• Ja, das ist sicher in der Fremdsprache so.
    In Deutsch, Päda, SoWi sind es quasi geschenkte Punkte (selbst wenn es nur die Hälfte sind... Kleinvieh macht Mist bei unserem Bewertungsschlüssel)

    Ich weiß, was du meinst. Ich kenne es aus Ethik auch so, aber es kommt wirklich sehr auf die Textauswahl und auf die Schülerklientel an. Am beruflichen Gymnasium muss ich mit meinen SuS immer sehr lehrerzentriert arbeiten, weil sie Aristoteles, Kant oder Sartre ohne Anleitung nicht verstehen würden (fängt schon bei den ersten Sätzen an). Das ist dann in der Klausur auch nicht anders, nur kann ihnen da keiner helfen.

  • Gut, bei meiner Klientel ist es interessanterweise so, dass sie eine freie Erörterung zu einem landeskundlichen Thema (AFB III) oft besser hinbekommen als eine poplige Textsummary (AFB I), einfach weil sie den Text nicht (ganz) verstehen, nicht abstrahieren können oder die Paraphrase nicht beherrschen. Wenn ich nur Summaries schreiben lassen würde (mache ich nicht), wären die Noten tendenziell sogar schlechter. Kürzer heißt nicht einfacher.

    Übrigens: Die meisten 5er gibt es bei mir, wenn ich reine Hörverstehensklausuren mache. Das fällt ihnen am schwersten, korrigiert sich aber am schnellsten.

    Bei uns fallen HV Klausuren immer am besten aus. Das rettet vielen den Ar......

  • HV erfordert Konzentrationsvermögen. Am Gymnasium waren das bei mir auch immer Klausurteile, in denen dick gepunktet wurde, am WBK hatte ich gehäuft auch eigentlich recht gute Kandidaten, die da komplett abstinken (und auch sagen, dass das Gehirn sich zwischendrin einfach wegschaltet).

    Ich kann das übrigens durchaus nachvollziehen. Hab dieses Jahr das HV im Abitur abgespielt, wollte es eigentlich mal spaßhalber mitmachen und habs nicht hingekriegt - mir fiel irgendwann im Mittelteil auf, dass ich gar nicht mehr zuhöre 🙈

  • Bei meinen SuS liegt es ganz einfach daran, dass sie entweder den Hörtext nicht verstehen, die Aufgabe nicht verstehen oder bei den halboffenen Aufgaben zu wenig oder Irrelevantes schreiben. 0 bis 5 Notenpunkte kommen dann häufiger vor.

    Aber egal, ich liebe HV-Klausuren, weil ich einen ganzen Klassensatz in weniger als 2 Stunden korrigieren kann. Das wird bei der Zeiterfassung natürlich von allen KuK auch genau so dokumentiert. ;)

  • Ich kann das übrigens durchaus nachvollziehen. Hab dieses Jahr das HV im Abitur abgespielt, wollte es eigentlich mal spaßhalber mitmachen und habs nicht hingekriegt - mir fiel irgendwann im Mittelteil auf, dass ich gar nicht mehr zuhöre 🙈

    Bei richtigen (!) Oberstufen-HV in Französisch drifte ich auch ab und schaffe es nicht.
    Ich hatte eine Lernstanderhebung in der 8. Klasse in Deutsch, ich hätte keine 100% im HV gehabt. Es ist eindeutig zuviel Konzentration für mich.
    Auch bei A1/A2 kann es mal sein, dass ich auf Glück setzen müsste.

    (und ja, Filme/Serien mit mir gucken ist der reinste Wahnsinn, ich frage ständig nach, was gesagt wurde. (und zusätzlich kann ich die Personen nicht unterscheiden, also frage ich auch nach, ob es ein Böser ist oder nicht))

  • Bei meinen SuS liegt es ganz einfach daran, dass sie entweder den Hörtext nicht verstehen, die Aufgabe nicht verstehen oder bei den halboffenen Aufgaben zu wenig oder Irrelevantes schreiben. 0 bis 5 Notenpunkte kommen dann häufiger vor.

    Aber egal, ich liebe HV-Klausuren, weil ich einen ganzen Klassensatz in weniger als 2 Stunden korrigieren kann. Das wird bei der Zeiterfassung natürlich von allen KuK auch genau so dokumentiert. ;)

    Bei uns ist HV nur ein kleiner Teil der Klausur. Der wesentlich längere mit der Textproduktion kommt dann noch. Ist so vorgeschrieben.

    Aber es stimmt, wenn wir statt HV Sprachmittlung machen, dauert die Korrektur noch länger.

  • Bei richtigen (!) Oberstufen-HV in Französisch drifte ich auch ab und schaffe es nicht.
    Ich hatte eine Lernstanderhebung in der 8. Klasse in Deutsch, ich hätte keine 100% im HV gehabt. Es ist eindeutig zuviel Konzentration für mich.
    Auch bei A1/A2 kann es mal sein, dass ich auf Glück setzen müsste.

    (und ja, Filme/Serien mit mir gucken ist der reinste Wahnsinn, ich frage ständig nach, was gesagt wurde. (und zusätzlich kann ich die Personen nicht unterscheiden, also frage ich auch nach, ob es ein Böser ist oder nicht))

    Hahaha - exakt so! Wie schön, wenn man nicht ganz alleine ist 😅

    HV in der Schule wäre auch nicht mein Steckenpferd gewesen. Ich hatte auch einfach eine wahnnig schlechte Aufmerksamkeitsspanne.

  • .

    (und ja, Filme/Serien mit mir gucken ist der reinste Wahnsinn, ich frage ständig nach, was gesagt wurde. (und zusätzlich kann ich die Personen nicht unterscheiden, also frage ich auch nach, ob es ein Böser ist oder nicht))

    krass, genau wie ich! dabei bin ich sonst gar nicht dumm. kann man dagegen was machen? ich kann auch z.b. recht gut niederländisch sprechen, aber verstehe dann kaum, was mir geantwortet wird. sütterlin kann ich schnell schreiben, aber kaum lesen. ich habe ein dekodierproblem.

  • Prosopagnosie – Wikipedia
    und eine gute Portion Neurodivergenz dazu (Beeinträchtigung bei der Verarbeitung von Reizen).

    Was man dagegen tun kann? einen netten Mitzuschauer haben, der zumindest für die Personenzuordnung unterstützend sein kann (beim Wiederholen hat er aufgegeben, was _vielleicht_ damit zu tun hat, dass ich fast immer was anderes daneben mache (zum Beispiel hier surfen) und er es nicht sooo einsieht...
    also: sich damit abfinden.

  • das sagen viele, aber ich komme gut im leben zurecht, daher beleidigt mich die neurodivergenz immer etwas (gerade auch, weil damit manche peinlich kokettieren, um sich interessant zu machen).. ich bin im vergleich mit manchen anderen freaks ein ziemlich vernünftiger und verträglicher mensch, pünktlich und so.. nur kann ich mir abläufe aller art schlecht merken.

    manchmal schäme ich mich vor meinen mitzuschauern, so wenig vom film zu checken.. denke aber wirklich auch dauernd an andere, wichtigere dinge, an die mich der film erinnert.

    sorry fürs off topic!

  • Bei Deinen Ausführungen mußte ich gerade an "den Vollzeit Religionslehrer" denken, der bei einem Deputat von 26 Stunden floglich 26 Klassen mit jeweils einer Wochenstunde vor der Nase hat. Dessen Zeiterfassung dürfte sich extrem vom Deutschlehrer mit jeweils 4 Stunden/Klasse unterscheiden. Sicher braucht er weniger Zeit für Korrekturen,

    bei 26 Einzelstunden im Fach Religion schreibst du bei uns 26 Klassenarbeiten. Plus Tests. Gratulation. "Wenige Korrekturen" geht anders

  • das sagen viele, aber ich komme gut im leben zurecht, daher beleidigt mich die neurodivergenz immer etwas (gerade auch, weil damit manche peinlich kokettieren, um sich interessant zu machen).. ich bin im vergleich mit manchen anderen freaks ein ziemlich vernünftiger und verträglicher mensch, pünktlich und so.. nur kann ich mir abläufe aller art schlecht merken.

    schließt sich auch nicht aus.
    Es ist ja ein sehr sehr weites Feld mit vielen Axen und du kannst "nur" auf der Aufmerksamkeitsspanne eine "Störung" haben (Hang zu Gedankensprüngen und Vernetzung), die sich auch nur in gewissen Momenten manifestiert (nicht besonders anspruchsvoller Handlungsstrang eines Films).
    Mich rettet es durchaus zu verstehen, dass es Sachen gibt, für die ich "nichts kann" und die nicht darauf zurückzuführen sind, dass ich einen Mitschauenden verarschen will. Die Tatsache, dass es nicht anders ist, wenn ich (angeblich) 100% konzentriert bin, ist Argument genug, mir ab und zu Fragen zu beantworten. (Alternative ist übrigens, dass ich sowieso Gespräche über Themen anfange, die ich durch drei Gedankensprünge erreicht habe.)
    Dann bin ich lieber ein "quer- statt längstverdrahter Mensch" als ein rücksichtsloser Arsch, hat nicht mit Kokettieren zu tun und mein Beitrag war sogar eher gemeint: "Falls du es für dich nie in Erwägung gezogen hast, lass es checken" (wenn du darunter leidest).

  • Ich hab als Kind mal eine ADS Diagnose gestellt bekommen, hätte mein nixcheckendes TV Gucken aber nicht damit in Verbindung gebracht. Tatsächlich mache ich auch so gut wie immer was nebenher, weil mich "nur" in den Fernseher gucken innerlich die Wände hochgehen lässt. Aber ist ja logisch, dass man dann nicht alles mitkriegt.

    Prosopagnosie könnte erklären, warum das Namen-/Menschenlernen in der Schule auch so ein Elend ist bei zu wenigen Stunden in der Lerngruppe. Ich verknüpfe Namen schnell mit Stimmen statt Gesichtern, aber das hilft bei Stillen nicht.

  • ja, das mit den gedankensprung-gesprächen stimmt 100 pro, das habe ich auch bei filmen. querverdrahtet passt. daher kann ich mir auch geschichtliche abfolgen nicht merken, konnte aber trotzdem einzelnes gut interpretieren, was mir meine geschichtsnote gerettet hat



  • (und ja, Filme/Serien mit mir gucken ist der reinste Wahnsinn, ich frage ständig nach, was gesagt wurde. (und zusätzlich kann ich die Personen nicht unterscheiden, also frage ich auch nach, ob es ein Böser ist oder nicht))

    Ich streame deshalb fast nur noch, da kann ich einfach zurückspringen, wenn ich mal wieder von 10.000 anderen Informationen zu abgelenkt war, um der Story zu folgen. Außerdem habe ich die Untertitel eingeschaltet. Nicht, weil ich diese sprachlich benötige, sondern um durch ein bisserl Lesen, ein bisserl Sehrn und ein bisserl Hören in der Summe meist doch genügend mitzubekommen, um trotz der vielen anderen Reize der Handlung folgen zu können ohne danach völlig durch zu sein.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Auch eine gute Schulleitung kann schwer hinter die Köpfe schauen und herausbekommen, ob die angegebenen Arbeitsstunden in der außerunterrichtlichen Arbeitszeit durch objektiv hohe Belastungen (z.B. Korrekturzeiträume, viele angesetzte Sitzungen u.ä.) enstanden sind oder dadurch, dass das nächste Arbeitsblatt für die 5b noch 3h lang im Layout überarbeitet, mit Zierrand versehen und laminiert wurde.

    Das ist die eine Seite und liegt auch eher in der Verantwortung der Lehrkraft. Es gibt aber auch durchaus externe Einflüsse, die wir nicht steuern können. Welche Fächer und Jahrgänge unterrichtet die Lehrkraft? Wie ist die Klassensituation? Eine Klassenlehrkraft hat mehr Aufgaben als eine reine Fachlehrkraft. Eine Deutschlehrkraft mehr als eine Sportlehrkraft. Die eine Klasse hat viele Schüler, die andere weniger. Manche Klassen haben sehr viele Förderkinder mit entsprechenden Förderplänen, Gutachten etc.. Eine gute SL kann das schon bei der Stundenplanerstellung berücksichtigen.

  • Als jemand in einem System mit Präsenzzeiten und Zeiterfassung finde ich es spannend, welche Bedenken, Sorgen etc. es hier teilweise gibt.

    Manches ist aber auch Fakt, ich kann mein Arbeitsblatt noch 5 Stunden ausfeilen oder mit der ersten oder dritten Version einfach fein sein.

    Wir bauen Mehrarbeit (durch Korrekturen, Vorbereitung etc.) in den Ferien ab. Wer allerdings noch 5 Stunden jedes Arbeitsblatt ausfeilt wird irgendwann soviel Stunden haben, dass dies nicht möglich ist. Da wird dann leider gekappt. Wenn massive Mehrstunden durch andere Dinge zustanden kommen muss man darüber ins Gespräch kommen und deutlich machen, dass es vielleicht Entlastungen, andere Verteilungen etc. benötigt.

    Ein Arbeitsplatz (ich rede von einem wirklichen Arbeitsplatz) in der Schule mit Anwesenheitszeiten schafft viel Austausch. Auch Teilzeit KuK haben mal Freistunden in denen man sich erreicht etc.

    Ja auch das ist nicht alles perfekt. Aber an welchem Arbeitsplatz ist alles perfekt?

  • Wir bauen Mehrarbeit (durch Korrekturen, Vorbereitung etc.) in den Ferien ab. Wer allerdings noch 5 Stunden jedes Arbeitsblatt ausfeilt wird irgendwann soviel Stunden haben, dass dies nicht möglich ist. Da wird dann leider gekappt. Wenn massive Mehrstunden durch andere Dinge zustanden kommen muss man darüber ins Gespräch kommen und deutlich machen, dass es vielleicht Entlastungen, andere Verteilungen etc. benötigt.

    Danke für deinen Beitrag. Was ich aber viele spannender finde, ist die Frage, was passiert, wenn man seine Aufgaben so schnell erledigt, dass man die Ferien gar nicht braucht, um Stunden abzubauen, sondern im Gegenteil, man durch die Ferien ins Minus gerät.

  • Danke für deinen Beitrag. Was ich aber viele spannender finde, ist die Frage, was passiert, wenn man seine Aufgaben so schnell erledigt, dass man die Ferien gar nicht braucht, um Stunden abzubauen, sondern im Gegenteil, man durch die Ferien ins Minus gerät.

    Habe ich noch nicht erlebt, allerdings ist das System auch auf etwas weniger als 41 Stunden ausgelegt.

    30 Tage Urlaub gibt es natürlich auch ganz normal.

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