ICH als westeuropäische Feministin finde die Abaya aber auch nicht ohne (klar, die Burka ist schon viel weiter).
Und trotzdem scheinen die Schülerinnen es selbst tragen zu wollen, das stelle ich nicht grundlos in Frage.
Schule verbietet Bauchfrei - mit einem sehr seltsamen Argument
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Ich persönlich sehe auch den Hijab durchaus kritisch, bedenkt man, dass die grundlegende Argumentation diesen zu tragen letztlich genau dieselbe ist, die da gerade gegen die bauchfreien Oberteile von Schülerinnen angeführt wurde
n. Dennoch kann ich akzeptieren und tolerieren, dass das für manche Muslima dazugehört, solange diese sich halbwegs frei- also unter Ausklammerung von Erziehung und Sozialisation- dafür entscheiden und verteidige im Zweifelsfall auch ihr Recht diesen zu tragen im Sinne der Religionsfreiheit.
Alle weitergehenden Verhüllungen verursachen mir persönlich definitiv gewaltige Magenschmerzen. Meine Akzeptanz kommt bei einer Abaya an Grenzen und darüber hinaus, auch wenn ich tolerieren kann, dass Frauen diese tragen. Alle weitergehenden Verhüllungen kann und will ich dann aber nicht mehr tolerieren (und schon gar nicht akzeptieren). Dafür sind diese zu diskriminierend in sich. -
Bevor man sich da selbst aufregt, empfehle ich immer die eigene Grenze zu überprüfen: Bauchfrei, Dekotlet, Bauarbeiter-Dekotlet, Badekleidung, kurze Hose, etc... Für manche Menschen ist es bereits die Sichtbarkeit des Haars.

Ich muss irgendwie gerade an den Auftritt von Bianca Censori bei den Grammys denken. Sollen wir so ein Outfit dann in der Schule akzeptieren, weil es ja die freie Wahl der Schülerin ist und man diese nicht beeinflussen darf? Würde ein Schüler so rumlaufen, würde der §183 StGB ziehen, was eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr für den Schüler bedeutet.
So, wie ist das jetzt mit der Gleichberechtigung?
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Sollen wir so ein Outfit dann in der Schule akzeptieren, weil es ja die freie Wahl der Schülerin ist und man diese nicht beeinflussen darf?
Ja, so lange das ganze nicht verfassungsfeindlich ist.
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Dem würde ich widersprechen, weil dann müßten wir auch akzeptieren, dass ein Kerl da praktisch nackt rum rennt und dann muß der §183 StGB weg oder zumindest so verändert werden, dass er nicht mehr geschlechtsspezifisch nur auf Männer angewendet werden kann.
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Ich muss irgendwie gerade an den Auftritt von Bianca Censori bei den Grammys denken. Sollen wir so ein Outfit dann in der Schule akzeptieren, weil es ja die freie Wahl der Schülerin ist und man diese nicht beeinflussen darf? Würde ein Schüler so rumlaufen, würde der §183 StGB ziehen, was eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr für den Schüler bedeutet.
So, wie ist das jetzt mit der Gleichberechtigung?
Oh, schick, du hast ein neues Gewand gefunden, für dein altbekannte Klage über den geschlechterungleichen Umgang mit dem extrem seltenen Phänomen des weiblichen Exhibitionismus. Schade nur, dass deine -in diesem Punkt durchaus berechtigte Kritik- sich immer nur an solchen Marginalien aufhängt, nicht aber deutlich gravierendere Ungleichbehandlungen mindestens genauso häufig anprangert. Wie das ungleich verliehene Recht der Selbstbestimmung über den eigenen Körper in diversen Fragen.
Wenn du für Gleichberechtiung plädieren möchtest, dann bitte, fang nicht ausgerechnet damit an nur einseitig Rechte von Männern einzufordern. Das ist nur eine neue Verpackung für klassisch patriarchale Sichtweisen, die letztlich auch vielen Männern nicht gerecht werden.
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Der kann gerne weg.
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Mir persönlich fällt es halt schwer, eine Kleiderordnung speziell für die Schule zu unterstützen, denn ich sehe die Schule in diesem Kontext nicht als etwas Spezielles. Alles, was auf der Straße oder im Kaufhaus oder in der Kneipe akzeptabel ist, finde ich auch in der Schule akzeptabel. Ich denke mir manchmal meinen Teil, wenn Schüler in Jogginghosen oder fleckigen T-Shirts oder was weiß ich da sitzen. Durchaus auch wenn mehr Haut gezeigt wird als nötig (- bei beiden Geschlechtern, ich hatte mal eine Klasse, in der eine Clique aus Fitnessfreaks saß, die bei jeder Gelegenheit ihr T-Shirt ausgezogen haben -). Aber solange es in irgendeiner Form gesellschaftsfähig ist, finde ich es auch schultauglich. Oberkörperfrei ist in den meisten Kontexten nicht gesellschaftsfähig, also habe ich da darauf bestanden, dass das T-Shirt wieder angezogen wird.
Hier jetzt fashion fails vom roten Teppich als Extrembeispiel heranzuziehen, erscheint mir ein wenig lebens- und weltfremd.
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In dem Punkt bin ich Spießer. Ich möchte weder in meiner Bank von jemandem in Jogginghose und Flips Flops oder halbnackt bedient werden, noch derart bekleidete Schüler vor mir sitzen haben. Dass viele Länder dieser Welt für den Kontext Schule Kleiderregelungen eingeführt haben, finde ich absolut plausibel und begrüßenswert.
Aus unerwünschter Kleidung einen "Ablenkungsfall" für Männer zu machen, ist aber halt wirklich unangemessen. Als Teil der Schulgemeinschaft würde ich das äußern, als Außenstehender nicht, weil geht mich nichts an.
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In dem Punkt bin ich Spießer. Ich möchte weder in meiner Bank von jemandem in Jogginghose und Flips Flops oder halbnackt bedient werden, noch derart bekleidete Schüler vor mir sitzen haben
Wie schön, dass es rechtlichen Regelung vollkommen egal ist wie die Befindlichkeiten einzelner so sind.
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Ich möchte weder in meiner Bank von jemandem in Jogginghose und Flips Flops oder halbnackt bedient werden, noch derart bekleidete Schüler vor mir sitzen haben.
Du benennst das ja als eine persönliche Einstellung. Kannst du sie aber vielleicht trotzdem begründen? Oder ist das halt so ein diffuses Empfinden, für das es keinen objektiven Grund gibt (- was ja auch okay ist, dann aber vielleicht als Grundlage für eine Kleiderordnung, die wir hier hypothetisch diskutieren nicht ausreichen dürfte.)
EDIT: Ich will übrigens gar nicht behaupten, dass ich mir nicht vielleicht auch eher von dem Typen im Anzug eine bestimmte Anlageform oder einen Kredit aufschwatzen lassen würde als von dem Typen in Jogginghose und FlipFlops. Aber eigentlich sollte das ja echt keine Rolle spielen.
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Schuluniformen würden diese Probleme weitgehend lösen...
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Soll doch jeder tragen, was er will. Wenn ich morgens als erstes unserem jungen Hausmeister in Unterhemd und Wallemähne begegne, freut mich der Anblick. Und ich möchte auch nicht, dass mir jemand auf Grund meines Alters kurze Röcke verbietet oder zum flotten Kurzhaarschnitt rät.
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Schuluniformen würden diese Probleme weitgehend lösen...
Na ja, der Punkt ist ja eigentlich, dass viele (ich selbst eingeschlossen) gar keine Probleme sehen.
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... wobei ich persönlich / dienstlich ein Problem damit hätte, wenn Kinder eine Schuluniform tragen müssten.
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Schuluniformen würden diese Probleme weitgehend lösen...
Ich wollte es heute Nachmittag schon schreiben, hatte dann aber eine Verabredung. Ich finde Schuluniformen von der Grundidee auch gut, auch wenn sich die Vorteile hiervon in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern noch nicht durchgesetzt haben.
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Solange wir das nicht machen, bin ich eigentlich für möglichst viel Freiraum bei der Kleidungswahl, merke aber, dass das bei Jugendlichen bedeuten wird, dass sie Grenzen garantiert austesten werden. Ich erinnere mich da an die von Maylin85 gezeigten Bilder einer Dame mit großem Ausschnitt und dem Herren mit sehr tief geschnittenem Tanktop.
Grundsätzlich: Herren wie Damen haben natürlich das Recht darauf, andere Herren und Damen, die von ihnen als attraktiv empfunden werden, anzuschauen. Keiner darf jemand Anderem Blicke verbieten. Blicke heißt aber natürlich nicht, jemanden ungefragt zu betatschen oder mit billigen Sprüchen zu belästigen.
Meine Regeln für Kleidung an der Schule wären folgende:
- sauber und ordentlich
- sicher und gesundheitlich unbedenklich (für den Träger UND für die Mitmenschen)
- die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale sollten bedeckt sein: Auch wenn ich am nackten Körper nichts verwerflich finde, würde ich mit etwaigen Freizügigkeitslockerungen eher im Freizeitbereich anfangen.
- keine Vermummung: Die Identität jedes Einzelnen muss jederzeit feststellbar sein.
- politisch-weltanschaulich neutral: Auch hier von mir aus politisch-weltanschauliche Botschaften im Freizeitbereich (solange es sich nicht um verbotene Symboliken handelt), aber dem muss in der Schule keine Bühne geboten werden.
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Oder, unpopuläre Meinung, wir verstehen Schule als Ort, an dem sich die Jugendlichen entwickeln und auch ausprobieren können, und zwar einerseits im direkten Kontakt mit ihren Peers und mit Erwachsenen, andererseits aber auch geborgen durch den "Schutzraum Schule", wo ein fashion fail vielleicht nicht die gleichen Konsequenzen hat wie im richtigen Leben.
Und vielleicht, nur so als Idee, finden dann Schülerinnen und Schüler zu einem Stil, in dem sie sich wohl fühlen und der Ausdruck ihrer eigenen Persönlichkeit ist, statt diesen Prozess durch solche Vorgaben zu ersticken und in ungeschütztere Bereiche zu verlagern. -
Wir reden doch hier alle Nas lang über dieses Thema und es werden immer dieselben Argumente gebracht. Die Begründung im Ausgangsthread ist jedoch lange nicht aufgetaucht und klar sexistisch.
Ich würde, wenn mich ein junger Mensch fragt, wie ich das finde, sagen, wie ich das finde und ihm dann zutrauen, dass er selbst für seine Rechte einstehen kann. Den Hinweis auf Eltern-/Schülervertretung finde ich ebenfalls wichtig, das sind die Gremien, die Personen entsenden, um über die Hausordnung abzustimmen.
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Ich würde, wenn mich ein junger Mensch fragt, wie ich das finde, sagen, wie ich das finde und ihm dann zutrauen, dass er selbst für seine Rechte einstehen kann. Den Hinweis auf Eltern-/Schülervertretung finde ich ebenfalls wichtig, das sind die Gremien, die Personen entsenden, um über die Hausordnung abzustimmen.
Danke, die Einschätzung hilft mir, genauso wie zwei, drei andere hier, danke. Ich sehe die Schülerin nächste Woche nochmal und werde mich diesbezüglich in diesem Inhaltsrahmen äußern.
Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass Kinder und Jugendliche in die Schule kommen dürfen, wie sie sich wohlfühlen. Völlige Entgleisungen könnte man ruhig und freundlich ansprechen, aber sonst einfach Akzeptanz zeigen, dass in dem Alter ausprobiert wird.
Trotzdem kann ich das Hausrecht akzeptieren, wenn es heißt: "Wir hätten es gerne so und so.", solange die Begründung keine Schuldzuweisungen beinhaltet oder sonstwie daneben liegt.
Ich würde mich nie selbst in andere Schulsysteme einschalten, aber eine Jugendliche bestärken, dass da was ungut läuft und ihr Mut machen, sowas anzusprechen (der Tipp mit der SV ist gut, daran dachte ich zb gar nicht). Nach euren Gedanken mache ich das nur mit ihr selbst aus und lasse die Mutter raus. Danke!
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Solange wir das nicht machen, bin ich eigentlich für möglichst viel Freiraum bei der Kleidungswahl, merke aber, dass das bei Jugendlichen bedeuten wird, dass sie Grenzen garantiert austesten werden. Ich erinnere mich da an die von Maylin85 gezeigten Bilder
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Wie ist das denn aktuell an deiner Schule? Finde ich sonderbar, dass du genau jetzt merkst, dass Jugendliche irgendwas austesten, weil jemand ein Bild hochgeladen hat. Habt ihr demnach bereits eine Kleiderordnung?
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