In welchem Bundesland unterrichtest du?
NRW
In welchem Bundesland unterrichtest du?
NRW
Schade.
Ist nämlich so.
Der gemessene IQ ist das Kriterium, dass am höchsten mit dem voraussichtlichen Schulerfolg korreliert. Das Bild vom missverstandenen oder verhaltensauffälligen Hochbegabten, der aufgrund seiner Begabung fehleingeschätzt wird und dem dadurch Bildungschancen verwehrt bleiben ist in dieser Pauschalität ein Klischee, dass auf ein Buch von Lange-Eichbaum aus 1927 zurückgeht ("Genie, Irrsinn und Ruhm") und das längst widerlegt ist (der Autor selber hat seine Aussagen später deutlich relativiert).
Es gibt unterschätzte Hochbegabte, die auf der falschen Schulform landen, aber es gibt kein generelles Problem, dass Hochbagabung ein erhöhtes Risiko für ein Scheitern im Bildungssystem ist, im Gegenteil, der weit überwiegende Teil der Hochbegabten ist in unserem Bildungssystem außerordentlich erfolgreich.
NRW
Ok, danke - bei euch kenne ich mich nicht aus.
Es gibt unterschätzte Hochbegabte, die auf der falschen Schulform landen, aber es gibt kein generelles Problem, dass Hochbagabung ein erhöhtes Risiko für ein Scheitern im Bildungssystem ist, im Gegenteil, der weit überwiegende Teil der Hochbegabten ist in unserem Bildungssystem außerordentlich erfolgreich.
1) Ich habe es nicht verallgemeinert.
2) "falsche Schulform"? Was heißt das? Die Schulform wird ja nicht nach IQ vergeben (auch wenn es Korrelationen geben kann).
3) Die Anzahl an Erwachsenen, die erst später diagnostiziert werden, sagt was Anderes.
Und wenn jedes Kind mit Schwierigkeiten, dem nicht geholfen ist, eins zuviel ist, gilt es auch für diejenigen mit vermeintlich hohem Potenzial. Potenzial braucht auf jeder Stelle der Skala Unterstützung zum Entfalten.
Eine Gesellschaft, die nur die Leistungsstarken fördert, hat eh schon verloren.
Eine Gesellschaft bringt es weiter, wenn sie "Schwache" (for whatever this means, um King Charles zu zitieren) fördert.
Na dann sind wir halt weiter eine Gesellschaft, die von Ländern überholt und überrundet wird, wo es weniger kuschelig zugeht.
Meinst du? Kann ich kaum glauben.
Bei uns ist tatsächlich mal ein Kind mit überdurchschnittlichem IQ in der Lernförderschule zur Diagnostik aufgetaucht.
Aber auch in weniger speziellen Fällen kann ich mir gut vorstellen, dass es übersehen wird, weil sich Hochbegabung nicht immer durch Wunderkindtendenzen am Flügel und Interesse auf allen Fachgebieten zeigt.
3) Die Anzahl an Erwachsenen, die erst später diagnostiziert werden, sagt was Anderes.
Und wenn jedes Kind mit Schwierigkeiten, dem nicht geholfen ist, eins zuviel ist, gilt es auch für diejenigen mit vermeintlich hohem Potenzial. Potenzial braucht auf jeder Stelle der Skala Unterstützung zum Entfalten.
Marburger Hochbegabungsstudie sagt was Anderes. Natürlich gibt es Einzelfälle die dann doch anders laufen, aber in dem Gebiet der Wissenschaft in dem wir arbeiten kann man eigentlich keine Aussagen über alle machen, sondern nur über Mittelwerte.
Jedes Kind individuell zu unterstützen, gerade auch am oberen Ende der Skala (wird oft übersehen), ist aber natürlich trotzdem richtig.
Im Bereich der Inklusion ist es ja auch nicht selten der Fall, dass Schüler*innen, zum Beispiel mit Förderschwerpunkt Lernen, so motiviert sind an Regelschulen, auch mal normale Noten zu bekommen, dass der Förderschwerpunkt aufgehoben werden kann und diese Schüler*innen einen ganz normalen Abschluss machen.
Das ist wenn, dann sehr selten der Fall. Woher hast du denn diese Info?
Letztlich ist "jedes Kind soll bestmöglich unterstützt werden" auch ein Allgmeinplatz, den wohl so ziemlich jeder unterschreiben wird. Auseinander gehen die Meinungen in der Frage, in welchem System das am besten funktioniert.
Das ist wenn, dann sehr selten der Fall. Woher hast du denn diese Info?
Die Info habe ich aus meiner praktischen Erfahrung als Klassenlehrer. Ich glaube in diesem Jahr sind es in Klasse 8 zwei Schüler*innen, bei denen wir den Förderschwerpunkt aufgehoben haben. Und ich kann mich nicht daran erinnern, dass es dann ein Kind nicht geschafft hat. Ich würde Einsätzen, es sind immer so 10 bis 20%, aber das kann man natürlich nicht so pauschal sagen.
Das ist wenn, dann sehr selten der Fall. Woher hast du denn diese Info?
Ich glaube, das ist bundeslandspezifisch wieder unterschiedlich.
In manchen Ländern ist ein größerer Teil der SuS mit FSP Lernen "näher" am Regelschullehrplan dran als in anderen.
Das ist schon sehr unterschiedlich je nach Kind,
wir beschulen auch zieldifferent und es gibt Kinder, bei denen nach 3 Jahren intensiver Förderung plötzlich mehr möglich ist, sodass man sich schon vorstellen kann, dass der Unterstützungsbedarf aufgehoben werden kann (oder noch Ende 4 wird).
Zieldifferent bedeutet ja nicht, dass man diese Kinder klein halten muss, wenn die Lernfortschritte möglich sind, geht es eben schneller voran und das Kind holt zu anderen auf.
Insgesamt geht es darum, weit vielfältiger zu denken und zu suchen, was man ermöglichen kann.
Wenn ein Kind nicht sehen kann oder einen Rollstuhl nutzt, erkennen die meisten die Notwendigkeit, dass man sich darauf einstellt, bei anderen Unterstützungsbedarfen ist das leider oft nicht der Fall … bei Hochbegabung auch nicht.
Das ist nicht richtig.
Zumindest in NRW nicht, solange der Förderschwerpunkt nicht aufgehoben wird.
Bestimmt gibt es in den Bundesländern Unterschiede.
Das ist wenn, dann sehr selten der Fall. Woher hast du denn diese Info?
Das ist an meiner Schule regelmäßig der Fall, oft auf Wunsch der Eltern im Vorabschlussjahr. Unter anderem ist das immer weiter sinkende Niveau der Mittelschule sicherlich ein Grund dafür, dass der Abschluss dann zwar knapp, aber trotzdem klappt.
In Bayern wird seit einigen Jahren der Mittelschulabschluss an den Förderschulen L angeboten und einige schaffen ihn auch. Es ist aber auch so, dass nicht alle Schüler am unteren Ende der Intelligenzskala sind und sie es mit mehr "Engagement" ohnehin an der Mittelschule geschafft hätten.
Und noch ein Wort zur Förderung: Ich möchte in einem Land leben, in denen Schwachen geholfen wird. Starken aber genauso. Beides ginge besser. Die Schwachen habe ich, da sehe ich die Baustellen des Bildungssystems, stark ist mein großes Kind, das jedes Jahr am gym einen Schnitt unter 1,3 hat und sich in einigen Fächer langweilt.
Beide Gruppen werden gut, aber nicht gut genug gefördert.
Eine Gesellschaft, die nur die Leistungsstarken fördert, hat eh schon verloren.
Eine Gesellschaft bringt es weiter, wenn sie "Schwache" (for whatever this means, um King Charles zu zitieren) fördert.
Warum nicht beides? Schließt sich das denn aus?
Die Krux: nicht wenige Hochbegabten sitzen im gegliederten Schulsystem in der Hauptschule, weil nicht erkannt, nicht angepasst, nicht gefördert/gefordert.
Bei entsprechenden Leistungen können sie in Bawü trotzdem Abitur machen: 10. Klasse der Hauptschule, dann in die Beruflichen Gymnasien wechseln und nach 3 Jahren hat man die Allgemeine Hochschulreife in der Tasche. Das schaffen nicht viele, aber es sind immer welche dabei (oft Mädchen).
Warum nicht beides? Schließt sich das denn aus?
Nein, natürlich beides, habe ich doch weiter unten auch ausgeführt (ich hoffe, verständlich).
Ich kann mir deswegen nicht vorstellen, dass so viele Hochbegabte an den Mittel/Hauptschulen sitzen, weil sie doch vorher alle an der Grundschule waren, in Bayern 4 Jahre, und da müssen sie ihr Talent ja schon massiv versteckt haben, so dass die GS-Lehrkräfte nichts davon mitbekommen haben, nicht entsprechend gefördert und beraten haben.
Dass so etwas MAL vorkommt, glaube ich sofort. Aber eben nicht öfter.
Bei entsprechenden Leistungen können sie in Bawü trotzdem Abitur machen: 10. Klasse der Hauptschule, dann in die Beruflichen Gymnasien wechseln und nach 3 Jahren hat man die Allgemeine Hochschulreife in der Tasche. Das schaffen nicht viele, aber es sind immer welche dabei (oft Mädchen).
Erfolg im Schulsystem und Hochbegabung (oder eher hohe Intelligenz) passt aber nicht immer zusammen.
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