Gesundheit vs Probezeit

  • Na ja, aber man hat ja VOR den Kindern ausgehandelt, wer wieviel arbeitet und was das dann konkret bedeutet. Wenn man VOR den Kindern GEMEINSAM vereinbart hat, dass der eine Partner 4 Tage außerhäusig bis in den Abend arbeitet (das scheint ja bei der Threaderstellerin der Fall zu sein), dann ist doch klar, dass sie als Lehrerin den Nachmittagspart übernimmt.

    Also, ich muss ehrlich sagen, wir haben das nicht bzw. nur sehr allgemein (ich gehe in Elternzeit, er nimmt die Vätermonate, ich arbeite in TZ). Ich hatte weder Ahnung, wann und in welcher Form wir Betreuungsplätze bekommen, wie mein Stundenplan in TZ aussehen würde (auch, inwieweit mir die Schule entgegen kommt), und wie sich der Arbeitsalltag meines Mannes entwickeln würde (vor Corona: absolute Präsenzpflicht, was im Familienleben zu einigen Konflikten geführt hat; seit/nach Corona: Home Office 3 Tage pro Woche frei wählbar). Vieles ist vorher überhaupt nicht absehbar, auch nicht, wie viel Arbeit bzw. welches Deputat ich schaffen würde usw. Im Vergleich zu vor 12 Jahren hat sich bei uns so viel geändert - das ist einfach überhaupt kein Vergleich mehr, privat und arbeitstechnisch.

  • Als Kind war ich immer wieder in Ferienfreizeiten. 2 Wochen Theatergruppe, eine Woche Reiterhof, 3 Wochen Sprachreise, Ferienbetreuung vom Sportverein,... das gibt es auch wenn man älter ist.


    Die Pfadfinder sind auch super (gibt es mit und ohne religiöse Ausrichtung). Es gibt immer wieder Lager über das Wochenende (von denen meine Tochter ganz begeistert ist). Ab der Pfadfinderstufe (ca. 12 Jahre) kann man wohl von April bis Oktober ca. jedes zweite Wochenende irgendwo teilnehmen. Das sagte mir eine Betreuuerin, da mein Kind noch lange nicht 12 oder 13 ist, habe ich mich noch nicht damit beschäftigt, aber sie war jetzt innerhalb eines Jahres 6 Wochenenden mit den Pfadfindern unterwegs. Auch das ist eine Erleichterung.

    Es müssen ja auch nicht Pfadfinder sein. Hier bietet der CVJM z.B. in den Sommerferien immer Freizeiten an, die AWO vermutlich auch...

    Es gibt auch Ferienspiele. Die sind natürlich ohne Übernachtung, aber halten Kinder auch 2 bis 3 Wochen auf Trapp. Ich kenne mehrere Fälle, wo Jugendliche im Alter von 6 bis 14 an allen Ferienspielen als Teilnehmer teilgenommen haben und mit 15 gleich als Betreuuer weitergemacht haben. Man findet schon was für Kinder in den Ferien, insbesondere, aber nicht nur, wenn man sich auch etwas teurere Späße wir z.B. Reiterhof leisten kann (und das können Lehrer im Normalfall).

    Das heißt ja auch nicht, dass man seine Kinder in den Ferien irgendwo hin abschieben soll. Aber ein paar Wochen Programm/Betreuung bekommt irgendwie hin, ob nun mit oder ohne Übernachtung.

  • Dann hätte man das aber VOR den Kindern so vereinbaren müssen und entsprechende Vorkehrungen bei der Arbeit treffen müssen. Haben sie aber nicht. Wollten sie wohl nicht. Warum auch immer. Geht uns ja nichts an.

    Klar geht uns das theoretisch nichts an. Aber es steht hier auch generell zur Debatte, wenn gefragt wird, was gibt es für Möglichkeiten.


    Und ich wüsste nicht, warum man Sachverhalte nicht neu klären können sollte, wenn sich die Lage ändert. Es ist z.B. überhaupt nicht verwerflich, erst nach Arbeitsbeginn festzustellen, wie sich die Realität anfühlt. Zumal es um die Gesundheit der TE geht, das wird den Partner hoffentlich interessieren.

  • Habe ich dich richtig verstanden, Bookworm, dass du dir Sorgen machst, dass du zu oft krank bist wegen Infekten o.ä.?

    Falls ja, dann ist das ein Stressfaktor, den du streichen kannst. Viele junge Lehrkräfte machen sich diese Sorgen und ich wünschte, man würde mit der Verbeamtungurkunde einen Brief erhalten, in dem klipp und klar steht, dass niemand wegen Fehltagen wegen bakterieller und viraler Wald- und Wiesenerkrankungen jemals seine Probezeit nicht bestanden hat.

    Auch wenn du zusätzlich 3 Wochen wegen einer Anpassungsstörung oder ähnlichem krank geschrieben wirst, ist das nicht mal ein Grund für einen Amtsarzttermin. Wenn du also akut nicht mehr kannst und meinst, 2-3 Wochen rausgenommen werden würde es dir ermöglichen, dich für den Rest des Schuljahres wieder stabil aufzustellen, dann mach dir bitte keine Gedanken über die Verbeamtung.


    Ansonsten argumentiere ich auch für Pareteo vom Pareteo, daheim und in der Schule.

    In der Schule setzt du das wohl schon ganz gut um. Stressen dich die Korrekturen sehr? Hast du da Bedenken/Angst vor Kontrolle? Die gibt es ja nur in Bayern, soweit ich weiß, und Schüler*innen verzeihen auch im Fach Deutsch mal einen übersehenen Kommafehler, sofern die Benotung sonst fair und transparent ist. Klausuren nur noch 1x zu lesen ist nicht jedermanns Sache, aber für mich war die Aufgabe der eigenen Perfektion diesbezüglich echt eine Entlastung.

    Zu Hause fällt mir noch folgendes ein:

    Kinderbetreuung kann meiner Meinung nach auch mal sein, mit den Kindern Hörspiel zu hören und selbst dabei aus dem Fenster zu starren. Oder: jeder "liest" für sich. Oder im Sommer raus in den Garten und man schaut nur zu und träumt dabei vor sich hin. Ich war in den ersten Jahren nach der Schule auch min. die erste Stunde nach der Schule nicht in der Lage aktiv mit den Kindern zu spielen oder ähnliches, weil ich so überreizt war. Es gibt wohl Studien, dass faule Eltern bis zu einem gewissen Grad gut für die Entwicklung der Kinder sind. Das sag ich mir immer, wenn mich das schlechte Gewissen packt und plane dann bewusst auch echte Zuwendungszeit ein, wenn ich wieder Kraft habe.

    Beim Einkaufen und essen zubereiten lässt sich auch in der Regel noch Zeit sparen. Wahrscheinlich geht ihr aber eh nur selten einkaufen und habt eine gute Vorratshaltung, wenn ihr so ländlich wohnt. Zeit Online titelte vor kurzem, dass es dann halt 3x Nudeln hintereinander gäbe bei berufstätigen Eltern.

    Der radikalste Tipp, den ich gelesen habe, war Klamotten nicht mehr zu falten sondern in Kisten zu lagern. Wir haben das auch tatsächlich mal 2 Monate gemacht, als mein Mann auch noch im Krankenhaus lag. Es war okay.

    Einen Saugroboter und ähnliches habt ihr wahrscheinlich schon, oder?


    Alles Gute für dich!

  • Falls ja, dann ist das ein Stressfaktor, den du streichen kannst. Viele junge Lehrkräfte machen sich diese Sorgen und ich wünschte, man würde mit der Verbeamtungurkunde einen Brief erhalten, in dem klipp und klar steht, dass niemand wegen Fehltagen wegen bakterieller und viraler Wald- und Wiesenerkrankungen jemals seine Probezeit nicht bestanden hat.

    Auch wenn du zusätzlich 3 Wochen wegen einer Anpassungsstörung oder ähnlichem krank geschrieben wirst, ist das nicht mal ein Grund für einen Amtsarzttermin. Wenn du also akut nicht mehr kannst und meinst, 2-3 Wochen rausgenommen werden würde es dir ermöglichen, dich für den Rest des Schuljahres wieder stabil aufzustellen, dann mach dir bitte keine Gedanken über die Verbeamtung.

    Vielen Dank! Das ist wirklich hilfreich.

    Ich glaube, dass ich mir tatsächlich zu viel Sorgen mache. Durch die Corona Zeit bin ich dünnhäutig geworden. Meine Kollegen haben mir schon oft gesagt, dass ich mir Dinge nicht so zu Herzen nehmen sollte.


    Perfektionismus ist mein Problem im Alltag und in der Schule. Mal schauen, wo ich Abstriche machen kann.

  • In Bayern sind es 20 Tage, also 3 Wochen und 2x 3 Tage und die Lotterie geht los.


    Insofern ist die Aussage nicht per se wahr.

  • Denn wenn ich am freien Tag den ganzen Tag zum Sportfest muss z.B. ist das ja on top und unbezahlt.

    Nein, es ist nicht "on top und unbezahlt", sondern es ist schon mit deinem Gehalt abgedeckt.



    Zitat von § 10 ADO NRW

    (1) Zu den Aufgaben der Lehrerinnen und Lehrer gehören auch die üblichen mit Unterricht und Erziehung zusammenhängenden Arbeiten. Sie überwachen z.B. die Teilnahme der Schülerinnen und Schüler am Unterricht, beaufsichtigen und korrigieren Schülerarbeiten, achten auf die Erledigung der Hausaufgaben, erteilen Noten, fertigen Zeugnisse aus und führen Unterrichtsnachweise in Klassenbüchern bzw. Kursheften. Sie wirken mit bei der Vorbereitung und Durchführung von schulischen Prüfungen, Konferenzen und Schulveranstaltungen außerhalb des Unterrichts (z.B. außerunterrichtlicher Schulsport, Schulwanderungen, Schulfahrten, Schulfeste).


    Und es ist auch nicht dein "freier Tag" sondern dein "unterrichtsfreier Tag":


    Zitat von § 17 ADO NRW



    (3) Bei der Stundenplangestaltung sollen unterrichtsfreie Tage ermöglicht werden, sofern dies aus schulformspezifischen, schulorganisatorischen und pädagogischen Gründen vertretbar ist;

  • Ich wette auf ein Erscheinen von Susannea und ein Wiederaufkochen der kompletten Diskussion über frei vs. unterrichtsfrei in drei... zwei... eins...

    Da brauchen wir nicht diskutieren, denn das ist bei uns eindeutig geregelt und haben ja auch alle anderen Verstanden, daher keinerlei Diskussionsbedarf, denn entweder hat Karl-Dieter es verstanden oder will es nicht verstehen, aber es lohnt sich nicht weiter dazu zu erklären und zu belegen (denn das war ja eindeutig belegt).

  • Nein, es ist nicht "on top und unbezahlt", sondern es ist schon mit deinem Gehalt abgedeckt.




    Und es ist auch nicht dein "freier Tag" sondern dein "unterrichtsfreier Tag":

    Aber die Vollzeitkollegen machen das STATT Unterricht. Sie machen nicht ihr volles Pensum - 25,5 Stunden - PLUS Sportfest.


    Die Teilzeitkollegen hingegen müssen in der Woche ihr volles Pensum leisten PLUS Sportfest. Es kommt also schon on top.

  • Ihr solltet in dem Fall euer Teilzeitkonzept anpassen, sodass es explizit auch das Sportfest umfasst. Nur weil eine Fachschaft der Meinung ist, die ganze Schule für ein Unterrichtsprojekt einzuspannen, hebelt das nicht die Teilzeit aus.

  • Aber die Vollzeitkollegen machen das STATT Unterricht. Sie machen nicht ihr volles Pensum - 25,5 Stunden - PLUS Sportfest.


    Die Teilzeitkollegen hingegen müssen in der Woche ihr volles Pensum leisten PLUS Sportfest. Es kommt also schon on top.

    Das kommt oft auch bei Vollzeitkollegen on top, wenn ich nämlich eigentlich nur zwei Stunden hätte und jetzt von 7.45 bis 14.00 Uhr beim Sportfest bin.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Das kommt oft auch bei Vollzeitkollegen on top, wenn ich nämlich eigentlich nur zwei Stunden hätte und jetzt von 7.45 bis 14.00 Uhr beim Sportfest bin.

    Immerhin bekommst du dann 2 Stunden Entlastung. Der Kollege mit dem freien Tag ist die gleiche Zeit anwesend und bekommt nichts.

  • Das kommt oft auch bei Vollzeitkollegen on top, wenn ich nämlich eigentlich nur zwei Stunden hätte und jetzt von 7.45 bis 14.00 Uhr beim Sportfest bin.

    Das ist aber extrem selten, dass Vollzeit Kolleginnen nur 2 Stunden am Tag haben. Zumindest in der Grundschule ist das bei uns gar nicht möglich mit 28 Stunden.

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