Gesundheit vs Probezeit

    • Offizieller Beitrag

    MV das ist hier die reguläre Stundenzahl. Dafür werden wir aber im Vergleich zu anderen Bundesländern schlechter bezahlt 😉

    krass... wusste ich nicht.
    Allerdings sagt mir das schnell ergoogelte Dokument, dass 27 die Höchstzahl ist und dass es Reduzierung für Einsatz in der Oberstufe gibt (also natürlich ab einer bestimmten Stundenzahl) und auch für Klassenleitung. Wird das regulär an euch weitergegeben?
    https://www.kmk.org/fileadmin/…unden_der_Lehrer_2017.pdf

  • krass... wusste ich nicht.
    Allerdings sagt mir das schnell ergoogelte Dokument, dass 27 die Höchstzahl ist und dass es Reduzierung für Einsatz in der Oberstufe gibt (also natürlich ab einer bestimmten Stundenzahl) und auch für Klassenleitung. Wird das regulär an euch weitergegeben?
    https://www.kmk.org/fileadmin/…unden_der_Lehrer_2017.pdf

    Theoretisch ja. Aber ich habe natürlich 'nur' 8h in der Oberstufe. LK Englisch und GK Deutsch kosten mich jedoch viel Vorbereitungszeit. Es gibt - glaube ich - ab 12h eine Stunde Abminderung. Meine Klassenleitung ist in der Oberstufe, deswegen wird das auch nicht angerechnet. Ist auch wirklich nicht so viel Arbeit, aber beim ersten Mal ist es schon kompliziert.

  • Aber ich kann erst nach den Sommerferien mit den Stunden runter gehen. Irgendwie muss ich bis dahin gesund bleiben.

    Ich erlebe das 2. Halbjahr meist irgendwie leichter. Vllt. liegt es daran, dass die Tage länger werden anstatt kürzer, dass es wärmer wird und irgendwie mehr Feiertage und Ferien sind als im 1. HJ. Zumindest im Süden. Bestimmt schaffst du das.

  • Du kannst doch wie schon geschrieben Teilzeit in Elternzeit nehmen. Das braucht nur 7 Wochen Vorlauf, zumindest in meinem Bundesland ist das so.

    Das ist in allen Bundesländern so, es kann nur noch 8 bzw. wenn die KInder älter sind 14 Wochen sein, aber länger nicht (solange sie unter 8 sind).

  • Folgende Tipps gebe ich dir:

    1) Lass die Kinder länger in der Kita! Die überstehen das. Wann holst du sie denn ab? Es ist nichts verwerfliches daran, die Kinder länger dazulassen.

    2) Besorg dir eine Putzfrau/Haushaltshilfe.

    3) Auch wenn ich hier gleich vermutlich gesteinigt werde: auch das Essen von z.B. BoFrost kann man durchaus essen. Da gibt es sogar viele Sachen mit Gemüse. Die kommen alle drei Wochen. Kauf dir ggf. einen großen Gefrierschrank. Wir essen das auch nicht jeden Tag, aber wenn es einmal in der Woche oder während Korrekturphasen ist, ist es auch eine Erleichterung.

    3) Lass deinen Mann die Wäsche und den Abwasch machen, einkaufen und vielleicht auch mal vorkochen (auch hier ist durchaus ein großer Gefrierschrank hilfreich. Viele Gerichte kann man gut portionsweise einfrieren). Er scheint ja abends und am Wochenende nicht arbeiten zu müssen. Da kann er sich ja dann um Carearbeit und Mental Load kümmern.


    Die Schule würde ich erstmal nicht versuchen zu wechseln. Komm erst mal richtig an. Schulbuch und Raabitz sind gut. Nutze sie ggf. auch zur Türschwellendidaktik. Die Schüler:innen werden eher nicht merken, ob du den Unterricht 30 Minuten oder 30 Sekunden vorbereitet hast. Im Notfall geht immer "Partnerkontrolle der Hausaufgaben". In der Zeit schnell den Rest der Stunde planen. Wenn du mehr Zeit brauchst: Kontrolle in 4er Gruppen, jeder muss in der Kleingruppe vorstellen.

    Nein, das ist kein perfekter Unterricht, aber es muss auch nicht jede Stunde perfekt sein.

  • Inwiefern tut das was zur Sache?


    Das Problem bei der Situation der Threaderstellerin ist nicht, dass sie in Vollzeit arbeitet, sondern dass der Mann scheinbar ne faule Socke ist.

    Eben. Insofern tut das, was deine Frau macht, was zur Sache, bzw. eben die Verteilung, die ihr habt.

  • Klar, aber mir ging es primär um den Spruch "Wüsstest du, was du für Aufgaben in der Schule machen müsstest, wärst du mit zwei Kindern nicht in Vollzeit eingestiegen" - genau das machen aber eben etliche Leute, auch bewusst. Das Problem liegt hier aber, wie ich bereits sagte, eben woanders.

    Und vermutlich auch in einer unzureichenden Ausbildung im Referendariat, aber der letzte Lockdown ist ja inzwischen auch schon etwas her und das sollte nicht mehr das Problem sein eigentlich

  • Die Schule würde ich erstmal nicht versuchen zu wechseln. Komm erst mal richtig an. Schulbuch und Raabitz sind gut. Nutze sie ggf. auch zur Türschwellendidaktik. Die Schüler:innen werden eher nicht merken, ob du den Unterricht 30 Minuten oder 30 Sekunden vorbereitet hast. Im Notfall geht immer "Partnerkontrolle der Hausaufgaben". In der Zeit schnell den Rest der Stunde planen. Wenn du mehr Zeit brauchst: Kontrolle in 4er Gruppen, jeder muss in der Kleingruppe vorstellen.

    Nein, das ist kein perfekter Unterricht, aber es muss auch nicht jede Stunde perfekt sein.

    Danke für diese pragmatischen Tips, würde ich gerne irgendwo anpinnen. Besonders das fett markierte ist so wahr... Und sie fänden die länger vorbereitete Stunde häufig nicht mal besser 🤣.

  • Und was macht deine Frau?

    Ich antworte mal stellvertretend: Die arbeitet auch Vollzeit. Zumindest war (und ist) das bei uns so.

    Aber die entsetzten Blicke, wenn wir das erzählen, sind wir längst gewohnt.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Inwiefern tut das was zur Sache?


    Das Problem bei der Situation der Threaderstellerin ist nicht, dass sie in Vollzeit arbeitet, sondern dass der Mann scheinbar ne faule Socke ist.

    Auch wenn mein Mann noch Schwierigkeiten hat sich an die neue Rollenverteilung zu gewöhnen (Baustelle Mental Load und Care Arbeit), geht es auch um das Geschlecht. Natürlich können Männer mit kleinen Kindern Vollzeit arbeiten. Wenn sie die Kinder aus der Kita abholen, gibt es keinen vorwurfsvollen 'die kommt jetzt erst' Blick, sondern Bewunderung für den Vater, der 'mithilft'. Wenn die Kita /Schule der Kinder eine Bitte, Nachfrage, Aufgabe, Gesprächsbedarf... hat, dann wird in der Regel zu erst die Frau angesprochen /angeschrieben. Hobbies und Verabredungen etc. werden in der Regel von den Muttis organisiert. Ich weiß, dass es immer Ausnahmen gibt und mein Mann ist ein toller Vater, aber gegen gesellschaftlich gefestigte Klischees komme ich nicht an. 'Du kannst wirklich dankbar sein, dass dein Mann dir so viel mithilft.' höre ich viel zu oft. Mein Mann hat noch nie gehört 'du kannst dankbar sein, dass du nicht mehr Vollzeit arbeiten musst und dass deine Frau euch einen guten Lebensstil finanziert.'

  • Danke für diese pragmatischen Tips, würde ich gerne irgendwo anpinnen. Besonders das fett markierte ist so wahr... Und sie fänden die länger vorbereitete Stunde häufig nicht mal besser 🤣.

    Das kann man mit etwas Erfahrung gut machen, aber nicht, wenn man noch im Einstieg in den Beruf ist.


    Ich finde dieses reflexmäßige "Und was macht dein Mann/deine Frau?" ziemlich doof. TE hat es auch geschrieben: Er leidet. Und dann heißt es, er sei faul. Das finde ich unverschämt.


    Leuten, die überlastet sind, zu allerlei klugem Zeitmanagement zu raten ist meist nicht wirklich die Lösung. Einen Haushalt von anderen Leuten managen zu lassen ist auch ein Aufwand. Eine gute Haushaltshilfe zu finden ist nicht einfach. Woher kommt nur immer dieser Anspruch, dass man das alles gleichzeitig wuppen können muss?


    Wir waren als Eltern eines kleinen Kindes eine Zeitlang beide Vollzeit beschäftigt und eine Hilfe kam zweimal die Woche in unserer Abwesenheit und hat sauber gemacht. Das war angenehm, aber wir waren beide am Abend völlig erledigt und haben uns mühsam über den Abend gerettet.


    Irgendwann war das Kind oft krank. Wir waren nur im Stress. Wir haben uns dann anders organisiert, so dass das Leben sich wieder als Leben anfühlte. Arbeitszeitreduzierung stand da an erster Stelle.

  • aber gegen gesellschaftlich gefestigte Klischees komme ich nicht an


    Das ist aber in erster Linie eine Frage von Kommunikation und dickem Fell. Die Klischees sind, wie sie sind, die Dorfmuttis auch. Wenn der kiga es nicht hinbekommt, das richtige Elternteil zu kontaktieren, wenn was ist, muss man halt immer wieder darauf hinweisen (anekdotisch: unser Heizungsbauer kontaktiert unbelehrbar immer meine Frau).

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • 'Du kannst wirklich dankbar sein, dass dein Mann dir so viel mithilft.' höre ich viel zu oft. Mein Mann hat noch nie gehört 'du kannst dankbar sein, dass du nicht mehr Vollzeit arbeiten musst und dass deine Frau euch einen guten Lebensstil finanziert.'

    Genau so, neulich auch. Wir hängen abends noch gemeinsam die Wäsche auf, daraufhin meine Mutter, sei froh, dass dein Mann dir hilft. Verständnisloser Blick von ihr als mein Mann sagt. Nein, sie hilft mir!

    Wenn der kiga es nicht hinbekommt, das richtige Elternteil zu kontaktieren, wenn was ist, muss man halt immer wieder darauf hinweisen

    Es gibt dann nur vorwurfsvolle Blicke, warum ich denn nicht im Unterricht ans Handy gegangen bin, ähm, weil mein Mann der Notfallkontakt ist und nicht ich. (Zumal er nun seit dem ersten Lockdown im HO sitzt) Und nach meinem Mann stehen da dann erst meine Eltern, die beide bereits zuhause sind und erst dann komme ich. Einfach, weil ich am schlechtesten hinkomme und am längsten brauche. Ist aber schwierig in Schule und Kita begreifbar zu machen, dass die Oma vor der Mama kommt. Und noch weniger eben das der Vater als allererstes kommt (genauso wenig wie den Firmen klarzumachen ist, dass sie wenn es um Geld geht mit mir verhandeln müssen und nicht mit meinem Mann).

  • Inwiefern tut das was zur Sache?


    Das Problem bei der Situation der Threaderstellerin ist nicht, dass sie in Vollzeit arbeitet, sondern dass der Mann scheinbar ne faule Socke ist.

    Nein, das Problem ist, dass ihr Mann erst abends zu Hause ist, sie aber schon nachmittags. Also MUSS sie zwangsweise alles, was nachmittags anfällt, selbst erledigen: Mama Taxi, Spieleverabredungen, Kindergeburtstag, Geschenke, Arzttermine, Ergo, Logo, Physio etc, Klamotten kaufen.


    Du arbeitest Vollzeit, bist aber meist nachmittags zu Hause und kannst deinen Anteil an Kindern /Haushalt übernehmen. Das klappt nur bei Lehrern oder Leuten im Homeoffice so.

  • Das ist aber in erster Linie eine Frage von Kommunikation und dickem Fell. Die Klischees sind, wie sie sind, die Dorfmuttis auch.

    So ist es. Es wird hier im Dorf heute noch getuschelt, weil ich kein Nachbar-Kaffetrinken nach der Kommunion gemacht hab. Ist schon einige Jahre her und ich werde heute noch drauf angesprochen.


    Nein, das Problem ist, dass ihr Mann erst abends zu Hause ist, sie aber schon nachmittags. Also MUSS sie zwangsweise alles, was nachmittags anfällt, selbst erledigen: Mama Taxi, Spieleverabredungen, Kindergeburtstag, Geschenke, Arzttermine, Ergo, Logo, Physio etc, Klamotten kaufen.

    Ja, das ist genau das Problem. Und das ist einem manchmal erst bewusst, wenn man fast zusammenbricht. Im Grunde müssten das die Eltern vorher gemeinsam regeln, aber oft passiert es so, weil es auch gesellschaftlich erwartet wird. Den Kreislauf zu durchbrechen ist nicht einfach, aber es geht. Ich spreche aus Erfahrung.

  • Wenn ihr einigermaßen gute Referendar*innen habt, könntest du einen oder mehrere einladen, bei dir in der Oberstufe Ausbildungsunterricht zu machen. Natürlich hast du dann auch wieder Beratungs- und Betreuungsaufwand, aber der lässt sich im Freistunden legen.

    Ich hab das damals am Anfang meines Vollzeit-Berufseinstiegs mit Kleinkind als enorme Entlastung erfahren und dabei auch selbst nochmal viel gelernt.


    Ansonsten: sprich mit deinem Mann, immer wieder. Wie schlecht es dir geht, dass du nicht mehr kannst, ob er das wirklich will. Und vertrau dann aber darauf, dass er sein Bestes gibt. D.h. wenn er die Wäsche übernimmt, sieht sie danach halt anders aus bei dir. Trotzdem bleibt es sein Job. Das war bei uns ein Punkt, dass ich auch loslassen musste und akzeptieren, dass mein Mann Dinge anders macht oder andere Prioritäten setzt. Die Leute reden dann halt, aber das tun sie sowieso und mit der Zeit gewöhnt man sich auch um oder redet halt wieder drüber.


    Alles Gute!

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