Tarifrunde eingeläutet

  • Da bin ich mir nicht wirklich so sicher; der Lehrermangel wird sicherlich dazu führen, dass zumindest in Teilen auch speziell hierauf geachtet werden wird. Jedenfalls in Bayern und NRW sieht es deutlich eher so aus, als wenn aktuell Beamte massiv an Wertigkeit gewinnen - wieso auch immer.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Lehrermangel keinen Einfluss auf die Besoldung der Landesbeamten hat. Und die in einem anderen Thread schon zur genüge diskutierten Zuschläge in NRW sind einzig und allein ein sehr kreativ gestalteter Weg der möglichst kosteneffiziente Umsetzung des Urteils vom BVG zur amtsangemessenen Alimentation. Da gewinnt niemand an Wertigkeit, die Politik wurde gezwungen und kommt dann mit solchen Stunts um die Ecke, die, wie der andere Thread ja eindrücklich zeigt, nicht jeder korrekt in ihrer Wirkung einordnen kann.

  • Also mir gefällt das natürlich nicht, aber ich stimme dasHiggs zu! Die Lehrer machen unter den Beamten einen zu klein Teil aus. Da wird's maximal mal zeitliche Zuschläge für Mangelfächer oder ländliche Regionen geben, aber das wars dann.

  • 75 % der weiblichen Beamte in BW sind Lehrkräfte.
    40 % der männlichen Beamte in BW sind Lehrkräfte.


    Stand vor 15 Jahren.

    Tatsächlich? Wow, da schaue ich dann mal in NRW. Hatte ich nicht vermutet.

  • Wundert mich nicht. Viele Mitarbeiter in Behörden sind nämlich gar nicht verbeamtet. Das ist eine extra Laufbahn, die dort längst nicht jeder durchläuft.

  • 75 % der weiblichen Beamte in BW sind Lehrkräfte.
    40 % der männlichen Beamte in BW sind Lehrkräfte.


    Stand vor 15 Jahren.

    Yap, das kann so ca. hinkommen und zeigt, dass der Einfluss schon gegeben ist.

    Also Bayern geht grundsätzlich mit seinen Beamten (außer bei der Ortsgebung) sehr gut und respektvoll um.

    Kenne fast niemanden, der sich da beschwert. Auch bisher beim Gehalt alles in Ordnung.

  • Obwohl ich weiß, dass die meisten Landesbeamten Lehrer sind (der Rest ist zum großen Teil Polizist), glaube ich nicht, dass nennenswert erhöht wird. (Das dachte ich mal vor über 20 Jahren. Auch damals gab es mehrere echte Nullrunden (und andere erhielten mehr).) Eher gibt es Seiteneinsteigerprogramme mit immer niedrigeren Anforderungen (sieht man bereits in einigen Bundesländern).


    Außenstehende glauben immer noch, dass wir zu gut bezahlt seien (und da sie zahlreicher sind als wir, sind sie für Wahlen wichtiger).


    Ich hatte heute erst eine Diskussion mit der Frage, wer soll das bezahlen? Die Steuern sind bereits zu hoch, das könne man dem Arbeitnehmer nicht zumuten. Auf meine Entgegnung, ich würde auch Steuern zahlen, soll ich oder der Polizist kostenlos arbeiten, damit die Steuern gesenkt würden und warum gibt es eigentlich Lehrermangel, wenn das so gut bezahlt ist, kam nur sammeln und irgendwann "ihr werdet doch gut bezahlt?" Ich sagte nur ruhig, ich würde mich heute vermutlich anders entscheiden, obwohl ich gerne unterrichte. Dann war Ruhe (und ein etwas nachdenkliches Gesicht sah mich an).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • dahiggs schreibt:

    Zitat

    Meiner Meinung nach völlig utopisch, wie ist es vermittelbar, dass Beamte, die eh schon bessergestellt sind als ihre Angestellten Kolleginnen und Kollegen relativ und absolut gesehen noch mehr bekommen?

    Die aktuellen Beispiele Thüringen und NRW zeigen doch, dass das überhaupt kein Problem ist.


    Im Vorfeld der Verbesserungen für Beamte in Thüringen sprach die Finanzministerin das mehrere Male an - sie wird selbst überrascht sein, wie problemlos das jetzt umgesetzt wurde.(und die sehen das selbst erst als Auftakt zu weiteren Verbesserungen)


    Es ist halt Umsetzung von Rechtsprechung - jede Übertragungsdiskussion kann mit Verweis auf die TdL abgewürgt werden (die kartellartige Tarifgemeinschaft der Länder verhindert halt jede signifikante Verbesserung für Tarifbeschäftigte - diese Vereinigung der Länder ist halt kaum 'faßbar', Verweise auf sie würden aber jede Übertragungsdiskussion abwürgen - aber der Verweis ist ja noch nicht mal notwendig)


    Auch in Hessen (einziges Bundeland, dass nicht Mitglied der TdL ist), konnten beamtenspezifische Verbesserungen ohne jede Diskussion über eine Übertragung auf den Tarifbeschäftigtenbereich umgesetzt werden.

  • Im Vorfeld der Verbesserungen für Beamte in Thüringen sprach die Finanzministerin das mehrere Male an - sie wird selbst überrascht sein, wie problemlos das jetzt umgesetzt wurde.(und die sehen das selbst erst als Auftakt zu weiteren Verbesserungen)

    Hab ich irgendwas verpasst? Verbesserungen? Oder meinst du diese Kinderzuschlags-Orgie vor längerer Zeit?


    Die angedachten 3,25% mehr zum 01.01.2023 sind ja an den Haushaltsausschuss abgeschoben worden und werden wohl im Sande verlaufen.

  • Die 'Kinderzuschlagsorgie' für Beamte in Thüringen fällt in die Laufzeit des aktuellen Tarifvertrags - und stellt ja nun unstrittig eine wesentliche Verbesserung dar (auch wenn natürlich Kinderlose nicht profitieren - aber dagegen laufen ja x-Klagen mit guten Erfolgsaussichten, so dass auch kinderlose Beamte guter Hoffnung sein können)


    Die 3,25% und zusätzlich die gestückelte einmalige Inflationsausgleichszulage von 3000€ (natürlich nur für Beamte) sind Kabinettsbeschluss (das ist nicht 'angedacht'), angesichts der schwierigen Mehrheitskonstellation im Thüringer Landtag dauert es da immer ein bissel, bis Gesetze dann in Kraft treten.


    Von der Regierung des Freistaats ist aber versichert wurden, dass Zahlungen rückwirkend zum 1.1. 2023 erfolgen werden (und damit innerhalb der Laufzeit des laufenden Tarifvertrages).


    Zumindest für Beamte mit Kindern in Thüringen sind die Ergebnisse der anstehenden TVL-Tarifverhandlungen (bzw. deren Übertragung) in Relation nur noch 'on top' - die Musik spielt woanders...

  • Oh, mein letzter Kenntnisstand war dieser hier: https://www.thueringer-beamten…t-schriftliche-anhoerung/

  • Das steht ja im Einklang mit meinen Ausführungen.


    Wie oben geschrieben, hat die Regierungskoalition in Thüringen keine parlamentarische Mehrheit, deshalb muss alles ausgehandelt werden mit CDU, AFD und FDP. Die Erfahrungen aus dem letzten Erhöhungspaket exclusiv für Beamte (z.B. hier: https://www.thueringer-beamten…n-was-im-landtag-geschah/) läßt annehmen, dass es sogar noch zu Verbesserungen des Kabinettsentwurfs kommen könnte (die Thüringer SPD in Person der Finanzministerium Taubert ist die Bremserin, aber aus ihrem Hause kommt ja der Kabinettgesetzessentwurf)


    Die Möglichkeit der Übertragung auf Tarifbeschäftigte spielt keinerlei Rolle in der Diskussion (wie Tarifbeschäftigte Mitglied des in Alimentationsfragen führend aggressiven und erfolgreichen Thüringer Landesverband des DBB sein können, ist mir unverständlich - selbstverständlich wird der DBB ja dennoch weiterhin als Interessenvertretung der Thüringer Tarifangestellten fungieren)

  • Die Vermittelbarkeit ist gar kein Thema, denn die Beamten waren und sind schon immer besser gestellt.

  • Ähem, ich nehme doch an Du meinst Lehrer? Da dies Landesbedienstete sind gibt es noch keine Tarifergebnis. Dies steht erst Ende des Jahres aus. Danach kann ich Dir auch was zur Übertragung auf die Landesbeamten sagen. Jetzt geht es ja allenfalls um Kommunal und Bundesbeamte. Bezüglich der Letzteren hatte Frau Feser direkt schon angekündigt, das Ergebnis inhaltsgleich zur übertragen. Habe das aber nicht weiter verfolgt, da mich nur die Landesrunde interessiert.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Da das Tarifergebnis erst frühestens zum Ende des Jahres kommt, bezweifle ich sehr stark, dass es Steigerungen von mehr als 1,5 Prozent geben wird. Die Kürzungen im Bundeshaushalt für 2024 dürften ein Indiz sein

  • Da das Tarifergebnis erst frühestens zum Ende des Jahres kommt, bezweifle ich sehr stark, dass es Steigerungen von mehr als 1,5 Prozent geben wird. Die Kürzungen im Bundeshaushalt für 2024 dürften ein Indiz sein

    Bund ist schon rum. Wenn, dann wären die Länderhaushalte relevant. Aufgrund der hohen Inflation, die ja schon 2021 über der damaligen Steigerung lag, ist eine Steigerung von 1,5% oder weniger nicht zu erwarten, auch weil die Länder sich so etwas nicht erlauben werden können.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Da das Tarifergebnis erst frühestens zum Ende des Jahres kommt, bezweifle ich sehr stark, dass es Steigerungen von mehr als 1,5 Prozent geben wird. Die Kürzungen im Bundeshaushalt für 2024 dürften ein Indiz sein

    Nette Glaskugel, besonders weil du gar nicht aus dem Bundeshaushalt bezahlt wirst 🤣🤣

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