Familienzuschlag/Regionalklassen NRW

  • Ich fahre gerade Elterntaxi. Kind 1 geht zum Trompetenunterricht, kostet 69 Euro im Monat, Trompete 1200 Euro. Kind 2 geht zum Badminton. Kostet 8 Euro Vereinsbeitrag im Monat, Schläger inklusive Tasche war mit 150 Euro ein Schnäppchen, Hallenschuhe für 70 Euro ebenso.

    Und was soll uns dieser Beitrag sagen? Diese Kosten hatten meine Eltern auch. Ohne absurde Zuschläge, nur mit Kindergeld.

  • Ihr könnt alle keine Kinder haben. Ansonsten würdet ihr niemals solche Vorschläge machen. Ihr könnt nie mit Kindern verreist sein, habt wohl nie eine Schülererstausstattung bezahlt, nie ein Kinderzimmer eingerichtet, niemals eine Skifreizeit finanziert oder eine Konfirmation ausgerichtet, geschweige denn eine Studentenbude gelöhnt.

    Abgesehen von der Studentenbude ist es für alle die von Dir aufgezählten Kosten aber egal, ob man in einer Stadt mit Mietstufe 3 oder in einer mit Stufe 6 wohnt. Trotzdem bekommt die Familie mit 2 Kindern in der Stadt mit Mietstufe 6 zusätzlich 95.000€ überwiesen.


    Ich fahre gerade Elterntaxi. Kind 1 geht zum Trompetenunterricht, kostet 69 Euro im Monat, Trompete 1200 Euro. Kind 2 geht zum Badminton. Kostet 8 Euro Vereinsbeitrag im Monat, Schläger inklusive Tasche war mit 150 Euro ein Schnäppchen, Hallenschuhe für 70 Euro ebenso.

    Auch hier: Was ändert sich bei diesen Kosten zwischen Düsseldorf und Duisburg?

  • Die anderen bekommen ja auch was.. nur nicht in der Höhe.

    Da ich nun mal verbeamtet bin ist mein Dienstherr nun mal auch für die Kosten meiner Kinder zuständig. Das ist Teil des Deals.

  • Du bist gedanklich in den 70ern stecken geblieben. Wenn ich mich scheiden lassen würde, wäre da nix mit Pensionsansprüchen, da wir annähernd gleich viel Ansprüche erworben haben.

    Je schlechter die Frau verdient umso größer der finanzielle Vorteil einen Beamten geheiratet zu haben im Fall der Scheidung. So bitter das ist, es ist die Realität.

    Deshalb ist man gut beraten auf den Ehegattenzuschlag zu verzichten. Die Statistik lügt in diesem Fall nicht :aufgepasst:

  • Ich hab dann wohl doch einen „Fehler“gemacht .. mein Mann war mit mir gleich eingestuft.. jetzt ist er tatsächlich etwas höher als ich durch die Funktionsstelle.. aber er kann dann sicherlich froh sein, dass ich immer ( bis auf die Elternzeit von 26 Monaten) immer voll gearbeitet habe … so muss er keine/kaum Pensionsansprüche abtreten😎.

    Ich hab „damals“ als fertige Lehrerin den armen Studenten geheiratet😉… ist ja gut gegangen 🙏

  • So wie die Frauen es tun. Schön nach oben heiraten.

    Damit kennst du dich ja aus- also mit diesem Vorurteil, nicht mit den Gründen, warum Akademikerinnen wie ich tatsächlich in der Realität bestimmte Menschen heiraten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Vom Grundprinzip her ist diese Diskussion vergleichbar mit dem allseits bekannten BeamtInnenbashing. Ich sage den BasherInnen immer, dass es jedem/jeder freistehe, bzw. freigestanden hätte, ebenfalls Beamte/r zu werden. Ebenso steht/stand es jedem/jeder frei, Kinder in die Welt zu setzen, an einem Ort mit hoher Mietstufe zu leben und dann "fett zu kassieren"... Männer sind sogar biologisch im Vorteil...

    Entschuldige, aber das stimmt ja so nicht. Ich bin trotz grundständiger Ausbildung nicht verbeamted. ( und offenbar trotzdem gut genug, den selben Job zu machen).

  • Das würde mich mit Wohnort Düsseldorf zusätzlich bei 3 Kindern und verheiratet im Monat (StK 1) erwarten:


    Familienzuschlag Ehe: 152,68€

    1. Kind: 546,50€

    2. Kind: 644,01€

    3. Kind: 829,75€


    Die Differenz beträgt Netto 1170,43€ zu meiner jetzigen Besoldung (5218,68€ vs. 4048,25€). Nicht schlecht, würde ich sagen. Und zusätzlich gibts noch Kindergeld on top?

  • Vom Grundprinzip her ist diese Diskussion vergleichbar mit dem allseits bekannten BeamtInnenbashing. Ich sage den BasherInnen immer, dass es jedem/jeder freistehe, bzw. freigestanden hätte, ebenfalls Beamte/r zu werden. Ebenso steht/stand es jedem/jeder frei, Kinder in die Welt zu setzen, an einem Ort mit hoher Mietstufe zu leben und dann "fett zu kassieren"... Männer sind sogar biologisch im Vorteil...

    Das ist so aber nicht übertragbar. Es kann jeder frei entscheiden, welchen Beruf er ergreifen möchte. Aber der verbeamtete Lehrer kann im Zweifel nur begrenzt entscheiden, wo er arbeiten möchte. Möchte nicht wissen, was die Schulbehörde sagt, wenn ich nun drei Kinder habe und deswegen nach Köln versetzt werden möchte. Noch schwieriger wird es mit den Kindern. Mal abgesehen davon, dass man erstmal den richtigen Partner mit den gleichen Wünschen braucht, gibt es leider auch genug Menschen, die keine oder nicht mehrere Kinder bekommen können. Übrigens ist auch selbst dann für den verbeamten Lehrer mit 2 Kindern nicht so einfach möglich sich seinen Einsatzort auszusuchen. Es hat also nicht jeder die Möglichkeit frei zu entscheiden.

  • Dabei wird jedoch eine Scheindebatte geführt. Denn diese hat im Kern nicht die Ortszuschläge zum Thema, sondern die grundsätzliche Unterscheidung in verbeamtete und angestellte Lehrer.

    Nein, ich bin durchaus für Kinderzuschläge. Man kann über Ehepartner und die Höhe diskutieren. Was ich aber nicht verstehe, ist warum es den Ortszuschlag nur gibt, wenn man Kinder hat.

  • Die anderen bekommen ja auch was.. nur nicht in der Höhe.

    Da ich nun mal verbeamtet bin ist mein Dienstherr nun mal auch für die Kosten meiner Kinder zuständig. Das ist Teil des Deals.

    Nee, denn als Du angefangen hast, waren die Zuschläge noch ganz andere. Dass der Dienstherr dich versorgt, sehen wir also so. Sicherlich kann man auch über Familienzuschläge reden. Aber die Höhe ist keinesfalls von Gott gegeben.

  • Ne nicht von Gott gegeben, aber die vorher gezahlten Bezüge waren ja zu gering. Nachdem ein Gericht dies höchst amtlich entschieden hat wurden die Zuschläge fürs 3. Kind erhöht.

    Danach folgten dann Anpassungen auch für Kind 1 und 2.


    Und da stimme ich dir voll zu. Ich finde es auch ungerecht, dass der Mietzuschlag nicht

    an alle gezahlt wird.

    • Offizieller Beitrag

    Entschuldige, aber das stimmt ja so nicht. Ich bin trotz grundständiger Ausbildung nicht verbeamted. ( und offenbar trotzdem gut genug, den selben Job zu machen).

    Korrekt - und die BasherInnen könnten ebenfalls gesundheitliche oder andere Gründe für die Nichtverbeamtung anführen. Es ging mir um das Grundprinzip in der Neiddiskussion - nicht um eine 100% Übereinstimmung.

  • Ne nicht von Gott gegeben, aber die vorher gezahlten Bezüge waren ja zu gering. Nachdem ein Gericht dies höchst amtlich entschieden hat wurden die Zuschläge fürs 3. Kind erhöht.

    Danach folgten dann Anpassungen auch für Kind 1 und 2.

    Das Urteil lässt aber viel Spielraum, was man ändern kann. Wenn wir mal bei der GEW schauen:


    Aus Sicht der GEW NRW ist nicht gewährleistet, dass das Gesetz zu einer verfassungsmäßigen Umsetzung der Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts führt. Probleme mit dem Abstandsgebot und der Leistungsbezogenheit behebt der Gesetzgeber nicht. Ledige oder kinderlose Landesbeamt*innen finden im Gesetz auch keine Beachtung. Sie erhalten lediglich die Erhöhung des Grundgehaltes von 2,8 Prozent. Aber auch sie leiden unter steigenden Mietpreisen und Lebenshaltungskosten.


    Ich denke, dass die Landesregierung hier handwerklich sehr ungeschickt das Urteil versucht hat das Urteil (in Teilen) umzusetzen. Dass das nicht wirklich gelungen ist, kann man durchaus kritisieren. Zum scheint auch die GEW diese Meinung zu teilen. Wahrscheinlich haben wir dazu in ein paar Jahren das nächste höchstrichterliche Urteil.

    • Offizieller Beitrag

    ich frage mich, was passiert, wenn einige Familien ihre Kredite auf diese Zuschläge abstimmen (ich habe gerade überprüft, eine Kollegin von mir ist gerade von der "richtigen" Stadt ins Umland gezogen, mit Immobilienkauf und wechselt dadurch von Mietstufe IV auf Mietstufe II. Die 300 Euro hätte sie in einen Kredit stecken können.
    Was passiert, wenn das Ganze bald kassiert wird (was ich hoffe, auf die eine oder die andere Art), nachjustiert wird, und einige das Geld nicht mehr haben, womit sie fest gerechnet haben...

  • ich frage mich, was passiert, wenn einige Familien ihre Kredite auf diese Zuschläge abstimmen (ich habe gerade überprüft, eine Kollegin von mir ist gerade von der "richtigen" Stadt ins Umland gezogen, mit Immobilienkauf und wechselt dadurch von Mietstufe IV auf Mietstufe II. Die 300 Euro hätte sie in einen Kredit stecken können.
    Was passiert, wenn das Ganze bald kassiert wird (was ich hoffe, auf die eine oder die andere Art), nachjustiert wird, und einige das Geld nicht mehr haben, womit sie fest gerechnet haben...

    Bei einer guten Finanzierung sollte man so etwas nur als Sonderzahlung und nicht als feste Rate einrechnen. Ob jeder das so macht?

  • ich frage mich, was passiert, wenn einige Familien ihre Kredite auf diese Zuschläge abstimmen

    *shrug* Dann werden einige Leute wohl lernen, wie man eine solide Finanzierung auf die Beine stellt.

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