Religionsunterricht an staatlichen Schulen?

  • Dort beschäftigen sie sich mit der Frage, ob dieses Buch für Kinder geeignet sei. Das sollte man tun, bevor msn Bücher in Schulbibliotheken stellt.

    Du hast den Bericht gelesen und findest immer noch sinnvoll, was die machen? Also als pädagogische Entscheidung kann ich das durchaus nachvollziehen. Aber als Gesetz? Und wegen vulgärer Äußerungen? Am Ende haben die anderen Eltern Recht. So ein Gesetz führt dazu, dass am Ende alle Bücher verboten werden können.

  • Es sollte ja wohl klar sein, dass keine der Positionen, die hier im Thread vertreten werden, in diese Richtung gehen.

    Es gibt einen deutlichen Unterschied in der Ablehnung von konfessionellen Religionsunterricht und im Verbot eines Buches, ganz egal ob als Unterrichtsinhalt oder als Bestand der Schulbibliothek.

    Selbstverständlich habe ich im Deutschunterricht schon mehrfach Bibeltexte als Bezugstexte für die Interpretation literarischer Werke lesen lassen.

    Aber beim Verbot von Büchern sind manche Staaten der USA ja schnell, das geht ja nicht nur der Bibel so.

  • Selbstverständlich habe ich im Deutschunterricht schon mehrfach Bibeltexte als Bezugstexte für die Interpretation literarischer Werke lesen lassen.

    Das ist oft auch im Kunstunterricht sehr sinnvoll.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Es kann nicht 100% wissenschaftlich geprüft werden, ob es Gott gibt oder nicht.

    Solche Aussagen sind der Grund, aus dem Logik Unterricht in der Schule wichtig ist und harte Wissenschaften meht Gewicht brauchen.

  • Ethik (oder wie man das Fach benennen will) wäre dann im selben Band aber auch gestrichen, da man die Zeit ja zum Lesen benötigen will.

    Nö, wieso? Ethik bildet, fördert das logische Erschließen der eigenen Umwelt und bringt unterschiedliche Weltanschauungen und deren Bedeutung näher. Dazu gehören auch unterschiedliche Religionen. Also genau das, was in der Schule stattfinden sollte.


    Märchenstunde ist zwar auch schön, aber als eigenständiger Unterricht doch etwas überrepräsentiert. Mir erschließt sich beim besten Willen nicht, wie vernunftbegabte Menschen ernsthaft die Ansicht vertreten können, dass ein Mensch wiederauferstanden ist, das es ein Fegefeuer gibt oder dass in der Kirche der Leib Christi verzehrt wird (aber nur wenn die Oblate direkt aus der Hand kommt, sonst nicht!). Und warum man Kindern einredet, dass solche Märchen wahr sind. Das ist unverantwortlich und widerspricht der Erziehung junger Menschen zu reflektierten, eigenständigen und handlungsfähigen Bürgern.

  • Was ein Band im Stundenplan ist, weißt du aber schon, oder?

    Die Ausgangsfrage war, was man streichen kann, um mehr Zeit zum Lesen zu gewinnen.


    Mir erschließt sich beim besten Willen nicht,

    … auf welcher Grundlage du zu deinen Äußerungen kommst, wenn du doch auf Märchenstunden verzichten möchtest.

  • Märchenstunde ist zwar auch schön, aber als eigenständiger Unterricht doch etwas überrepräsentiert.

    Märchen spielen wohl vor allem in den sprachlich-literarischen Fächern eine Rolle. Und da sind sie zweifellos wichtig.

    Im Religionsunterricht sehe ich keinen unmittelbaren Bezug zu Märchen. In der Bibel findet man zwar verschiedene literarische Gattungen, aber afaik keine Märchen.

    aber nur wenn die Oblate direkt aus der Hand kommt, sonst nicht

    Was genau meinst du damit?

    Und warum man Kindern einredet, dass solche Märchen wahr sind.

    Siehe oben: Von welchen Märchen sprichst du? Ich glaube kaum, dass in der Schule Kindern erzählt wird, Rotkäppchen oder Goldilocks seien "wahr" im Sinne von historisch exakten Berichten. Das ist ja auch gar nicht der Sinn von Märchen. Dennoch haben sie natürlich einen literarischen und auch pädagogischen Wert.

  • Das ist jetzt das OT vom OT, aber es interessiert mich ehrlich:

    Es ist ja auch unter religiösen Menschen meines Wissens Konsens, dass viele Aussagen der Bibel nicht wörtlich zu nehmen sind (z.B. die Schöpfungsgeschichte). Andere scheinen aber ja doch für bare Münze genommen zu werden, bswp. die Wiederauferstehung. Gibt es denn im Bereich der Exegese Richtlinien, welche nun als Allegorie zu sehen sind und welche wörtlich verstanden werden können?

  • Drei Christen/Theologen, vier Meinungen, würde ich sagen.

    Zu deinen Beispielen, WillG :

    Dass die Schöpfungsgeschichte metaphorisch zu verstehen ist, dürfte in Deutschland weitgehend (aber auch nicht einstimmig) Konsens sein, aber schaue dich mal in anderen Ländern, z. B. den USA, unter den Kreationisten um.

    Die Auferstehung wird von der überwiegenden Mehrheit der universitären Theologie im deutschsprachigen Raum ebenfalls nicht als historische Tatsache betrachtet.

    Da die historisch-kritische Methode, die den Standard der Exegese hierzulande darstellen dürfte, von einem "methodischen Atheismus" ausgeht, werden übernatürliche Ereignisse prinzipiell ausgeschlossen. Insofern sind hier bezüglich "Wundern" keine weiteren Kriterien notwendig. Kriterien/Richtlinien gibt es aber zum Beispiel dahingehend, welche Worte Jesu als historisch zu betrachten sind und welche nicht (z. B. https://static.uni-graz.at/fil…s-Testament/kriterien.pdf).

    Das ist jetzt aber die wissenschaftlich vorherrschende Sichtweise, die in vielen Punkten vom Glauben der einzelnen Christen sowie von den Katechismen der verschiedenen Konfessionen abweichen kann.

  • Märchenstunde ist zwar auch schön, aber als eigenständiger Unterricht doch etwas überrepräsentiert. Mir erschließt sich beim besten Willen nicht, wie vernunftbegabte Menschen ernsthaft die Ansicht vertreten können, dass ein Mensch wiederauferstanden ist, das es ein Fegefeuer gibt oder dass in der Kirche der Leib Christi verzehrt wird (aber nur wenn die Oblate direkt aus der Hand kommt, sonst nicht!). Und warum man Kindern einredet, dass solche Märchen wahr sind. Das ist unverantwortlich und widerspricht der Erziehung junger Menschen zu reflektierten, eigenständigen und handlungsfähigen Bürgern.

    Mal abgesehen von meiner eigenen Weltanschauung. Wir haben in Deutschland Millionen Gläubiger. Deine Aussagen über deren Glauben zeigt mir eher, dass bei dir etwas mehr Verständnis für die Einstellung dieser Menschen angebracht wäre. Vielleicht hättest Du etwas Religionsunterricht nötig, damit Du verstehst, welche Rolle der Glauben spielen kann. Ich muss selbst nicht gläubig sein aber ein gewisses Verständnis sollte doch jeder haben.

  • Mal abgesehen von meiner eigenen Weltanschauung. Wir haben in Deutschland Millionen Gläubiger. Deine Aussagen über deren Glauben zeigt mir eher, dass bei dir etwas mehr Verständnis für die Einstellung dieser Menschen angebracht wäre. Vielleicht hättest Du etwas Religionsunterricht nötig, damit Du verstehst, welche Rolle der Glauben spielen kann. Ich muss selbst nicht gläubig sein aber ein gewisses Verständnis sollte doch jeder haben.

    Und jeder darf doch seine Meinung dazu haben. Es gibt auch Millionen von Menschen in Deutschland, die sich täglich die Bild-Zeitung kaufen. Deswegen muss die aber nicht gut finden oder Verständnis für die Leser haben. Ich kann denen sagen, dass ich die Zeitung nicht mag und wieso das so ist. Damit ändere sicher nicht deren Weltanschauung oder beleidige die. Jeder darf in diesem Land seine Meinung frei äußern!

  • Und jeder darf doch seine Meinung dazu haben. Es gibt auch Millionen von Menschen in Deutschland, die sich täglich die Bild-Zeitung kaufen. Deswegen muss die aber nicht gut finden oder Verständnis für die Leser haben. Ich kann denen sagen, dass ich die Zeitung nicht mag und wieso das so ist. Damit ändere sicher nicht deren Weltanschauung oder beleidige die. Jeder darf in diesem Land seine Meinung frei äußern!

    Es ist doch ein gewisser Unterschied zwischen Bild-Zeitung lesen und Glauben. Die Existenz einer wie auch immer gearteten Macht kann aktuell weder widerlegt noch bewiesen werden. Natürlich kann jeder seine Meinung frei äußern. Aber ich sollte auch eine gewissen Respekt für andere Meinungen haben, wenn diese auch möglich sind. Es geht hier nicht um irgendwelche Märchen oder irgendwelche Coronaleugner, die wissenschaftliche Fakten ignorieren. Hier geht es um den Bereich unserer Existenz, der sich (noch) unserem Zugriff entzieht. Da finde ich den Beitrag von Schmidt durchaus unangemessen. Im Endeffekt spricht er Gläubigen jegliche Vernunft ab.

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