Energiesparmaßnahmen zur Reduzierung der Abhängigkeit

  • Wir sind jetzt bei etwa 50% Erneuerbaren und es existieren keinerlei Probleme mit Zuverlässigkeit und Versorgungssicherheit, die sich daraus ergeben würden. Niemand wird irgendwann den Schalter umlegen und dann sind wir plötzlich bei 100% Erneuerbaren und im Winter gehen plötzlich die Lichter aus, wenn der Wind nicht mehr weht.

    Aktuelles Ziel ist erst mal über die nächsten 7 Jahre in Richtung 80% zu kommen. Wenn dabei Probleme auftreten, werden die sich im Laufe des Prozesses langsam zeigen und man muss den Prozess halt anpassen.

    Natürlich bestehen keine ernsthaften Probleme mit der Versorgungssicherheit, weil wir im Hintergrund ein nahezu komplett fossil laufendes Stromsystem bereithalten, das jedes mal einspringt, wenn die EE nicht liefern. Dafür haben wir sogar wieder alte DDR-Kohleblöcke aus der Mottenkiste geholt, um das zu gewährleisten. Doppelsysteme kosten halt verdammt viel Geld!

    Nicht alle Prozent sind gleich einfach oder gleich schwer. Am Anfang ist es recht einfach und je weiter man die EE hochtreibt, umso teurer werden sie. In Deutschland sind wir übrigens so ziemlich die einzigen, die überhaupt das Ziel von 100% EE haben. Andere wissen, dass so ein System praktisch unbezahlbar ist. "World’s Dumbest Energy Policy" war nicht umsonst die Schlagzeile des Wallstreet Journals zur deutschen Energiewende.

  • Nur mal ein kleines Rechenbeispiel zur Verdeutlichung:

    Ein aktuell im Bau befindlicher Reaktor, der im kommenden Jahr ans Netz gehen soll:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Flamanville#:~:text=Bei%20geschätzten%20Baukosten%20von%206,€.


    Schon jetzt sind die Gesamtkosten bei 18 Mrd, das entspricht auf die installierte Nennleistung runter gerechnet gut 10 000 € pro kW.

    Der Neubau einer Windkraftanlage kostet um die 1000 € pro kW, Offshore etwa 2000 €. Selbst mit einem vollständigen Backup an Gasturbinen ist Kernkraft also mindestens doppelt bis dreifach so teuer.


    Niemand, der sich in der Thematik ernsthaft auskennt, fordert eine Rückkehr zur Kernkraft, das ist von allen politischen Problemen abgesehen einfach wirtschaftlich völlig absurd und jenseits allem Diskutablen.

  • Du drehst dich auch im Kreis und machst relativ deutliche, dass er dir einfach um "Kernkraft aus Prinzip, diese Erneuerbaren sind doch alle doof" geht (wundert mich nicht, dass der "ältere Herr" da deiner Meinung war).

    Nein, da irrst du dich. Das schreibst du auch nur, weil dir nichts besseres mehr einfällt. Es ist übrigens auch die IPCC (Weltklimarat), die Kernkraft und Fossile mit CO2-Abscheidung in ihrem Bericht als gute Energiequellen drin haben. Dieser Teil des Berichts wird in Deutschland aber gerne ignoriert. Da beides von den Grünen verboten wurde, ist das verständlich. Dieser ältere Herr war übrigens schon sehr lange bei den Grünen und war für einen guten Mix. Dafür wäre ich auch, aber auf diesem Kurs befinden wir uns in Deutschland nicht.


    Ich finde Erneuerbare nicht per se doof, aber sie haben ihren Platz in einem System. Ich kenne welche, die haben massig PV auf dem Dach und einen Speicher im Keller + E-Autos, weswegen sie zu 95% keinen Strom aus dem Netz brauchen. Das ist eine feine (und teure!) Sache, die in einem neugebauten Einfamilienhaus mit zwei Lehrerstellen funktioniert. Ich könnte da noch mehr Beispiele aufzählen, was möglich wäre. Das große Problem bleibt aber die Industrie, denn die meiste Energie wird dort verbraten. Nur 20% der Energie geht in die privaten Haushalte.

    Ab einem gewissen Punkt übersteigen die Integrationskosten der EE in das Netz eben ihren Nutzen.

  • Niemand, der sich in der Thematik ernsthaft auskennt, fordert eine Rückkehr zur Kernkraft, das ist von allen politischen Problemen abgesehen einfach wirtschaftlich völlig absurd und jenseits allem Diskutablen.

    Sind wir wieder bei den "echten Schotten" angekommen?

    Um das hier vorerst einmal zu beenden: Sowohl bei den EE als auch bei der Kernkraft wird aktuell sehr viel geforscht. Vieles wird nichts taugen oder zu teuer sein. Es würde mich schwer wundern, wenn in beiden Bereichen nichts vorzeigbares entstanden wäre. Kernkraft wird dort seinen Platz haben.

  • Niemand, der sich in der Thematik ernsthaft auskennt, fordert eine Rückkehr zur Kernkraft, das ist von allen politischen Problemen abgesehen einfach wirtschaftlich völlig absurd und jenseits allem Diskutablen

    Welche Thematik meinst du denn genau?

    Das vielleicht dazu:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Wir haben uns mit dieser Technologie ziemlich ins Aus geschlossen. Schade eigentlich.


    Dass jetzt nur noch hoch volatile Erzeugungsformen das Problem lösen sollen ist aber doch kein vernünftiger Weg. Hier sieht man mal wieder, dass man komplexe Probleme mit simplen Ideen lösen will. Das hat noch nie funktioniert.

  • Ich finde Erneuerbare nicht per se doof, aber sie haben ihren Platz in einem System. Ich kenne welche, die haben massig PV auf dem Dach und einen Speicher im Keller + E-Autos, weswegen sie zu 95% keinen Strom aus dem Netz brauchen. Das ist eine feine (und teure!) Sache, die in einem neugebauten Einfamilienhaus mit zwei Lehrerstellen funktioniert. Ich könnte da noch mehr Beispiele aufzählen, was möglich wäre. Das große Problem bleibt aber die Industrie, denn die meiste Energie wird dort verbraten. Nur 20% der Energie geht in die privaten Haushalte.

    Ab einem gewissen Punkt übersteigen die Integrationskosten der EE in das Netz eben ihren Nutzen.

    Kann ich bestätigen. Unser Haus ist hinsichtlich Strom und Wärme tatsächlich seit einem Jahr allein durch Selbstversorgung „überlebensfähig“.

    Es kostet aber Geld und eine Menge Arbeit um das umgesetzt zu bekommen.


    Interessant wäre es, wenn alle Gebäude nachgerüstet werden würden und das Ganze einspeisen würden, hat da jemand Evtl eine Hochrechnung parat?

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Langsam und allmählich - Motto: Es gibt keinen Planeten B - ist es der schiere Ressourcenbedarf der EE. Hast du dich denn mal informiert, wie viel Material und Energie in die Produktion eines einzelnen Windrads oder Solarpanels geht?

    Habe ich. Wir haben hier direkt einen großen Windradhersteller und viele Bekannte arbeiten dort. Leider ist das viel Blödsinn im Umlauf. Die Energie, die die Produktion benötigt, holt man relativ schnell wieder rein. Nach 2-3 Jahren ist man spätestens im Plus. Beim Material gibt es inzwischen hohe Recyclingquoten. Aber oft wird bei den Gegner dann mit veralterten Zahlen argumentiert.

  • Da sieht man die blanke Realität der deutschen Energiewende: Deutschlands Stromproduktion ist nahezu komplett fossil mit Treibstoffersparnis aus den EE. Speichertechnologien für so eine lange Zeit sind nicht existent und auch nicht wirtschaftlich.

    Die historische Kernkraft war nur "wirtschaftlich", weil der Staat die Kosten für die Entsorgung des Atommülls übernommen hat und die Abbruchkosten bezuschusst. An diesen Kosten haben wir noch die nächsten 500 Jahre zu knabbern - falls diese Zeitspanne reicht. Hätten die Betreiber Rückstellungen für diese Kosten bilden müssen, wäre der Strompreis ins Unermessliche gestiegen.
    Momentan stehen in ganz Europa die Castoren rum - und niemand weiß, wohin damit. Nur die Schweizer. Die bauen an der deutschen Grenze einen Tunnel ;)

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Kann es sein, dass die Gaseinsparungen stark zurück gehen?

    Sehe jetzt, wie Weihnachtsmärkte mit Heizpilzen aufgebaut werden, die Ladentüren in der Innenstadt sind weit geöffnet, die Vereinssportduschen sind wieder warm und die Außenbecken der Solethermen sind auch ca. 35 Grad warm.


    Alles mit dem Gas, was oft über den großen Teich zu uns geschifft wird und wahrscheinlich ähnlich klimaschädlich wie Kohle ist. Ich bin nur erstaunt, während Privathaushalte weiter sparen sollen.

  • Naja, ein Hallenbad in ist nicht unbedingt ein Thermalbad. Wie gesagt, ich war verwundert, dass bei Temperaturen um die 0 Grad ein relativ großes Außenbecken auf mollige ca. 35 Grad aufgeheizt wird und in Sichtweite der Schornstein des Gasverbrenners weißen Dampf herausschleudert. Kann mir nicht vorstellen, dass die meisten Besucher auf so aufgewärmte Außenbereiche bestehen. Habe diesbezüglich den Bandbetreiber angeschrieben, erwarte aber keine wirkliche Antwort.

  • Was die Heizpilze anbelangt, die werden ja mit Butan oder Propan betieben und da hat es die ganze Zeit über keinen Mangel gegeben. Lediglich die CO2 Diskussion spielt hier eine Rolle. Da es der Gastronomie nicht sehr gut geht und die Städte keine Lust haben, dass noch mehr Gaststätten schliessen, sind die unteren Umweltbehörden da wohl nicht besonders aktiv, wobei ich auch die Rechtslage derzeit nocht kenne, ob Gebietskörperschaften die Nutzung untersagen können.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Naja, ein Hallenbad in ist nicht unbedingt ein Thermalbad.

    Nein, aber das war eine der ersten Aktionen, dass sie da die Temperaturen runtergefahren haben (völlig absurd, denn die wurden von ihren eigenen Kollektoren beheizt und hatte am Anfang zur Folge, dass sie gar nicht wussten, wohin mit dem heißen Wasser, es gab dann eben kochende Duschen).

  • Um ein Thermalbecken zu haben und nicht nur einfach ein Außenbecken mit warmem Wasser muss ja auch eine Thermalquelle vorhanden sein, der man zumindest in den Thermalbädern, die ich kenne, dann unterschiedliche Mengen kaltes Wasser beifügt in den diversen Becken, damit die Besucher:innen nicht gekocht werden. Extra Wasser erhitzen muss man zumindest in Thermalbädern also nicht. (Wobei ich generell warme Außenbecken im Winter eine feine Sache finde und gerne nutze.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Bei der Außentemperatur von so einem Behälter könntest die Abwärme glatt zum Heizen der eigenen Wohnung nutzen.

    Genau das war die Idee. Reicht für die nächsten 1000 Jahre zum Heizen und das völlig CO2-frei.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

Werbung