Energiesparmaßnahmen zur Reduzierung der Abhängigkeit

  • Wir zahlen jetzt 633 statt wie zuvor 237 Euro nur für Gas. Hinzu kommt eine unangekündigte 50%ige Erhöhung (angekündigt waren 3 % bzw. 5% und 7% je nach Einkommensstufe) der Kitagebühren in der gleichen Gruppenart plus Verzehrgebühr (von 280 Euro auf 419 Euro plus ab jetzt zusätzlich 40 Euro für Essen im Kindergarten). Weiterhin im Schnitt 150 Euro mehr für Sprit und rund 120 Euro mehr für Essen/Getränke. Macht im Monat knapp 850 Euro, die einfach so mal eben weg sind. Und das halt jeden Monat, ohne dass wir auch nur im Geringsten was zu "mehr Bedarf" hin verändert hätten, im Gegenteil, wir sparenso gut es geht, sowohl Energie als auch Geld. Ich führe ein fast auf den Cent genaues Haushaltsbuch seit etwa 1,5Jahren, das heißt, ich habe einen wirklich guten Überblick über unsere Ausgaben. Und 850 Euro sind, wie ich finde, viel Geld, auch in unserem Einkommensbereich. Natürlich isses lächerlich, sich permanent über 70 Euro aufzuregen, aber auch bei zweimal A13 (ich derzeit TZ) darf man sagen "Finde ich gerade ziemlich scheiße."


    Dann noch so spannende, aber nur punktuelle Kleinigkeiten wie: Amazon Prime teurer, Schornsteinfeger plötzlich teurer, Reifen teurer usw. Alles Kleinvieh, aber das macht bekanntlich auch Mist.

  • Bei uns haben sich die Abschläge ebenfalls verdoppelt, sowohl für Gas als auch für Strom.

    Heftig zu Buche schlagen bei uns auch die Lebensmittelkosten, die sich im Vergleich zum Vorjahr auch fast verdoppelt haben. Wir sind zu fünft und geben inzwischen selbst beim Discounter um die 200 Euro pro Woche aus. Wir essen kaum Fleisch, aber viel Obst, Gemüse und Milchprodukte. Ich schau jetzt schon immer nach Angeboten und kaufe viele Eigenmarken sowie saisonale und regionale Waren, aber grade bei frischen Sachen ist das Einsparpotential recht gering.

    Wir sind sicher nicht arm, aber merken die Einschnitte doch sehr deutlich. Wenn ich da an Familien mit niedrigem Einkommen denke, die auch noch eine hohe Miete zahlen, frage ich mich schon, wie das weitergehen soll und bin durchaus besorgt um den sozialen Frieden und Zusammenhalt.

  • Ja, ich finde auch, dass wir mit 5 Leuten die Preiserhöhungen deutlich spüren.

    Ich sehe es genau wie ihr besonders deutlich im Supermarkt.

    Unsere Einkäufe sind deutlich teurer geworden.

    Wir bewegen uns da auch immer zwischen 150€- 200€ und oftmals gehe ich auch noch mal " Kleinigkeiten "

    unter der Woche besorgen..80€ sind da auch direkt mal weg.

    Und dass es jemals wieder günstiger wird denke ich nicht.

  • Und 850 Euro sind, wie ich finde, viel Geld, auch in unserem Einkommensbereich. Natürlich isses lächerlich, sich permanent über 70 Euro aufzuregen, aber auch bei zweimal A13 (ich derzeit TZ) darf man sagen "Finde ich gerade ziemlich scheiße."

    Auf jeden Fall. So, wie du/ihr das hier macht, ist das vollkommen angemessen. Natürlich sind 850 Euro auch im oberen Mittelfeld der Normalverdiener viel Geld und natürlich darf man die Zusatzbelastung scheiße finden, auch wenn man sie zumindest stämmen kann.

  • Mein Stromabschlag hat sich im Vergleich zu letztem Jahr um über 15 % gesenkt (ich erhielt jetzt im September fast 100 Euro zurück). Ich zahle netto keine 24 Cent pro Kilowattstunde. Dasselbe höre ich von Bekannten mit "echten" Ökostromanbietern (haben nur Ökostrom im Angebot). Und ich wurde vor Jahren ausgelacht, weil ich nicht ständig wechseln wollte, weil mir wichtig war, woher mein Strom kommt.


    Auch dass ich letzten Winter nicht über 20 Grad geheizt habe (um mich für das Lüften im Klassenraum dank Corona vorzubereiten), macht sich bezahlt. Die höheren Preise im Supermarkt etc. zahle ich allerdings auch (wenn man allerdings liest, wieviel in Privathaushalten immer noch weggeworfen wird). (Und dumm dran ist, wer jetzt wegen Umzug seinen Anbieter wechseln muss. Mein Anbieter musste wie andere Neukundenannahme stoppen, weil er natürlich nicht von jetzt auf gleich sein Angebot vervielfachen kann.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Natürlich isses lächerlich, sich permanent über 70 Euro aufzuregen, aber auch bei zweimal A13 (ich derzeit TZ) darf man sagen "Finde ich gerade ziemlich scheiße."

    Ich finde das Zusammenbrechen der Lieferketten gerade noch viel bescheidener als die Preisaufschläge. Mein aktuelles Highlight in dieser Woche war eine 40W Glühbirne für die Innenbeleuchtung des Backofens. Da die Birnen 300°C aushalten müssen und mit ihrer Abwärme eh zur Aufheizung des Ofens beitragen, wird dort auch heute noch die klassische Glühbirne eingesetzt. Jedenfalls war eine entsprechende Birne, sorry Leuchtmittel, bei den örtlichen Baumärkten (Obi, Hornbach, Toom, Hagebau) nicht zu bekommen. Sie konnten mir auch nicht sagen wann der Nachschub kommt. Letztlich habe ich das Zeug auf dem Amazon Marketplace bestellt, weil sogar Amazon selber nicht liefern konnte. Kosten der Glühbirne: 1,99€, Frachtkosten 6€ fürs Päckchen quer durch Deutschland. Von so Sachen wie 20kW Wechselrichtern für die Solaranlage oder Heizungen rede ich mal gleich gar nicht.


    Der Weserauentunnel (Bundesstraße B61) ist bei mir vor der Tür aktuell in eine Richtung gesperrt, weil die Steuerungselektronik für die Brandbekämpfung etc. in einer Röhre ausgefallen ist. Ersatz ist nicht lieferbar. Der Tunnel ist jetzt seit 3 Wochen zu, mal gucken, ob er in diesem Jahr wieder geöffnet wird.


    Wie sagt meine Verlobte: Das ist heute im Laden so, wie früher in der DDR (aus der sie kommt). Damals hat man sich nicht überlegt was man essen bzw. kochen will, ist dann in den Laden gegangen und hat entsprechend gekauft. Damals ist man in den Laden gegangen, hat geguckt was es gab und hat sich dort dann überlegt, was man daraus machen kann. In diesem Zusammenhang finde ich es auch nicht hilfreich, daß die Supermärkte bei uns in der Region den Schein voller Regale wahren wollen und die verbliebenen Produkte in den Regalen "in die Breite ziehen", damit man keine Lücken sieht. Da sucht man dann das ganze Regal ab und findet am Ende doch nicht das, was man sucht. Dann lieber die altbekannten Positionen der Produkte im Regal leer lassen, denn dann sieht man gleich, daß es die Sachen nicht gibt und man nicht zu suchen braucht.

  • Wir finden auch keinen Anbieter für eine PV (die meisten rufen nicht zurück, oder sagen das Projekt wäre zu klein), haben aber immerhin ein Balkonkraftwerk und hoffen, dass das die Erhöhung der Strompreise wett macht.

    Zum Glück sind die letzten 2 Kitajahre in NRW Gebührenfrei. So haben wir 300€ für Mehrausgaben, die nicht fehlen.

    Aber auch hier: Viel frisches Obst und Gemüse gehen auch regional gekauft ins Geld.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich finde das Zusammenbrechen der Lieferketten gerade noch viel bescheidener als die Preisaufschläge. Mein aktuelles Highlight in dieser Woche war eine 40W Glühbirne für die Innenbeleuchtung des Backofens. Da die Birnen 300°C aushalten müssen und mit ihrer Abwärme eh zur Aufheizung des Ofens beitragen, wird dort auch heute noch die klassische Glühbirne eingesetzt. Jedenfalls war eine entsprechende Birne, sorry Leuchtmittel, bei den örtlichen Baumärkten (Obi, Hornbach, Toom, Hagebau) nicht zu bekommen. Sie konnten mir auch nicht sagen wann der Nachschub kommt. Letztlich habe ich das Zeug auf dem Amazon Marketplace bestellt, weil sogar Amazon selber nicht liefern konnte. Kosten der Glühbirne: 1,99€, Frachtkosten 6€ fürs Päckchen quer durch Deutschland. Von so Sachen wie 20kW Wechselrichtern für die Solaranlage oder Heizungen rede ich mal gleich gar nicht.


    Der Weserauentunnel (Bundesstraße B61) ist bei mir vor der Tür aktuell in eine Richtung gesperrt, weil die Steuerungselektronik für die Brandbekämpfung etc. in einer Röhre ausgefallen ist. Ersatz ist nicht lieferbar. Der Tunnel ist jetzt seit 3 Wochen zu, mal gucken, ob er in diesem Jahr wieder geöffnet wird.


    Wie sagt meine Verlobte: Das ist heute im Laden so, wie früher in der DDR (aus der sie kommt). Damals hat man sich nicht überlegt was man essen bzw. kochen will, ist dann in den Laden gegangen und hat entsprechend gekauft. Damals ist man in den Laden gegangen, hat geguckt was es gab und hat sich dort dann überlegt, was man daraus machen kann. In diesem Zusammenhang finde ich es auch nicht hilfreich, daß die Supermärkte bei uns in der Region den Schein voller Regale wahren wollen und die verbliebenen Produkte in den Regalen "in die Breite ziehen", damit man keine Lücken sieht. Da sucht man dann das ganze Regal ab und findet am Ende doch nicht das, was man sucht. Dann lieber die altbekannten Positionen der Produkte im Regal leer lassen, denn dann sieht man gleich, daß es die Sachen nicht gibt und man nicht zu suchen braucht.

    Da gebe ich dir recht.


    Ein Teil unserer Heizungsanlage ging kaputt und wir hatten Riesenglück, dass es bei einer der Heizungsfirmen herum lag, weil es für einen anderen Kunden falsch bestellt wurde. Sonst hätten wir ewig warten (und vermutlich irgendwann frieren müssen). Aktuell ist es in meiner Wohnung immer noch über 20 Grad ohne Heizung.

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  • Ein Teil unserer Heizungsanlage ging kaputt und wir hatten Riesenglück, dass es bei einer der Heizungsfirmen herum lag, weil es für einen anderen Kunden falsch bestellt wurde.

    Als mein Klempner die Heizung gewartet hat, war dessen Ansage nur: "Wenn jetzt bei einem unserer Kunden die Heizung kaputt geht, können wir ihm für den Winter nur einen Heißluft-Bautrockner in die Bude stellen. Es gibt nichts."


    Und dann kommt mein Papa, der nicht verstehen will, daß er aktuell nicht einfach in den Laden gehen kann, um alle möglichen und unmöglichen Sachen vor Ort zu kaufen und direkt mitnehmen zu können. So ist sein iPhone SE z.B. kaputtgegangen und er wollte ein iPhone 13 Mini ... tja, der wollte auch nicht verstehen, daß man sowas aktuell bestellen muß und da dann auch noch die Lieferfähigkeit DAS entscheidende Kriterium ist.

  • 70% Gaspreiserhöhung bei mir. Finde angesichts der Lage akzeptabel.

    Ich finde allerdings schon, dass man den Ausreißerfirmen, die den Preis um 400% erhöhen, deutlich die Daumenschrauben anziehen sollte.

    Ähnlich wie 2008 bei den Banken, zeigt sich hier meiner Meinung nach der deutliche Bedarf an stärkerer Regulierung.


    Irgendwie muss auch eine intelligente Lösung her, um diejenigen zu unterstützen, die keine 70%-Steigerung und ähnliches schlucken können.

    Und zwar auf zweierlei Art und Weise, nämlich helfend für die, die keine Alternative haben und sanfter Druck auf diejenigen die freiwillig über ihren Möglichkeiten leben.

  • 70% Gaspreiserhöhung bei mir. Finde angesichts der Lage akzeptabel.

    Ich finde allerdings schon, dass man den Ausreißerfirmen, die den Preis um 400% erhöhen, deutlich die Daumenschrauben anziehen sollte.

    Ähnlich wie 2008 bei den Banken, zeigt sich hier meiner Meinung nach der deutliche Bedarf an stärkerer Regulierung.

    Das Problem ist unser Finanzminister. Der weigert sich ja wehement, Übergewinne abschöpfen und Preise sinnvoll regulieren zu lassen. Stattdessen wird (vermutlich) wieder mit der Gießkanne Geld verteilt, und zwar nicht nur an Haushalte, sondern auch an Unternehmen (die es nicht brauchen und/oder die Preise gerade deshalb erhöhen).


    Zitat

    Irgendwie muss auch eine intelligente Lösung her, um diejenigen zu unterstützen, die keine 70%-Steigerung und ähnliches schlucken können.

    Und zwar auf zweierlei Art und Weise, nämlich helfend für die, die keine Alternative haben und sanfter Druck auf diejenigen die freiwillig über ihren Möglichkeiten leben.

    Auf jeden Fall. Ich hoffe, dass bei der ganzen Geschichte mit der Energiepreisbremse etwas sinnvolles herauskommt. Und zwar besser gestern als heute. Daran glauben tue ich allerdings eher nicht.

  • Das Problem ist unser Finanzminister. Der weigert sich ja wehement, Übergewinne abschöpfen und Preise sinnvoll regulieren zu lassen. Stattdessen wird (vermutlich) wieder mit der Gießkanne Geld verteilt, und zwar nicht nur an Haushalte, sondern auch an Unternehmen (die es nicht brauchen und/oder die Preise gerade deshalb erhöhen).

    Stimme Dir grundsätzlich zu. Allerdings muss man auch sagen, dass eine solche Steuer verfassungsrechtlich schwierig umzusetzen wäre.

  • Selbst ich, als Beamter ohne berufliche Berührungspunkte zu Wirtschaftsabteilungen, weiß inzwischen, wie man eine Firma strukturieren muss, damit in Deutschland wenig Gewinne anfallen. Die Übergewinnsteuer ist eine Luftnummer. Da würde es mehr Sinn machen, erst einmal das Steuersystem grundsätzlich zu fixen.

  • Das Problem ist unser Finanzminister. Der weigert sich ja wehement, Übergewinne abschöpfen und Preise sinnvoll regulieren zu lassen. Stattdessen wird (vermutlich) wieder mit der Gießkanne Geld verteilt, und zwar nicht nur an Haushalte, sondern auch an Unternehmen (die es nicht brauchen und/oder die Preise gerade deshalb erhöhen).

    Weil das völlig utopisch ist. Übergewinne gibt es überhaupt nicht. Das ist eine Wortschöpfung der Politik. Als ob große Energiekonzerne nicht so oder so ihre Gewinne minimieren. Da ist am Ende überhaupt nichts zu holen.

  • Diese Woche kam von der Stadtverwaltung die Ansage, wir sollen die Luftreinigungsgeräte abschalten, um Energie zu sparen.

    Diese Geräte wurden in den Osterferien angeschafft und liefen seitdem während der Schulzeit. Sie liefen also im Frühjahr und Sommer, als wir ohne Probleme dauerlüften konnten. Jetzt, wo es kühl wird und die Fenster längere Zeit geschlossen bleiben, sollen sie abgeschaltet werden. :autsch:

    Heute hat die Stadt zurückgerudert und den Schulen freigestellt, ob sie die Geräte abschalten wollen oder ob sie sie in Betrieb nehmen und an anderer Stelle Energie sparen wollen.


    Sarek

  • Na dann gut mindestens alle 20 Minuten für fünf Minuten das Fenster auf. Und damit keiner friert ein paar Gymnastikübungen🤷und dann langsam wieder Ruhe rein kriegen, damit Ihr noch das 20 Minuten Ergebnis sichern und abschreiben könnt.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Mit den richtigen Luftreinigern kann man auch heizen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

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