Gleichwertigkeit des Abiturs?

  • Moin!


    Ich bin am BK und habe selten mit den Abi-Bildungsgängen zu tun. Daher meine Frage: Wie gleichwertig ist das Abitur? Es gibt ja viele Möglichkeit, Abi zu machen - auf dem Gymnasium, der Gesamtschule, dem Berufskolleg etc.

    Was ist mit den SuS, die sich auf einen Studienplatz bewerben? Ist die Note gleichwertig, egal, wo man Abi gemacht hat? Meine Mutter war Gymnasiallehrerin, die erzählte, dass die Unis sogar unter den verschiedenen Gymnasien das Abi unterschiedlich bewerten - das kann ich gar nicht glauben.

  • Ich habe mir einmal die Physik-Lehrpläne angesehen. Da sind die Grundkurse der Beruflichen Gymnasien gegenüber den Gymnasien deutlich abgespeckt. Der Stoff der Q2 fehlt fast völlig. Die Leistungskurse sind vergleichbar.

  • Moin!


    Ich bin am BK und habe selten mit den Abi-Bildungsgängen zu tun. Daher meine Frage: Wie gleichwertig ist das Abitur? Es gibt ja viele Möglichkeit, Abi zu machen - auf dem Gymnasium, der Gesamtschule, dem Berufskolleg etc.

    Was ist mit den SuS, die sich auf einen Studienplatz bewerben? Ist die Note gleichwertig, egal, wo man Abi gemacht hat? Meine Mutter war Gymnasiallehrerin, die erzählte, dass die Unis sogar unter den verschiedenen Gymnasien das Abi unterschiedlich bewerten - das kann ich gar nicht glauben.


    Da braucht man nicht lange zu philosophieren.
    Wie gleichwertig kann es sein, wenn man in NRW in 5 Fächern Klausuren schreibt (bei "passender Belegung") und in anderen in 12? (egal, ob man sagt, dass man mündlich knallhart auf das Fachliche achtet: es sind so unterschiedliche Kompetenzen, die Gleichwertigkeit ist gefährdet).

    Zwischen BK, Gym und Ges (die ja eine gymnasiale Oberstufe ist!) ist es vermutlich eine Typsache, welche Fächer einem liegen aber da finde ich, dass es Haarspalterei sein kann, VWL als "einfacher" als "Informatik" oder "Russisch" abzutun bzw. ich habe persönlich zu wenige Einblicke.

    Dass es zwischen den Schulen aber Unterschiede gibt, innerhalb der selben Schulform im selben Land: eindeutig. und da ändert das zentrale Abitur nichts daran. So ehrlich muss man sein.

    Nein, die Unis bewerten nicht unterschiedlich, auch nicht aus welchem Bundesland man kommt, usw. (technisch wäre es auch ein Ding der Unmöglichkeit). WENN eine Uni ein eigenes Verfahren mit eigenen Kriterien machen will, darf es sowieso nur für einen kleinen Teil der zu vergebenden Plätzen sein (20% glaube ich). Wenn es ein Teil der Voraussetzung fürs Studium sein soll (Kunstmappe, Sportprüfung, Sprachniveau), muss es so eindeutig begründet sein und genehmigt werden, dass ich kaum ein Studiengang die Mühe macht (ohne das Risiko, dass es klagesicher ist)

  • Das BK hat andere Zentralabiture, die, so sagt man, einfacher sind.

    Aber ich kenne dieses Gerede nur unter Kollegen, ich glaube nicht, dass Arbeitgeber oder Unis das so sehen.

  • Es sind weniger die Unis als viel mehr die großen Arbeitgeber, die darauf achten, an welcher Schule das Abitur erlangt wurde.

    Das halte ich für eine Urban Legend. Viel interessanter als die Herkunftsschule wäre für Arbeitgeber eine Aussage zu Fehlzeiten, insbesondere unentschuldigten. Diese fehlen nur leider auf den Abschlusszeugnissen.

  • KI-generierte Antwort: "Wenn Sie ein Abitur aus einem anderen Bundesland haben und sich an einer Hochschule in Sachsen bewerben möchten, müssen Sie die Abiturzeugnisse bei der zuständigen Zeugnisanerkennungsstelle in Sachsen anerkennen lassen, um festzustellen, ob Ihr Abitur gleichwertig ist. Die Anerkennung wird in der Datenbank anabin der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) dokumentiert."

    Also für den Freistaat Sachsen gilt, dass andere Bundesländer wie Ausland behandelt werden :zahnluecke:

    Nee, die Hochschulzugangsberechtigung ist das Abitur, das wird nicht gewichtet. Das fanden insbesondere bayerische Abiturient*innen doch schon immer unfair...

  • Was ist mit den SuS, die sich auf einen Studienplatz bewerben? Ist die Note gleichwertig, egal, wo man Abi gemacht hat? Meine Mutter war Gymnasiallehrerin, die erzählte, dass die Unis sogar unter den verschiedenen Gymnasien das Abi unterschiedlich bewerten - das kann ich gar nicht glglauben

    Die Note ist die Note und wird nicht gewertet.

    Ob einfacher oder schwieriger ist schwer zu beurteilen. Ich würde aber durchaus behaupten, dass Maschinenbautechnik oder Elektrotechnik an sich schon schwieriger sind als so manche Fächer an allgemeinbildenden Schulen.

  • Das NRW-Abi wird zumindest an einer Uni in Bayern ohne Anerkennungsverfahren akzeptiert. Anekdotisch: Die Studierenden aus Bayern hatten auch keine gute Meinung vom nrw-Abi, mussten dann aber anerkennen, dass sie damit nicht ganz richtig lagen.

  • KI-generierte Antwort: "Wenn Sie ein Abitur aus einem anderen Bundesland haben und sich an einer Hochschule in Sachsen bewerben möchten, müssen Sie die Abiturzeugnisse bei der zuständigen Zeugnisanerkennungsstelle in Sachsen anerkennen lassen, um festzustellen, ob Ihr Abitur gleichwertig ist. Die Anerkennung wird in der Datenbank anabin der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) dokumentiert."

    Also für den Freistaat Sachsen gilt, dass andere Bundesländer wie Ausland behandelt werden :zahnluecke:

    Nee, die Hochschulzugangsberechtigung ist das Abitur, das wird nicht gewichtet. Das fanden insbesondere bayerische Abiturient*innen doch schon immer unfair...

    Anschauliches Beispiel für "Faktentreue ist nicht Bestandteil des Sprachmodells".

  • Es sind weniger die Unis als viel mehr die großen Arbeitgeber, die darauf achten, an welcher Schule das Abitur erlangt wurde.

    Ich glaub wir sollten die Bedeutung unserer Schulen nicht überschätzen.

    Wenn man jetzt nicht gerade an einer der High-Society-Eliteschulen unterrichtet, wie Schloss Salem, oder im lokalen Kleinklüngel bleibt, dann ist die Schule bei Bewerbungen vermutlich piep egal.

  • In Kleinstädten kann es sehr wohl sein, dass Schule A als deutlich anspruchsvoller als Schule B gilt und Arbeitsgeber das auch entsprechend berücksichtigen. In meiner Stadt war das jedenfalls definitiv so. Bei überregionalen Bewerbungen spielt es dann natürlich keine Rolle mehr.

  • Ich schrieb bereits in einem anderen Thread, an meiner 1. Schule (Gesamtschule) in einer Großstadt bestand die SL auf "echte" Noten, weil sonst nur unser 1. Jahrgang Ausbildungsstellen erhalte. In Praktikumsgesprächen habe ich immer wieder gehört, dass unsere Schüler mit Mathe 4 Schülern von zwei anderen Gesamtschulen mit Mathe 2 vorgezogen werden, weil unsere Noten "stimmen" würden.

    Es wird getratscht, auf dem Land genau wie in der Stadt und Ausbilder kennen sich untereinander.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • und es hängt auch stark vom Arbeitsmarkt zu dem Zeitpunkt ab.
    Bei meinem Mann in der Firma wurden in den letzten Jahren im technischen Bereich einfach alle genommen, die zum Assessment Center kamen (und dazu eingeladen wurden alle). Die Selbstselektion erfolgte durch eine unglaublich hohe "no-show-Quote".
    Es gibt wohl neuerdings leicht mehr Auswahl, aber nicht so sehr, dass wirklich auf Fehlzeiten oder Rechtschreibung geguckt würde...

  • Das BK hat andere Zentralabiture, die, so sagt man, einfacher sind.

    Aber ich kenne dieses Gerede nur unter Kollegen, ich glaube nicht, dass Arbeitgeber oder Unis das so sehen.

    Ich glaube der Vorteil am BK liegt vor allem auch am Klassenverband, eher kleine Klassen/Kurse und gemeinsamer Stundenplan (bis auf wenige Ausnahmen).

  • Ich glaube der Vorteil am BK liegt vor allem auch am Klassenverband, eher kleine Klassen/Kurse und gemeinsamer Stundenplan (bis auf wenige Ausnahmen).

    Und an den berufsbezogenen Aufgaben, die oft sehr greifbar sind. Wenn ich ans Maschinenbau-Abitur denke, sind die Aufgaben sehr anwendungsbezogen und nicht so abstrakt.

  • Und an den berufsbezogenen Aufgaben, die oft sehr greifbar sind. Wenn ich ans Maschinenbau-Abitur denke, sind die Aufgaben sehr anwendungsbezogen und nicht so abstrakt.

    Ich habe leider keinen Zugriff auf die BK-Aufgaben und es gibt anders als fürs Gymnasium ja auch keinen bundesweit einsehbaren Pool. Ich habe mir nur mal für einen Leistungskurse Mathe die Inhalte angeschaut, die unterscheiden sich zum Teil, je nach Schwerpunkt ja auch deutlich.

    Beispielsweise wird im LK Mathe mit Schwerpunkt Informatik auch die Zahlentheorie behandelt. Wie abstrakt das dann ist, kann ich ohne Aufgaben nicht beurteilen.

  • Bei uns in Hessen gibt es bzg Lehrplans zwischen Allg Gym und Beruflichem Gym keine Unterschiede, alle schreiben identische Prüfungen beim Zentralabi

    Das ist in NDS in den allgemeinbildenden Fächern wie Englisch und Deutsch auch so.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Und an den berufsbezogenen Aufgaben, die oft sehr greifbar sind. Wenn ich ans Maschinenbau-Abitur denke, sind die Aufgaben sehr anwendungsbezogen und nicht so abstrakt.

    Haltet Ihr es dann für sinnvoll, für so einen spezialisierten Rahmen die allgemeine Hochschulreife zu vergeben?

    Ich finde es schon etwas absurd, wenn man als sportlich talentierter Mensch den Bildungsgang für Gesundheit und Soziales mit dem Schwerpunkt Sport belegt, um einen guten NC für das Jurastudium zu erreichen.

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