Digitales Klassenbuch

  • Die Alltagshelferin ruft bei den Eltern an und fragt nach, warum ist ihr Kind unentschuldigt fehlt. Das Kind sitzt aber schon längst im Unterricht, hat sich nur verspätet und wurde aber noch nicht als anwesend gemeldet. Daraufhin bekommen die Eltern Panik und suchen ihre Kinder.

    Ist mir aber deutlich lieber, als dass die Eltern davon ausgehen, das Kind sei in der Schule und es ist aber sonst wo.

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

  • Ich habe das Kollegium auch schon darauf hingewiesen. Es geht mir nicht um irgendeine Kontrolle oder Einschränkung der pädagogischen Freiheit.

    Die Alltagshelferin ruft bei den Eltern an und fragt nach, warum ist ihr Kind unentschuldigt fehlt. Das Kind sitzt aber schon längst im Unterricht, hat sich nur verspätet und wurde aber noch nicht als anwesend gemeldet. Daraufhin bekommen die Eltern Panik und suchen ihre Kinder.

    Ich weiß nicht, was das ganze hier soll, aber du schreibst Unsinn.

    Am Anfang des Schultages sind SuS als entschuldigt fehlend eingetragen, im digitalen Klassenbuch kontrolliere ich die Anwesenheit und markiere dann ggf. SuS, die abwesend sind, obwohl sie nicht entschuldigt sind. Das macht man nicht mit dem Klingeln, sondern in einem angemessenen zeitlichen Rahmen, aber am Anfang der Stunde und nicht eine Woche Später aus dem Gedächtnis.

    Kein SuS wird "anwesend gemeldet", sondern SuS werde abwesend gemeldet, wenn sie abwesend sind.

    Ich habe zunehmend den Eindruck, dass hier ist wieder einmal ein "Ich habe keinen Bock auf digitales Klassenbuch und erfinde jetzt Probleme, weil ich nicht möchte, dass irgendjemand überprüfen kann, ob ich meine Arbeit mache"-Thread.

  • Ich habe zunehmend den Eindruck, dass hier ist wieder einmal ein "Ich habe keinen Bock auf digitales Klassenbuch und erfinde jetzt Probleme, weil ich nicht möchte, dass irgendjemand überprüfen kann, ob ich meine Arbeit mache"-Thread.

    Auch ich kann mich nicht dieser Deutung entziehen.
    Eine solche Diskussion um das digitale Klassenbuch gabe es an den beiden Schulen, an denen ich das erlebt habe, nicht.

    Es gibt Admin-Zugänge, unter anderem für die SL, und wir können natürlich sehen, ob jemand etwas eingetragen hat und wann das war. Das wäre bei einem Blick in analoge Klassenbücher nicht anders. Und ja, es ist die Aufgabe der SL so etwas zu kontrollieren.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Das ist keineswegs ein "Kein-Bock-auf-Digitales-Klassenbuch"-Thread. Nichts liegt mir ferner.

    Wenn das überhaupt ein "Kein-Bock"-Thread ist, dann höchstens ein "Kein-Bock-auf-Überwachung".

    Der Zweck, aus dem die Schulleitung heraus handelt, ist meines Erachtens völlig in Ordnung: Sicherstellung von Anwesenheitsüberprüfung und pünktlichem Beginn.

    Das Mittel ist meiner Erachtens nicht in Ordnung: Daten des Kollegiums aus dem digitalen Klassenbuch auslesen, wann wurde die erste Eintragung gemacht, wann wurde die letzte Eintragung gemacht usw.

    Gerne höre ich mir aber eure Sichtweisen an.

  • Ich weiß nicht, was das ganze hier soll, aber du schreibst Unsinn.

    Am Anfang des Schultages sind SuS als entschuldigt fehlend eingetragen, im digitalen Klassenbuch kontrolliere ich die Anwesenheit und markiere dann ggf. SuS, die abwesend sind, obwohl sie nicht entschuldigt sind. Das macht man nicht mit dem Klingeln, sondern in einem angemessenen zeitlichen Rahmen, aber am Anfang der Stunde und nicht eine Woche Später aus dem Gedächtnis.

    Kein SuS wird "anwesend gemeldet", sondern SuS werde abwesend gemeldet, wenn sie abwesend sind.

    Ich habe zunehmend den Eindruck, dass hier ist wieder einmal ein "Ich habe keinen Bock auf digitales Klassenbuch und erfinde jetzt Probleme, weil ich nicht möchte, dass irgendjemand überprüfen kann, ob ich meine Arbeit mache"-Thread.

    Sorry, aber ich glaube es wurde falsch verstanden. Oder ihr habt eine andere Technik.
    Wenn in der ersten Stunde ein Kind als fehlen eingetragen wird, es kommt aber verspätet zum Unterricht, wird aber nicht mehr als anwesend korrigiert, dann werden die Eltern angerufen, obwohl es da ist. Deswegen ist es wichtig zeitnah die Eintragung zu bestätigen oder zu ändern.
    Ich habe überhaupt nichts gegen das digitale Klassenbuch.

  • Das Wann war analog später nicht zu sehen. :)

    Wir wurden mit Start des digitalen Klassenbuchs sehr häufig / ständig daran erinnert zeitnah einzutragen. (Anwesenheiten sofort und Inhalte innerhalb einer Woche.) Grund waren diejenigen, denen die Klassenlehrer früher nachgelaufen sind, und diejenigen, die ihre Routine noch an das neue Medium anpassen mussten.

    Ich bin jedenfalls heilfroh, dass dank des digitalen Buchs inzwischen nicht mehr die Klassenlehrer es machen müssen sondern jemand von der Schulleitung, der auch die Rechte hat, alles im Klassenbuch zu lesen.


    Ergänzung: Ob die Schulleitung auf die Uhrzeit der Eintragung achtet, weiß ich nicht. Wir sollen zu Beginn eintragen, aber hingewiesen wurde eher auf noch Tage später fehlende Anwesenheitseintragungen. Wobei das oft den zweite Teil einer Doppelstunde über einer großen Pause betrifft.

  • In der Praxis läuft das sicher so und handhabe ich manchmal auch so. Die saubere Variante ist aber tatsächlich das Feststellen der Anwesenheit gleich zu Beginn, insbesondere um in den sehr seltenen Fällen von Feueralarm o.ä. dann auch wirklich den Überblick zu haben, ob die Gruppe vollständig ist oder nicht doch noch jemand draußen fehlt.

    Feststellung ist aber nicht gleich Eintragung. Wenn ich die Klasse kenne, weiß ich wer fehlt. Daher sagt der Zeitpunkt der Eintragung wenig über Überprüfung der Anwesenheit aus.

  • Feststellung ist aber nicht gleich Eintragung. Wenn ich die Klasse kenne, weiß ich wer fehlt. Daher sagt der Zeitpunkt der Eintragung wenig über Überprüfung der Anwesenheit aus.

    Das stimmt.

    Aber es ist eben oft die Pflicht der Schulen ungeklärt fehlende Schüler und Schülerinnen zu finden.

    Das mag bei dir nicht der Fall sein, bei uns schon.

    Und selbst, wenn ich weiß, dass X fast immer Dienstags eine halbe Stunde später kommt, muss ich es melden. Es könnte ja ausgerechnet an diesem Dienstag anders sein.

  • Wir sollen auch zu Beginn ins digitale Klassenbuch eintragen. Gründe gibt es einige.

    Bei Feueralarm druckt das Sekretariat mit einem Klick die Anwesenheitsliste aus, Eltern sehen, dass ihr Kind in der Schule angekommen ist (bei uns sind manche Fünftklässler 2 Stunden mit Zug und Bus unterwegs), es wird gemacht.

    Das Argument mit Überprüfung vom pünktlichen Beginn verstehe ich auch nicht, außer ich beginne 10 oder mehr Minuten zu spät.

    (Da fällt mir ein Vater bei Umstellung von G9 auf G8 an, der meinte, wenn der Unterricht pünktlich beginnen würde und nicht 5 Minuten zu spät (er bezog sich freundlicherweise auf Schüler), dann könnte man bei 9 Jahren ein komplettes Schuljahr sparen.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Da fällt mir ein Vater bei Umstellung von G9 auf G8 an, der meinte, wenn der Unterricht pünktlich beginnen würde und nicht 5 Minuten zu spät (er bezog sich freundlicherweise auf Schüler), dann könnte man bei 9 Jahren ein komplettes Schuljahr sparen.)

    Nicht dein Ernst :rotfl: also manche kommen auf Ideen.

  • Ich hoffe ich hab das nicht überlesen. Aber hier ein weiterer vllt wichtigerer Grund, weshalb die Anwesenheit am Anfang gemacht werden sollte und die SL auch ein berechtigtes Interesse daran hat, dass dies durchgesetzt wird.

    Angenommen mitten in der Stunde ist ein Feueralarm oder ähnliches. Alle sammeln sich draußen. Wenn du zu dem Zeitpunkt noch nicht die anwesenheit gemacht hast, hast du nur eingeschränkt einen Überblick darüber, ob nicht ein oder mehrere Kinder unterwegs verloren gegangen sind.

    Mann muss vllt nicht immer nur das Augenmerk auf "ich werde sicherlich nur bespitzelt" haben

  • Wo ist ist das digitale Klassenbuch unzulässig, wenn der PR nicht zustimmt?

    Das hat ja niemand gesagt. Es ging darum, dass die Überprüfung, welche Lehrkraft wann eingetragen hat potentiell unzulässig ist.

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

  • Wo ist ist das digitale Klassenbuch unzulässig, wenn der PR nicht zustimmt?

    Das habe ich nicht geschrieben.

    Warum wird er das nicht tun?

    Warum sollte er? Der PR wird keiner anlasslosen Überwachung der Beschäftigten zustimmen, wenn er kompetent ist. Er wird das vermutlich tun, wenn es um eine konkrete Person geht bei der es einen begründeten Anlass für die Annahme eines Fehlverhaltens gibt.

  • Der PR wird keiner anlasslosen Überwachung der Beschäftigten zustimmen, wenn er kompetent ist.

    Vielleicht habe ich dich an dieser Stelle einfach nicht richtig verstanden. Kannst du das genauer ausführen?
    Wir sind - natürlich - immer skeptisch, wenn uns ein Mitbestimmungsverfahren auf Basis der potentiellen "Überwachung der Arbeitsleistung der Beschäftigten" vorgelegt wird bzw. fordern wir das auch aktiv ein, wenn wir so eine Möglichkeit der Überwachung wahrnehmen.
    Im konkreten Fall finde ich aber durchaus die Argumentation bzgl. vermisster Kinder, v.a. in GS und Unterstufe, und Feueralarm durchaus plausibel, so dass eine Ablehnung für mich zumindest hier kein Automatismus wäre.

    Wenn es natürlich darum geht, wann Stundenthemen, Noten etc. eingetragen werden, ist das wieder eine ganz andere Angelegenheit, da bin ich völlig bei dir.

    Wo ist ist das digitale Klassenbuch unzulässig, wenn der PR nicht zustimmt?

    In manchen Bundesländern ist die Einrichtung von (technischen/digitalen) Maßnahmen, die dazu geeignet sind, die Arbeitsleistung der Beschäftigten zu überwachen, mitbestimmungspflichtig und können also nur durchgeführt werden, wenn der PR zustimmt. Das würde jede Form der Arbeitszeiterfassung betreffen, aber u.U. und je nach Lesart evtl. auch die Erfassung von Kopierzahlen und aber eben auf jeden Fall die Erfassung, wann welche Eintragungen in ein digitales Klassenbuch vorgenommen werden, v.a. wenn sie dazu genutzt werden, Kollegen auf die Füße zu treten, weil sie bspw. Noten erst kurz vor dem Zeugnistermin eintragen statt kontinuierlich.

  • Ich würde nie auf die Idee kommen zu kontrollieren, wann das Lehrpersonal die Daten in das digitale Klassenbuch einträgt. Dazu fehlt mir auch ein bisschen die Zeit.
    Das Problem ist nur, dass die Alltagshelferin, die Sekretärin und die Schulverwaltungsassistenz bei ihrer Arbeit gehindert werden oder es halt zu Fehlinformationen führt.

  • Ich würde nie auf die Idee kommen zu kontrollieren, wann das Lehrpersonal die Daten in das digitale Klassenbuch einträgt. Dazu fehlt mir auch ein bisschen die Zeit.

    Das ist dabei eigentlich nicht der Punkt. Du nicht, aber vielleicht andere. Es soll schon Fälle gegeben haben von Schulleitern, die mit Kamera und Mikrophon in Monitoren, die im Lehrerzimmer hängen, Gespräche überwacht haben. Wurde uns zumindest vom übergeordneten PR so vermittelt, ich persönlich kenne allerdings keinen Fall.

    Um es mit Herta aus den Känguru Chroniken zu sagen: "Es jibt sone und solche, und dann jibt es noch janz andre, aba dit sind die Schlimmstn."
    Es ist schon gut, dass es solche Schutzmechanismen gibt. Man muss dann einerseits halt die konkrete Situation an der Schule mit der aktuellen Schulleitung berücksichtigen, andererseits aber auch bedenken, dass Personalien sich auch wieder ändern können und der Nachfolger vielleicht anders drauf sein kann.

  • Ich würde nie auf die Idee kommen zu kontrollieren, wann das Lehrpersonal die Daten in das digitale Klassenbuch einträgt. Dazu fehlt mir auch ein bisschen die Zeit.
    Das Problem ist nur, dass die Alltagshelferin, die Sekretärin und die Schulverwaltungsassistenz bei ihrer Arbeit gehindert werden oder es halt zu Fehlinformationen führt.

    Eine Überwachung ist aber trotzdem nicht zulässig. Das kann der SL ziemliche Probleme bringen.

  • Vielleicht habe ich dich an dieser Stelle einfach nicht richtig verstanden. Kannst du das genauer ausführen?
    Wir sind - natürlich - immer skeptisch, wenn uns ein Mitbestimmungsverfahren auf Basis der potentiellen "Überwachung der Arbeitsleistung der Beschäftigten" vorgelegt wird bzw. fordern wir das auch aktiv ein, wenn wir so eine Möglichkeit der Überwachung wahrnehmen.
    Im konkreten Fall finde ich aber durchaus die Argumentation bzgl. vermisster Kinder, v.a. in GS und Unterstufe, und Feueralarm durchaus plausibel, so dass eine Ablehnung für mich zumindest hier kein Automatismus wäre.

    Ich befürworte (offensichtlich) das digitale Klassenbuch. Es ist keine Personalratszustimmung dazu nötig, ein digitales Klassenbuch für die Dinge zu nutzen, für die es vorgesehen ist. Im Backend des Klassenbuches sind Daten gespeichert, die es prinzipiell zulassen, dass der Schulleiter die Tätigkeit der Beschäftigten kontrolliert (wie es hier wohl im Raume steht). Für Kontrolle dieser Art (genauer: mittels digitaler Systeme) ist im Personalvertretungesgesetz die Zustimmung des PR vorgesehen.

    Einfache Lösung: der Schulleiter ist nicht Administrator der entsprechenden Systeme, dann hat er gar keinen Zugriff auf die entsprechenden Daten. (Genau das ist üblicherweise auch die dringende Empfehlung der Datenschutzbeauftragten.)
    Ist er doch Admin, ist er in der Verantwortung diese Daten nicht einzusehen.

Werbung