Beamte sollen in die Rentenversicherung einbezahlen

  • Ich habe nicht geschrieben, dass Lehrkräften ihre Besoldung egal ist, aber dass sie damit im Vergleich zu anderen Berufsgruppen schon sehr gut verdienen.

    Was verdient das ärztliche Personal im Krankenhaus? Da wir eine ähnlich lange Ausbildung haben, müssen wir uns mit denen vergleichen und nicht mit der Krankenschwester.

  • Zur Wahrheit gehört da aber auch, dass ein Großteil der heutigen Lehrkräfte schon die aktuell möglichen Maßnahmen nicht selber anwenden möchte.

    Dem muss ich leider zustimmen. Wenn man Kollegen aus anderen Schulen erklärt, dass man bei uns als Klassenlehrer auch mal „nebenbei“ Schüler nach §47 Absatz 8 Schulgesetz NRW nach 20 unentschuldigten Fehltagen am Stück ausschult, gucken die einen nur mit großen Augen an. So etwas wäre an ihren Schulen undenkbar.

  • Dem muss ich leider zustimmen. Wenn man Kollegen aus anderen Schulen erklärt, dass man bei uns als Klassenlehrer auch mal „nebenbei“ Schüler nach §47 Absatz 8 Schulgesetz NRW nach 20 unentschuldigten Fehltagen am Stück ausschult, gucken die einen nur mit großen Augen an. So etwas wäre an ihren Schulen undenkbar.

    ...was wiederum in §47 Absatz 2 SchulG NRW normiert ist. Es ist aus guten Gründen nicht so einfach, einen noch schulpflichtigen Schüler einfach vor die Tür zu setzen. Das hat dann also nicht mit dem Unwillen anderer Schulen zu tun, sondern dass sich diese schlicht mit einem anderen Klientel beschäftigen und sich an die dazu passenden Normen halten müssen.

  • Du meinst das ärztliche Personal mit 6 Jahren Medizinstudium und 5 Jahren Facharzt?

    Genau!

    Ich spreche bei uns von dem fünfjährigen Studium, dem einjährigen Industriepraktikum bzw. der dreijährigen Berufsausbildung vorab (für die Berufsschule) und dem zweijährigen Referendariat.

    Da sind wir dann am Ende auch bei 10 Jahren.

  • die Ausbildung ist keine Voraussetzung, sondern wird entsprechend anerkannt, soweit ich weiß. (und wenn überhaupt: viele Ausbildungen können doch verkürzt werden, wenn man das Abitur hat, oder?)
    Wir sind also bei 7,5 vs. 11.

  • die Ausbildung ist keine Voraussetzung, sondern wird entsprechend anerkannt, soweit ich weiß. (und wenn überhaupt: viele Ausbildungen können doch verkürzt werden, wenn man das Abitur hat, oder?)
    Wir sind also bei 7,5 vs. 11.

    Dann sind es eben 5 Jahre Studium + 1 Jahr Praxis + 2 Jahre Vorbereitungsdienst. Sind 8 Jahre. Bei uns gibt es diese Praxisjahr für berufliche Schulen leider nicht :(

  • der Vorbereitungsdienst dauert bei uns in NRW 18 Monate.
    Und kommt nicht mit Lücken und so, die gibt es auch bei Ärzten, ich bin sogar ziemlich sicher, dass seeeeehr viele Ärzte die 5 Jahre Assistenz überschreiten (sei es wegen Praxis, wegen mehr Zeit für die Prüfungsvorbereitung oder wegen Unterbrechung und Wechsel des Standortes..).

    Man (Platty) sollte aufhören, sich da zu vergleichen, wo es nicht vergleichbar ist. Wir sind keine Krankenpfleger oder Busfahrer, aber auch nicht Chirurgen (und die Chirurgen haben eine 6-jährige Facharzt-Assistenzzeit, also 12 Jahre, statt 11). Und nicht wenige Ärzte verdienen weniger als wir.

  • der Vorbereitungsdienst dauert bei uns in NRW 18 Monate.

    Du weißt aber auch, daß er früher 24 Monate dauerte? Heute dauert er nur noch 18 Monate, allerdings muss zuvor ein 6 monatiges Schulpraktikum abgeleistet werden, das es so früher nicht gab. So gesehen ist man dann auch wieder bei 24 Monaten, nur werden heute die ersten 6 Monate nicht mehr bezahlt.

  • der Vorbereitungsdienst dauert bei uns in NRW 18 Monate.
    Und kommt nicht mit Lücken und so, die gibt es auch bei Ärzten, ich bin sogar ziemlich sicher, dass seeeeehr viele Ärzte die 5 Jahre Assistenz überschreiten (sei es wegen Praxis, wegen mehr Zeit für die Prüfungsvorbereitung oder wegen Unterbrechung und Wechsel des Standortes..).

    Man (Platty) sollte aufhören, sich da zu vergleichen, wo es nicht vergleichbar ist. Wir sind keine Krankenpfleger oder Busfahrer, aber auch nicht Chirurgen (und die Chirurgen haben eine 6-jährige Facharzt-Assistenzzeit, also 12 Jahre, statt 11). Und nicht wenige Ärzte verdienen weniger als wir.


    Naja während der Facharztausbildung wird aber nicht am Hungertuch genagt. Und irgendwelche Lücken verantwortet man meistens selbst. Ich auch.


    Meinen Ausbildung für meine jetzige Tätigkeit waren 3 Jahre Ausbildung, 4 Jahre Diplomstudium, 2 Jahre Masterstudium, 21 Monate Vorbereitungsdienst. Macht also genau 10 Jahre und 9 Monate + keine Ahnung wie viele Monate zwischendrin. Da habe ich noch keine meiner Weiterbildungen gezählt.


    Nein wir sind keine Ärzte, genauso wenig sind wir Volljuristen. Beide Berufsgruppen haben aber wie wir die Zugangsvoraussetzungen für den höheren Dienst. Also kein Unterschied.

  • Du weißt aber auch, daß er früher 24 Monate dauerte? Heute dauert er nur noch 18 Monate, allerdings muss zuvor ein 6 monatiges Schulpraktikum abgeleistet werden, das es so früher nicht gab. So gesehen ist man dann auch wieder bei 24 Monaten, nur werden heute die ersten 6 Monate nicht mehr bezahlt.

    Ja, früher 24 Monate, aber da dauerten die meisten Lehrämter auch nur 9 Semester. (Nein, ich werde nicht die NRW-Studienordnung fürs BK-Lehramt von vor 20 Jahren raussuchen, falls ihr ausnahmsweise 10 hattet).
    Die 6 Monate Praktikum sind ein Teil des jetzigen 10 semestrigen Studiums, also weiterhin: 5 Jahre.

    Ja zum Argument "Zugang zum höheren Dienst", nein zu "vergleichbare Ausbildungslänge".


    Meinen Ausbildung für meine jetzige Tätigkeit waren 3 Jahre Ausbildung, 4 Jahre Diplomstudium, 2 Jahre Masterstudium, 21 Monate Vorbereitungsdienst. Macht also genau 10 Jahre und 9 Monate + keine Ahnung wie viele Monate zwischendrin. Da habe ich noch keine meiner Weiterbildungen gezählt.

    Ja, aber es war alles nicht der vorgegebene Weg (auch wenn es vermutlich einer der häufigsten Wege und BK/BBS ist vermutlich eh eine der Ausnahmen, insbesondere bei den Quereinsteiger*innen).
    Meine Regelstudienzeit betrug 9 Semester + 24 Semester Referendariat.
    Da ich meine 9 Semester ziemlich lange gezogen haben UND pausiert habe, habe ich mir sogar 6 Monate im Ref gespart :D Da komme ich nicht auf die Idee, mein langes Studieren, meine Erweiterungsfächer und Zusatzqualifikationen als Voraussetzung für das Lehramt anzusehen. (dürften sich aber natürlich gerne (finanziell, stundendeputatsmäßig oder im Ansehen) auszahlen. Haha)

  • Davon abgesehen, dass im Gegensatz zu Juristen und Ärzten im Lehrberuf auch Studenten und Quereinsteiger arbeiten dürfen. Am grundsätzlichen Mangel liegt es nicht, denn einen Mangel an Hausärzten und Richtern gibt es bereits länger.

  • Man sollte nur das vergleichen, was auch vergleichbar ist. Das betrifft sowohl die Ausbildungsdauer, Verantwortung als auch den Arbeitgeber.

    Die Amtsärzte sind im öffentlichen Dienst übrigens trotz umfangreicherer Ausbildung wie Lehrer eingeordnet A13 bis A16 (Leiter des Gesundheitsamts).

  • Bei mir dauerte das Studium 6 Jahre (kürzer war dank Prüfungsordnung nicht möglich) und das Referendariat 2 Jahre und ich habe so kurz wie möglich studiert (fast alle meiner Mitreferendare haben für das Studium 1 Jahr länger benötigt). Ich habe bis zum Schluss Bafög erhalten, weil klar war, dass es nicht schneller ging.

    Also mindestens 8 Jahre Ausbildung (im letzten Jahrtausend), die meisten 9 Jahre. Dafür habe ich ein fast vollständiges Chemiediplomstudium inkl. Staatsexamenarbeit, die ich als Diplomarbeit hätte anerkennen lassen können und ein Mathediplomstudium ohne Diplomarbeit. Spezielle Lehramtstudiengänge gab es nicht.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Um auf klassischem Wege Sushi-Meister zu werden, braucht man auch bis zu 15 Jahre und ich bezweifle, dass die verdienen, wie Ärzte.

    Diese Diskussion ist müßig und der Vergleich alleine anhand einer einzigen Kennziffer ziemlicher Quatsch.

  • Um auf klassischem Wege Sushi-Meister zu werden, braucht man auch bis zu 15 Jahre und ich bezweifle, dass die verdienen, wie Ärzte.

    Diese Diskussion ist müßig und der Vergleich alleine anhand einer einzigen Kennziffer ziemlicher Quatsch.

    Mich hat oben die Diskussion genervt, dass wir alle "ein Schmalspurstudium" haben (Grund meiner "Ichbotschaft").

    Wichtiger ist der Arbeitgeber. Mercedes und Porsche (dank eines ehemaligen Schülers durfte ich einmal an einer "Spezialführung" teilnehmen) zahl(t)en weitaus mehr als der Staat. Dafür wurden wir verbeamtet. Und viele meiner Schülerinnen und Schüler schauen genau hin (und entscheiden sich dann gegen das Lehramtstudium, zumal sie sehen, dass es auch per Quereinstieg geht). Wenn der Verdienst geringer wird, werden noch weniger erfolgreiche sich dafür entscheiden.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Unwissenheit? Falsche Toleranz? S*dom*chismus?

    Falsche Toleranz trifft es wohl am besten. Verschärft wird das, wenn die eigene Schulleitung nicht mitzieht, selbst wenn es zu gewalttätigen Übergriffen auf Lehrpersonen kommt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die Rechnung geht doch so oder so nicht auf - ganz unabhängig von der Frage, ob BeamtInnen einzahlen oder nicht.

    Dazu braucht man keine großen Rechenkünste. Wenn ich als Akademiker 25 bis 30 Jahre alt werden muss, um überhaupt Leistungen zu erbringen bzw. "einzuzahlen", dann zwischen 30 und 35 Jahre einzahle und im Anschluss noch einmal im Extremfall dieselbe Zeit Leistungen beziehe, dann kann das Geld nicht reichen. Das gilt für das Rentenversicherungssystem genauso wie für das Pensionssystem. Wenn da nicht aus Steuermitteln erheblich bezuschusst wird, geht da gar nichts.

    Adenauers Rentenreform war ein kolossaler Irrtum nach dem Motto "Kinder kriegen die Leute immer". Wenn das Verhältnis zwischen Beitragszahlenden und Leistungsempfängern sich einem eins zu eins annähert, müssen entweder die Beiträge erhöht oder die Leistungen gekürzt (oder beides) werden. Wahlweise werden der Bundes- und der jeweilge Landeshaushalt durch Renten-, Pensions- und Sozialleistungen eben erheblich belastet.

    Da helfen dann die moralinsauren Biographien von Tante Erna, die 40 Jahre lang Schuhe verkauft hat und jetzt eine Mini-Rente erhält, leider wenig weiter, außer dass sie Neiddebatten schüren und sozialen Unfrieden stiften.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

Werbung