Konferenzen optimieren

    • Offizieller Beitrag

    Kein Mensch kann 7-8 Stunde am Stück hochkonzentriert arbeiten. Und quatschen mit Kollegen trägt zur Regeneration bei. Außerdem hilft es auch oft bei der Lösung von Problemen

    Ich habe dir hier noch einmal den Beitrag von sissymaus kopiert, auf den ich reagiert habe.

    Zitat von Sissymaus

    Also: Ein Arbeitnehmer, der um 7 stempelt und dann von seinen 7 Stunden Anwesenheit 5 verdaddelt


    Von "quatschen mit dem Kollegen" war da nicht die Rede, sondern von 5 Stunden Faulenzen bei 7 Stunden Arbeit.

  • Ich habe dir hier noch einmal den Beitrag von sissymaus kopiert, auf den ich reagiert habe.


    Von "quatschen mit dem Kollegen" war da nicht die Rede, sondern von 5 Stunden Faulenzen bei 7 Stunden Arbeit.

    Je nach Aufgabengebiet sind auch solche Tage durchaus in Ordnung. Wenn es aber immer so ist, kommt es halt auf die Firma an. Je größer diese sind desto größer auch die Wahrscheinlichkeit, dass es auch ein Arbeitnehmer gibt die nur sehr wenig oder gar nichts zur Firma betragen und es stört aber auch keinen.

  • Ein Freund von uns ist... äh irgendwas am PC mit Texten und so, Werbung, glaube ich, der meinte mal, dass er immer wieder Tage ohne echte Arbeit habe, die er aber im Büro verbringen müsse und dann würde er halt dies und das surfen. Es ist ein kleines Büro mit 5 Mitarbeitern. Dafür ist es wann anders halt mal stressig.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich habe auch jemanden in der Verwandtschaft, der ausnahmslos alle möglichen privaten Sachen im Büro macht. Wir suchen nach einem schönen Ferienhaus. Zitat: "Das mache ich morgen im Büro, da habe ich Zeit für sowas"


    Ich verteidige da auch nichts, aber das ist die Realität. Und wie immer gilt: Das ist nicht zu pauschalisieren, kommt aber in nicht unerheblicher Anzahl vor. Manchmal fliegt man deswegen raus. Manchmal passiert nix. Manchmal wird das geduldet, weil eben alles andere stimmt. Hängt stark vom Unternehmen und der restlichen Arbeit ab.

  • Es gab neulich auch mal eine Studie zu dem Thema. Der Anteil echter Arbeitszeit ist erschreckend gering und liegt wohl tatsächlich weit unter 50%. Das liegt aber sicher nicht an (einzelnen) Menschen, sondern am System.

  • Es gab neulich auch mal eine Studie zu dem Thema. Der Anteil echter Arbeitszeit ist erschreckend gering und liegt wohl tatsächlich weit unter 50%. Das liegt aber sicher nicht an (einzelnen) Menschen, sondern am System.

    Liegt auch an den 40 Std im Monat, die man auf der Arbeit verbringen muss, wenn man zB stempeln muss. Gibt ja genug Beispiele wo zB StartUps die Arbeitszeit auf 25 Std begrenzen und in dieser Zeit alle konzentriert arbeiten und so viel schaffen, wie vorher in 40 Std. Es ist eben auch utopisch zu glauben, dass jemand 8 Std am Tag konzentriert arbeiten kann.

  • Bei Lehrkräften stellt sich ja erstmal die spannende Frage, wie man mit Klassenfahrten arbeitszeitrechtlich umgeht.

  • Naja, aber manchmal ist trotzdem dann nicht zulässig. Von Bereitschaftsdienst habe ich auch nix gesagt.

    Warum sollte "manchmal" nicht zulässig sein, wenn es in den Vorgaben heißt "regelmäßig und in erheblichem Umfang". Meiner Ansicht nach ist "manchmal" durchaus zulässig.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von s3g4

    Kein Mensch kann 7-8 Stunde am Stück hochkonzentriert arbeiten. Und quatschen mit Kollegen trägt zur Regeneration bei. Außerdem hilft es auch oft bei der Lösung von Problemen.

    ... könntest meine Vorgesetzte sein.

    Manchmal passiert nix. Manchmal wird das geduldet, weil eben alles andere stimmt. Hängt stark vom Unternehmen und der restlichen Arbeit ab.

    ... manchmal wird das gefordert.
    In der Coronazeit haben wohl die ganzen Flurgespräche sehr gelitten (kann ich nicht sagen, ich kam mittendrin) und das spüre mal wohl.
    DAS größte Argument, warum wir kein Home Office mehr haben.
    und ganz ernsthaft: abgesehen davon, dass ich mein 3-Tage-Home Office sehr genoß...

    Es gab neulich auch mal eine Studie zu dem Thema. Der Anteil echter Arbeitszeit ist erschreckend gering und liegt wohl tatsächlich weit unter 50%. Das liegt aber sicher nicht an (einzelnen) Menschen, sondern am System.

    .. ich habe in 8 Stunden 12 Minuten sowas von viel mehr geschafft, wenn keine*r ständig dazwischen kam, um IRGENDWAS zu erzählen.
    Da ich - unwissend über den Arbeitsaufwand und Arbeitsbereich war - eben mindestens meine 41 Stunden voll bekommen habe, komme ich jetzt noch weniger hinterher. und wundere mich manchmal, wie wenig einige Kolleg*innen im monatlichen Bericht aufschreiben (und seien wir mal ehrlich: wenn sie sich schlecht fühlen würden, würden sie ein paar Sachen aufpusten. Tun sie nicht).
    Also ja, in 5 Stunden zuhause schaffe ich das Selbe wie in 8 Stunden Büro. Aber wie sagte so schön mein Chef: Ich werde nicht für ein Ergebnis sondern pro Zeit bezahlt.

  • Bei Lehrkräften stellt sich ja erstmal die spannende Frage, wie man mit Klassenfahrten arbeitszeitrechtlich umgeht.

    Ich hatte im Herbst schon einmal darauf hingewiesen, dass auch eine Klassenfahrt so gestaltet werden kann, dass sie den Regelungen der Arbeitszeitverordnung entspricht. Statt einem konstruktiven Austausch über entsprechende Möglichkeiten gab es leider eher einen Shitstorm. Sofern hier ein ernsthaftes Interesse an einer Ideenbörse rund um die Gestaltung von Fahrten herrscht, greife ich das gerne in einem Thread auf.

  • Sofern hier ein ernsthaftes Interesse an einer Ideenbörse rund um die Gestaltung von Fahrten herrscht, greife ich das gerne in einem Thread auf.

    Ich bräuchte keinen Thread aber ein Beispiel würde mir reichen. Wäre dein Vorschlag eher theoretischer Natur oder praktisch umsetzbar?

  • Dann skizziere ich das hier auch nur an, Basis sind dabei selbst durchgeführte Fahrten aus der Praxis und keine reinen theoretischen Überlegungen.

    Mir ist durchaus bewusst, dass die folgenden Rahmenbedingungen gerade nicht typischerweise bei Fahrten anzutreffen sind. Letztlich ist es ja aber auch so, dass man selbst die Fahrt (mit) gestaltet und beantragt...oder dies eben lässt und darauf hinweist (als Beamter sogar muss), wenn sie den rechtlichen Regelungen widerspricht.


    Als geeignete Bausteine zur Balancierung von Arbeits- und Ruhezeiten haben sich u.a. erwiesen:


    -> Fahrtziele mit einfachen Aufsichtsverhältnissen

    -> Zusammenlegen von Gruppen (nicht nur 1 Klasse), dann auch mehr Lehrkräfte dabei

    -> Absprachen von Bereitschaftszeiten mit dieser höheren Anzahl von Lehrkräften

    -> Einbau von Freizeiten, in denen die Gruppen nicht beaufsichtigt werden müssen (einfacher mit höheren Jahrgängen)

    -> konsequenter Dienstschluss (nur noch Rufbereitschaft ab späterem Abend), ggf. ergänzt mit rotierendem Bereitschaftsdienst in den Randbereichen der Nacht

    -> individuelle Speisezeiten ohne notwendige direkte Beaufsichtigung

    -> Unterstützung durch pädagogisches Personal vor Ort

    usw.


    Wie gesagt: Wenn es da (auch von anderen) noch Interesse gibt, mehr ins Detail zu gehen, können wir das gerne auslagern und dort einen Blick auf die rechtlichen Grundlagen zu Arbeits- und Ruhezeiten bei Dienstreisen und konkrete Ausgestaltungen von Fahrten werfen.

  • Ich glaube, das, was du da vorschlägst, Seph, machen Kolleg*innen in den höheren Klassen sowieso. Das ergibt siuch ja von selbst, bzw. liegt das ja nahe.

    Schwieriger ist es natürlich, je jünger die Schüler sind.


    Trotzdem verstehe ich, was du meinst. Es geschieht ja immer wieder, dass die Wahrnehmung der Öffentlichkeit die Realitäten leugnet (12 Wochen Ferien; Klassenfahrten sind bezahlter Urlaub; Halbtagsjob) und dass dann aber die Lehrerschaft - mal so als Kollektiv gesehen - ihrerseits mit Hyperbeln antwortet ("Ich korrigiere ALLE Ferien durch oder bereite Unterricht vor!"; "Klassenfahrten sind eine Woche 24/7 Dienst, bei dem man mit einem Bein im Knast steht!"; "Alle meine Nachmittage sind gefüllt mit Unterricht, Konferenzen, Elterngesprächen, Korrekturen und Unterrichtsvorbereitung!")

    Ich glaube, diese Reaktionen, so verständlich sie sind, erweisen uns einen Bärendienst, weil sie in dieser Form einfach nicht stimmen - vielleicht mal für den Einzelnen, aber nie für das Kollektiv. Ja, ich korrigiere in allen meinen Ferien, außer den Sommerferien, mit meinen beiden Korrekturfächern, aber natürlich habe ich da auch eine nicht zu unterschätzende Anzahl an freien Tagen in allen Ferien. Ja, Klassenfahrten sind enorm anstrengend und in keinster Weise mit Urlaub zu vergleichen, und ich arbeite in dieser Woche mehr als sonst, aber ich bin halt auch nicht 24/7 im Dienst. Ja, meine Nachmittage sind gefüllt mit Unterricht, anderen dienstlichen Aufgaben und Unterrichtsvorbereitung / Korrekturen, aber trotzdem enden die meisten dienstlichen Termine spätestens um 16 Uhr, und danach kann ich mir die Zeit frei einteilen - auch wenn es dann viel zu tun gibt. Ich muss nicht bis 17.30 die Zeit in einem Büro absitzen.

    Langer Rede kurzer Sinn: Ja, wir haben diese Belastungen, keine Frage, und sie können enorm und überwältigend sein. Aber sie in Reaktion auf die gängingen Lehrerklischees zu übertreiben, bringt uns auch nicht weiter.


    Sorry, das ging jetzt sehr ins OT.

  • WillG also ne Fahrt mit „Hauptschülern“ bzw mit Klassen, in denen SuS mit em.-soz. Diagnose sitzen, kann schon ganz schnell zu einer 24/7 Sache mutieren

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Um auch mal zu antworten:


    Da sind viele nette Ideen dabei aber auch ganz vieles das unrealistisch ist. In der Grundschule gibt es kaum/keine Freizeitaktivitäten ohne Aufsicht. Auch ist ein Rotationsprinzip schwierig umzusetzen. Wenn ein Kind nachts Heimweh bekommt, ist es halt etwas anderes wenn die Klassenlehrkraft kommt als wenn irgendwer halbfremdes da ist.


    Personal versuchen wir auch immer relativ viel abzustellen. Aber das Personal fehlt dann wieder an der Schule. Da geht man dann halt Kompromisse ein. Das muss natürlich für die Leute vor Ort ok sein sonst bleibt man zu Hause.


    Aber auch wenn ich und die meisten Kollegen gerne auf Klassenfahrt fahren, hätte ich das gerne auch entsprechend als Arbeitszeit angerechnet und vergütet.

  • Ich hatte letzte Woche noch Schulhausübernachtung (die kleine Schwester der Klassenfahrt ;) ) und bis es ruhig wurde abends war es 11 und dann fing eine Schülerin das Spucken (vulgo "ko....") an und die Mutter musste das Kind abholen, sie kam dann um Mitternacht, da kein Auto (Stadtschule), die ersten Kinder waren um 5 wieder wach.

    Nach 5 Stunden schlechten Schlaf (es gingen nachts einige Kinder zur Toilette) brauche ich dann eigentlich schon eine Pause, was aber auf Klassenfahrt nicht gegangen wäre (so hatte ich auch noch 4 Stunden Unterricht und dann Abschlusskonferenz).

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • (so hatte ich auch noch 4 Stunden Unterricht und dann Abschlusskonferenz).

    Wenn bei uns Schulhausübernachtung ist, hat die Klasse am nächsten Tag frei. (Die sind da eh nimma zu gebrauchen;))

    Und wenn ich am nächsten Tag die Klasse habe, ich natürlich auch.

  • Wenn bei uns Schulhausübernachtung ist, hat die Klasse am nächsten Tag frei. (Die sind da eh nimma zu gebrauchen;))

    Und wenn ich am nächsten Tag die Klasse habe, ich natürlich auch.

    Das hatte ich mal vorgeschlagen, aber da gab es eine Absage.

    Die Kinder hätten Unterricht (ok Frühstück etc.) und ich müsse bleiben.


    Ob das heute noch so wäre? Weiß ich nicht.


    Wenn eine Überstunde nur gezählt wird, wenn sie „am Kind“ ist, dann soll diese Regel auch konsequent gelten, also auch wenn es am Nachmittag oder Abend oder als Klassenfahrt erfolgt.

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