Krankmeldung angestellte Lehrkräfte stundenweise?

  • Kurze rechtliche Frage zur krankmeldung von angestellten Lehrkräften in NRW:

    Kurze Fallbeschreibung: Ich war morgens krank (starke Kopfschmerzen etc.) habe das dem Vertretungsplaner auch mitgeteilt. Weil Nachmittags wichtige Konferenz war, habe ich Tabletten eingeworfen und mich zur Schule gequält. Kollegen und Schulleiter reagierten mit Unverständnis. (Ich sollte doch zu Hause bleiben). Ich meinte es nur gut....


    Wie ist da die rechtlich-korrekte Verhaltensweise??

    LG

  • Wo ist jetzt das Problem. Wenn ich nicht mehr kann melde ich mich nicht mehr duenstfähig und gehe nach Hause.

    Das Ganze zählt arbeitsrechtlich nicht als Krankheitstag, da Du den Dienst angetreten hast. Dementsprechend brauchst Du jei Attest, auch dann nicht, wenn der Arbeitgeber eine Attest Pflicht ab Tag eins der Erkrankung festgelegt haben sollte.

    In Dienststellen mit Arbeitszeiterfassung wird die versäumte Zeit allgemein als "krank in Dienst" erfasst. Durch Dienstantritt ist die Arbeitspflicht für den Tag als erfüllt anzusehen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Rein rechtlich sehe ich in deinem Verhalten auch kein Problem.

    Ich tippe darauf, dass die Kollegen und Schulleitung nur sehr erstaunt waren dich zu sehen, da du ja krank gemeldet warst. Und im Sinne der Fürsorgepflicht wäre es deiner Schulleitung vielleicht auch lieber gewesen, wenn du dich komplett erholst, bevor du dich in die Schule quälst.

    Die Frage ist ja auch, welche Konferenz wirklich so wichtig ist, dass du nicht fehlen kannst.

  • Wo ist jetzt das Problem. Wenn ich nicht mehr kann melde ich mich nicht mehr duenstfähig und gehe nach Hause.

    Das Ganze zählt arbeitsrechtlich nicht als Krankheitstag, da Du den Dienst angetreten hast. Dementsprechend brauchst Du jei Attest, auch dann nicht, wenn der Arbeitgeber eine Attest Pflicht ab Tag eins der Erkrankung festgelegt haben sollte.

    In Dienststellen mit Arbeitszeiterfassung wird die versäumte Zeit allgemein als "krank in Dienst" erfasst. Durch Dienstantritt ist die Arbeitspflicht für den Tag als erfüllt anzusehen.

    Habe ich verstanden, aber hier war es ja umgekehrt, NICHT: Erst Dienst, dann kranke, SONDERN: Erst krank, dann Dienst, ist das ein Unterschied?

  • Ich meinte es nur gut....

    Das wird einem selten gedankt.

    Krank ist krank!


    und mich zur Schule gequält.

    Das sollte man niemals tun. Und da hat die Schulleitung auch eine Fürsorgepflicht. Man will ja langfristig gesunde Lehrkräfte!
    Wer sich zu früh übernimmt, riskiert vielleicht langfristigere Erkrankungen.

  • Ganz ehrlich, dass ist ein Unterschied. Eigentlich zâhlt der Tag dann als Krankheitstag. Es sei denn, dU wärstvzum Arzt gegangen und dann zur Schule. Dann wäre es ein dringend notwendiger Arztbesuch.

    Beim nächsten Mal bleib zu Hause, hast ja selber geschrieben, dass es Dir nicht gut ging.

    Das war jetzt nicht so besonders Klug🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Das ist absolut in Ordnung.
    Du darfst das immer selbst entscheiden.

    Auch beim Attest vom Arzt. Es ist nur eine Prognose. Wenn du früher merkst, dass du arbeitsfähig bist, dann kannst du auch vorher wieder zum Dienst.
    Dein Arbeitgeber wäre auch blöd, wenn er das mit irgendwelchen Strafen verbietet würde.

  • Möglich ist das, danken tut's einem niemand. Und dunne Sprüche darf man sich auch noch anhören.

    Daher klare Empfehlung es bleiben zu lassen. Erst Recht vor dem Hintergrund, dass es ihm Sch....ging.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Das ist absolut in Ordnung.
    Du darfst das immer selbst entscheiden.

    Auch beim Attest vom Arzt. Es ist nur eine Prognose. Wenn du früher merkst, dass du arbeitsfähig bist, dann kannst du auch vorher wieder zum Dienst.
    Dein Arbeitgeber wäre auch blöd, wenn er das mit irgendwelchen Strafen verbietet würde.

    Realistisch gesehen ist jemand, der sich mit Schmerzmitteln zur Arbeit quält aber schlicht noch nicht wieder arbeitsfähig und gefährdet durch dieses Verhalten eher die Arbeitsfähigkeit der nächsten Tage, weil er/ sie sich nicht ausreichend Zeit zum erholen/ genesen lässt, obgleich der Körper diese überdeutlich benötigt. Ein vernünftiger Arbeitgeber wird das immer problematisch finden und im besten Fall so jemanden auch für den Rest des Tages wieder nachhause schicken.

    Ich war vor zwei Jahren mit Fieber und Schmerzmittel für die Zeugniskonferenzen extra gekommen, weil mir bestimmte Menschen im Kollegium so viel Druck gemacht hatten und ich mich nicht ausreichend abgrenzen konnte. Eine sehr liebe Kollegin hat mir dann den Kopf gewaschen und mich sofort wieder heimgeschickt, hat auch die Schulleitung informiert, dass ich definitiv nachhause müsste, so wie es mir gehe, damit das direkt geklärt ist und ich es mir erlaube zu gehen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich habe nie geschrieben, dass man krank wieder zur Arbeit gehen soll.
    Ich wollte nur den Hinweis geben, es ist rechtlich nicht verboten.
    Das muss natürlich jeder für sich entscheiden und man sollte sich nicht unter Druck setzen lassen. Aber, wenn sich eine Lehrperson morgens krankgemeldet und ihm geht es nachmittags wieder gut, dann darf man auch wieder eine Konferenz besuchen.

  • Aber, wenn sich eine Lehrperson morgens krankgemeldet und ihm geht es nachmittags wieder gut, dann darf man auch wieder eine Konferenz besuchen.

    Sicher, aber darum ging es hier nun einmal nicht. Dem Kollegen oder der Kollegin ging es eindeutig nicht wieder gut, trotzdem war ihm/ ihr eine popelige Konferenz wichtiger als die eigene Gesundheit. So jemand benötigt den Hinweis, dass gesunde Abgrenzung wichtig ist in unserem Beruf, genau wie sich auszukurieren.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Rechtlich kann man dir da meines Wissens nichts, dennoch wage ich zu bezweifeln, dass das wirklich einen guten Eindruck macht und auch nicht zur Genesung beiträgt. Wär sich morgens krank meldet, sollte einfach zu Hause bleiben und ja man muss dann auch aushalten etwas zu verpassen.

  • Wie Luzifara und andere schreiben: rechtlich alles okay.

    a) wenn du morgens krank fehlst und nachmittags fit bist, kannst du zur Konferenz oder so kommen.

    b) wenn du morgens krank fehlst und dich nachmittags unter Medikamente setzt, kannst du zur Konferenz oder so kommen. (Wie sinnvoll das ist, möchte ich an dieser Stelle nicht beurteilen.)

    c) a propos "beurteilen". Nein, einen "guten Eindruck" macht es bestimmt nicht. Du schaffst es, dich mit Medikamenten zu einer "wichtigen Konferenz" zu schleppen, aber die Kollegen mussten morgens den "unwichtigen" Unterricht für dich auffangen. Dann sollte man besser ganz fehlen und auf sich aufpassen, bevor das auch noch jemand in den falschen Hals bekommt .... was sicherlich passiert.

  • Wie Luzifara und andere schreiben: rechtlich alles okay.

    a) wenn du morgens krank fehlst und nachmittags fit bist, kannst du zur Konferenz oder so kommen.

    b) wenn du morgens krank fehlst und dich nachmittags unter Medikamente setzt, kannst du zur Konferenz oder so kommen. (Wie sinnvoll das ist, möchte ich an dieser Stelle nicht beurteilen.)

    c) a propos "beurteilen". Nein, einen "guten Eindruck" macht es bestimmt nicht. Du schaffst es, dich mit Medikamenten zu einer "wichtigen Konferenz" zu schleppen, aber die Kollegen mussten morgens den "unwichtigen" Unterricht für dich auffangen. Dann sollte man besser ganz fehlen und auf sich aufpassen, bevor das auch noch jemand in den falschen Hals bekommt .... was sicherlich passiert.

    Moment, erstens kann es einem bei bestimmten Krankheiten früh schlechter gehen als 6 Stunden später und zweitens ist eine Konferenz logischerweise nicht in dem Maße fordernd, wie es Unterricht ist. Vielleicht möchte man aber bei einer wichtigen Frage mit abstimmen.

    Übel ist also wenn dann die Auslegung derer mit dem falschen Hals.

  • Übel ist also wenn dann die Auslegung derer mit dem falschen Hals.

    Ja, da stimme ich dir zu. Übel, aber nachvollziehbar, wenn man vormittags jemanden vertritt, der den Unterricht als "weniger wichtig und daher ausfallbar" ansieht. Wie hier in diesem Fall (siehe Beitrag 1): es geht dem User noch genauso schlecht wie vorher. Aber er priorisiert den Nachmittagseinsatz anders.

    Daher: no way - wenn man krank ist ist man krank. Auch bei einer Nachmittagskonferenz.

  • Moment, erstens kann es einem bei bestimmten Krankheiten früh schlechter gehen als 6 Stunden später und zweitens ist eine Konferenz logischerweise nicht in dem Maße fordernd, wie es Unterricht ist. Vielleicht möchte man aber bei einer wichtigen Frage mit abstimmen.

    Übel ist also wenn dann die Auslegung derer mit dem falschen Hals.

    Du hast in der idealen Welt, in welcher Menschen empathisch sind und den Perspektivwechsel versuchen, bevor sie sofort urteilen, Recht. In der leben wir aber nicht und die meisten Kolleg*innen werden nicht denken "oh, der arme TE hatte heute Nacht einen Migränenanfall, der bis 11 Uhr gedauert hat und jetzt möchte er seinen weiteren Dienstpflichten wahrnehmen".
    Eher wie der Frosch geschildert hat.
    Auch, weil es menschlich ist und ein anderer Gedanke einer Selbstreflexion bedarf, die aber Zeit nimmt (sei es 10 Sekunden) und wir als Lebewesen nicht immer alles drei Mal hinterfragen, was uns durch den Kopf geht.

  • Moment, erstens kann es einem bei bestimmten Krankheiten früh schlechter gehen als 6 Stunden später und zweitens ist eine Konferenz logischerweise nicht in dem Maße fordernd, wie es Unterricht ist.

    Und vielleicht kommt der Unmut nicht nur wegen der erfolgten Vertretung sondern auch wegen dem Druck dahinter, dass man bei Krankheit nicht immer zu Hause bleiben sollte, sondern das mit Medikamenten schon irgendwie geht.

  • Konferenzen sind meiner Erfahrung nach Zeitverschwendung. Mir fehlt die Phantasie, was so wichtig sein könnte, dass man sich freiwillig dort hin quälen möchte. Es gibt darüber hinaus doch auch ein Protokoll, in dem man alles nachlesen kann. Beim nächsten Mal einfach zuhause bleiben, die Welt dreht sich trotzdem weiter.

  • Ich möchte mal unabhängig von der Ausgangsfrage zu dieser recht pauschalen Aussage Stellung nehmen:

    Konferenzen sind meiner Erfahrung nach Zeitverschwendung. [...]
    Es gibt darüber hinaus doch auch ein Protokoll, in dem man alles nachlesen kann.

    Konferenzen sind, wenn sie richtig gemacht werden, das wichtigste Mitbestimmungsgremium speziell der Lehrkräfte. Getoppt nur durch das Schulforum (Schulkonferenz, Schulpflegschaft oder wie auch immer das in den verschiedenen BL heißt), wo aber eben auch andere Gruppen vertreten sind. Man kann hier als Kollegium schon recht viel mitgestalten. Wenn sie nicht "richtig" gemacht werden, also wenn der Schulleiter sie nur als information dump nutzt, kann man da als Kollegium deutlich gegensteuern, indem man Anträge formuliet, ggfs. auch Anträge zur Tages-/Geschäftsordnung. Es lohnt sich in jedem Fall, mal einen Blick ins Schulgesetz zu werfen, was die Gesamtkonferenz beschließen darf. Für NRW habe ich das mal gegooglet, hier ein stark gekürzter Auszug aus §79(3) SchulG zu den Entscheidungsrechten der Gesamtkonferenz (Hervorhebung von mir):

    Bei vielen Fragen, die hier im Forum aufschlagen könnte ein gut organisiertes Kollegium auch gegen den Schulleiter klare Entscheidungen treffen, wenn sich jemand mit dem Schulrecht beschäftigen würde.


    Trotzdem macht es natürlich keinen Sinn, sich extra für eine Konferenz krank in die Schule zu schleppen.

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