Wie wird bei Klausuren mit AI gespickt?

  • In Geschichte gibt es Anwendungsarbeiten. Quellenarbeit, und bei den Quellen wird natürlch das Datum und der Anlass angegeben.
    Einordnen in den historischen Kontext und dann werden Beurteilungen, Erörterungen usw. verlangt. Da sollten die SuS dann auch mal ein konkretes Datum einfließen lassen, aber mehr auch nicht. Und: besser gar kein Datum als ein falsches ;)

    Das Gerücht, dass man in geschichte reihenweise Daten lernen müsste,. hält sich genauso hartnäckig wie das, dass man in Deutsch dem Lehrer zu Gefallen schreiben müsse.
    (was man natürlich eh sollte:mir gefällt eine korrekte Übersetzung, ein korrekter Zusammenhang auch besser als Murks :D )

    Das Problem bei isoliert gelernten Fakten und Daten ist ja, dass man keine Querverbindungen herstellen kann und die Bedeutung der Fakten - auch zueinander - nicht kennt. Das macht das Charakterisieren oder Urteilen schwierig - das sind AFB II und III, die für ein "gut" ja zu erfüllen sind.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Das Problem bei isoliert gelernten Fakten und Daten ist ja, dass man keine Querverbindungen herstellen kann und die Bedeutung der Fakten - auch zueinander - nicht kennt. Das macht das Charakterisieren oder Urteilen schwierig - das sind AFB II und III, die für ein "gut" ja zu erfüllen sind.

    und genau deswegen würde eine Datensammlung in Geschichte nicht viel bringen

  • na schon. Wenn ich eine Quelle habe, die nach bestimmten Ereignissen entstanden ist, spielt es eine Rolle. Und natürlich bringt eine Datensammlung nichts, wenn ich nicht weiß, was der "Warschauer Pakt" ist, aber zu wissen, WANN es war, ist schon eine Hilfe und das sollte man im Kopf haben.

  • Mach ich - dauert aber etwas, bin im Mega-Prüfungsstress

    Danke, dass du überhaupt dazu bereit bist und erst einmal viel Kraft für die Prüfungen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wir auch, ab Klasse 10 dann Formelsammlung. Aber was bis dahin drankommt ist doch lächerlich wenig, wieso sollte man das nicht auswendig wissen? Ich sehe den Nachteil nicht, das Gehirn implodiert schon nicht.

    Wo ist nochmal der Mehrwert von "das ist lächerlich wenig" beim auswendig lernen? Ich verstehe es immer noch nicht.

    Ich erlebe es jedes Jahr, sobald Formelsammlung oder zuvor der TR eingeführt werden, wird bei vielen nicht mehr nachgedacht, sondern irgendwas verwendet oder eingetippt

    Das ist richtig und damit kämpfe ich jeden Tag. Keine Ahnung was auf den Schulen davor passiert ist, aber diese Unart muss ich doch bei einigen austreiben. Daher würde ich mir ein viel früheren Einsatz von Formelsammlungen wünschen.

  • Wo ist nochmal der Mehrwert von "das ist lächerlich wenig" beim auswendig lernen? Ich verstehe es immer noch nicht.

    Es geht schneller, man schlägt sinnvollerweise ja auch nicht 7*8 jedes Mal nach.

    Und es hilft m.E. auch beim Verständnis, wenn man die Formeln im Kopf hat, oder nicht? Man leitet eine Formel im Geometrieunterricht her, versteht idealerweise, wie sie zustandekommt und wenn man sie braucht, überlegt man, was man zu dem Sachverhalt für ein Bild im Kopf hat. In diesem Kontext fällt einem dann die passende Formel zum Volumen oder Flächeninhalt oder... ein und man kann losrechnen.

  • Und es hilft m.E. auch beim Verständnis, wenn man die Formeln im Kopf hat, oder nicht? Man leitet eine Formel im Geometrieunterricht her, versteht idealerweise, wie sie zustandekommt und wenn man sie braucht, überlegt man, was man zu dem Sachverhalt für ein Bild im Kopf hat. In diesem Kontext fällt einem dann die passende Formel zum Volumen oder Flächeninhalt oder... ein und man kann losrechnen.

    Bei einfachen Zusammenhängen ist das auch nicht so ein Problem, weil die Formulierung kompakt sind. Bei Kreisfläche und Kreisumfang schaue ich auch immer kurz nach. Ich weiß nur dass bei der Fläche das r oder d im quadrat steht. Bei Volumina weiß muss ich definitiv nachschauen. Ja das wusste ich mal auswendig, das ist aber nur nachhaltig wenn ich das ständig brauche. Wenn ich Dinge ständig brauche, weiß ich die irgendwann automatisch auswendig. Nur auswendig lernen, weil es eben so sein soll ist für mich reine Zeitverschwendung.

    Es geht schneller, man schlägt sinnvollerweise ja auch nicht 7*8 jedes Mal nach.

    Geht schneller, bis man die Dinge ein paar Wochen nicht mehr angewendet hat. Dann muss man eh wieder nachschauen. Das ist gar nicht nachhaltig. Sollte man irgendetwas davon später wieder anwenden müssen, erkennt man die Zusammenhänge auch wieder wenn man sie nicht für einen kurzen Zeitraum auswendig gelernt hat. Dieser blöde Spruch "das musst du mir ohne Bedenkzeit aufsagen können, wenn ich dich nachts um 3 aufwecke"... Ich habe mir immer gedacht, du bekommst meinen Ellenbogen ins Gesicht wenn du nachts in meinem Zimmer bist.

  • Der Umfang ist die Ableitung der Kreisfläche. Der Oberflächeninhalt ist die Ableitung des Kugelvolumens.

    Formeln werden in der SI für Klassenarbeiten auswendig gelernt, danach hat das Land was anderes entschieden (Formelsammlung).

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Da mein Mathe-Unterricht grob da aufgehört hat, wo es anfängt spannend und schwieriger zu werden, kann ich es nicht beurteilen, aber:
    Wenn ich einige Sachen nicht auswendig gelernt hätte, hätte ich sie vermutlich nicht im passiven Arbeitsspeicher und kann sie nicht erkennen und also auch nicht danach suchen.
    Also grob ganz viele Sachen aus der Geometrie / Trigonometrie, Seitenlängen, Winkelberechnung, usw..
    Sind es nicht die Basis für irgendwas später, das ich wissen MUSS, weil ich selbst nicht mal darauf komme?

    Auch in Physik (?) (Ich habe es im Technikunterricht gelernt, glaube aber, es war Physik) die ganzen Berechnungen zu Strom und co, P=UI, U=RI (krass, ich habe es nachgeschlagen, wusste es aber noch, und ich habe es vor 30 Jahren gelernt), kommt man auf die Idee, irgendwo nachzuschlagen, wenn man es nicht vorher gelernt hat?

    Wie gesagt: ich versuche, offen für die Position zu sein, ich komme aus einem Bereich, wo es anders sein muss. So sehr ich den Ablatus Absolutismus verstanden habe, wenn ich im Vorfeld die Deklination nicht gelernt habe, wird es schwer mit dem Erkennen. Und greifbarer: Ja, der Engländer versteht mich vielleicht, wenn ich Vokabel nicht gelernt habe und kein einziges Verb konjugiere, aber es ist einfacher, wenn er auch versteht, ohne dass ich Pantomime mache und ob es in der Vergangenheit oder Gegenwart ist, da sind die unregelmäßigen Formen lernen nicht schlecht.
    Es ist für mich wie der Unterschied aktiv/passiv. Ich kann passiv echt viel in Italienisch oder Spanisch. Meine Kommunikation in Italien oder Peru war ... schwierig, weil ich nie Vokabeln gelernt habe und beide Sprachen verwechsle. In Italien kein Problem: Deutsch oder Französisch sprechen. In Peru war ich die ersten Wochen lost und hungrig.

  • Der Umfang ist die Ableitung der Kreisfläche. Der Oberflächeninhalt ist die Ableitung des Kugelvolumens.

    Formeln werden in der SI für Klassenarbeiten auswendig gelernt, danach hat das Land was anderes entschieden (Formelsammlung).

    ich habe zu langsam getippt, also noch vor deinem Beitrag.
    Da ich nur in der Sek I diese ganzen Formelfächer hatte, kann ich die Entscheidung des Landes nicht beurteilen, aber zumindest meine Mit-SuS mit Mathe, Physik, Chemie in der Oberstufe hatten keine Sammlungen. Auch nicht im LK.

  • Der Trend geht weg von der Formelsammlung zum IQB-Formeldokument.

    Ich setze das auch relativ frühzeitig ein (in Mathe etwa ab 10), in den allermeisten Klassenarbeiten der Mittelstufe benötigt man aber jeweils nur 2-3 Formen, die vorher auch im Unterricht schon 20 mal gebraucht wurden, die kann dann eh jeder, der nicht 6 Wochen im Tiefschlaf war und man sollte nicht vergessen, dass das dann auch eine Gelegenheit für schwächere SuS ist an ein paar leichte Punkte zu kommen. Wird die Formel "auswendig" hingeschrieben, die Berechnung scheitert aber, kann ich dafür einen Punkt geben, für das reine Abschreiben der Formel eigentlich nicht.

  • Wer Physik-Leistungskurs und auch Interesse am Fach hat, wird die wichtigsten Formeln im Unterricht so oft verwendet haben, dass er die Formelsammlung bei diesen nur zur Sicherheit benötigt. Damit er in der Prüfungssituation keine Fehler vor Aufregung macht.

    In BW müssen die Schüler aber auch mit unbekannten Zusammenhängen arbeiten können und dafür gelernt haben, wie sie mit Hilfe der Formelsammlung unbekannte Formeln finden können.

    Im Unterricht der Unter- und Mittelstufe lasse ich die Schüler die wenigen notwendigen Formeln auch auswendig lernen, wenn wir sie hergeleitet haben. Die Schüler schauen sich die Herleitung dann oft noch einmal genauer an, als sie es sonst getan hätten. Und es geht im Unterricht dann oft auch einfach schneller voran. Außerdem erkennen diejenigen, die die Binomischen Formeln wirklich noch pauken müssen, sie ganz sicher nicht im Term, wenn sie das niemals tun mussten. Da bin ich ganz bei Chilipaprika.

  • Der Umfang ist die Ableitung der Kreisfläche. Der Oberflächeninhalt ist die Ableitung des Kugelvolumens.

    Formeln werden in der SI für Klassenarbeiten auswendig gelernt, danach hat das Land was anderes entschieden (Formelsammlung).

    Vielleicht habe ich da auch nicht die notwendige Sichtweise für.

  • Wenn ich das verstanden habe, habe ich die Formel im Kopf, kann sie also auswendig.

    Das Gehirn ist kein persistenter Speicherplatz. Ich habe schon viele Dinge verstanden und auch mal auswendig gewusst.

Werbung