Arbeiten, wenn man krank ist

  • Quittengelee

    Ich kenne jetzt Dein Baujahr nicht, aber ja für die, die jetzt 58 und älter sind sind solche sogenannten inneren Antreiber noch tief im Unterbewusstsein vorhanden. Ich nenne da Mal ein Beispiel. Wenn ich zur Arbeit fahre, ist es für mich selbstverständlich pünktlich zu sein. Ich fahre also rechtzeitig los. Gerate ich hierbei aber in eine Vollsperrung, nützt mir auch das früheste losfahren nichts mehr. Ich laufe Gefahr mich zu verspäten. Früher hätte eine solche Situation mich so gestresst, dass es zu körperlichen Reaktionen kommt. Der Anruf bei der Dienststelle war für mich unangenehm. Und ja, ich musste wirklich lernen, dass man (bei hinreichender Einplanung von Verspätung), ich durch den Anruf die Verantwortung berechtigt abgebe und entspannt weiter fahren kann. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Menschen, die 20 Jahre jünger sind, diese Verinnerlichung meist nicht mehr haben.

    Das hängt wohl stark davon ab, wie die jüngeren Menschen aufgewachsen sind. Ich bin diese besagten 20 Jahre jünger und bin genauso groß geworden und habe vieles von dem immer noch in mir, meinem Verhalten und meinen Reaktionen.


    Immerhin hat das nachfragen, nach Aufgaben bei uns tatsächlich stark nachgelassen. Es wird max noch für den ersten Tag gefragt. Für den hat man ja eigentlich auch was vorbereitet. Da wird dann gefragt, ob es was gibt, was die SuS alleine machen können (z.B. ein Arbeitsblatt oder eine Erarbeitungsphase in einer Lernsituation oder ähnliches). Wenn dem so ist bekommen die SuS (in dem Alter der SuS auch möglich) eine SOL Stunde mit dem Arbeitsauftrrag ohne Lehrkraft. Ansonsten wird halt geschaut, ob eine andere Lehrkraft der Klasse Zusatzunterricht machen kann. Geht das alles nicht, wird so geschoben, dass dann mal eine Randstunde ausfällt. Kenne das aber auch noch so, dass auch für die weiteren Tage gefragt wurde, oder man sich dann nochmal melden soll. Hat sich schon dadurch geändert, dass inzwischen eine Mail zur Krankmeldung ausreicht.

    • Offizieller Beitrag

    Die Frage "Hast du Material" per EMail )(an eine Kollegin, die sich gerade krank gemeldet hat) finde ich jetzt auch nicht wirklich schlimm.

    Immerhin bedeutet die Frage nicht "Mach bitte was!", sondern "Hast du was, was wir machen sollen / können?"

  • Die Frage "Hast du Material" per EMail )(an eine Kollegin, die sich gerade krank gemeldet hat) finde ich jetzt auch nicht wirklich schlimm.

    Immerhin bedeutet die Frage nicht "Mach bitte was!", sondern "Hast du was, was wir machen sollen / können?"

    Und genauso frage ich auch manchmal an, ob es was bestimmtes gibt, was wir machen sollen. Einfach, weil es für denjenigen der Krank ist dann auch eine Erleichterung ist, wenn es er weiß, was gemacht wurde usw.

  • Ich finde auch die Frage unangemessen. Wenn ich etwas habe, was ich schicken kann und ich mich gesundheitlich dazu in der Lage sehe, mache ich das von selbst. Wenn Leute nichts schicken, gehe ich davon aus, dass sie zu krank dazu sind und lasse sie in Ruhe.

  • Ich finde auch die Frage unangemessen. Wenn ich etwas habe, was ich schicken kann und ich mich gesundheitlich dazu in der Lage sehe, mache ich das von selbst. Wenn Leute nichts schicken, gehe ich davon aus, dass sie zu krank dazu sind und lasse sie in Ruhe.

    Das wiederum sehe ich anders.

    Ich schicke nichts, wenn ich nicht explizit von den vertretenden Leuten gefragt werde, weil ich denen nicht vorschreiben kann oder will, was sie zu machen haben.

    Ich finde, da passt ganz schön wieder der Spruch zu: Ich bin nur für das verantwortlich, was ich schreibe, nicht für das, was du da noch rausliest.


    Da steht ja nicht, mach was oder ähnliches. Und auch ob man die Frage überhaupt liest, dafür bin ich auch nicht verantwortlich.

  • Also krank ist je nachdem schon nicht gleich "tot". Wenn jemand mit nem Bänderriss daheim ist, ist das was anderes als mit Fieber im Bett zu liegen. Ich habe schon einzelne Tage gefehlt und am Telefon auf die Frage "Gibt es einen Auftrag für die Klassen?" mit "Nein." geantwortet. Dann fällt der Unterricht aus. Ich finde diese Frage im Rahmen einer ganz normalen Kommunikation in Ordnung. Was mur letztes Jahr passiert ist, ist ne andere Nummer. Ich habe ja deutlich gemacht, dass ich mich nicht kümmern *kann*. Wenn es möglich ist sich mit der Stellvertretung abzusprechen ist es in der Regel doch für alle Beteiligten einfacher. Also ist es legitim zumindest mal nachzufragen, was möglich ist. Mir war es auch letztes Jahr im weiteren Verlauf der Krankschreibung durchaus möglich was für die Schule zu arbeiten. Ich habe im Bett liegend Unterlagen vorbereitet, etc weil mir eh langweilig war. Umso mehr ärgere ich mich bis heute, weil es echt nur um die 1. Woche ging während der ich wirklich gar nichts tun konnte.

  • Bei Viola scheint es ja auch noch so zu sein, dass alles im Team gemeinsam geplant und im Gleichschritt durchgeführt werden muss, Violas Team aber nicht gut funktioniert und Viola nun auch als Kranke diesem Team zuarbeiten soll. Fühlt sich für mich wirklich nicht gut an.

  • Also krank ist je nachdem schon nicht gleich "tot". Wenn jemand mit nem Bänderriss daheim ist, ist das was anderes als mit Fieber im Bett zu liegen. Ich habe schon einzelne Tage gefehlt und am Telefon auf die Frage "Gibt es einen Auftrag für die Klassen?" mit "Nein." geantwortet. Dann fällt der Unterricht aus. Ich finde diese Frage im Rahmen einer ganz normalen Kommunikation in Ordnung. Was mur letztes Jahr passiert ist, ist ne andere Nummer. Ich habe ja deutlich gemacht, dass ich mich nicht kümmern *kann*. Wenn es möglich ist sich mit der Stellvertretung abzusprechen ist es in der Regel doch für alle Beteiligten einfacher. Also ist es legitim zumindest mal nachzufragen, was möglich ist. Mir war es auch letztes Jahr im weiteren Verlauf der Krankschreibung durchaus möglich was für die Schule zu arbeiten. Ich habe im Bett liegend Unterlagen vorbereitet, etc weil mir eh langweilig war. Umso mehr ärgere ich mich bis heute, weil es echt nur um die 1. Woche ging während der ich wirklich gar nichts tun konnte.

    Natürlich ist krank nicht tot.

    Aber krank heißt nicht arbeitsfähig.

    Eine Teilarbeitsfähigkeit habe ich noch nie gesehen Ich habe wochenlang wegen Corona gefehlt und dabei an einer Videokonferenz teilgenommen. Meine Ärztin, der ich das erzählte, sagte mir sofort, dass soe mich dann nocht mehr krank schreibt. Es gibt nur gesund oder krank. Halbschwanger oder halb krank gebe es nicht.

    Der Körper müsse sich komplett ausruhen.

    Hier komme ich wieder mit meiner digitalen These, dass die digitale Zeit Arbeit im Krankenstand halb erwartet.

    Denn in die Schule wäre ich in meinem Zustand niemals gegangen.

    Nach dem Anschiss der Ärztin schaute ich in keine Mails mehr und nahm an keiner Videokonferenz mehr zeil, sondern konzentrierte mich auf meine Gesundung

  • Das ist Unsinn! Man kann sich durchaus auch nur für einen halben Tag krank schreiben lassen. Hatte meine Mutter zB nach einer Grippe. Man schafft keinen ganzen, aber einen halben. Perfekte Lösung!

  • Das ist bei uns im Rahmen einer Wiedereingliederung möglich.

    Krankschreibungen für einen halben Tag habe ich im Rahmen meiner Schulleitungsaufgaben tatsächlich noch nie gesehen.

    Vielleicht ist das in anderen Bundesländern anders, deshalb ist mein Beitrag noch lange kein Unsinn.

    In einem Lehrerforum halte ich eine solche Bemerkung für unangemessen.

  • Das ist bei uns im Rahmen einer Wiedereingliederung möglich.

    Krankschreibungen für einen halben Tag habe ich im Rahmen meiner Schulleitungsaufgaben tatsächlich noch nie gesehen.

    Vielleicht ist das in anderen Bundesländern anders, deshalb ist mein Beitrag noch lange kein Unsinn.

    In einem Lehrerforum halte ich eine solche Bemerkung für unangemessen.

    Warum soll das bundeslandabhängig sein, welche Vorgaben es bei Krankschreibungen gibt?

  • Gibt's aber bei uns, ist ne ganz normale Sache.

    Ok, das ist spannend. Als ich mal heiser war, wollte ich in mein Büro, um Verwaltungsaufgaben zu machen, unterrichten hätte ich nicht können.

    Da sagte der Schulleiter auch, dass das nicht geht. Entweder alles oder nichts.

  • Hm. Also wir hatten schon ab und zu Kollegen mit so was. Ich kann mich an einen Kollegen erinnern, der letztes Jahr, nachdem er Corona hatte, laut Attest für 4 Wochen nur bis 13Uhr unterrichten durfte. Alle Stunden danach sind ausgefallen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Nee, bei uns wird dann einfach ein bestimmtes Pensum vereinbart, z. B. 50 %. Dann übernimmt man gewisse Klassen vollständig wieder, andere bleiben bei der Stellvertretung. Insbesondere bei orthopädischen Sachen ist es völlig normal, dass es nur eine Teilkrankschreibung gibt.

  • In Deutschland gibts aktuell leider nur ganz oder gar nicht. Außer nach längerer Krankheit über Wiedereingliederung und ggf. Atteste die gewisse Tätigkeiten ausschließen.

  • In Deutschland gibts aktuell leider nur ganz oder gar nicht. Außer nach längerer Krankheit über Wiedereingliederung und ggf. Atteste die gewisse Tätigkeiten ausschließen.

    Genau. Das was hier einige schreiben geht eigentlich nur als Wiedereingliederung nach Krankheit und nicht während einer Krankheit zur Schonung.

    Vielleicht sind das dann nur interne Absprachen, ohne die höhere Dienstbehörde miteinzubeziehen.

    Wenn man aber krank arbeitet und die Erkrankung wird stärker hat der Vorgesetzte ein grosses Problem.

  • Zeigt halt, dass die Einstellung "krank ist krank" doch nicht so absolut ist. "Krank" kann auch nur eingeschränkt arbeitsfähig sein. Umso wichtiger, dass eine 100 % Krankschreibung dann auch zu 100 % respektiert wird. Ist das nicht der Fall, darf man das für mein Empfinden wirklich nachhaltig übel nehmen. Bestimmte Fehltritte mag ich persönlich nicht entschuldigen.

  • Genau. Das was hier einige schreiben geht eigentlich nur als Wiedereingliederung nach Krankheit und nicht während einer Krankheit zur Schonung.

    Vielleicht sind das dann nur interne Absprachen, ohne die höhere Dienstbehörde miteinzubeziehen.

    Wenn man aber krank arbeitet und die Erkrankung wird stärker hat der Vorgesetzte ein grosses Problem.

    Antimon arbeitet in der Schweiz. Von Deutschland kenne ich das auch nur von der Wiedereingliederung. Ich finde diese teilzeitartige Lösung aber nicht so verkehrt.

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