Macht Teilzeit überhaupt Sinn?

  • Danke dir sehr! Man schämt sich richtig, weil man sich inkompetent/ unfähig / whatever fühlt, aber ich gehe in mich und versuche mich zu ändern... ansonsten arbeite ich überwiegend gern in meinem Job - das ist ja das Fatale...

  • I feel you. Ich versuche (und nein, es gelingt mir auch oft nicht) nicht mehr in jedem Satz 8 verschiedene Fehlertypen exakt auszuweisen, sondern unterstreiche einfach alles und markiere es als Grammatikfehler (wahlweise mit Ergänzung "/Ausdruck"). Verbesserungsvorschläge gibt es auch nicht mehr zu jedem kruden und ohnehin überwiegend unverständlichen Satz, sondern nur noch selektiv über die Seite gestreut. Englisch ist teilweise wirklich ein Fass ohne Boden und man kann stundenlang daran rumkorrigieren in dem Wissen, dass der Schüler es vermutlich eh nicht liest. Perlen vor die Säue...


    Ergänzung Schriftbild: ich gucke 3 Sekunden aufs Wort, kann ich es dann nicht entziffern -> Kringel drum und Fragezeichen gepaart mit Wortfehler. Mein Spitzenkandidat brachte es mal auf 27 in einer Spalte.

  • Mein Zeitfresser sind Anmerkungen. Ich erkläre gerne in episch langen Anmerkungen, warum etwas inhaltlich unschlüssig ist, warum die zitierte Textstelle nicht zur Untermauerung der eigenen Schlussfolgerung taugt, etc. Mache ich keine ausführlichen Anmerkungen, finde ich die Note für den Schüler schwer nachvollziehbar. Dass es oft gelesen wird, glaube ich allerdings auch nicht.


    Richtig raus hab ich den Dreh auch nicht, aber ich hab mich immerhin bei 1-1,5 Stunden pro Klausur eingependelt. In Ausnahmefällen auch mal 2-3. Aber 5 ist heftig 😳

  • So viele Stunden, egal ob Voll- oder Teilzeit, für eine einzelne Klausur ... NIEMALS!


    Hinweise zur Korrektur (wie ich es mache):


    1. Kann ich es überhaupt nicht verstehen -> Ausdruck und Fragezeichen. Ggfs. über mehreren Zeilen.

    2. Kann ich es verstehen, der Schüler sollte es aber besser wissen --> Korrekturzeichen (grober Fehler mit Ausrufezeichen in Klammern)

    3. Sind es Fehler oder Formulierungsversuche, die der Schüler nicht besser wissen kann: Positivkorrektur.


    Ich setze in meinen Englischklassen voraus, dass die Klausur nachgearbeitet wird, indem

    1. der Schüler (bis zu) 10 verschiedene Fehler auflistet und erklärt, weshalb es falsch ist und wie es richtig ist.

    2. er mir sagt, was er tun wird, diese Fehler in Zukunft zu vermeiden und

    3. Ziele für die nächste Klausur festlegt.


    Die Kontrolle dieser "Blätter" ist deutlich schneller, als eine ausführliche Korrektur und sorgt dafür, dass die Schüler meine Korrektur lesen und erst nehmen.

    Wer es nicht macht ... Vermerk und fertig.


    Nur so am Rande: An deiner Stelle hätte ich die Klausur ohne weiter Korrektur als mangelhaft benotet. Wenn der Text nur mit erheblich viel Mühe verständlich ist, dann hat der Schüler so gut wie keine Punkte im sprachlichen Bereich.

  • Ich habe auch so Kollegen, die Stunden für einzelne Klausuren verwenden, die dann sowieso 5 oder 6 sind. Ich verstehe es nicht. Was Schrott ist, würde ich als Schrott deklarieren. Rot unterstreichen, fett "unverständlich" daneben, fertig.

  • oh, da kann ich auch noch was beisteuern:

    Mein Zeitfresser sind Anmerkungen. Ich erkläre gerne in episch langen Anmerkungen, warum etwas inhaltlich unschlüssig ist, warum die zitierte Textstelle nicht zur Untermauerung der eigenen Schlussfolgerung taugt, etc. Mache ich keine ausführlichen Anmerkungen, finde ich die Note für den Schüler schwer nachvollziehbar. Dass es oft gelesen wird, glaube ich allerdings auch nicht.

    stattdessen: "non sequitur". ist schnell geschrieben und man wirkt auch noch, als verfüge man über klassische Bildung. weitere bedeutungsschwangere Korrekturvokabeln dieser Art sind: erläutern!, vage und redundant


    außerdem klamüser ich keine richtigen Antwortstückchen aus völlig an der Aufgabenstellung vorbeigeschriebenen texten raus. Kommt ein Strich an die Seite mit dem Hinweis "Aufgabenstellung". dafür bemüh ich mich aber vorher darum, die Aufgabenstellung so eindeutig wie möglich zu formulieren und zu üben.


    ansonsten, wie schon geschrieben: im Abitur bemüh ich mich, noch das letzte bisschen Bedeutung rauszulesen/ Wort zu erkennen - vorher nicht. kann man auch so sagen.


    PS: ich find Erwartungshorizonte genial. ich vergeb meine Punkte aus dem Bauch raus, Zusammenrechnen, Note, fertig. Ist die Note zu gut - ist es halt so - ist sie zu schlecht - ist es halt so. Ist eh nur scheinobjektiv.

  • Zunächst gebe ich mir viel Mühe bei der Erstellung einer Klassenarbeit. Ganz oben steht dabei die Fragestellung, welche Zeit mir die Korrektur dieser Arbeit machen wird und wie sich diese möglichst begrenzen lässt.


    Hinweise zur Korrektur der einzelnen Aufgaben gebe ich den SuS auf einem gesonderten Blatt, das ich nicht handschriftlich, sondern am PC anfertige. Dadurch kann ich viel mit "Copy and Paste" arbeiten. In den Arbeiten direkt steht fast nichts mehr von mir. Rechtschreibung korrigiere ich nur oberflächlich. Die SuS sagen mir immer wieder, dass sie das so gut finden, weil sie meine Anmerkungen entziffern können. Ich teile den Klassen auch ganz offen mit, dass ich die Hinweise oft kopiere und dann etwas individuell anpasse. Damit hatte noch nie jemand ein Problem.


    Außerdem kopiere ich den Erwartungshorizont für jeden Schüler, in den ich dann hineinschreiben kann. Das erleichtert mir die Korrektur sehr.


    Kürzlich habe ich einen Kollegen auf einer Fortbildung kennengelernt, der Klassenarbeiten einscannt und die Korrekturhinweise als Audiodatei direkt in die enstandenen PDF-Dateien spricht. Die SuS bekommen die Arbeiten digital mit diesen Anmerkungen zurück. Das spart ihm anscheinend eine Menge Zeit. Finde ich eine tolle Idee, die ich demnächst auch mal ausprobieren will.

  • Kürzlich habe ich einen Kollegen auf einer Fortbildung kennengelernt, der Klassenarbeiten einscannt und die Korrekturhinweise als Audiodatei direkt in die enstandenen PDF-Dateien spricht. Die SuS bekommen die Arbeiten digital mit diesen Anmerkungen zurück. Das spart ihm anscheinend eine Menge Zeit. Finde ich eine tolle Idee, die ich demnächst auch mal ausprobieren will.

    So macht das die Deutsch LK meines Kindes. Es kommt gut damit zurecht.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • UL = unlogisch oder MNS = makes no sense

    Nnv = nicht nachvollziehbar (ersetzt das ehemalige häh?)

    LDA = ließ die Aufgabe!

    Wng = war nicht gefragt

    Wdh = Geschwafel, dass du vorhin schon versucht hast zu erwähnen

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • LDA = ließ die Aufgabe!

    Wng = war nicht gefragt

    Wdh = Geschwafel, dass du vorhin schon versucht hast zu erwähnen

    Guter Ansatz. An der Orthographie würde ich noch feilen, das kann sonst arg nach hinten losgehen.

  • Rechtschreibung korrigiere ich nur oberflächlich.

    Das finde ich unabhängig von Fach und Sprache zum Beispiel ganz schlimm. Viele Schüler schreiben eh schon gruselig schlecht und dann wird es ihnen nichtmals durch saubere Korrektur gespiegelt.



    Ansonsten werde ich mal versuchen, einige Impulse hier aufzunehmen 👍

  • Das finde ich unabhängig von Fach und Sprache zum Beispiel ganz schlimm. Viele Schüler schreiben eh schon gruselig schlecht und dann wird es ihnen nichtmals durch saubere Korrektur gespiegelt.

    Auf der anderen Seite braucht man nicht davon auszugehen, dass ein sehr schwacher Schüler an allen 723 Fehlern bis zur nächsten Klausur gearbeitet haben wird. Da ist die Chance größer, wenn man wirklich die 1-2 häufigsten Fehlerquellen heraussucht, dass der Schüler hieran aktiv arbeitet, diese Fehler bis zum nächsten Mal nicht noch einmal zu machen. Den Rest der Fehler einfach nur anstreichen. Sobald der eine Fehler ausgebügelt ist, kommt dann der Nächste dran und so entsteht Schritt für Schritt ein Lernprozess - bei gleichzeitig weniger Aufwand als wenn man versucht, dem Schüler 723 Lernangebote gleichzeitig zu machen.

  • Mag sein. Ich sehe eher den Effekt, dass auf der anderen Seite "ist ja gar nicht so schlimm" ankommt und an überhaupt gar nichts gearbeitet wird. Ich verstehe den Gedanken dahinter aber - könnte so aber nicht arbeiten, das würde sich für mich "unkorrekt korrigiert" anfühlen.

  • Allein sich durch die Klausur durchzukämpfen und alle Fehler auszuweisen/ zu korrigieren, dauerte ewig - parallel dazu bin ich nicht in der Lage, den Inhalt gleichzeitig zu bewerten und musste wieder und wieder lesen. Am Ende würde ich 03P (max. 04P) geben. 5 Stunden meiner Lebenszeit sind verplempert, ohne, dass es betreffender Schülerin nützen wird - von mir selbst ganz zu schweigen...

    Wir müssen die Fehlerart an den Rand schreiben und auch positiv korrigieren.
    Ich lese in aller Regel 2x - einmal auf Sprache (mit entsprechender Korrektur), einmal auf Inhalt. Nur, wenn ich mir unsicher bin oder später nochmal im Vergleich zu einer anderen Arbeit etwas nachlesen möchte, lese ich ein 3. Mal oder Teile der Arbeit ein 3. Mal.


    Insgesamt benötige ich für eine einzelne Klausur (Oberstufe) 20-30 min., nur in Einzelfällen mal mehr (manche sind zum Glück wesentlich fehlerärmer, stringenter und einfacher zu lesen und damit auch zu bewerten). Bei Abiturklausuren natürlich mehr, insg. ca. 1 h pro Arbeit, würde ich sagen, aber die sind ja auch nochmal deutlich umfangreicher.


    Wir bewerten (sprachlich und inhaltlich) mit bestimmten Bewertungsrastern und die habe ich immer vorliegen, wenn ich Arbeiten korrigiere und fackel dann nicht lange, um mich z.B. zwischen x oder y Punkten zu entscheiden, das frisst nämlich auch total Zeit, wenn ich da ewig drüber grübele. Wenn mir die Arbeit am Ende zu milde oder zu streng bewertet vorkommt, schaue ich nochmal genauer drauf, ändere im Endeffekt aber selten noch groß was. Auch bei der Abitur-Zweitkorrektur gibt es immer nur geringe Unterschiede zwischen den Bewertungen der anderen Lehrkräfte und meinen, dass ich denke, dass das insgesamt schon passt, wie ich das mache. (Beim Abitur lese ich allerdings schon dreimal!).

    In meiner Wahrnehmung werden es immer mehr so derart furchtbare Klausuren, teils aufgrund extremer Fehlerhäufung oder auch aufgrund eines völlig inakzeptablen Schriftbildes, dass es mir psychisch immer unzumutbarer scheint, mich damit so aufhalten zu müssen. Wie geht ihr damit mental und gegebenenfalls pragmatisch um?

    Wenn ich wirklich so ein Schriftbild habe, dass ich Wörter nicht entziffern kann, kreise ich diese alle ein und versehe sie am Rand mit Fragezeichen. Völlig unverständliche Passagen streiche ich komplett an und unterlasse hier natürlich auch die Positivkorrektur, wenn ich gar nicht weiß, was gesagt werden soll.

    Englisch ist teilweise wirklich ein Fass ohne Boden

    Das denke ich mir immer bei Französisch... Das Fass ist noch bodenloser... :angst:

    Ich mache so gut wie keine Positivkorrektur mehr (Lösungen/richtige Antworten/korrigierte Version) aufschreiben, da ich sonst teilweise die ganze Klausur quasi von vorne schreiben würde. Für so einen Stuss habe ich keine Zeit, zumal das niemand liest.

    Wenn man es nicht machen muss, würde ich das auch weglassen.

    Ich interpretiere nicht mehr und lese Sätze nicht mehr x-mal, um vielleicht doch noch einen Sinn zu entnehmen und einen Inhaltspunkt zu vergeben. Was nicht verständlich verschriftlich wird, wird nicht verstanden.

    Genau! Find ich gut.


    Ich habe zwei Korrekturfächer und komme insgesamt gut damit zurecht. In meinen Fächern wird (außer z.T. in der Oberstufe) oft auch nicht ganz so viel geschrieben wie in Deutsch. Bei der Mediation (Sprachmittlung) soll der Text z.B. nur 1/3 des Originals betragen, daher ist er schon von vornherein begrenzt und wir sollen das auch "ahnden", wenn es nicht eingehalten wird (= Punktabzug). Außerdem ist der Schreibteil nebst Hör-/Leseverstehen oft nur eine Teilaufgabe. Auch bläue ich meinen SuS, insbesondere in der Oberstufe, immer ein, dass die ursprüngliche Wortangabe, die wir in BY lange Zeit hatten (250 Wörter pro Aufsatz) eigentlich ein ganz guter Richtwert ist, da mehr schreiben selten bedeutet, dass es ein besserer Aufsatz wird und spreche mit ihnen über die Gefahren beim Prinzip "All you can write" (vom Thema abkommen, zu viel schwafeln, nicht den Kern des Themas erfassen usw.) - so quasi vorbeugend.


    Und definitiv macht Routine sehr viel aus! Ich bin mittlerweile eine Korrekturmaschine, bin viel schneller als am Anfang geworden und bekomme oft die Rückmeldung, dass ich so gut wie keine Fehler übersehe (wir haben ja die Respizienz in BY).


    Vielleicht liegt es auch an der Anzahl der zu korrigierenden Arbeiten insgesamt? Ich habe in meinen 3 Klassen (Teilzeit) dieses Schuljahr insgesamt 11 Klassenarbeiten, also ca. 1 pro Monat. Obendrauf kommen natürlich gelegentlich Hausaufgaben und Übungsaufsätze.

    In Vollzeit hätte ich eine Klasse mehr.

  • Hier die versprochenen Tipps um sich Korrekturaufwand in Englisch zu sparen.

    • Nur Unter- und Mittelstufe unterrichten. (Dass das in vielen Fällen unrealistisch ist, ist mir klar.)
    • Die in einer Fremdsprache (im Realeinsatz) am wenigsten wichtige Kompetenz ist das Schreiben. Daher wird maximal eine Klausur im Schuljahr ein Aufsatz sein. In den anderen drei Klausuren werden andere Kompetenzen abgefragt: Leseverstehen, Hörverstehen, Sprechen/Kommunikation, Spracheinsatz (Grammatik, Vokabular, Mediation, etc.)
    • Wo möglich laufen die Klausuren über ein Online-Tool wie Socrative oder TeacherMade, das die Klausuren größtenteils automatisch korrigiert. Leseverstehen, Hörverstehen, Spracheinsatz kann man wunderbar hiermit abfragen.
    • Klausuren dauern 45 bis maximal 60 Minuten. Die Wortzahl beim Aufsatz ist begrenzt auf maximal 250. Bis 300 Wörter lese ich. Danach kommt ein roter Strich und den Rest lese ich nicht mehr, d.h. wenn man es nicht schafft, sich an die maximale Wortzahl zu halten, schlägt es sich auch bei der Bewertung des Inhalts nieder.
    • Was ich nicht lesen kann, steht nicht da. Unterstreichen. Korrekturzeichen ul.
    • 0 Verrechnungspunkte für den Inhalt bedeuten 0 Verrechnungspunkte für die Sprache. (Sonst könnte man einfach irgendwas (auswändig Gelerntes) zu irgendeinem beliebigen Thema schreiben und bekäme Sprachpunkte.)
    • Textpassagen die nicht relevant sind, versehe ich mit eckigen Klammern und dem Vermerk "unbrauchbar". In diesen Passagen korrigiere ich auch nichts.
    • Keine Positiv-Korrektur. Ich streiche nur die Fehler an und versehe sie mit dem entsprechenden Korrekturzeichen. Die Verbesserung machen die Schüler*innen als Hausaufgabe.
    • Ganz schlimme Klausuren (vom Schriftbild her) habe ich auch schon unkorrigiert zurückgegeben und nachschreiben lassen.

    Ich hoffe, ich habe nichts vergessen... Hört sich teilweise total streng und arschig an, aber WENN ich schon Englisch-Abitur hatte, lag der Schnitt immer im zweistelligen Bereich oder knapp drunter. Einmal waren es 9,9 NP. Mensch, hat mich das getriggert. :zahnluecke:

  • Ich danke euch sehr, es geht jetzt deutlich besser voran - wahrscheinlich war das der Worst Case und diese Schülerin hat sich nach Kräften bemüht - und man kann es nicht honorieren - das tut mir menschlich schon leid... Andererseits ist bei uns an der KGS das Problem, dass wir viele SuS "mitschleifen" und dann noch viele RS-SuS den erweiterten Abschluss kriegen und sich in der Oberstufe anmelden, wo einige von ihnen beratungsresistent herumsitzen... Wenn man dann so einen Kurs in 12 kriegt und genau weiß, wie man in anderen Klassen in der Mittelstufe das Wissen aufbaut und absichert, versteht man einfach nicht, wie es möglich ist, über 7 Jahre gymnasialen Englischunterricht (wie im beschriebenen Falle) nur Grütze zu produzieren...

    Egal...meine Musik-Klausuren in 13 haben es wieder rausgerissen... :)

  • fiddlersqueen : Auch wenn es im Einzelfall ärgerlich ist, immer vor Augen führen, dass der Anteil der erfolgreichen Absolventen der Sek II immer mehr ansteigt, ohne dass gleichzeitig die Leistung besser wird, und du in kleinem Umfang die Möglichkeit hast, durch realistische Notengebung diese Schieflage zumindest in kleinem Maße in die richtige Richtung zu rücken! Am Ende hat keiner etwas vom "Mitschleifen", auch nicht die besagte Schülerin und schon gar nicht die potentiellen späteren Arbeitgeber.

  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber so mache ich es:


    Rechtschreibfehler verbessere ich grundsätzlich nicht. Das Wort wird unterstrichen, es kommt ein R an den Rand, wer wissen will, wie das Wort richtig geschrieben wird, möge ein Wörterbuch benutzen.


    Sind in einem Satz mehr als zwei Fehler, unterstreiche ich den Satz und schreibe ihn komplett neu (nicht bei Rechtschreibfehlern, siehe oben). Die Fehlertypen schreibe ich dazu.


    Satzstellungsfehler verbessere ich nicht durch Neuschreiben des Satzes, sondern durch Pfeile im Satz des Schülers.


    Verstehe ich einen Satz beim zweiten Mal lesen nicht, schreib ich "Sinn?" an den Rand und fertig.


    Inhaltliche Fehler bekommen bei mir das Kürzel Inh mit meinem Pfeil nach unten. Warum soll ich da irgendwas Weiteres erklären? Will der Schüler/ die Schülerin mehr wissen, soll er/sie zu mir kommen, dann kann ich das ekrlären. Passiert ca. ein mal pro Halbjahr. Meine inhaltlichen Erwartungen sind außerdem im Erwartungshorizont zu finden. Schüler:innen können das, was sie geschrieben haben, mit dem EH vergleichen. Da merken sie dann, was falsch ist (macht kaum einer, weiß ich auch).


    Ich verbessere die gleiche Art des Fehlers grundsätzlich nur einmal. Hat z.B. eine Schülerin Schwierigkeiten mit der Unterscheidung zwischen Adverb und Adjektiv und macht das 20 mal pro Klausur falsch, verbessere ich das einmal und schreibe 19 mal s.o.. Unter die Klausur kommt dann eine Anmerkung wie z.B. "Setzte dich noch einmal mit der Unterscheidung von Adjektiv und Adverb auseinander. Materialien und Übungen findest du z.B. bei ego4u.de. Bei Fragen kannst du dich gerne an mich wenden."


    Grundsätzlich bewerte ich Sprache und Inhalt in einem Rutsch. Mit ein wenig Routine geht das. Ich lese keine Klausur zweimal. Früher habe ich das gemacht, das war total verschenkte Lebenszeit.


    Das alles bezieht sich auf Klausuren in der Oberstufe.

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