Mehrarbeit Klassenlehrerunterricht erster Schultag

  • Das finde ich - meine persönliche Meinung! - nicht in Ordnung,

    Ob ich das gut finde oder nicht, habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, dass es so war. Und es sollte sich auf das von ??? vorher erwähnte "geben und nehmen" beziehen. Wenn du mich persönlich fragst: Die Idee finde ich gut, wenn es rechtlich abgesichert wird. Da das nicht der Fall ist, finde ich es nicht gut.

    Ich kenne es nur von meiner ersten Schule. Und dort war es keine Idee der Lehrer, sondern der Hausmeister hat das von sich aus selbst gerne gemacht und angeboten. Der hatte immer ganz gerne ein paar Helfer.

  • Ob ich das gut finde oder nicht, habe ich nicht gesagt.

    Nö, das weiß ich; hab' ich doch auch nirgends geschrieben, oder? Ich habe - genau wie du - nur geschildert, wie es bei uns ablief und dass das an meiner Schule halt nicht "erlaubt" wurde und dann noch meine eigene Meinung dazu geäußert. Nicht mehr und nicht weniger.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Und was spricht gegen die Lösung b1 in vielen dieser spontan anfallenden Aufgaben? Ich denke da z.B. an defekte Lampen o.ä. Die sind natürlich spontan defekt und sollten möglichst schnell getauscht werden. Und natürlich macht das nicht mal eben die Lehrkraft. Das fängt damit an, dass Laien überhaupt nichts an Elektroinstallationen zu suchen haben. Dann ist halt mal 1-2 Tage die Beleuchtung defekt, was nun wirklich kein Weltuntergang darstellt.


    Und ich möchte dennoch noch einmal an den Ausgangspunkt der Diskussion erinnern: da ging es um das grundlegende Einrichten von Klassenräumen, was nun wirklich so gar nicht spontan ist, sondern gut planbar. Dass das an einigen Schulen die Lehrkräfte durchführen sollen, finde ich absurd


    PS: Dass entsprechend planbare Aufgaben auch wirklich durch das Gebäudemanagement getätigt werden sollten, schriebst du natürlich bereits. Das Beispiel war insofern nicht als Widerspruch zu deiner Aussage zu sehen.

  • Lieber Frosch,

    ich bin doch gerade etwas erschrocken. Wir haben rund 50% mehr Schüler also durchgehend zweizügig. Selbstverständlich brauchen und haben wir durchgehend einen Hausmeister. Der muss natürlich nicht unbedingt immer da sein. Aber zu mindestens 5 Stunden am Vormittag ist er da. Und er kann sich auch nicht über Arbeitsmangel beklagen. Natürlich passiert es mal, dass er nicht da ist. Dann nehmen wir natürlich Pakete an und kümmern möglichst um anfallenden Dinge. Aber das muss die Ausnahme und nicht die Regel sein. Eine Schulleitung erzählte mir kürzlich, dass sie regelmäßig aus dem Unterricht geht, weil Handwerker oder Lieferanten vor der Tür stehen und weder Hausmeister noch Sekretärin vorhanden sind. Das geht aus meiner Sicht gar nicht. Ich habe vorgeschlagen einen Zettel mit der Nummer des Schulamtes an die Tür zu hängen mit der Bitte sich dort zu melden und einen Termin abzusprechen.


    Zu Susanne:

    Ich kenne auch Kollegin aus Berlin. Dort tragen auch die Hausmeister die Möbel. Ich habe persönlich auch schon Tische oder Stühle eben getragen. Einfach weil es notwendig war oder die einfache Lösung war. Aber das kann nicht der Anspruch sein. Grundsätzlich tragen Schulträger oder Hausmeister die Möbel. Wenn ich dann noch einen neuen Schüler bekomme, hole ich mir ggf. selber den Tisch und Stuhl aus der Nachbarklasse. Oder ich helfe auch mal den Hausmeister. Ganz unversichert und auf eigenes Risiko. Aber es kann niemals der Anspruch an mich sein, dass ich dazu verpflichtet bin. Bei uns musste letztens eine komplette Klasse umziehen. Da kam der Schulträger nachmittags und hat alles rübergetragen. So und nicht anders funktioniert das.

  • Bei uns musste letztens eine komplette Klasse umziehen. Da kam der Schulträger nachmittags und hat alles rübergetragen. So und nicht anders funktioniert das.

    Leider nein, der Schulträger ist nämlich der Meinung, der Umzug ist nicht notwendig (und für nicht notwendige Sachen gibt es kein Personal), das Gehbehinderte Kind kann doch problemlos jeden Tag die Treppe in den 1. Stock nehmen, so wie sie uns auch mitgeteilt hatten, dass er dann eben nicht am Schwimmunterricht teilnehmen kann, wenn er die Strecke nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß zurück legen könnte. So funktioniert leider gerade in Berlin Inklusion (und das war nicht das ist leider kein Einzellfall).


    Aber ich habe doch schon mehrmals geschrieben, dass es hier um genau die von dir beschriebenen Sachen geht und eigentlich nicht ständig und immer. Aber natürlich stehen nach der Grundreinigung noch Sachen auf dem Flur, weil falsch wegsortiert oder niemand will sie haben oder nicht, wo liegt dann das Problem, wenn da die Fachlehrer, die am ersten Tag keinen Unterricht haben, mit anfassen?


    Das Problem verstehe ich einfach nicht.

    Ich kenne auch Kollegin aus Berlin. Dort tragen auch die Hausmeister die Möbel.

    Nach diesen Ferien auch? Die Anweisung kam kurz vor den Sommerferien, dass sie das eben nicht dürfen und es noch NIE ihre Aufgabe war.

  • Auch in Berlin gibt es den - zugegeben kleineren als in anderen Bundesländern - und dennoch feinen Unterschied zwischen Schulträger (hier der jeweilige Bezirke mit seinem zuständigen Bezirksamt), der für die äußeren Angelegenheiten der Schulen (und damit auch für die Ausstattung mit Mobiliar) zuständig ist und dem Land Berlin (genauer der Schulaufsichtsbehörde), welche die inneren Angelegenheiten beaufsichtigt. Diese ist Dienstbehörde für die Lehrkräfte und nicht die jeweiligen Bezirksämter, welche wiederum u.a. das Gebäudemanagement betreuen.


    Wieso sollte also eine Aufgabe, die bei den Bezirksämtern liegt, gerade nicht durch deren Personal erfolgen, sondern durch Personal einer ganz anderen Behörde?

  • wo liegt dann das Problem, wenn da die Fachlehrer, die am ersten Tag keinen Unterricht haben, mit anfassen?

    Die Lehrerinnen, die keinen Unterricht haben, sind vielleicht gar nicht da. Die sitzen z. B. zu Hause und bereiten Unterricht vor. Sollen sie das bleiben lassen, um die Möbel zu schleppen, die den Zuständigen schlicht egal sind?


    Möbel auf dem Flur kann man ruhig mal der Feuerwehr melden. Die hat bei uns schon wegen einer Mülltonne vorm Eingang Anzeigen geschrieben.


    In Berlin geht das höchstwahrscheinlich nicht, weil es gar keine Feuerwehr hat, oder die andere Aufgaben hat, nicht für Schulen zuständig ist oder nur Fleischwurst ohne Knoblauch mag. Hier in NRW ist aber tatsächlich auch jemand für Brandschutz zuständig.

  • Die Lehrerinnen, die keinen Unterricht haben, sind vielleicht gar nicht da. Die sitzen z. B. zu Hause und bereiten Unterricht vor. Sollen sie das bleiben lassen, um die Möbel zu schleppen, die den Zuständigen schlicht egal sind?

    Es herrscht bei uns Anwesenheitspflicht für alle, die an diesem Tag eigentlich Unterricht hätten, da aber Klassenleiterunterricht ist 4 bzw. 5 Stunden lang, hat der Rest keinen Unterricht (wenn nicht zu vertreten ist).

  • Das ist immerhin eine Möglichkeit, Minderstunden für das Kollegium zu vermeiden. Sehr rücksichtsvoll von deiner Schulleitung. Die betreffenden Kollegen werden sich dann vermutlich der Sequenz- und Unterrichtsplanung u.ä. widmen, also ihren tatsächlichen Aufgabengebieten.

  • Was ist denn jetzt schon wieder verwirrend? Jemand gibt die Anweisung, dass die Lehrerinnen statt Unterricht Dienstgeschäfte in der Schule erledigen. Dann machen die bitte auch, wie gewiesen wurde. Du möchtest, dass sie statt dessen Tische tragen, die jemand auf dem Flur vergessen hat. Warum ist es dir so wichtig, dass Lehrerinnen nicht ihren Dienstgeschäften nachkommen? Und was ist daran verwirrend, dass man einfach mal die eigene Arbeit macht?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

    • Offizieller Beitrag

    An meiner Schule hatten einige Lehrkräfte auch mal die Idee, dass SuS, die "Nachsitzen" mussten, doch dem Hausmeister helfen könnten.

    Nachsitzen sollte m.E.dazu dienen, den durch was auch immer versäumten Stoff nachzuholen.
    Von daher wäre die angedachte Aktion eh hinfällig-

  • Nein, eben das genau nicht. Der Schulträger ist die Stadt, die Gebäude gehören aber den Bezirken und ein Teil des Personals auch und genau das macht es so schwierig, weil es eben völlig andere ZUständigkeiten sind.

    Hmhmhm. Hier steht, die Bezirke seien die Schulträgerinnen:


    https://www.berlin.de/ba-tempe…rwalteten%20Schulen%20dar.


    Zumindest nimmt das der Bezirk Tempelhof-Schöneberg für sich in Anspruch. Vielleicht ist das in anderen Bezirken anders:


    In Berlin sind die Bezirke als “Schulträger” für die “äußeren” Schulangelegenheiten der öffentlichen Grund- und Oberschulen sowie der Förderzentren verantwortlich.


    […]


    Gemeinsam mit dem Bereich Facility Management gewährleisten wir die Funktionsfähigkeit unserer Schulen.

    Also machen die anscheinend genau das, was z. B. in NRW die Kommunen als Schulträgerinnen machen. Ich sehe nicht, warum die nicht auch für das Mobiliar zuständig sein sollten.


    Wer kauft denn nun die Möbel für die Berliner Schulen? Das Land? Der Bezirk? Ein Verein?

  • Wir haben an unserer Schule in NRW die Situation, dass wir zwei Standorte haben, an einem sind die Klassen 1 und 2, am anderen die Klassen 3 und 4. Das bedeutet, dass jedes Jahr Umzüge anstehen. In diesem Schuljahr verkündete unsere werte Schulleitung auch, die Stadt sähe keine Notwendigkeit, jährliche Umzüge zu finanzieren. Dennoch hätten wir umzuziehen. Jede/r Klassenlehrer/in erhalte drei Kartons und möge sich das organisieren. Leider haben meine Kollegen das tatsächlich getan😞. ( Drei Kartons für das Inventar einer Grundschulklasse ist natürlich viel zu wenig, weshalb dann mehr Kartons eigenständig organisiert wurden, Möbel mussten aber nicht getragen werden.)

  • In diesem Schuljahr verkündete unsere werte Schulleitung auch, die Stadt sähe keine Notwendigkeit, jährliche Umzüge zu finanzieren. Dennoch hätten wir umzuziehen. Jede/r Klassenlehrer/in erhalte drei Kartons und möge sich das organisieren. Leider haben meine Kollegen das tatsächlich getan😞.

    So schaffen viele Grundschulkollegien lauter kleine Paradiese... für die eigentlich Verantwortlichen, die sich dann nicht kümmern müssen.

  • Den habe ich dann einfach in 2 Sekunden draufgesteckt. Deshalb extra bis zum Hausmeister laufen war mir echt zu umständlich. War das jetzt ein Dienstvergehen von mir?

    Du schriebst, dass du Altpapier rumtragen würdest und dafür an der Unterrichtsvorbereitung kürzt. Ich erwarte, dass meine Kinder vernünftig unterrichtet werden und dass ihre gut ausgebildeten und sehr gut bezahlten Lehrkräfte angemessene Leistungsrückmeldung geben etc. kurz: ihren Job machen. Und die steuerzahlende Gemeinschaft erwartet das auch.


    Wenn du zusätzlich freiwillig irgendwas reparieren willst, dann mach, aber bring bitte nicht schon wieder 100 Beispiele, die nichts mit dem gerade besprochenen Problem zu tun haben, auf das sich wer bezieht.

  • Jede/r Klassenlehrer/in erhalte drei Kartons und möge sich das organisieren.

    „Organisieren” heißt ja nicht, selbst schleppen. Kartons packen, Spedition beauftragen.


    Aber. Was für Dinge sind das, die da umgezogen werden müssen?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Und vor allem: Warum müssen "Dinge" umgezogen werden? Es würde doch viel mehr Sinn ergeben, wenn an einem Standort dauerhaft die Materialien für die Klassenstufen 1 und 2 und am anderen dauerhaft die Materialien für die Klassenstufen 3 und 4 vorhanden sind?

    Ob das dann mit einem Klassenlehrerwechsel nach der zweiten Klassen - den es hier nach meinem Eindruck an den meisten Grundschulen gibt und den ich auch für sinnvoll halte - verbunden ist oder nicht, könnte man dann noch einmal extra diskutieren. Dann müssten auch die Lehrer nicht "umziehen" und könnten die Klassenzimmer dauerhaft nach ihren Vorstellungen gestalten.

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