Familienzuschläge ungerecht wegen höheren Mobilitätskosten auf dem Land

  • Ist es nicht so, dass Lehrkräfte auf dem Land mehr für Mobilität ausgeben?

    Ist es nicht ferner so, dass Beamte in der Mehrzahl früher oder später Immobilienbesitzer sind, sodass höhere Ratenzahlungen für die Immobilie im Verhältnis zum höheren Immobilienwert in der Stadt gesehen werden müssen?


    Ich sehe hier eine Ungerechtigkeit. An wen kann ich mich zwecks Bekämpfung wenden?

  • Dein Dienstherr hat dich dazu gezwungen eine Immobilie auf dem Land zu erwerben? :schreck: Ist das eine neue Strategie, um den Lehrkräftemangel im ländlichen Raum zu bekämpfen? :skeptisch:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich verstehe es nicht: wieso ist die Rate für Immobilien auf dem Land höher als für Immobilien in der Stadt?


    Und: auch auf dem Land kann man nah an der Schule wohnen. Wahrscheinlich sogar noch eher als in der Stadt.


    Grundsätzlich finde ich aber auch die Familienzuschläge völlig falsch angesetzt, wenn sie wirklich dazu da sein sollten, das Abstandsgebot einzuhalten. Wende dich doch mal an einen Verband. Vielleicht erwägt dieser ja eine Klage.

  • An wen kann ich mich wenden, weil mein Reihenhaus in der Stadt damals beim Kauf doppelt so teuer war wie das freistehende Haus vom Kollegen in der Pampa? Und wie bekomme ich über einen FuFAZ (FrischluftundFreiheitsAusgleichsZuschlag) mein ach so teures und schröckliches Stadtleben ausgeglichen? Und warum bekommen die auf dem Land den Ortszuschlag genauso, wo der doch ursprünglich für den Ausgleich der höheren Lebenshaltungskosten in der Stadt gedacht war? (nein, ich habe damit kein Problem, aber die ursprüngliche Frage in diesem Thread ist doch wahrlich skurril, weil die Wohnkosten auf dem Land doch deutlich niedriger sind, die Ortszulage genauso gezahlt wird und die Fahrtkosten durch die Entfernungspauschale, die sogar ab dem 21. Kilometer 27% höher ist , teils ausgeglichen werden.)


    PS: Für die, die die Ironie nicht verstehen: Ich habe kein Problem damit, dass die KuK auf dem Land deutlich weniger Geld für ihre gewaltigen Anwesen (Stichwort: Aufsitz-Rasenmäher) ausgegeben haben. Ich liebe das Leben in meiner Stadt und die Frage, aufs Land zu ziehen, stellte sich für mich nicht.


    PPS: Auf den mir nicht ersichtlichen Zusammenhang mit der "Karnickelprämie" bin ich jetzt mal nicht eingegangen.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Da kein Bundesland oder Wohnort genannt wird, bleibt nur folgende Stelle:


    Bundesverfassungsgericht

    Postfach 1771

    76006 Karlsruhe


    Wenn ein Wohnort genannt wird, recherchiere ich gerne das zuständige Verwaltungsgericht.

  • An wen kann ich mich wenden, weil mein Reihenhaus in der Stadt damals beim Kauf doppelt so teuer war wie das freistehende Haus vom Kollegen in der Pampa?


    Ganz einfach: Das Reihenhaus ist jetzt doppelt so viel Wert. Dennoch waren deine Kinderzuschläge höher.

  • Du hast die wichtigste Angabe vergessen: 0721-91010. Denn wer aufmerksam die Nachrichten verfolgt, weiß, dass man das Bundesverfassungsgericht stets anruft!

  • die Fahrtkosten durch die Entfernungspauschale, die sogar ab dem 21. Kilometer 27% höher ist , teils ausgeglichen werden

    ...und täglich grüßt das Milchmädchen... ;)

    Die Entfernungspauschale beträgt 30 ct für den Entfernungskilometer. Klingt toll. Wenn man sich im Steuerrecht nicht auskennt.

    Die 30 ct werden "an der Spitze" vom zu versteuernden Einkommen abgezogen - nicht von der Steuerlast. Das ist der Illtum.


    In der Spitze liegt der Steuersatz bei ca. 35% - womit von der Entfernungspauschale nur noch knapp 10 ct Cash Steuerersparnis verbleiben - also 5 ct für den gefahrenen Kilometer.
    Mein Golf Variant . eTSI Life DSG verursacht lt. ADAC-Liste Kosten von 57,7 ct /km - verbleiben also 52 ct bei mir.
    https://www.adac.de/rund-ums-f…en/autokosten/uebersicht/

    Ich bin viele Jahre 35 Kilometer one-way gependelt. Bei 200 Arbeitstagen waren das 7378 € Fahrtkosten per annum.
    Die Steuer hat mir - nach Adam Riese - davon 700 € erstattet.


    Mein Häuschen auf dem Land war im Grundstückserwerb billiger als in der Stadt. Die Herstellungskosten schenken sich dagegen nicht viel. Somit war das Haus nur unwesentlich billiger als in der Stadt. Dafür zahle ich Jahr für Jahr - weil das Grundstück größer ist - auch mehr Grundsteuer.


    Soviel zur fröhlichen, billig lebenden Landmaus.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • ...und täglich grüßt das Milchmädchen... ;)

    ...

    Das musst du mir nicht erzählen, das habe ich nicht geschrieben. Mir ist klar, dass "absetzen bei der Steuer" lediglich bedeutet, dass man einen ca. 30-40%-Anteil des abgesetzten Betrags zurückbekommt und nicht den abgesetzten Betrag. Ich schrieb ja, dass man dadurch etwas "teils ausgeglichen" bekommt.


    Ein weiterer Punkt von mir war, dass Vielfahrerinnen und Vielfahrer ab dem 21km ca. 27% mehr absetzen können.


    Was die Häuser auf dem Land angeht: Wie gesagt: Als wir gekauft haben, waren die Häuser auf dem Land erheblich günstiger als die in der Stadt. Was die Grundstücke angeht: Die KuK auf dem Land haben ca. die dreifache Grundstücksgröße (womit ich kein Problem habe, da mein Garten groß genug zum Feiern mit etlichen Leuten und privat genug ist und mir die Arbeit da völlig reicht). Wenn man beim Gebrauchtkauf damals schaute, war die Diskrepanz beim Preis zwischen Stadt und Land gigantisch. Beim Neubau (klar) ist der Unterschied nicht ganz so groß. Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Nur wer sich für eine Option entscheidet, sollte sich wegen dieser Entscheidung nicht beklagen.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • In der Spitze liegt der Steuersatz bei ca. 35%

    Ist man mit A 12 wirklich so arm? Also ich war schon mit E 13 deutlich im Bereich des Steuersatzes von 42%. Und logischerweise fällt alles, was man von der Steuer absetzt, unter den höchsten individuellen Satz. Das wären dann also 42 Cent pro Euro. Lohnt sich schon, wie ich finde. Deshalb hebe ich auch jeden Kassenbon auf, auch wenn nur 1,35 draufsteht.

  • Ist man mit A 12 wirklich so arm? Also ich war schon mit E 13 deutlich im Bereich des Steuersatzes von 42%. Und logischerweise fällt alles, was man von der Steuer absetzt, unter den höchsten individuellen Satz. Das wären dann also 42 Cent pro Euro. Lohnt sich schon, wie ich finde. Deshalb hebe ich auch jeden Kassenbon auf, auch wenn nur 1,35 draufsteht.

    Ich denke, Wolfgang Autenrieth meint hier den durchschnittlichen Steuersatz. Es wird ja nicht das volle Gehalt mit 42% versteuert, sondern erst ab 60.000 (?)

    Oder hab ich das falsch verstanden?

  • ... aber beim Absetzen bekommt man für jeden abgesetzten Euro mehr zurück (weil an der oberen Grenze) mehr zurück als den durchschnittlichen Satz.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Hier bei uns wollen viele nicht aufs Land und müssen nach dem Ref. 5 Jahre zwangsweise da arbeiten, bevor sie sich versetzen lassen können. Vielleicht könnte man mit einem Pampazuschlag mehr Lehrkräfte aufs Land bekommen.

  • Beitrag von Wolfgang Autenrieth ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: hab's im nächsten Post deutlicher erklärt ().
  • ... aber beim Absetzen bekommt man für jeden abgesetzten Euro mehr zurück (weil an der oberen Grenze) mehr zurück als den durchschnittlichen Satz.

    Aus diesem Grund bin ich von ca. 35% ausgegangen. Die 45%-Grenze wird wohl kaum jemand in unseren Gehaltsgruppen erreichen.
    Wobei es bei der Fahrtkostenpauschale letztlich Wumpe ist, ob ich in der Spitze mit 35% oder 40% besteuert werde.
    Die Erstattung erreicht nie die tatsächlich entstandenen Kosten. Wenn du 35 ct für den Entfernungskilometer bekämst, macht es bei einem Steuersatz von 40% gerade 14 ct effektive Erstattung pro Entfernungskilometer, d.h. 7 ct pro gefahrenen Kilometer. So weit von den von mir genannten 5 ct liegt das nicht.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

Werbung