislich etwas falsch macht und dann blöd reagiert... So a la "Kümmer dich doch um deinen eigenen Sch****" ... Dann könnte ich es verstehen, wenn die SL ins Boot geholt wird. Aber das war ja hier nicht der Fall.



    Ich werde jetzt wohl nochmal mit dem Schulleiter sprechen und ihn darum bitten, dem Einhalt zu gebieten. Personalratsmäßig fällt mir jetzt nur noch der Gang in die Stufe ein. Aber ob sich da dann was tut. Eigentlich müsste der ÖPR da ja wenn einen besseren Zugang zu dem Kollegen haben.



    Anwalt etc. möchte ich ehrlich gesagt erstmal vermeiden. Wir werden ja noch längere Zeit gemeinsam an der Schule sein... Das fände ich dann auch irgendwie "ungünstig" fürs Klima... Andererseits ist für mich das kollegiale Verhältnis zu dem Kollegen eh schon derart geschädigt, dass ich am liebsten gar nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte...

  • Du musst überhaupt keinen Grund überlegen, warum der sowas macht. Wende dich an die Gewerkschaft bzw. den Personalrat (wer bei euch eben zuständig ist, bei uns wäre es die Gewerkschaft) und reiche mit deren Hilfe eine offizielle Beschwerde bei der zuständigen Behörde ein. Die Idee "Anwalt möchte ich vermeiden" ist definitiv falsch. Die Person ist bösartig und möchte dir schaden, da lohnt sich keine Gutmütigkeit.

  • Miese Situation.


    Auf jeden Fall solltest du anfangen, sämtliche Vorfälle zu dokumentieren (inklusive der dir bekannten Maßnahmen der SL).


    Ich würde auch gezielt(er) die Beziehung zu anderen Kollegen pflegen, um möglichst viele Verbündete zu haben.

  • Ist der Kollege schon länger da und du bist relativ neu und hast ihm Tips gegeben, wie es besser geht? Oder machst du selbst Dinge innovativ, bist leistungsstark?


    Hallo zusammen,


    Die zuständige Abteilungsleitung scheint mit der Situation überfordert. Die Schulleitung möchte sich so gut es geht raushalten. (Eigentlich sind wir ja auch alt genug.)

    Die SL kann sich aber nicht raushalten, oder sie beteiligt sich indirekt, weil sie dem Kollegen Rückendeckung gibt. Bei Mobbing braucht es jemanden, der von oben durchgreift.


    Anwalt ist hier wohl eher falsch, was soll der machen?


    Sozialarbeiter ebenfalls falsch, es sei denn, er hat einen sehr guten Stand im Kollegium und bei der SL. Der hat in aller Regel im System Schule/Kollegium nichts zu melden.


    Dokumentieren ist sicher nicht verkehrt. Und dann die Schulleitung noch mal in Ruhe ansprechen, die dokumentierten Vorfälle und einen vertrauensvollen sowie einen standfesten Kollegen mitbringen und die Dringlichkeit klar machen.

  • Anwalt ist hier wohl eher falsch, was soll der machen?

    Eine Abmahnung des mutmaßlich strafbaren Verhaltens erwirken und auf eine Unterlassungserklärung hinwirken.


    Ich bin aber bei MrsPace , dass das eher Ultima Ratio wäre und die Suche nach internen Lösungen zunächst vorzuziehen ist.

  • Hallo Mrs. Pace,


    ich war mal bei einer Mobbing-Beratungsstelle.

    Dort wurde geraten alle Vorfälle mit Datum und falls möglich mit Unterschrift eines Zeugen zu dokumentieren. Hauptsächlich, damit man etwas Konkretes vorweisen kann und nicht vage bleiben muss, wie hat "immer wieder" oder "öfter"... gemacht.

    Zum Anderen denke ich auch, dass das Aufschreiben etwas Abstand schafft.


    VG

    Misspoodle

  • Eine Abmahnung des mutmaßlich strafbaren Verhaltens erwirken und auf eine Unterlassungserklärung hinwirken.

    Mobbing ist normalerweise recht subtil. In diesem Falle hat der Mobber zwar offenbar nicht so viel Erfahrung, aber das kommt. Und er wird nicht so doof sein, etwas strafrechtlich Relevantes zu unterstellen. Zur Anwältin zu gehen und zu sagen "der Kollege ist gemein, er erzählt den Schülern immer, ich machte keinen guten Unterricht" funktioniert nicht, das versteht ein Außenstehender auch gar nicht. Aber eine Klasse aufwiegeln kann man trotzdem ganz übel.

  • ggf. bei der Polizei anzeigen (vorher ankündigen und

    Warum sollte man das vorher ankündigen? Wenn Straftaten begangen wurden bringt man diese zur Anzeige bzw. stellt einen Strafantrag. Das muss man sich nicht von der Täterin absegnen lassen.


    So wissen dann sowohl die Täterin als auch die untätige Schulleiterin, wo sie dran sind.


    Raum für erzieherische Eingriffe oder Klimaoptmierungsmaßbahmen sehe ich nicht. Entweder man ignoriert das oder man packt das grobe Besteck aus.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • laleona

    Du weißt aber schon, dass Du ihr etwas vorschlägst, was nach hinten losgehen kann. Die Aufzeichnung des nicht öffentlich gesprochenen Wortes ist zunächst Mal eine Straftat. Wenn sie ganz viel Pech hat, hat sie dann die Dienststelle gegen sich in Stellung gebracht.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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