• Eben. In Baden-Württemberg scheint mir zum Beispiel extrem viel Geld zur freien Verfügung vorhanden zu sein, im Osten ist das definitiv nicht so.

    Schwäbisch Hall? Sindelfingen?

    Leider nicht in ganz Baden-Württemberg. Nicht alle Gemeinden haben gute Steuerzahler vor Ort (und auch bei denen ändert es sich manchmal). Es gibt auch in Baden-Württemberg Gemeinden, die pleite sind, in denen es Haushaltssperre gibt, wo jede Anschaffung über 420 Euro trotz Etat genehmigt werden muss, bei denen es keinen 2. Haushalt für Schulen gibt. Ich weiß dank Transparenz gut Bescheid. Und ja, dank Gesprächen ist manchmal etwas möglich, aber selbst selbstverständliches manchmal nicht.

    Das ist für mich das größte Problem in Deutschland. Reiche Gemeinden können ihren Schulen alles zahlen, arme nicht.

    Und zu Vorurteilen, ich besuche dank Fortbildungen manchmal auch Schulen in Leipzig und anderen Städten. So schön und gut ausgestattet sind wir nicht. Unsere Erstanschaffung ist aus dem vorletzten Jahrhundert, seitdem muss alles aus dem laufenden Etat ersetzt werden.

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  • Klar, weil du es schon oft so gemacht und daher tolle Erfahrungen gesammelt hast. Nie musstest du irgendwas kaufen, um überhaupt Unterricht machen zu können.

    Ist es möglich, dass du kaum noch unterrichtest und wenn, dir nur ausgesuchte Fächer und Klassenstufen zuschusterst?

    Hat dieser persönliche Angriffe irgendwelche Hintergründe?

    Ich unterrichte fast alles, was es in der Grundschule so gibt. Liegt in der Natur der Sache. Ich kaufe auch heute noch gerne und viel Dinge, die mir persönlich meine Arbeit erleichtern. Wenn ich für 10 € eine Werkstatt bekomme, die mir 3 h Unterrichtsvorbereitung erspart, kaufe ich sie. Ich habe sicherlich auch zu Beginn meines Dienstes Dinge gekauft, die ich heute nicht mehr kaufen würde. Auch wenn ich heute noch einfach aus Lust und Laune manchmal nette Dinge kaufe, die ich eigentlich nicht kaufen müssen. Vielleicht gibt es mal einen Klassentier oder ein Abschiedsgeschenk. Aber ich mache das, weil ich es möchte.

    Mir würde es im Traum nicht einfallen irgendwelche Dinge kaufen zu "müssen", weil der Schulträger oder die Schule es nicht kaufen wollen / können.

    Und ja, ich habe diese Dinge auch schon oft genug selbst durchgespielt und versucht Anschaffungen und Gelder zu besorgen. Von Mitarbeiter des Schulamts über Fachbereichsleiter und Verwaltungschef bis hin zum Schulausschuss. Die meisten Menschen beim Schulträger und bei uns an der Schule sind durchaus der Meinung, dass es nicht die Aufgabe von Lehrkräften ist, etwas anzuschaffen. Man redet miteinander und oft bekommen wir auch nicht, was wir wollen. Aber meistens gibt es am Ende doch eine Lösung. Die Situation, dass wir nicht arbeiten können, weil die Stadt irgendwas verweigert hatten wir noch nie. Letztlich wollen die meisten Mitarbeiter der Stadt uns am Ende unterstützen. Und Notfall gibt es auch noch die Politik. Wir hatten auch schon Elternvertreter, die im Schulausschuss nachgefragt haben. Bei kleineren Anschaffungen hat sich bisher immer eine Lösung gefunden. Da reden wir natürlich nicht von größeren Beträgen sondern mal 10.000 € für X oder Y. Und natürlich auch nicht ständig. Aber diese Arbeit gehört für mich auch zur Aufgabe von Schulleitung.

  • Und bei dem Anlass, aus dem der Thread geschrieben wurde, ging es ja letztlich um Material für 50 €, ganz offensichtlich ist es Quatsch, dass die Schulleitung das nicht anschaffen kann, sie will es nicht anschaffen. Das mag möglicherweise daran liegen, dass die Schulleitung sich in einem entsprechend gepolten Kollegium daran gewöhnt hat, dass KuK Material selber kaufen, es mag auch daran liegen, dass die Anschaffung schlicht überflüssig ist, weil genug Alternativen vorhanden sind und die Schulleitung keine Lust hat jedes Mal alles neu zu bestellen, nur weil irgendjemand einen Lieblingsverlag hat oder meint, es müsse in allen Klassen unbedingt das gleiche Poster an der Wand hängen.

  • Da reden wir natürlich nicht von größeren Beträgen sondern mal 10.000 € für X oder Y.

    10.000 Euro ist so ungefähr das Fünfache von dem, was ich in meinem Schulkosmos als großen Betrag (für 'Sonderausgaben') sehe, und mehr als das Doppelte von dem, was unser Schulträger uns zuletzt aufgrund der finanziellen Situation der Kommune abgelehnt hat.


    P.S.

    Ich hatte mal ein sehr unangenehmes Gespräch mit einer Stiftung, da ging es um eine Ausgabe von 5.000 Euro und ich wurde sehr vorwurfsvoll gefragt, ob es ein Witz sei, dass unsere Schule das nicht aus dem Schulbudget bezahlen könne. Nein, kann sie (soweit ich es als nicht-Schulleitung weiß) nicht. (Auch das ist aber kein Grund, etwas privat bezahlen zu müssen.)

  • Die Vergleiche zwischen den Trägern verschiedener BL sind auch insofern schwierig, dass (zb. zwischen NDS und NRW) die Lernmittelfreiheit auch eine krasse Belastung der Haushalte der Träger darstellt.
    Ich hab mein Ref in NDS in einem durchaus sehr reichen Kreis, bin jetzt in NRW in einer Stadt mit vielen Schulen und nah an der Haushaltssicherung (was allerdings nicht hinderte, eine sehr sehr sehr kostenintensive Renovierung einer kontroversen Schule zu machen, während es in anderen Schulen zum Teil reinregnet).

  • In Baden-Württemberg habe ich es unterschiedlich erlebt.

    Meine vorherige Schule erhielt einen relativ kleinen Etat nur für Verwaltungshaushalt (unter 420 Euro pro Teil), Anschaffungen darüber (Vermögenshaushalt) mussten beim Gemeinderat beantrag werden (Vorteil, gut begründet, erhielt ich alles, neue Chemikalienschränke und Laborspülmaschine benötigten allerdings viel Diskussion und Jahre).

    An meiner jetzigen Schule erhalten wir mehr, es muss aber alles bezahlt werden. Dazu treffen wir Fachvertreter uns einmal im Jahr mit der SL, verteilen die Gelder, ich kann dann für die Chemie frei entscheiden. Wenn dann aber die Laborspülmaschine ersetzt werden muss, wird es problematisch. Dann muss die Schule z. B. auf Austausch von Schülertischen und Stühle verzichten.

    Du sagst es doch selbst, Kris24 , an der alten Schule hast du alles bekommen, was du beantragt hast und an der neuen ist es noch besser ^^

    Mich hat vor Jahren schon eine Freundin aus dem Schwarzwald gefragt, warum ich nicht einfach sage, was ich brauche, sondern für (damals Werken) alles selbst kaufe. Damals wurde ich entrüstet von der sachsen-anhaltinischen Sekretärin angesehen: ich hatte gewagt zu fragen, ob für jedes Kind der Förderschulklasse eine Schürze zum Bedrucken erschwinglich wäre. Entrüstet war sie, weil sie das für egoistisch hielt: So persönliche Sachen für jedes Kind war der im Sozialismus Aufgewachsenen zu individualistisch...

    Aber das nur als Anekdote, die regionalen Unterschiede sind einfach enorm. Mannheim mag da auch anders aufgestellt sein als, let me google, Walldorf. Aber dass Baden-Württemberg wiederum tendenziell anders aufgestellt ist als Sachsen, wirst du nicht bestreiten wollen?

  • Hat dieser persönliche Angriffe irgendwelche Hintergründe? ...

    ...das "glaube mir" hat mich genervt, das hat was Gönnerhaftes.

    Zum zweiten Teil:

    Zitat

    Bei kleineren Anschaffungen hat sich bisher immer eine Lösung gefunden. Da reden wir natürlich nicht von größeren Beträgen sondern mal 10.000 € für X oder Y. Und natürlich auch nicht ständig. Aber diese Arbeit gehört für mich auch zur Aufgabe von Schulleitung.

    Für 10.000€ würden wir niemals auch nur irgendwas bekommen.

    In der Frage ging es aber um etwas anderes, nämlich um Ausstattung für den Unterricht wie Bildkarten und Poster und dafür gibt's keine "Handkasse" oder sowas. Bei uns wird einmal im Jahr der Haushalt verteilt und dann, nur dann kann man für ein Fach das zugeteilte Geld ausgeben. Also vielleicht im Mai und ob dann der Zahlenstrahl gekauft wird, den ich schon im September des Vorjahres gebraucht hätte, oder das Kamishibai entscheidet Frau Müller-Lüdenscheid.

  • Auch wenn ich heute noch einfach aus Lust und Laune manchmal nette Dinge kaufe, die ich eigentlich nicht kaufen müssen. Vielleicht gibt es mal einen Klassentier oder ein Abschiedsgeschenk. Aber ich mache das, weil ich es möchte.

    Mir würde es im Traum nicht einfallen irgendwelche Dinge kaufen zu "müssen", weil der Schulträger oder die Schule es nicht kaufen wollen / können.

    Ich glaube, das ist der Unterschied. Wenn ich etwas kaufen MÖCHTE, weil es mir Arbeit abnimmt oder ich Lust darauf habe, irgendwas im Unterricht damit auszuprobieren, dann kaufe ich es (klar, sofern es einen bestimmten und von mir festgesetzten Wert nicht überschreitet).

    Aber ich bin nicht bereit, etwas zu kaufen, das ich kaufen SOLL, weil es die Schule so möchte. Und Grundausstattung schon mal gar nicht. Wenn das bisher alle Kollegen gemacht haben, ohne mit der Wimper zu zucken, finde ich das erstaunlich. Aber wenn du es jetzt nicht machst und damit vielleicht den Weg ebnest für Kollegen, die zukünftig dann auch nicht mehr auf Privatkosten die Wünsche der Schule besorgen, ist das doch eine gute Sache! :)

  • Ich unterrichte fast alles, was es in der Grundschule so gibt. Liegt in der Natur der Sache. Ich kaufe auch heute noch gerne und viel Dinge, die mir persönlich meine Arbeit erleichtern. Wenn ich für 10 € eine Werkstatt bekomme, die mir 3 h Unterrichtsvorbereitung erspart, kaufe ich sie.

    Wobei dieses Vorgehen aber auch kontraproduktiv ist. Wenn ich die Sachen kaufe und damit meine Arbeit schneller fertig bekomme, bringt mir das nichts, weil ich dann am Ende nur noch mehr Arbeit auf den Tisch geknallt bekomme. Wir haben ja eine 41 Stunden/Woche.

    Oder dürfte ich dann, um bei deiner Zeitersparnis von 3 Stunden zu bleiben, nach 38 Stunden den Griffel bei vollen Bezügen fallen lassen? Schließlich wäre ich ja ohne den Einsatz privaten Kapitals auch erst nach 41 Stunden fertig geworden. Die Lohnkosten dieser 3 Stunden sind quasi mein Ertrag aus der unternehmerischen Investitionsentscheidung zur Anschaffung des Lehrmaterials.

  • Du sagst es doch selbst, Kris24 , an der alten Schule hast du alles bekommen, was du beantragt hast und an der neuen ist es noch besser ^^

    Mich hat vor Jahren schon eine Freundin aus dem Schwarzwald gefragt, warum ich nicht einfach sage, was ich brauche, sondern für (damals Werken) alles selbst kaufe. Damals wurde ich entrüstet von der sachsen-anhaltinischen Sekretärin angesehen: ich hatte gewagt zu fragen, ob für jedes Kind der Förderschulklasse eine Schürze zum Bedrucken erschwinglich wäre. Entrüstet war sie, weil sie das für egoistisch hielt: So persönliche Sachen für jedes Kind war der im Sozialismus Aufgewachsenen zu individualistisch...

    Aber das nur als Anekdote, die regionalen Unterschiede sind einfach enorm. Mannheim mag da auch anders aufgestellt sein als, let me google, Walldorf. Aber dass Baden-Württemberg wiederum tendenziell anders aufgestellt ist als Sachsen, wirst du nicht bestreiten wollen?

    Auf einen vorgeschriebenen Chemikalienschrank habe ich an meiner alten Schule 6 Jahre gewartet, auf die Laborspülmaschine noch ein Jahr länger. Die Spülmaschine läuft mehrmals täglich und erspart mir pro Woche mehrere Stunden Zeit (mein Spruch war, ich fühle mich eher als Putzfrau als Lehrerin). Ich war zusammen mit einem Kollegen mehrfach in der Gemeinderatsitzung.

    An meiner jetzigen Schule war es ähnlich. Andere müssen verzichten, damit Chemie etwas bekommt. Nicht genau gelesen? Um eine Spülmaschine zu bekommen, die alte war über 20 Jahre alt (zur schnelleren Alterung hat sicher auch unser Wasser beigetragen, braun dank alter Leitungen, zudem extrem hart) und lief am Schluss nur noch etappenweise (jedes Teilprogramm einzeln, manchmal auch erst nach mehreren Versuchen), wurden im letzten Jahr keine Schülertische und Stühle ausgetauscht. Normalerweise werden 2 - 3 Klassen pro Jahr erneuert, bei über 60 Klassenraum und knapp 20 Fachräumen sind Stühle dann 40 Jahre und älter (in Chemie, aber auch im Lehrerzimmer sind sie deutlich älter). Unsere Kopierer sind so alt, dass der Techniker Dauergast ist und Mitleid mit ihnen hat. Unsere Fenster wurden zugeschraubt, damit sie nicht aus dem Rahmen fallen (man konnte zwischen Rahmen und Fenster durchsehen, Temperatur im Winter betrug in manchen Räumen (Wetterseite) 15 Grad.

    Ja, an meiner jetzigen Schule bekommen wir einen Gesamtetat über den wir als Schule frei entscheiden können. Aber davon muss wirklich alles bezahlt werden, Reparaturkosten genauso wie Schulbücher, Taschenrechner für die Schüler (dank Lehrmittelfreiheit, Bücher- oder Kopiergeld gibt es bei uns nicht) oder Seife. Und dank Haushaltssperre darf aktuell nichts ohne Rückfrage über 420 Euro angeschafft werden (erlaubt ist auch nur Ersatz kein neues Gerät usw.). Wir können unser Etat daher aktuell gar nicht ausgeben. Vor einiger Zeit erhielt ich hier ziemlich viel Gegenrede, weil ich schrieb, dass wir Schülertische und -bänke selbst in den Hof geschleppt haben und die neuen hoch in die Räume. Die "Umzugsleute" hätten wir auch bezahlen müssen, so haben wir das Geld gespart. (Da hilft auch das gesamte Kollegium, auch in den Haushaltssitzungen wird heftig aber doch mit Verständnis diskutiert.)

    In NRW habe ich alles erhalten. Allerdings war die Schule neu gegründet, vermutlich lag es daran.

    Das Land Baden-Württemberg hält sich aus diesem wie alle Bundesländer vollständig heraus. Ich verstehe daher nicht, warum du immer wieder mit dem Bundesland anfängst. Entscheidend ist wie reich die Gemeinde vor Ort ist und natürlich wofür sie ihr Geld ausgibt. Beide Städte in Baden-Württemberg in denen ich unterrichtet habe, sind stolz auf ihre Schulen, sparen lieber an Straßen, die Schwimmbäder sind alt (ca. 70 Jahre) bzw. nicht vorhanden u.a. Die drei Schulen in Leipzig waren auf jeden Fall viel besser ausgestattet (alles neu nach der Wende?) Soll ich schreiben, in Sachsen sind alle Schulen modern und perfekt ausgestattet, nur weil ich 3 in Leipzig gesehen habe?

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  • Vor einiger Zeit erhielt ich hier ziemlich viel Gegenrede, weil ich schrieb, dass wir Schülertische und -bänke selbst in den Hof geschleppt haben und die neuen hoch in die Räume. Die "Umzugsleute" hätten wir auch bezahlen müssen, so haben wir das Geld gespart

    Aber in der Zeit, in der ihr Tische schleppt (vermutlich ohne S3-Schuhe), macht ihr etwas anderen nicht, das zu eurem Job gehört. Das ist Zeit, diebm dann eben woanders fehlt. Seid ihr sicher, dass ihr so etwas gespart habt?


    Ich weiß aber gar nicht, wozu es gut ist so viele Beispiele, was wem alles so fehlt, dienen. Das hat doch mit der Frage, ob man sich nötigen lassen sollte, etwas von privatem Geld anzuschaffen, nichts zu tun.

  • Wobei dieses Vorgehen aber auch kontraproduktiv ist. Wenn ich die Sachen kaufe und damit meine Arbeit schneller fertig bekomme, bringt mir das nichts, weil ich dann am Ende nur noch mehr Arbeit auf den Tisch geknallt bekomme. Wir haben ja eine 41 Stunden/Woche.

    Ich bin mir sicher, dass private Investitionen und unbezahlte Überstunden einander nicht ausschließen. Insofern wirst du mit dieser ansonsten zutreffenden Argumentation niemandem vom Kaufen mit privatem Geld abhalten.

  • Aber in der Zeit, in der ihr Tische schleppt (vermutlich ohne S3-Schuhe), macht ihr etwas anderen nicht, das zu eurem Job gehört. Das ist Zeit, diebm dann eben woanders fehlt. Seid ihr sicher, dass ihr so etwas gespart habt?


    Ich weiß aber gar nicht, wozu es gut ist so viele Beispiele, was wem alles so fehlt, dienen. Das hat doch mit der Frage, ob man sich nötigen lassen sollte, etwas von privatem Geld anzuschaffen, nichts zu tun.

    Gespart wurde an Unterrichtsvorbereitung, Vorbereitung für Exkursion, Elterngespräch? Ja, ich arbeite auch nur 1804 Stunden pro Jahr. Über Wochenzeit redet hier niemand.

    Quittengelee behauptet immer wieder, dass Schulen in Baden-Württemberg gut ausgestattet seien. Vielleicht kennt sie ein paar? Ich kenne drei in Leipzig und noch ein paar in der Nähe, alle waren besser ausgestattet als meine. Manche Gemeinden haben halt mehr Geld, manche weniger.

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  • Gespart wurde an Unterrichtsvorbereitung […]

    Ja, das scheint immer noch die Stelle zu sein, an der man am einfachsten Zeit „sparen“ kann. Passiert eben entsprechend intensiv, weil wir so viel anderen Kram zu erledigen haben.

    Aber irgendeine Grenze muss es doch geben. Tische schleppen gehört jedenfalls nicht zu meinen dienstlichen Aufgaben. Und dafür die Unterrichtsvorbereitung liegen zu lassen, fiele mir nicht ein.

  • Ja, das scheint immer noch die Stelle zu sein, an der man am einfachsten Zeit „sparen“ kann. Passiert eben entsprechend intensiv, weil wir so viel anderen Kram zu erledigen haben.

    Aber irgendeine Grenze muss es doch geben. Tische schleppen gehört jedenfalls nicht zu meinen dienstlichen Aufgaben. Und dafür die Unterrichtsvorbereitung liegen zu lassen, fiele mir nicht ein.

    Sonst hätte es keine Spülmaschine gegeben und dann hätte ich jede Woche mehrere Stunden Unterrichtsvorbereitung sparen müssen, weil ich Gläser gewaschen hätte. Tische schleppen bedeutet eben bessere Unterrichtsmöglichkeiten, sei es neue Spanischbücher oder eben eine Spülmaschine.

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  • In Nds. zahlt das Land die Lernmittelfreiheit bzw. die Eltern über die Ausleihgebühren. Da ist der Haushalt der Kommune nicht betroffen.

    Aber zu den Beispielen:

    Leider können wir im Fachbereich Chemie bis auf weiteres keine Experimente durchführen, da unsere Spülmaschine haben und wir keine Personalreserven haben. Liebe SL wir sollten selbst spülen? Kein Problem, welche Arbeiten soll ich dafür liegenlassen?

    Der Klassenraum hat unter 15 Grad? Liebe Eltern, leider muss der Unterricht heute ausfallen, da die Temperatur im Gebäude so niedrig ist, dass kein Unterricht möglich ist. Sobald die Temperaturen wieder steigen, findet der Unterricht wieder nach Plan statt.
    Alternative: Liebe Eltern, aufgrund der niedrigen Temperaturen im Gebäude geben Sie ihrem Kind bitte wärmende Kleidung mit. Wir werden versuchen den Unterricht in einer reduzierten Form aufrechtzuerhalten. Uns ist natürlich bewusst, dass die Kinder unter den aktuellen Bedingungen dem Unterricht nur begrenzt folgen können.
    Parallel Beschwerde über den Personalrat und Gewerkschaft, dass am Arbeitsplatz zu niedrige Temperaturen sind. Ggf. Klage mit Unterstützung der Gewerkschaft vor dem zuständigen Verwaltungsgericht.

    Letztlich ist es doch vollkommen klar, dass wir nicht alles bekommen. Ebenso macht natürlich der finanzielle Hintergrund des Schulträgers viel aus. Aber es geht um das Mindset. Solange es zu viele Kollegen gibt, die so was mit sich machen lassen, wird sich nichts ändern. Man muss die Probleme ansprechen und deutlich machen. Nur dadurch kann man was ändern. Es gab Schulen, wo jahrelang Schulbücher nicht bezahlt wurden. Es gab Klassenfahrten, wo Lehrer auf Reisekosten verzichten mussten oder diese nicht übernommen wurden. Das wurde alles auch erst erstritten.

    Dann soll doch mal ein Elternteil klagen, weil das Kind sein Recht auf Bildung verletzt sieht, wenn die Ausstattung der Schule nicht ausreicht. Wir sehen es doch überall. Wenn die Probleme in die Medien kommt, passiert (oft) etwas. Aber wenn wir alles mit uns machen lassen, dann ändert sich nichts.

  • Sonst hätte es keine Spülmaschine gegeben und dann hätte ich jede Woche mehrere Stunden Unterrichtsvorbereitung sparen müssen, weil ich Gläser gewaschen hätte. Tische schleppen bedeutet eben bessere Unterrichtsmöglichkeiten, sei es neue Spanischbücher oder eben eine Spülmaschine.

    Tische schleppen bedeutet, dass Du ehrenamtlich Dinge machst, die nicht deine Aufgabe sind.

    Ich habe ein paar Vorschläge:
    Du könntest nach dem Unterricht die Schule putzen. Für das gesparte Geld könnte man dringend benötigte Lehrmittel anschaffen.
    Du könntest die Sekretärin ersetzen.
    Du kannst in den Ferien die Urlaubsvertretung für den Hausmeister geben. Ich meine eigentlich machst Du es sowieso schon.
    Wie sieht es dann handwerklich aus? Klassenräume streichen sollte wohl kein Problem sein. Aber könntest Du auch die Toiletten sanieren?
    Achja, die Schülerbeförderung kosten auch echt viel Geld. Könntest Du vor und nach deinem Unterricht eben ein paar Kinder mit deinem Privatwagen nach Hause bringen bzw. abholen? Das würde echt viel Geld sparen.

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