Beamte sollen in die Rentenversicherung einbezahlen

  • Richtig. In meinem Bekanntenkreis ist aber außer Lehrern auch niemand, der nicht in irgendeiner Form mit IT zu tun hat. Selbst meine Schwester in der Spedition ist zwei Tage zu Hause.

    Eine Freundin von mir und ihr Lebensgefährte, die beide im Bereich Spedition/Logistik arbeiten (sie ist in einem Unternehmen beschäftigt, das sich mit Transporten "auf dem Landweg" beschäftigt, er im Bereich Seeschifffahrtslogistik/See-Containertransporte), arbeiten beide nicht im HO. ^^

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Verpflichtende Präsenz hat immerhin den Vorteil, dass die zugehörige Arbeitszeit auch korrekt erfasst wird...insbesondere auch mit Blick auf ein verbindliches Ende der täglichen Arbeitszeit. Arbeitszeitmodelle ohne Präsenz beinhalten immer auch die vergleichsweise hohe Gefahr der Erwartung unbezahlter Überstunden, die aber unter den Tisch gekehrt werden können. Genau diese Diskussion führen wir doch hier mit Blick auf den ungebundenen Arbeitszeitanteil von Lehrkräften auch regelmäßig.

    Ich muss ganz ehrlich sagen: Würde ich in einem Büro als Angestellte arbeiten, würde ich gar kein HO machen wollen. Mir ist/wäre Präsenzarbeit dort deutlich lieber. Als Lehrerin finde ich es zwar gut, dass ich einen Teil meiner Arbeit zuhause erledigen und mir dort meine Arbeitszeit frei einteilen kann, aber wäre ich in einem anderen Bereich tätig, würde ich lieber "vor Ort" arbeiten; das hat bei mir auch damit zu tun, dass ich einfach nicht so gern allein "vor mich hin arbeite" und lieber am Arbeitsplatz mit Kolleg*innen und Kund*innen Kontakt habe.

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  • Alleine die Tatsache gar keinen Fahrtweg zu haben und in Trainingsklamotten daheim und unweit der Kaffeemaschine zu arbeiten… ein Traum.

    Pünktlich den Rechner herunterzufahren und direkt mit dem Privatleben zu starten…:victory:

    Keine komischen oder schlechtgelaunte Leute im ÖPNV, nervige Kollegen oder gestresste Vorgesetzte:victory:

  • Alleine die Tatsache gar keinen Fahrtweg zu haben und in Trainingsklamotten daheim und unweit der Kaffeemaschine zu arbeiten… ein Traum.

    Als Teilzeitkraft habe ich das 1x pro Woche und 6 Wochen in den Ferien jedes Jahr. Die anderen 6 Wochen nehme ich Urlaub.

  • Alleine die Tatsache gar keinen Fahrtweg zu haben und in Trainingsklamotten daheim und unweit der Kaffeemaschine zu arbeiten… ein Traum.

    Fahrtweg: ok (wobei mich persönlich der nicht wirklich stört), aber in Jogginghose und Kaffeemaschinen-Nähe zuhause zu arbeiten, ist für mich nicht unbedingt "traumhaft". Ich mag einfach die Abgrenzung zwischen "Beruf" und "Freizeit" und bevorzuge daher zum Ausüben einer Berufstätigkeit die Anwesenheit an einem Arbeitsplatz weg von zuhause. Als Lehrkraft fiel mir diese Abgrenzung zu Beginn meiner Schultätigkeit sehr schwer.

    Ich weiß nicht wie das bei dir ist, ich kann gediegen auf der Dachterasse arbeiten. Das war während der Schulschließungen (Corona) ein angenehmes Arbeitsumfeld :musik:

    Ich könnte auch auf der Terrasse arbeiten; mache ich allerdings so gut wie nie, ich bevorzuge mein Arbeitszimmer - auch das hat für mich viel mit Abgrenzung zwischen "Beruf" und "privat" zu tun. Und mir hat während der Corona-bedingten Schulschließungen der Vor-Ort-Kontakt zu meinen KuK und SuS tatsächlich sehr gefehlt. Zuhause hocken und nur per "Fernmedium" Kontakt zu anderen Menschen zu haben - sei es Telefon, Videokonferenz or whatever - ist halt echt nicht meins.

    So ist halt auch dahingehend jeder Jeck anders!

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  • Es ist ja ok, wenn man es selbst entscheiden kann und zusätzlich vielleicht über leere niedersächsische Landstraßen pendelt.

    Dass die Leute allerdings die überlasteten Züge und Autobahnen in Ballungsräumen nutzen (müssen), um in Innenstadt Büros (die Wohnraum sein könnten) zu sitzen, dafür habe ich kein Verständnis.

  • Ich bin ein absoluter Freund der Möglichkeit von Homeoffice, aber ehrlicherweise müsste man in diesem Zuge auf ein Output-orientiertes Modell der Arbeitserfassung wechseln, und da fallen natürlich einzelne durch das Raster.

  • Verpflichtende Präsenz hat immerhin den Vorteil, dass die zugehörige Arbeitszeit auch korrekt erfasst wird...insbesondere auch mit Blick auf ein verbindliches Ende der täglichen Arbeitszeit. Arbeitszeitmodelle ohne Präsenz beinhalten immer auch die vergleichsweise hohe Gefahr der Erwartung unbezahlter Überstunden, die aber unter den Tisch gekehrt werden können. Genau diese Diskussion führen wir doch hier mit Blick auf den ungebundenen Arbeitszeitanteil von Lehrkräften auch regelmäßig.

    Eine solche Diskussion habe ich noch nie irgendwo in diesem Zusammenhang gehört. Die Arbeitszeit wird im Homeoffice genauso erfasst, wie vor Ort. Da gibt es vom AG gar nichts weiter zu erwarten. Wenn die Arbeitszeit rum ist, ist der Kram aus und er kann gerne Emails schicken.

    Vielleicht habt ihr aber irgendwo anderes mitbekommen?!

  • Eine solche Diskussion habe ich noch nie irgendwo in diesem Zusammenhang gehört. Die Arbeitszeit wird im Homeoffice genauso erfasst, wie vor Ort. Da gibt es vom AG gar nichts weiter zu erwarten. Wenn die Arbeitszeit rum ist, ist der Kram aus und er kann gerne Emails schicken.

    Vielleicht habt ihr aber irgendwo anderes mitbekommen?!

    Worüber diskutieren wir denn dann hier regelmäßig wenn es um zu hohe Lehrerarbeitszeiten geht? Dass in der Praxis implizite Erwartungshaltungen des Dienstherrn und letztlich auch die Eigenansprüche der Beschäftigten nicht immer zur rechtlich klaren Situation einer definierten durchschnittlichen Wochenarbeitszeit und täglichen Höchstarbeitszeiten passen, ist doch letztlich eine Binsenweisheit.

  • War das jetzt der klägliche Versuch die bei Lehrkräften bestehende Tendenz zur Selbstausbeutung auch noch zu romantisieren oder habe ich das missverstanden?

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • War das jetzt der klägliche Versuch die bei Lehrkräften bestehende Tendenz zur Selbstausbeutung auch noch zu romantisieren oder habe ich das missverstanden?

    Das hast du missverstanden. Ich hatte doch explizit auf ebenjene Gefahr der Selbstausbeutung durch die Nichtsichtbarkeit von Arbeit außerhalb des Dienstortes hingewiesen und sehe insofern durchaus auch Vorteile von Jobs, die nahezu ausschließlich in Präsenz stattfinden.

  • Grundsätzlich will JEDER Anbieter von Waren und Dienstleistungen (außer vielleicht mit Abstrichen der öffentliche Dienst und der soziale Bereich, wobei es hier ja auch Überschneidungen gibt) am Ende Profit machen. Das kann man jetzt nicht alleine Bank- und Versicherungsmitarbeitern zur Last legen. Keiner wird aktiv seine eigenen Waren und Dienstleistungen schlecht reden, die Herausforderung ist dennoch, eigene und Kundeninteressen zu berücksichtigen. Wer als Anbieter nur auf den maximalem Profit aus ist, ohne auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen, wird diesen auf Dauer verlieren. Jeder gute Anbieter sollte das wissen.

    Heißt aber wiederum: Der potentielle Kunde muss auch die für ihn relevanten Fragen stellen, um herauszufinden, ob ein angebotenes Produkt oder eine angebotene Dienstleistung zu den eigenen Bedürfnissen passt oder nicht - branchenunabhängig.

    Die realen Erlebnisse sahen so aus, dass man uns mehrere Male Anlagen aufschwätzen wollte, die unseren klar kommunizierten Zielen und Rahmenbedingungen diametral entgegenstanden bzw. deutlich schlechter waren. Eigene Produkte schlecht zu reden, das fordere ich nicht. Produkte zu empfehlen, die für uns offensichtlich deutlich schlechter sind bzw. Risiken zu empfehlen (verbunden mit Abschlussgebühr und längerer Laufzeit), wo klar Sicherheit und Verfügbarkeit gewünscht ist, ist eben völlig daneben.

    • ein Mal war es so: Wir hatten eine Kredit mit 4,6 % am Laufen mit möglicher Sondertilgung. Das hatten wir ihm auch gesagt. Er versuchte uns aber eine KLV aufzuschwätzen mit erwartbar knapp unter 2% Rendite.
    • Wir hatten Eigenkapital angesammelt für den Immobilienkauf. Das sollte da liegen für kurzfristige Verfügbarkeit, wenn wir was finden. Seine Empfehlung: "Ganz tolle Anlage! Den Ausgabeaufschlag werden wir ganz sicher schnell drin haben! Und wenn wir das doch kurzfristig brauchen, dann machen die uns eine günstige Zwischenfinanzierung." Wie gesagt: Eigenkapital für einen Kauf! Und diesen Haufen Geld sollten in einem Immo-Fonds stecken!!!
    • Fast schon seriös (öööhm) war da die Beratung, wir sollten den Immokauf (zum Kaufzeitpunkt!) mit einem BSPV machen. Also: Jahrelang zu winzigem Zins ansparen, damit wir 12 Jahre später(!) dann den BSPV zugeteilt bekommen und innerhalb 8 Jahren mit hoher Rate abzahlen. Dazu noch Abschlussgebühr. Und den Zwischenkredit ohne Tilgung laufen lassen. Nee. Ich unterrichte auch Finanzmathe und habe ihm dann auf dem Papier und im Kopf einen Kredit zu den normalen Konditionen der Bank ausgerechnet. Er hat gelacht. Dann in den PC eingegeben. Und meine Rechnung und seine waren nur 30 Euro auseinander. Da war Schluss mit Lachen. Der hat dann zugeben, dass meine Rechnung besser als seine BSPV-Geschichte war.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Selbst wenn Beamte in die Rentenversicherung einzahlen müssten, d.h. der Worst Cas Fall würde tatsächlich eintreten, so glaube ich kaum, dass sie dann schlechter dastehen, als normale Arbeitnehmer, die das nämlich schon die ganze Zeit (ihr ganzes Arbeitleben lang) machen müssen und trotzdem viel weniger Rente bekommen als Beamte Pension. Selbst die Grundpension nach einigen Jahren im Beamtentum ist höher als die normale Rente nach 45 Jahren Arbeitszeit.

    Also kein Wunder, dass die Beamtenlaufbahnen maßlos mit Bewerbern überfüllt sind und letztendlich Auswahlverfahren durchgeführt werden müssen, weil es viel mehr Bewerber gibt als Plätze. Keiner will 45 Jahre als normaler Tarifangestellter schuften für 1.400€ Rente, was Beamte längst zusammenbekommen.

    Um in der Industrie eine halbwegs vernünftige Rente (über 2000€) zu erreichen, müsste über 40 Jahre lang 6000€ Brutto und mehr verdient werden, was nur wenige schaffen und selbst dann hat man weniger Rente raus als die normale Beamtenpension.

    Also mal lieber nachdenken, worüber ihr Euch die ganze Zeit so stark den Kopf zerbrecht. Ist zudem eh Zeitverschwendung, denn es kommt am Ende eh wie es kommt.:pfeifen:

  • Also kein Wunder, dass die Beamteblaufbahnen maßlos überfüllt sind und letztendlich Auswahlverfahren durchgeführt werden müssen, weil es viel mehr Bewerber gibt als Plätze.

    Ja, vor allen an den Grund-, Haupt- und Förderschulen muss hart ausgelesen werden, weil da auf jede Stelle tausende von Bewerbern kommen, die alle vom Beamtenstatus angezogen werden.

  • Also kein Wunder, dass die Beamteblaufbahnen maßlos überfüllt sind und letztendlich Auswahlverfahren durchgeführt werden müssen, weil es viel mehr Bewerber gibt als Plätze.

    Es gibt zu viele Lehrer, Polizisten und Richter?

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ja, vor allen an den Grund-, Haupt- und Förderschulen muss hart ausgelesen werden, weil da auf jede Stelle tausende von Bewerbern kommen, die alle vom Beamtenstatus angezogen werden.

    Klar, und sich dann aber andererseits über den ach so starken Lehrermangel beschweren.^^

  • Es gibt zu viele Lehrer, Polizisten und Richter?

    Gegenüber anderen Berufen schon, da aber viele ausgelesen werden, reduziert es sich. Trotzdem bewerben sich jedes Jahr tausende und Lehrer wollen eben die wenigsten auf Tarif machen. Es heißt ja auch LehrAMT, RichterAMT. Und Jurastudenten, Lehramtsstudenten, Polizeianwärter gibt es zur Genüge.

  • Finnegans Wake : Ein schlechter Waren- oder Dienstleistungsanbieter verkauft etwas einmal, verliert aber schnell den Kunden, weil dieser sich über den Tisch gezogen oder nicht ernstgenommen fühlt. Ein guter Anbieter schafft es wiederum, den Kunden langfristig an sich zu binden, indem er bemüht ist, eine möglichst große Schnittstelle zwischen eigenen und Kundeninteressen zu bilden.

    Ich hatte selbst vor Kurzem die Situation, dass ich merkte, dass eine Versicherung für mich kein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, der Versicherungsvertreter mich aber davon abhalten wollte, diese zu kündigen. Ich habe mich bevormundet gefühlt, bin an die Versicherung direkt herangetreten und kündigte. Der Versicherungsvertreter hat sich bei mir an der Stelle leider verkalkuliert.

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