Die Zeit nach Corona im Kollegium…

  • Doofe Überschrift, aber ich weiß nicht, wie ich es ansonsten ausdrücken kann. Mich bewegt folgendes: Seit Coronabeginn gibt es bei uns zwei Kollegen, die dem Verschwörungstheoretiker- und Querdenkerkram angehören. Maskenattest, weil in Masken Würmer sind (offiziell Asthma), Impfung des Teufels wegen was weiß ich, Schnelltest gehen auch nicht, wegen Chemie und so. Seitdem Ungeimpfte jeden Tag eine Bescheinigung vorlegen müssen, sind beide dauerkrank.


    Bisher habe ich gedacht, ist halt nur bei uns so. Hab vor ein paar Tagen mit einem Kollegen telefoniert, dieses Phänomen gibt es anscheinend auch dort:autsch:


    Ich frage mich nun, ist das anekdotische Evidenz oder ist das das „neue Normal“? Und wie werden solche Kollegen eigentlich nach Corona wieder in die Schule integriert? Geht das überhaupt, wenn man an Verschwörungen mit Bill Gates und ansteckende Impfungen (mir ist echt peinlich, sowas zu schreiben, hat mir der eine wirklich so erzählt trotz akademischer Bildung).

  • Meine Kristallkugel hat heute dienstfrei, also rate ich einfach mal, dass das abzuwarten bleibt. Noch kann niemand gesichert sagen, ob es eine allgemeine Impfpflicht für Erwachsene geben wird und welche Konsequenzen sich daraus beamtenrechtlich ergeben könnten und werden. Grundlegend müssen dauererkrankte KuK irgendwann mit einer amtsärztlichen Begutachtung rechnen, die, wenn die "Krankheit" eigentlich nur eine Test-, Masken- und Impfallergie wäre dann eben weitere dienstrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann oder dazu führt, dass die KuK angesichts drohender finanzieller Einbußen möglicherweise plötzlich doch wieder am aktiven Schulbetrieb teilnehmen werden können.


    Für mich ist das aktuell noch zu viel Zukunftsmusik. :essen:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Meist ist es so, dass ich mit solchen Menschen vor Corona auch nicht viel zu tun hatte und mit ihnen nicht zusammen arbeiten wollte/konnte was auch immer. Man kann sich um alles einen Kopp machen, ums Shoppen nach Corona, um die Schule nach Corona.... Um es kurz zu machen: Ich mach mir nicht um alles und jeden Gedanken und bin da ganz pragmatisch, es kommt sowieso wie es kommt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich könnte mir vorstellen, dass Luma es anders meint: Wie ist denn die Stimmung in einem Kollegium, wenn sich ein paar KuK als absolute Irre geoutet haben?
    Ja, das frage ich mich auch. Ich habe zum Glück sehr wenige solche Menschen in meinem Umfeld aber ja, bei MIR schädigt es nachhaltig das Verhältnis.
    Genauso wie es nachhaltig das Verhältnis schädigt, wenn ich von jemandem erfahre, dass er ein Rassist oder ein Arsch ist.
    Da ist aber bei jedem die Hemmschwelle anders und womöglich sehen es andere Menschen lockerer.
    Disclaimer: es heißt nicht, dass ich mit einem Kollegen nicht zusammen in einem Klassenteam zusammen sein kann, aber den würde ich für die nächste Klassenfahrt nicht unbedingt anfragen.

    • Offizieller Beitrag

    Doofe Überschrift, aber ich weiß nicht, wie ich es ansonsten ausdrücken kann. Mich bewegt folgendes: Seit Coronabeginn gibt es bei uns zwei Kollegen, die dem Verschwörungstheoretiker- und Querdenkerkram angehören. Maskenattest, weil in Masken Würmer sind (offiziell Asthma), Impfung des Teufels wegen was weiß ich, Schnelltest gehen auch nicht, wegen Chemie und so. Seitdem Ungeimpfte jeden Tag eine Bescheinigung vorlegen müssen, sind beide dauerkrank.

    Nun ja, da gäbe es seitens der Schulleitung sicherlich auch Mittel und Wege, solchen "KollegInnen" beizukommen - sprich Amtsarzt etc. Schon krass, dass sich da Ärzte finden, die da dauerhaft krankschreiben...

    • Offizieller Beitrag

    Chili, die, die ich meine, die waren vorher auch schon ..... Komisch.

    ja, bei mir auch, aber jetzt hat es einen deutlicheren Beigeschmack. Es ist für mich ein Unterschied, ob jemand "komisch" oder esoterisch unterwegs ist oder von Unterdrückung und Beschneidnug der Menschenrechte redet inklusive regelmäßiger Demos auf dem Marktplatz.

  • Ich wollte nicht deutlicher werden ... Man weiß ja nie wer hier mitliest, daher fand ich 'komisch' noch neutral.

  • ...
    Genauso wie es nachhaltig das Verhältnis schädigt, wenn ich von jemandem erfahre, dass er ein Rassist oder ein Arsch ist.

    Oder, oder und. Die Schnittmenge dieser drei Menschengruppen (Schwurbler, Rassist*innen und Ärsche) dürfte recht groß sein:D

  • In meinem Kollegium gibt es meines Wissens einige wenige KuK, die sich bisher nicht haben impfen lassen (von einer Kollegin aus meiner Abteilung weiß ich das ganz sicher; sie wartet auf den Totimpfstoff...), aber die gehören alle nicht in die Ecke der Querdenker und Verschwörungstheoretiker. Sie sind auch weiterhin im Dienst, legen also regelmäßig ihre Testbescheinigungen vor.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich frage mich nun, ist das anekdotische Evidenz oder ist das das „neue Normal“? Und wie werden solche Kollegen eigentlich nach Corona wieder in die Schule integriert?

    Ich habe zum Glück niemanden im Kollegium, der völlig freidreht...

    Wahrscheinlich wird sich der Umgang damit ergeben, wenn diejenigen bei euch wieder da sind. Wenn es Freunde/vertrauensvolle Kollegen von dir sind, wird sich das hoffentlich nicht ändern. Wenn sie dir eh egal sind, wahrscheinlich auch nicht. Ich würde wohl versuchen, das Thema zu meiden. Komischerweise müssen aber gerade die Schwurbler ständig davon reden und versuchen, andere zu überzeugen oder sie zu überschreien...

    • Offizieller Beitrag

    Mit "solchen" Leuten zusammenzuarbeiten wird auch "nach" Corona (was immer das sein soll, ich halte das für ein Hirngespinst) mögkich sein müssen. So wie man immer mal beruflich mit "komischen" Leuten zu tun hat, in jedem Beruf. Auf rein professioneller Ebene stelle ich mir das unproblemtaisch vor.

    Und privat? Da hat doch Corona auch was Gutes: die Vollpfosten haben sich geoutet. Und können gemieden werden.

  • Na, wie mit jedem den man im Kollegium persönlich nicht mag: weiterhin professionell.

    Habe auch vor Corona schon den/die ein oder eine/n Kollege/Kollegin gehabt, die für mich „Spinner“ waren (geht ja jedem von uns so). Gearbeitet hat man dennoch vernünftig. Wenn Absprachen getroffen werden müssen, dann reißt man sich eben zusammen. Man muss ja nicht nebeneinander sitzen oder auf Bruderschaft trinken…

    Holy Moses met the Pharaoh

    Yeah, he tried to set him straight

    Looked him in the eye,

    "Let my people go!"

    Holy Moses on the mountain

    High above the golden calf

    Went to get the Ten Commandments

    Yeah, he's just gonna break 'em in half!

    • Offizieller Beitrag

    Oder wie Miles O'Brian es damals zu einem Cardassianer sagte:

    Wenn mein Captain sagt: "Zeig ihm (dem Cardassianer) den Maschinenraum", dann mache ich das.

    Wenn mein Captain sagt: "Arbeite mit ihm zusammen", dann mache ich das.

    Aber wenn mein Captain sagt: "Trink in 10-Vorne ein Bier mit ihm", dann mache ich das nicht.

  • Man könnte auch folgendes Arrangement auf dem Platz des(r) Kolleg*in bereitstellen und ein "welcome back" - Schild...


    Edit: Das war ein doofer Witz, kein Grund, verwirrt zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von karuna ()

  • Man könnte auch folgendes Arrangement auf dem Platz des(r) Kolleg*in bereitstellen und ein "welcome back" - Schild...

    Und damit noch kindischer sein als die eigenen schülerInnen… oh wait, die sind ja Kinder….

    Holy Moses met the Pharaoh

    Yeah, he tried to set him straight

    Looked him in the eye,

    "Let my people go!"

    Holy Moses on the mountain

    High above the golden calf

    Went to get the Ten Commandments

    Yeah, he's just gonna break 'em in half!

  • 1. Wenn ich mit solchen Personen im Kollegium wäre, würde ich mich so gut es geht von ihr fernhalten. Wenn man keine Fächer mit ihr hat, geht das ja auch ganz gut. Selbst wenn man Parallelkurse hat, muss man sich ja nicht zwangsläufig mit ihr absprechen.

    2. Wenn doch: Beschränke ich meine Konservation auf Berufliches und spreche nicht mir ihr über ihre Denkweise. Es bringt eh nix ...

    3. Wenn sie dauerkrank ist: So what? Irgendwann gibt es ein BEM, einen Amtsarztbesuch etc. Aber das ist nicht mein Job ... wenn sie ne Mail schreibt, antworte ich, wenn nicht, dann nehme ich auch keinen Kontakt auf.

    4. Nach Corona? Naja es gab immer schon KuK, mit denen ich besser auskam und welche, mit denen ich nicht so gut auskam. Aber die KuK, mit denen man nicht so gut auskommt, kann man ja wie unter 1. und 2. beschrieben meiden.

    5. Schaffen es solche KuK nicht, miese Stimmung im Kollegium zu verbreiten (wäre bei uns so.)

  • In leichter Abwandlung:

    And if god cannot turn their minds, may he turn their ankles, so that we may know them by their limping.


    Einige erkennt man jetzt halt sehr deutlich. Danke für die Demaskierung (wobei es bislang wenig Überraschungen gab).

  • Ich habe EINE solche Kollegin. Normalerweise mag ich sie. Nun sagt sie immer, sie verhält sich coronakonform und geht allen aus dem Weg. Selbst bei der winterlichen Wanderung im (Schwarz)Wald. Ich finde es schade - sie ist Antroposophieanhängerin.

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