Wieder ein Sommerloch und die neidischen Kommentare darunter sagen alles.
Keiner fragt sich, ob es bei Nichtverbeamtung noch genügend Lehrkräfte gibt.
Wieder ein Sommerloch und die neidischen Kommentare darunter sagen alles.
Keiner fragt sich, ob es bei Nichtverbeamtung noch genügend Lehrkräfte gibt.
1. Ist doch Ländersache?!
2. Viele argumentieren, dass bestimmte Aspekte der Tätigkeit als Lehrer hoheitliche Aufgaben darstellen.
3. Kurzfristig würde der Verzicht auf Verbeamtung mehr Geld kosten, erst langfristig könnte gespart werden.
4. Lehrermangel würde sich weiter verschärfen.
5. Ja, Sommerloch. Und Hoffnung, dass das bei den Wählern gut ankommt. Bärbel Bas hat das vor nicht allzu langer Zeit ja ähnlich gefordert. Dabei gar nicht im Verantwortungsbereich des Bundes (siehe 1.).
In diesem Zusammenhang eine Frage an die angestellten KuK:
Habt ihr Verträge unterschrieben, die euch immer für ein ganzes Schuljahr binden - oder habt ihr die normale Kündigungsfrist und könnt jederzeit kündigen und wechseln, falls euch die "Arbeit nicht mehr schmeckt"?
unbefristet Angestellte können kündigen, wann auch immer es ihnen gefällt, sie haben einen ganz normalen TV-L-Vertrag wie Menschen im Büro.
Und ja, ich hatte schon eine unbefristet angestellte Kollegin, die Ende September die Schule verließ.
Aber man kann als Beamte*r sich auch mitten im Schuljahr aus dem Dienst entlassen lassen (auch das erlebt: zu Ende März)
unbefristet Angestellte können kündigen, wann auch immer es ihnen gefällt, sie haben einen ganz normalen TV-L-Vertrag wie Menschen im Büro.
Und ja, ich hatte schon eine unbefristet angestellte Kollegin, die Ende September die Schule verließ.
Aber man kann als Beamte*r sich auch mitten im Schuljahr aus dem Dienst entlassen lassen (auch das erlebt: zu Ende März)
Diese festere Bindung der AN an den AG scheint wohl auch ein triftiger Grund für die Länder zu sein, am Beamtenstatus festzuhalten. Man stelle sich vor, eine Fluktuation wie in manchen Betrieben mit stressigem Klima fände auch in den Schulen statt. Das wär' nicht mehr witzig.
Ein weiterer Grund für ein Beharren des Staates am Beamtenstatus liegt vor allem darin: Beamte sind billiger. Bei der Altersversorgung wird auf das Prinzip Hoffnung gesetzt: "Die werden schon rechtzeitig wegsterben".
Ich fürchte, wenn Lehrkräfte nicht mehr verbeamtet werden, könnte dieses den Job noch unattraktiver machen.
Und bis die Umstellung durch ist, wird es lange dauern. Man kann ja nicht einfach auf Lebenszeit verbeamtete Lehrer als angestellte Lehkräfte einstellen ...
Streikrecht ist das entscheidende Wort.
Feuerwehrleute die für besseres Gehalt streiken! Ich freu mich schon!
Lehrer werden leider nicht streiken. Wegen die Kinder!
Und bis die Umstellung durch ist, wird es lange dauern. Man kann ja nicht einfach auf Lebenszeit verbeamtete Lehrer als angestellte Lehkräfte einstellen ...
Kann man durchaus. Aber die Nachversicherung der Beamten im gesetzlichen Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherungssystem würde die Länder Unsummen kosten.
Man könnte auch analog zum Altersgeld die Pension einfrieren und ab dann in der Rentenversicherung versichern.
oder sagen: es gibt kein Altersgeld, es fängt jetzt wieder bei 0 an ![]()
Würde ich gut finden und ich würde auch sofort freiwillig rausgehen, wenn es so geregelt würde, dass man monetär keine großen Einbußen hätte. Ich bin zum heutigen Tag leider auch wieder Landesbeamter und ich finde das Gefühl, nicht verlustfrei frei agieren und den Arbeitsplatz bei Bedarf wechseln zu können, genauso furchtbar beengend und unangenehm, wie beim ersten Mal.
Losgelöst von der individuellen Perspektive wird bei dem Vorschlag aber natürlich nicht bedacht, dass am Beamtentum nicht unwesentlich auch die Versorgungssicherheit im Bildungssektor hängt. Unterm Strich würde ich die Abschaffung als nachteilig für das Schulsystem als Ganzes einschätzen.
Kann man durchaus. Aber die Nachversicherung der Beamten im gesetzlichen Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherungssystem würde die Länder Unsummen kosten.
Magst du einmal eine Rechtsgrundlage nennen, die es ermöglicht Beamte aus dem Dienst zu entlassen und als Angestelle wieder einzustellen?
Würde ich gut finden und ich würde auch sofort freiwillig rausgehen, wenn es so geregelt würde, dass man monetär keine großen Einbußen hätte. Ich bin zum heutigen Tag leider auch wieder Landesbeamter und ich finde das Gefühl, nicht verlustfrei frei agieren und den Arbeitsplatz bei Bedarf wechseln zu können, genauso furchtbar beengend und unangenehm, wie beim ersten Mal.
Du kannst doch jederzeit gehen. Die Entlassung aus dem Dienst ist sogar schneller vollzogen als eine Kündigung.
Aber bedenke bitte, dass im TVL Lehrer eher mehr als weniger den selben Regeln unterliegen wie Beamte.
Ohne Altersgeld rein ökonomisch keine Perspektive.
TV-L Lehrer können halt problemlos kündigen, wenn die Schule nicht zusagt, und sich neu einstellen lassen. Hab ich tatsächlich jetzt überlegt, aber momentan ist mir der Preis zu hoch und ich schau erstmal, wie es demnächst so läuft. Aber ja, die Entlassung damals ging zügig 😊
Spannend wäre es, wenn Lehrkräfte als Angestellte über ihren Einsatzort mitbestimmen könnten. Wenn ich an eine Schule soll, wo ich nicht hinwill, kündige ich einfach.
Würde ich gut finden und ich würde auch sofort freiwillig rausgehen, wenn es so geregelt würde, dass man monetär keine großen Einbußen hätte. Ich bin zum heutigen Tag leider auch wieder Landesbeamter und ich finde das Gefühl, nicht verlustfrei frei agieren und den Arbeitsplatz bei Bedarf wechseln zu können, genauso furchtbar beengend und unangenehm, wie beim ersten Mal.
Wenn ich fragen darf: Hast du dich im gleichen BL entlassen und wieder einstellen lassen? War dieses Gefühl der Unfreiheit der Grund für die Entlassung oder was anderes?
Ja, gleiches Bundesland und ich hatte eine bessere Stelle zu gleichen Konditionen gefunden. Leider schließt der Träger die Schule, also Rolle rückwärts.
Grund damals: endlos viele unerfolgreiche Versetzungsanträge.
Magst du einmal eine Rechtsgrundlage nennen, die es ermöglicht Beamte aus dem Dienst zu entlassen und als Angestelle wieder einzustellen?
Die Rechtsgrundlage könnte sich der Staat schaffen. Es geht um hypothetische Möglichkeiten.
Wobei es vermutlich SEHR aufwändig wäre, weil Grundgesetz, Beamtengesetz u.v.a.m. geändert werden müsste.
Dass jedoch die meisten Bundesländer den Beamtenstatus für Lehrkräfte beibehalten, ist ein Zeichen dafür, dass sie damit besser fahren. Berlin ist z.B. 2023 zur Verbeamtung von Lehrkräften zurückgekehrt.
https://www.berlin.de/sen/bjf/karriere/wir-verbeamten/
[...] und die neidischen Kommentare darunter sagen alle
Die Kommentare sind wirklich bodenlos. Hunderte Lehrerhasserkommtare und vielleicht ein oder zwei, die Lehrer verteidigen. Und das sind vermutlich selber Lehrer.
Allein schon für dieses öffentliche Ansehen und die Beleidigungen sollten wir noch einmal Schmerzensgeld bekommen. Oh, das kann ich mir ja selber holen. Ich bereite den neuen Kurs (haben eine komplett neue Klassenstufe bekommen im Rahmen der Kontingentstundentafel) einfach doch nicht vor wie erst über die Sommerferien geplant sondern improvisiert im neuen Schuljahr.
Wenn sich das Bild der Öffentlichkeit nicht an meine Arbeitsleistung anpasst, muss ich meine Arbeitsleistung eben an das Bild in der Öffentlichkeit anpassen. Nimmt mir gerade ein bisschen Druck, jetzt kann ich tatsächlich einfach frei machen.
Wenn sich das Bild der Öffentlichkeit nicht an meine Arbeitsleistung anpasst, muss ich meine Arbeitsleistung eben an das Bild in der Öffentlichkeit anpassen. Nimmt mir gerade ein bisschen Druck, jetzt kann ich tatsächlich einfach frei machen.
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt's sich gänzlich ungeniert! ![]()
Die demographische Entwicklung und die wirtschaftlichen und finanziellen Missstände in Deutschland versucht man immer noch einfach "auszusitzen". Große Reformen scheinen nicht ersichtlich, stattdessen flüchtet sich die Bundesregierung in Kommissionen, die aber bloß niemanden verunsichern soll.
So wie es zurzeit ist, kann es nicht weitergehen und die Verbeamtungen in viel zu großer Zahl sind finanziell eine Katastrophe.
Ohne Einschnitte wird es nicht gehen. Stattdessen bleibt den Menschen immer weniger netto vom brutto und gut bezahlte Jobs brechen weg aufgrund der weltwirtschaftlichen Entwicklung und der Trägheit der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft.
Lehrer wollen im Regelfall natürlich, dass Lehrer weiterhin verbeamtet bleiben. Es ist aber wirtschaftlich nicht tragfähig und nicht sinnvoll. Beamte sind teurer. Das ist eine Tatsache.
Die Pensionen sind viel höher, die Mindestpension bei vorzeitiger Dienstunfähigkeit sollte hier nicht unerwähnt bleiben. Bei einem Dienstunfall gibt's noch mehr. Schaut euch mal im Vergleich die mikrige Erwerbsunfähigkeitsrente an und deren Bedingungen, um sie überhaupt beziehen zu können. Nach 6 Wochen gibt's kein Krankengeld, man kann auch 3 Monate krank sein ohne jegliche Gehaltseinbußen. Und auch, wenn natürlich der Besuch beim Amtsarzt angeordnet werden kann, wird man nun auch nicht im Eiltempo in den Ruhestand geschickt und idR. folgt erstmal eine Reha etc.
Dazu kommen noch die z.T. äußerst hohen Familienzuschläge, von denen andere Arbeitnehmer nur träumen können.
In allen anderen Ländern genießen Lehrer nichtmal annähernd die Sicherheit wie in Deutschland; auch in Ländern, die kulturell Ähnlichkeiten zu uns aufweisen, wie z. B. Österreich.
Und nein, es wird auch keinen massiven Personalmangel ohne Verbeamtung geben. Man kann hier ggf. nachsteuern durch eigene Gehälter für Lehrer, um den Job attraktiv zu halten; aber auch so würde der Laden weiterlaufen. Schon bald wird der Personalmangel an den Grundschulen nachlassen; z.T. ist das schon der Fall und Grundschullehrer werden in 5. und 6. Klassen and weiterführenden Schulen eingesetzt., siehe zum Beispiel: https://www.news4teachers.de/2025/05/immer-…hrende-schulen/
Da es wirtschaftlich steil bergab geht und aus verschiedensten Gründen keine Abkehr zu erkennen ist, wird der ÖD zudem nicht weniger attraktiv. Im Gegenteil, es werden sich mehr für den öffentl. Dienst entscheiden. Sicherheit ist den Menschen in Deutschland schon aus Gewohnheit sehr wichtig; die meisten Menschen sind hier risikoavers.
Ich finde die Debatte zur Rentenversicherung, Verbeamtung etc. und die damit einhergehende Empörung einfach nur noch unehrlich. Jeder, der mal nahelegt, dass wir strukturelle Veränderungen brauchen, die auch mit Einbußen einhergehen, wird an den Pranger gestellt. Die Einführung der Vermögenssteuer, wenn m.E. auch sinnvoll, wird die Sozialsysteme in Deutschland nicht retten. Ohne Strukturreformen droht der Kollaps.
Wenn man einmal verbeamtet ist, bleibt man das auch. Das Dienst- und Treueverhältnis ist keine Einbahnstraße; eine Entlassung von Beamten durch den Staat ist so nicht möglich. Das Einzahlen in die gesetzl. Rentenversicherung bringt auch nichts - außer, dass zumindest Strukturen geschaffen werden, die die eigentlichen Kosten der Beamten nicht um Jahrzehnte nach hinten verschieben. Die Alimentation muss amtsangemessen sein. Es gibt hierzu schon Kommentare von Juristen, die im Falle einer solche Einzahlung in die DRV eine Erhöhung der Besoldung und eine Bezuschussung der späteren Rente auf Pensionsniveau als verpflichtend ansehen.
Die Lösung ist eben nicht, dass Beamte ab sofort einfach in die Rentenversicheung einzahlen, da in dem Fall Zuschüsse ausbezahlt werden müssen, die den Status Quo für Beamte erhalten. Es wäre trotzdem richtig, da es mehr finanzielle Transparenz schafft; es löst aber das grundsätzliche Problem nicht.
Die einzige Lösung ist, die Verbeamtung möglichst restriktiv zu gestalten, was für alle 16 Bundesländer und den Bund gelten muss. Lehrer sind der größte Kostenfaktor und es ist eine Tatsache, dass für sie keine Verbeamtung nonnöten ist, um das System aufrecht zu erhalten. Die Verbeamtungspraxis als solche muss überdacht werden.
Wahrscheinlich bin ich hier in der Minderheit.
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