Achtstündige Dienstbesprechung an einem Samstag

  • RosaLaune gute Besserung dir. Hoffe dir geht es schon besser.

    Wenn ich mich richtig erinnere, bist du nur befristet angestellt, oder?

    Dann würde ich an deiner Stelle wahrscheinlich nichts machen und nach Laufzeitende eine andere Schule suchen.

    Yes, aber ich finde die Schule an sich eigentlich ganz nett. Die Kollegen auch. Und auch den Bildungsgangleiter, der ist nur seit seiner Bewerbung komplett am Durchdrehen.

    Und danke. Hab's heute ohne Ibu geschafft. Wird also besser.

  • Wow, das trägt echt gar nichts zum Thema bei. Vielen Dank.

    Naja, ich denke schon. Ist es nicht das Ziel gemeinsam an einem Strang zu ziehen und was positives für die Schüler*innen zu erarbeiten? Anstatt jetzt bei jedem Fehlt zu schauen, wer irgendwelche Fehler gemacht hat und diese dann an den Tag zu legen, um Prozesse noch mehr zu behindern. Als Kollegium könnte man diese Thematik als Tagesordnungspunkt für die nächste Lehrerkonferenz einreichen, um gemeinsam besprechen wie oder warum es dem komischen Termin am Samstag kam und wie sowas vielleicht in Zukunft verhindern kann, um für das Kollegium auch eine Entlastung zu schaffen und gemeinsam die Schule trotzdem voranzubringen.

  • Naja, ich denke schon. Ist es nicht das Ziel gemeinsam an einem Strang zu ziehen und was positives für die Schüler*innen zu erarbeiten?

    In einem falschen setting, wie es hier ja der Fall ist, ist das einfach nur Zeitverschwendung. Zuviele Menschen, für zu viele Stunden an einem Samstag beanspruchen... Das führt zu gar nichts.

  • Anstatt jetzt bei jedem Fehlt zu schauen, wer irgendwelche Fehler gemacht hat und diese dann an den Tag zu legen, um Prozesse noch mehr zu behindern. diese in Zukunft zu vermeiden.

    Ich hab mal Deinen Beitrag korrigiert.

    Als Kollegium könnte man diese Thematik als Tagesordnungspunkt für die nächste Lehrerkonferenz einreichen, um gemeinsam besprechen wie oder warum es dem komischen Termin am Samstag kam und wie sowas vielleicht in Zukunft verhindern kann, um für das Kollegium auch eine Entlastung zu schaffen und gemeinsam die Schule trotzdem voranzubringen.

    Dafür muss man nicht in einer Lehrerkonferenz noch Zeit verplempern. Der Termin war einfach völliger Bullshit und der miesen Planung des ambitionierten Bewerbers geschuldet. Schulentwicklung betriebt man so jedenfalls nicht. Wenn er das nicht erkennt, ist er in einer Koordinatoren-Stelle völlig falsch!

  • Oder halt: Will man ihn zukünftig als Chef haben, dann übersieht man diese Konferenz, oder will man es nicht, dann feuert man die Breitseite.

    Ich weiß nicht, wie streng das bei euch gehandhabt wird, aber bei uns würde dieses organisatorische Versäumnis nichts groß an einer etwaigen Beförderung auf A15 ändern. Da kenne ich zu viele Fälle von geschossenen Böcken ganz anderen Kalibers, die davongekommen sind. Leider.

  • Ich weiß nicht, wie streng das bei euch gehandhabt wird, aber bei uns würde dieses organisatorische Versäumnis nichts groß an einer etwaigen Beförderung auf A15 ändern. Da kenne ich zu viele Fälle von geschossenen Böcken ganz anderen Kalibers, die davongekommen sind. Leider.

    Ändern würde es auch hier nichts.

    Die Auswahl ist in der Regel eher ein Glockenspiel der Hoffnung das man als Kandidat dem auswählenden besser gefällt.

    So recht disziplinarrechtlich hast du in BRB auch als SL nichts zu melden.


    Wohl dem, der gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann.

    Der Himmel ist nicht mein Limit, ich bin es.

  • Ich weiß nicht, wie streng das bei euch gehandhabt wird, aber bei uns würde dieses organisatorische Versäumnis nichts groß an einer etwaigen Beförderung auf A15 ändern. Da kenne ich zu viele Fälle von geschossenen Böcken ganz anderen Kalibers, die davongekommen sind. Leider.

    Ein solcher formaler Fehler würde sich beim eigentlichen Beurteilungsverfahren schon deutlich auf die Beurteilung des Kandidaten auswirken, wären dadurch doch ernste Zweifel an der zu beobachtenden Leitungs- und Führungskompetenz begründet. Außerhalb des Verfahrens halten sich die Auswirkungen natürlich in Grenzen. Ob sich das insgesamt auf die Besetzung der Stelle auswirkt oder nicht, hängt stark vom Mitbewerberfeld ab.

    Ohne annähernd gleich starke Mitbewerber wird ein solcher Organisationsfehler mit hoher Sicherheit noch nicht zu einer Nichtbesetzung führen. Das sieht bei annähernd gleich starken Mitbewerbern anders aus. Hier kann ein solcher Fehler das entscheidene Zünglein an der Waage sein.

  • Ich will dir gar nicht widersprechen, jede Bewerbung ist ein einzeln zu betrachtender Fall. Ich kenne eben genügend Fälle - auch im Rahmen von Stellenbesetzungen - wo ganz andere Versäumnisse kein Hindernis darstellten, trotz Mitbewerber. Leider.

  • Den Unterschied von Dienstbesprechung und Konferenz kennen tatsächlich erschreckend wenig Kolleginnen und Kollegen. Für einen Anwärter auf eine Führungsrolle ist das aber ein No-Go und würde im eigentlichen Verfahren ziemlich sicher ein KO-Kriterium sein. Wenn ihr nett sein wollt, weist ihr den Kollegen darauf vor seinem besonderen Tag mit Dezernent im Haus darauf hin. Alles andere wird ziemlich peinlich werden...übrigens nicht nur für ihn, sondern auch für die Schule, da ernste Fragezeichen bei der vertrauensvollen Zusammenarbeit bestünden.

    Hilfreich wäre bei deiner Diagnose ein Positivbeispiel für den tatsächlichen Ablauf einer Dienstbesprechung. Dein eigener Beitrag in diesem Zusammenhang beschreibt allerdings ein Szenario, bei dem KuK an selbst gesetzten Zielen (!) in mehreren kleinen DBs an der Implementation offenbar neuer Landesvorgaben in bestehende Lehrpläne arbeiten sollen. Gerade das hat mit Dienstbesprechungen nichts zu tun. Für die Planung von Gruppenarbeit mit Schülern ist der Vorschlag aber sicher geeignet.


    Dienstbesprechungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie kein Organ der Mitwirkung in der Schule sind. Das bedeutet u.a., dass sie Konferenzen nicht ersetzen und dort auch überhaupt keine Beschlüsse gefasst werden dürfen, insbesondere solche , die den Konferenzen selbst vorbehalten sind. Lehrer müssen dort nicht einmal Protokoll schreiben, sie müssen dort lediglich den vorgetragenen Informationen oder Direktiven lauschen und sie später natürlich auch beachten. Nachfragen und Vorschläge sind zulässig, Abstimmungen eben nicht s.o. .


    Aus meiner Sicht ist die Konferenz ordnungsgemäß abgelaufen: Der Bildungsgangleiter hat die offenbar fristgerechte Einladung zwar geändert, aber lediglich im Hinblick auf ihre tatsächliche Funktion als Bildungsgangkonferenz. Als Herr der Verfahrens ist er dazu natürlich auch berechtigt. Die Inhalte, wie sie im Eingangspost genannt wurden, hatten sich auch nicht verändert, jeder Teilnehmer wusste also, was an jenem Tag zu verhandeln war.


    Die Beschlüsse sind nach den vorliegenden Informationen daher aus meiner Sicht formal grundsätzlich nicht zu beanstanden. Es gehört eben zum Wesen von Konferenzen, u.a. Beschlüsse herbeizuführen - im Gegensatz zu Dienstbesprechungen. Über problematische Inhalte der Beschlüsse ist ja nichts gesagt worden.


    Die wahrgenommene fehlende Beschlussfähigkeit wegen des Nichterreichens des vorgeschriebenen Quorums von mindestens 50 % der Konferenzmitglieder wurde nicht ausdrücklich festgestellt. Das wäre allerdings eine zwingende Voraussetzung gewesen, um ggf. wegen einer fehlenden Beschlussfähigkeit die ganze Veranstaltung platzen zu lassen. Notwendig ist dafür lediglich ein entsprechender mündlicher Antrag zur Geschäftsordnung, eben die Beschlussfähigkeit des Gremiums ausdrücklich festzustellen - oder eben auch nicht.


    Konferenzbeschlüsse können nicht "aktiv (vor Gericht) angefochten" werden - u.a. weil sie keine Verwaltungsakte sind. Der Weg geht über eine Beschwerde ggf. über den Schulleiter bis hin zur Bezirksregierung.

    Anton Reiser

  • Aus meiner Sicht ist die Konferenz ordnungsgemäß abgelaufen: Der Bildungsgangleiter hat die offenbar fristgerechte Einladung zwar geändert, aber lediglich im Hinblick auf ihre tatsächliche Funktion als Bildungsgangkonferenz. Als Herr der Verfahrens ist er dazu natürlich auch berechtigt. Die Inhalte, wie sie im Eingangspost genannt wurden, hatten sich auch nicht verändert, jeder Teilnehmer wusste also, was an jenem Tag zu verhandeln war.

    Ich würde hier widersprechen. Möglicherweise gibt es hier natürlich bundeslandspezifische Unterschiede, aber aus meiner Sicht bezieht sich die Ladungsfrist nicht nur auf den Termin, sondern auch auf die Tagesordnung. Das ist relevant, da sich Teilnehmer möglicherweise im Vorfeld auf Themen vorbereiten wollen, wozu auch der Austausch mit Kollegen gehören kann. Diese Vorbereitung, insbesondere der Austausch, findet möglicherweise anders statt, wenn ich davon ausgehen kann, dass bei der anstehenden Sitzung ohnehin noch keine Beschlüsse gefasst werden können, als wenn ich damit rechnen muss, dass plötzlich ein Antrag im Raum stehen könnte, der abgestimmt wird.

    Deswegen: Nein, ein spontaner Wechsel von einer Dienstversammlung zu einer Konferenz erscheint mir dienstrechtlich nicht zulässig.

    Ob dies die gefassten Beschlüsse nichtig macht, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich würde sagen, das ist so. Gleichzeitig sehe ich durchaus, dass eine Beanstandung auch sofort erfolgen müsste.

  • Ich vermisse manchmal einfach Lösungsvorschläge. Für mich sollte ein Kollegium zusammenarbeiten und sich gemeinsam unterstützen. Es geht nicht darum, wie können wir etwas verbessern. Eher habe ich das Gefühl, dass jeder kleine Fehler auf die Goldwaage gelegt wird.

    Wozu soll das gut sein?

  • Ich vermisse manchmal einfach Lösungsvorschläge.

    Der einfache Lösungsvorschlag wäre hier gewesen, dass der Verantwortliche einräumt, einen Schnellschuss getätigt zu haben und diesen korrigiert statt ihn mit Gewalt durchzuziehen. Er hat sich für letzteres entschieden und das Ergebnis war erwartbar. Man kann nicht ernsthaft es als realistische Kompromissbereitschaft verkaufen, dass KuK gebuchte Flüge stornieren und ein paar tausend Euro selber tragen sollen, damit man kurzfristig am Wochenenden zwischen Ende der Unterrichtszeit und Beginn der Ferien noch eine ganztägige Arbeitstagung einschieben kann um Konzepte zu erarbeiten, die man auch jederzeit anders erarbeiten kann.

    Professionelles Handeln muss im oberen Bereich der Hierarchie vorgelebt werden, sonst darf man sich nicht beschweren, dass es am unteren Ende der Weisungskette an Diensteifer mangelt.

  • Der einfache Lösungsvorschlag wäre hier gewesen, dass der Verantwortliche einräumt, einen Schnellschuss getätigt zu haben und diesen korrigiert statt ihn mit Gewalt durchzuziehen. Er hat sich für letzteres entschieden und das Ergebnis war erwartbar. Man kann nicht ernsthaft es als realistische Kompromissbereitschaft verkaufen, dass KuK gebuchte Flüge stornieren und ein paar tausend Euro selber tragen sollen, damit man kurzfristig am Wochenenden zwischen Ende der Unterrichtszeit und Beginn der Ferien noch eine ganztägige Arbeitstagung einschieben kann um Konzepte zu erarbeiten, die man auch jederzeit anders erarbeiten kann.

    Professionelles Handeln muss im oberen Bereich der Hierarchie vorgelebt werden, sonst darf man sich nicht beschweren, dass es am unteren Ende der Weisungskette an Diensteifer mangelt.

    Das ist doch ein guter Ansatz. Welchen Beitrag konntest du dazu leisten, dass es beim nächsten Mal, deiner Meinung nach, besser wird?

  • Ein Teil der Lösung ist auch, deutlich/ zu sagen, dass es so nicht geht.

    Ansonsten ist es demnächst üblich, kurzfristige Termine auf unterrichtsfreie Tage zu legen und zu erwarten, dass Kolleg:innen sich stets zur Verfügung halten. Das fände ich sehr belastend und es dient nicht gerade der Fürsorge, sondern dem Gegenteil, denn gerade die Kolleg:innen, die sich ohnehin nicht gut abgrenzen (können), schlucken die Nachteile oder organisieren sich in Zukunft so, dass sie auch dies jederzeit hinnehmen können.

  • Ja klar, das ist mir bewusst. Ich finde, man sollte sich immer diese Frage stellen. Zu beurteilen, was falsch gemacht wurde, ist immer einfacher. Aber wie könnte man persönlich eine Lösung einleiten?

    Indem man sich hier im Forum über genau solche Dinge austauscht, dabei den rechtlichen Rahmen aufzeigt, diskutiert wie das an anderen Schulen in vergleichbaren Situationen gehandhabt wird und sich dadurch gegenseitig stärkt und Handlungskompetenz verleiht. Also genau das, was hier im Thread auch passierte.

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