POV: knappe Personalsituation erfordert kreative Lösungen.

  • Es gibt doch an vielen (allen?) Schulen die sozialpädagogischen Fachkräfte, die die Erstschuljahreslehrer unterstützen. Was genau möchtest du denn mit den gesparten Stunden machen?

    Nein, die gibt es nicht an allen und wenn, sind es die ersten, die weg fallen.

  • Bei diesem Modell handelt es sich um eine Arbeitszeiterhöhung, weil ohne Ausgleich eine Lerngruppe mehr hinzukommt.

    Ich stimme dir dahingehend zu, dass das eine versteckte Arbeitszeiterhöhung darstellt. Rein formal ist es aber keine, da unsere Arbeitszeit rein über Deputatsstunden verrechnet wird. Solange diese weiterhin stimmen ist das also rein formal gesehen keine Arbeitszeiterhöhung und damit zulässig.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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    Ich finde die von dir aufgeworfene Frage sehr interessant. Verstehe ich es richtig: es geht nicht um die Vertretungssituation, sondern generell darum, Stunden zu sparen? Was ich daran nicht so ganz verstehe: in der Stundentafel sind doch Förderstunden verankert. Wozu dann zusätzliche Förderstunden? Teamstunden im ersten Schuljahr? Es gibt doch an vielen (allen?) Schulen die sozialpädagogischen Fachkräfte, die die Erstschuljahreslehrer unterstützen. Was genau möchtest du denn mit den gesparten Stunden machen?

    Ja, genau. Ich will irgendwo Stunden sinnvoll sparen, um sie anderweitig nutzen zu können.


    Förderstunden: eine Stunde steht in der Stundentafel. Mehr wären schön. Speziell im 1. Schuljahr.

    Teamstunden: die SozPäd gibt es (wie Susannea schreibt) nicht überall. Wenn es sie gibt, sind sie tw. an 2 Schulen und müssen also tagesweise wechseln. Und auch so: die Stunden sind .... übersichtlich. (Wir haben 10 Soz-Päd-Stunden. Damit kann man bei 4 Klassen insgesamt im 1. und 2. Schuljahr keine Sprünge machen.)

  • Auf lange Sicht wäre ich der Meinung, dass es in jeder Klasse eine Pädagogische Assistenz geben sollte, quasi als zweite Kraft mit einem festgesetzten Aufgabenspektrum. Das sollte ein Ausbildungsberuf sein, vergleichbar mit anderen Assistenz-Berufen.


    Da diese dann die Klasse kennt, könnte sie im Vertretungsfall erheblich leichter Übungen im bereits bekannten Format fortsetzen, z.B. Lesetandem, Mathe-Training, Übungshefte, und wüsste auch über die Differenzierung in der Lerngruppe genau Bescheid.

    Auch offeneres Arbeiten kann ich mir darüber besser vorstellen.

  • Hättet ihr die Möglichkeit, dass Teilzeitkollegen (m/w/d) wenigstens für ein halbes Schuljahr aufstocken, um diese Zeit offen zu haben, nach Quereinsteigern/Studenten (m/w/d) für das nächste Schuljahr zu suchen?

    In einer Notsituation haben bei uns tatsächlich mal alle Teilzeitkräfte vorübergehend 2 Stunden aufgestockt. Das hat sehr geholfen und ging mitten im Schuljahr, aber uns war sonst keine gute Lösung eingefallen. Aber dazu zwingen würde ich wohl niemanden.

  • Ja, genau. Ich will irgendwo Stunden sinnvoll sparen, um sie anderweitig nutzen zu können.


    Förderstunden: eine Stunde steht in der Stundentafel. Mehr wären schön. Speziell im 1. Schuljahr.

    Teamstunden: die SozPäd gibt es (wie Susannea schreibt) nicht überall. Wenn es sie gibt, sind sie tw. an 2 Schulen und müssen also tagesweise wechseln. Und auch so: die Stunden sind .... übersichtlich. (Wir haben 10 Soz-Päd-Stunden. Damit kann man bei 4 Klassen insgesamt im 1. und 2. Schuljahr keine Sprünge machen.)

    Du möchtest also in erster Linie die 1. Schuljahre unterstützen?

    An unserer Schule wurde die SozPäd nur im 1. Schuljahr und nicht im 2. Schuljahr eingesetzt, was ich nicht schlecht fand, da es da am meisten bringt.


    Durch den Wegfall von Englisch hat man doch auch schon mehr Unterrichtszeit für die Vermittlung der wesentlichen Lerninhalten übrig. Oder?


    Vielleicht könnt ihr am offenen Anfang sparen? Offenen Anfang streichen = mehr Lehrerkapazitäten.

  • Ganz klar schauen, wo man noch zusätzliche Hilfen herbekommt - als Unterstützung , nicht als Ersatzlehrer.

    Natürlich kann man versuchen, dass die Kinder selbständiger arbeiten, ich stelle fest, dass es zunehmend schwieriger wird,

    weil die Kids einfach keine Lernmotivation mitbringen und schon aktiv angeleitet werden müssen.

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    Gibt es bei euch eine Uni in der Nähe? Gewinnen von Praktikanten , als Unterstützung für die erste Klasse?


    Bei uns gibt es Lesementoren - diese widmen sich gezielt Leseschwächeren Kindern/ Kindern, die mZuwendung benötigen


    Falls es eine Schulbücherei gibt: Eventuell Elternteams gewinnen,(falls es eine aktive Elternschaft gibt), die parallel zum Förderunterricht die Bibliothek betreuen - und ein Teil der Gruppe darf sich dort aufhalten und regelmäßig lesen, der andere wird aktiv gefördert.


    OGS Stunden? - Dafür außerschulische Kräfte einstellen? Eltern/Opas/Omas anfragen, ob sie AGS anbieten (wir hatten mal Schachbegeisterte Opas, die Spaß daran hatten, mit den Kids zu spielen, ein Vater programmierte und hat dann Scratch angeboten) - Förderverein , Honorare für die AGS übernimmt, Lehrerstunden könnten dann in den Vormittag fließen


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    Bei Vertretungen ist es bei uns ziemlich unbefriedigend:

    Klassenaufteilung auf alle anderen Klassen und Bereithalten von Vertretungsmappen

    Oder:

    Bei längerfristigen Erkrankungen wird die Klasse für längere Zeit auf die Parallelklassen aufgeteilt (geht aber nur bei kleineren Klassengrößen)

  • Hatte tatsächlich an die Alemannenschule gedacht bin aber auf den Namen nicht mehr gekommen 😊

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Hatte tatsächlich an die Alemannenschule gedacht bin aber auf den Namen nicht mehr gekommen 😊

    Irgendebbes („Irgendetwas“) müssen wir aus dem Ländle ja auch noch wissen, auch wenn es, seit wir „The Länd“ sind leider nicht mehr alles außer Hochdeutsch ist. :sterne:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Nochmal zum Konkretisieren. Es geht mir nicht um kurzfristige Überbrückungen / Vertretungen.

    Ich glaube einfach, dass man Schule ... wie soll ich sagen ... anders denken muss, um der Personalknappheit gerecht zu werden.

    Die Personalknappheit ist hausgemacht und muss nicht sein. Kurzfristig werden wir keine ausgebildeten Lehrkräfte in die Schulen kriegen. Allerdings werden in NRW jetzt insbesondere Grundschulen mit sogenannten Alltagshelfern bestückt, die dann entlasten können. Die können zwar keinen eigenständigen Unterricht durchführen, jedoch bei Verwaltungsarbeiten unterstützen. Ggf. auch Aufsichten übernehmen usw. Ich weiß jetzt nicht in welcher Größenordnung das passiert, aber ich befürchte, dass wahrscheinlich jede Grundschule froh sein kann, wenn sie einen abkriegt. Tatsächlich sollte man aber jeder Schule mindestens vier davon zur Verfügung stellen. Damit könnte man dann schon einiges stemmen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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    Tatsächlich sollte man aber jeder Schule mindestens vier davon zur Verfügung stellen. Damit könnte man dann schon einiges stemmen.

    Wäre schön, aber entsprechende Versorgungsplanungen gibt es nicht, oder?

    Nach meinem Kenntnisstand darf man die auch nur ausschreiben / einstellen, wenn vorher eine Lehrerstellen-Ausschreibung leergelaufen ist.


    Aber im Endeffekt ist das Stichwort: "keinen eigenständigen Unterricht" ... also auch keine externe Differenzierung, kein Förderunterricht alleine. Ich nehme mal an, dass man sie auch nicht in der OGS-Hausaufgabenbetreuung anstatt einem Lehrer einsetzen darf. Oder?


    Also würden sie im Fall einer knappen Unterrichtsversorgung nichts retten.

  • Ich nehme mal an, dass man sie auch nicht in der OGS-Hausaufgabenbetreuung anstatt einem Lehrer einsetzen darf. Oder?


    Also würden sie im Fall einer knappen Unterrichtsversorgung nichts retten.

    Du warst auf der Suche nach kreativen Lösungen, dazu muss man manchmal die juristischen Grenzen ausreizen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Und ja, es ist nicht damit getan jetzt 1000 Verbote zu setzen, was diese Kräfte alles nicht dürfen. Nur weil jemand sich in die Hose macht, dass sich da mal wieder jemand einklagen könnte.

    Denn diese Verbote sind ....hausgemacht

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Man würde sich (wenn man das Einsetzen von Alltagshelfern für den Unterricht mal weiterdenkt) aber ins eigene Fleisch schneiden.


    Wenn die Person sich dann reinklagt, hat sie große Chancen dafür. Der ehemalige Alltagshelfer würde dann vom Schulamt an meiner Schule fest eingesetzt werden. Dann hätten wir eine Stelle mehr an unserer Schule ... und meinst du nicht, dass das Schulamt ganz schnell damit wäre, dann einen Lehrer woanders hin abzuordnen. Und das wäre nicht der ehemalige Alltagshelfer. (Ja, der ehemalige Alltagshelfer muss nicht schlecht sein. Aber wenn ich die Wahl zwischen einem ausgebildeten Lehrer oder einem reingeklagten Alltagshelfer hätte, fällt die Entscheidung mit Sicherheit leicht.)


    Daher - so flexibel ich bei vielen Sachen bin ... dabei wäre ich vorsichtig.


    (Aber ich sehe diesen Thread nicht nur als Sammlung für mich an, sondern als generellen Ideenlieferant. Wenn jemand anders da entspannter ist: gerne.)

  • Wenn es die Alltagshelfer nur für eine nicht existente Lehrkraft gibt, ist es ohnehin eine Milchmädchenrechnung. Es schafft Aufsicht, wie bei den Pädagogischen Mitarbeiter:innen in NDS, aber keinen Ersatz und scheint dann ja auch noch die Lehrer:innen-Stelle zu blockieren.


    Mit anderen Hilfen wäre aber schon eine Überlegung wert, ob man mit größeren Gruppen dann offene Lernformen oder Übendes Lernen umsetzen kann. Dann sind 2-3 Erwachsene für 2-3 Klassen zuständig, davon aber nur eine ausgebildete Lehrkraft.

  • Wenn es die Alltagshelfer nur für eine nicht existente Lehrkraft gibt, ist es ohnehin eine Milchmädchenrechnung. Es schafft Aufsicht, wie bei den Pädagogischen Mitarbeiter:innen in NDS, aber keinen Ersatz und scheint dann ja auch noch die Lehrer:innen-Stelle zu blockieren.


    Mit anderen Hilfen wäre aber schon eine Überlegung wert, ob man mit größeren Gruppen dann offene Lernformen oder Übendes Lernen umsetzen kann. Dann sind 2-3 Erwachsene für 2-3 Klassen zuständig, davon aber nur eine ausgebildete Lehrkraft.

    Das bedeutet dann aber doch wieder, dass sich der Aufwand für die ausgebildete Lehrkraft erhöht. Oder dürfen Alltagshelfer die Schüler benoten und können das Unterrichtsmaterial für die offene Lernform anteilig vorbereiten?

  • Das bedeutet dann aber doch wieder, dass sich der Aufwand für die ausgebildete Lehrkraft erhöht. Oder dürfen Alltagshelfer die Schüler benoten und können das Unterrichtsmaterial für die offene Lernform anteilig vorbereiten?

    Die Arbeit hat man doch schon längst.


    Aber derzeit muss man sehen, wie man dann Material und Situation allein stemmt, ist auf die Selbstständigkeit der SuS beim Lernen angewiesen und regelt nebenbei die Streitigkeiten aus der Pause, sammelt Geld ein, ruft die Eltern des erkrankten Kindes an, fasst Lernmaterial für ein anderes zusammen, das zu Hause ist, erklärt 3 Kindern individuelle Aufgaben und verbessert mit einem Kind die vorherige Aufgabe, um Grundlegendes zu vermitteln, was ersichtlich falsch verstanden oder nicht umgesetzt wurde.


    Wenn der „Alltagshelfer“ sehr fit ist, oder wenn es eben eine pädagogische Assistenz wäre, die eine Ausbildung absolviert hätte, könnte diese die Materialien vorbereiten oder für bestimmte Kinder anpassen. Sie könnte kontrollieren oder korrigieren, anleiten etc.


    Die Aufgaben würden sich aufteilen und im Alltag sehe ich einiges, das ich abgeben könnte, und anderes, das ich anleiten könnte, sodass es danach nicht länger meine Aufgabe wäre, selbst wenn es in meiner Berantwortung bliebe (Auswahl inklusiver Amterialien, Förderplanung, nicht aber die Bereitstellung jeglicher einzelner Materialien).

    So groß es manchmal mit I-Hilfen, besser wäre eine Ausbildund und die feste Einstellung an der Schule und nicht bei einem außerschulischen Träger.

  • Lösungen bei uns: Überstunden. Die SL legt kurzfristig fest du machst noch da und da Unterricht. Punkt. Keine Diskussion.

    Das kann für den AN richtig nach hinten losgehen, WENN man an dem Tag einen Termin hat, kleine Kinder hat oder irgendwie gar nicht 100% flexibel ist.

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