Lehrermangel und Teilzeit

  • dann hast du einfach mal einen Arsch voll mehr an Arbeit, Verantwortung und ggf. Reiserei.

    Man merkt, dass du wenig Leute kennst, du einen entsprechenden Job ausüben. Es gibt die Jobs, von denen du sprichst, keine Frage. Es gibt aber auch genug gemütliche Stühle, auf denen man mit vielen Perks wie 100% Home Office sehr gut verdient.


    Und bevor du sagst, dass ich mich auf einen dieser Stühle setzen soll: Das ist leider nicht so einfach, da ich leider Lehramt studiert habe.

  • Oder pensioniert werde - das betrifft sich auch nicht wenige.

    Für Bayern: Doch, das betrifft sehr wenige, denn diejenigen, die regulär schon so bald pensioniert werden, dass sie die Stunden nicht mehr zurück bekämen, müssen sie gar nicht ableisten. Und sollte man vorzeitig arbeitsunfähig werden o.ä., bekommt man sie irgendwie vergütet, so genau weiß ich das nicht, aber es ist auf jeden Fall schon durchdacht! (Was jetzt trotzdem absolut nicht heißen soll, dass ich ein Freund dieser Maßnahme bin)

  • state_of_Trance : Wäre denn ein Job mit 100% Home Office für dich erstrebenswert? Es wäre ja zugegeben ein ganz anderes Arbeiten als die klassische face-to-face Arbeit vor Ort.

    Ja selbstverständlich, was könnte besser? Dieses "Home"-Office kann man überall ausüben, weltweit. Besser geht es ja nicht.

  • Homeoffice weltweit ist nicht immer drin. Beim Lebensgefährten meiner Kollegin steht explizit, dass maximal 6 Wochen aus dem Ausland geleistet werden dürfen und man muss im Vorhinein angeben wann.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • chilipaprika

    Einmal nackt zur Schule kommen, weil Du stimmen hörst, dann hat sich das mit dem Nein sagen von Vater Staat erledigt🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Homeoffice weltweit ist nicht immer drin. Beim Lebensgefährten meiner Kollegin steht explizit, dass maximal 6 Wochen aus dem Ausland geleistet werden dürfen und man muss im Vorhinein angeben wann.

    Ok, das ist bei meinem Partner nicht so.

  • So schaut es aus. Dieses ganze Gerede von engen Röcken und was weiß ich, ich bin ehrlich gesagt befremdet was für einen seltsame Einstellung Manche hier zu Arbeit haben, geradezu calvinistisch. Es gibt auch noch was anderes im Leben und wenn man den Lehrerberuf attraktiv machen möchte ist ein Pochen auf eine Arbeitsmoral wie im 19. Jahrhundert garantiert nicht der Weg nach vorne.

    Ich lese immer "Arbeit". Beamte arbeiten aber nicht. Sie leisten Dienst. Und Geld bekommen sie nicht einmal für ihren geleisteten Dienst, sondern um sich voll ihrem Amt widmen zu können, ohne sich mit dem Erwerb des täglichen Brotes beschäftigen zu müssen.

    Ich wiederhole mich gern: Wer die Segnungen des Beamtentums genießen möchte, muss sich den Nachteilen ebenfalls stellen. Die Bereitschaft, seine ganze Kraft dem Amt zu widmen, ist nicht nur Teil des Deals (wie ich weiter oben schon erwähnt habe), sondern geradezu dessen Essenz.

    Wann immer hier jemand die teils himmelschreienden Unterschiede zwischen der Bezahlung von Angestellten und derjenigen von Beamten anzusprechen wagt, dauert es keine zehn Postings, ehe jemand achselzuckend darauf hinweist, dass das eben dem Alimentationsprinzip geschuldet und damit nicht zu ändern sei. Gut - für all das gibt es am Ende schließlich legitime Gründe. Einer davon ist das Bedürfnis des Staates, verlässlich auf seine Bediensteten zurückgreifen zu können. Ohne lästige Hemmnisse wie ein Recht auf grundlose Teilzeit oder die ständige Gefahr von Streiks.

    Insofern: Ja, es ist völlig legitim, in Zeiten hohen Bedarfs die eigenen Ressourcen bestmöglich einzusetzen. Dafür gibt es irgendwann auch wieder andere Zeiten. Dann werden wieder viele um ihr sicheres Amt dankbar sein.

  • Ja selbstverständlich, was könnte besser? Dieses "Home"-Office kann man überall ausüben, weltweit. Besser geht es ja nicht.

    Ich habe ehrlich gesagt noch nie darüber nachgedacht, ob es einen Ort gibt, an dem ich tatsächlich lieber arbeiten würde. Was mir bislang immer wichtig war, ist die Trennung von Privatem und Beruflichem und der Kontakt mit Kollegen.

  • Ich frag mich sowieso, wie der das immer alles schafft! Schule, Bloggen, Podcasts, Vater ist er doch auch?

    Er beklagt sich einfach direkt öffentlichkeitswirksam statt im Lehrerforum. Ich glaube diejenigen, die hier bei "Mitglieder" auf Seite 1 auftauchen könnten einen ähnlichen Blog führen, wenn sie wollten :D

  • fossi74

    Bei der Argumentation machen wir dann den Sack aber bitte richtig zu und sagen im Gegenzug den Tarifbeschäftigten zu, dass wir sie mit diesem Manchester Frühkapitalismus nicht belästigen und garantieren ihnen weiterhin auch das Sabbatjahr und bei der Arbeitszeit machen wir endlich Nägel mit Köpfen und teilen den TBs auch eine Deputatstunde weniger zu. Auch die Eckeingruppierung die für alle anderen TVL Beschäftigten gilt übernehmen wir. Dann sind endlich alle Diplomer in EG 13 und wer auch noch ein Referendariat mitbringt ist in EG 14. Den fertigen Lehrern bieten wir dann beide Modelle an und ich garantiere Dir, das Beamtenmodell wird zum Auslaufmodell🤣🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ich glaube diejenigen, die hier bei "Mitglieder" auf Seite 1 auftauchen könnten einen ähnlichen Blog führen, wenn sie wollten

    Oh nein. Social Media effektiv zu bespielen ist nochmal ne ganz andere Nummer als hier zwei, drei Beiträge am Tag zu hinterlassen.

  • Den fertigen Lehrern bieten wir dann beide Modelle an und ich garantiere Dir, das Beamtenmodell wird zum Auslaufmodell.

    Könnte tatsächlich so sein.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Oh nein. Social Media effektiv zu bespielen ist nochmal ne ganz andere Nummer als hier zwei, drei Beiträge am Tag zu hinterlassen.

    Du hast Recht, aber ich habe auch nicht von "effektiv" gesprochen.


    Ich wollte eigentlich immer gerne einen Blog anlegen über den Job. Die Geschichten aus dem Referendariat habe ich mittlerweile aber weitestegehend vergessen und die Geschichten aus meiner jetzigen Tätigkeit sind so dermaßen spezifisch, dass sofort erkennbar ist, um wen es geht. 😂

  • fossi74

    Bei der Argumentation machen wir dann den Sack aber bitte richtig zu und sagen im Gegenzug den Tarifbeschäftigten zu, dass wir sie mit diesem Manchester Frühkapitalismus nicht belästigen und garantieren ihnen weiterhin auch das Sabbatjahr und bei der Arbeitszeit machen wir endlich Nägel mit Köpfen und teilen den TBs auch eine Deputatstunde weniger zu. Auch die Eckeingruppierung die für alle anderen TVL Beschäftigten gilt übernehmen wir. Dann sind endlich alle Diplomer in EG 13 und wer auch noch ein Referendariat mitbringt ist in EG 14. Den fertigen Lehrern bieten wir dann beide Modelle an und ich garantiere Dir, das Beamtenmodell wird zum Auslaufmodell🤣🤷

    Da bin ich doch sofort dabei! :top:

    Wo muss ich unterschreiben? Gilt das schon diese Woche und darf ich mir aussuchen, welche Deputatsstunde ich abgeben will? Und ab wann bekomme ich EG 14?

  • Ich lese immer "Arbeit". Beamte arbeiten aber nicht. Sie leisten Dienst. Und Geld bekommen sie nicht einmal für ihren geleisteten Dienst, sondern um sich voll ihrem Amt widmen zu können, ohne sich mit dem Erwerb des täglichen Brotes beschäftigen zu müssen.

    Ich wiederhole mich gern: Wer die Segnungen des Beamtentums genießen möchte, muss sich den Nachteilen ebenfalls stellen. Die Bereitschaft, seine ganze Kraft dem Amt zu widmen, ist nicht nur Teil des Deals (wie ich weiter oben schon erwähnt habe), sondern geradezu dessen Essenz.

    Wann immer hier jemand die teils himmelschreienden Unterschiede zwischen der Bezahlung von Angestellten und derjenigen von Beamten anzusprechen wagt, dauert es keine zehn Postings, ehe jemand achselzuckend darauf hinweist, dass das eben dem Alimentationsprinzip geschuldet und damit nicht zu ändern sei. Gut - für all das gibt es am Ende schließlich legitime Gründe. Einer davon ist das Bedürfnis des Staates, verlässlich auf seine Bediensteten zurückgreifen zu können. Ohne lästige Hemmnisse wie ein Recht auf grundlose Teilzeit oder die ständige Gefahr von Streiks.

    Insofern: Ja, es ist völlig legitim, in Zeiten hohen Bedarfs die eigenen Ressourcen bestmöglich einzusetzen. Dafür gibt es irgendwann auch wieder andere Zeiten. Dann werden wieder viele um ihr sicheres Amt dankbar sein.

    Bestmöglicher Einsatz der eigenen Ressourcen? Ich weiß ja nicht was du für ein Selbstverständnis von dir und deinen Kollegen hast, aber ich bin auch als Beamter immer noch ein Mensch und keine "Ressource", über die man völlig willkürlich verfügen kann. Vielleicht überlegt sich der Dienstherr auch mal was seine "Ressourcen" daran hindert sich ihrem Amt mit ganzer Kraft zu widmen - nämlich der Umstand, dass viele KuK in Vollzeit diese Kraft unter den gegebenen Bedingungen schlichtweg nicht mehr aufbringen können. Aber klar, aufs Beamtenrecht pochen und mit dem Holzhammer draufhauen kostet nix und geht schnell.

  • Jeder hat ja seine Gründe, warum man lieber Teilzeit statt Vollzeit arbeiten will. Vielleicht sollte man ja mal genau nachfragen, warum so viele Lehrer ihren geliebten Teilzeit-Job nur in Teilzeit machen wollen.

  • Wenn du woanders hinwillst, mit viel tolleren Bedingungen, wo man mehr verdient und sowieso nur als Kinderloser Karriere machen kann, dann hast du einfach mal einen Arsch voll mehr an Arbeit, Verantwortung und ggf. Reiserei.

    Das ist ein völlig überholter Mythos. Dass der immer weiter wiederholt wird ...

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