Hausaufgaben abschaffen - Vorschlag der Linken

  • Ich spreche euch nicht jegliche Kompetenz ab. In der Didaktik der Grundschule und der SEKI seid ihr jedoch weder ausgebildet noch kompetent.
    Es hat schon seinen Grund, dass es hier unterschiedliche Studiengänge gibt.

    Für SEK I sind wir ausgebildet. Wir haben auch SEK I an den meisten BBSen. Und kompetent sind wir im SEK I durchaus. Dass wir für SEK I nicht kompetent wären, ist von dir eine ziemlich unverschämte Aussage.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Hier würden mich tatsächlich mal belastbare Zahlen interessieren, weil die Anforderungen (an Studium und Sprache) sind schon recht hoch, und dann müssen die Leute auch noch grundsätzlich als Lehrer geeignet sein.

    Da kenne ich leider keine offiziellen Zahlen. Ich weiß nur, dass alleine meine Schule in den inzwischen fünf Lehrkräfte hat, die eine eigene Zuwanderungsgeschichte haben. Darüber hinaus habe ich Menschen in meinem Umfeld, die am Seminar (seit einer Weile bereits) oder auch bei einem privaten Träger (erst in diesem Jahr angelaufen), der entsprechende Nachschulungen in Abstimmung mit dem Land durchführt, als Dozentinnen und Dozenten in speziellen Nachschulungen für zugewanderte Lehrkräfte tätig sind und mir von diesen Kursen, dem Ablauf, sowie den Anforderungen dazu berichten. Auch als ich selbst im Ref war hatte ich eine Mitanwärterin, die parallel zum Ref einen Anerkennungslehrgang durchlaufen hat, da sie erst kurz vor dem Ref nach Deutschland zugewandert war (sie hatte u.a. Deutsch studiert).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    Ja, den Grund hat es. Den auch keine Lehrperson aus dem berufsbildenden Bereich bestreitet.

    Hier beschreibt s3g4 wie er es an seiner berufsbildenden Schule macht und deine Reaktion ist so. Was genau soll das? Es nervt langsam.

    Ich gebe auch keine Hausaufgaben auf. Ich weiß weder, wer die gemacht hat, noch mit welchen Hilfsmitteln. In meinem Fach und Berufsbild ist das völliger Schwachsinn. Und das kann ich sehr wohl beurteilen. Du aber nicht!

    Vokabeln lernen anders denn als HA ...?

  • Für SEK I sind wir ausgebildet. Wir haben auch SEK I an den meisten BBSen. Und kompetent sind wir im SEK I durchaus. Dass wir für SEK I nicht kompetent wären, ist von dir eine ziemlich unverschämte Aussage.

    Rein interessehalber:
    Welche Klassen- und Altersstufen aus SekI unterrichtet ihr?
    Nach meiner Kenntnis betrifft dies nur Klasse 9 und 10 im Berufsvorbereitungsjahr etc.
    Sind die Klassenstufen 5-8 an BBS vorhanden?

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Meine Güte, kann man diese endlose Diskussion nicht mal sein lassen?

    Eine Meinung darüber, wie kompetent jemand zu irgendeinem Thema ist, kann sich jeder anhand seiner Beiträge selber bilden.

    Es gibt auch Mediziner die Impfgegner sind, eine bestimmte Ausbildung macht einen nicht zwingend kompetent.

  • Ich finde Hausaufgaben in der Sek II auch nicht sonderlich wichtig, außer es geht um Dinge wie das Ausformulieren von Analysen - sollte man vor der Klausur mal irgendwann gemacht haben und dafür Unterrichtsstunden zu verschwenden, finde ich etwas witzlos. Mache ich trotzdem manchmal, weil einige Kandidaten zu Hause einfach nichts machen, aber prinzipiell wäre es da besser aufgehoben.

    In der Sek I muss man halt mindestens Vokabeln zu Hause lernen. Ansonsten habe ich es so gehandhabt: ist die Klasse verhaltensnormal und man schafft den vorgesehenen Unterrichtsstoff, braucht es keine Hausaufgaben. Wird zu viel Zeit mit Störungen und Erziehungskram verplempert, rutscht alles, was deswegen nicht geschafft wurde, automatisch in die Hausaufgabe. Hatte den Effekt, dass von 2 parallel laufenden Klassen eine mal quasi nie Hausaufgaben hatte, die andere ständig. In letzterer wäre ich ohne Hausaufgaben nicht mit dem Stoff durchgekommen.

  • In meinen Fächern - insbesondere Mathematik - ist für viele SuS Übung wichtig. Zeitlich ist die alleine im Unterricht nicht zu schaffen. In einer idealen Welt üben SuS eigenverantwortlich und aus eigenem Antrieb. In der realen Welt muss und kann man sie dazu bringen, zB mit Hausarbeiten. Bei jüngeren SuS halte ich das für wichtiger und auch effektiver, weil diese die HA meist auch noch selber machen, zumindest wenn die Eltern ein Mindestmaß an Interesse daran zeigen. Je älter die SuS werden, um so mehr Möglichkeiten haben sie, die Hausarbeiten zu umgehen - Austausch per WhatsApp, KI, etc. Übung bleibt dort trotzdem wichtig und das Umgehen ist ein wesentlicher Grund, warum viele SuS ab Klasse 8 aufwärts Probleme in Mathe bekommen. Aber das ist dann halt die Konsequenz der eigenen Entscheidungen, auch das müssen SuS lernen.

  • Ohne Übung in Mathe oder RW geht nichts. Insbesondere in RW brauchen die jungen Leute Übung bis man die Regeln verinnerlicht hat. Dann ist es einfach.

    Ich sehe Hausaufgaben wie das Schwimmtraining oder den Klavierunterricht. Ohne kontinuierliches Training/Übung wird das für viele Kids nichts. Mir genügt die Zeit in der Schule häufig nicht um viele Aufgaben zu üben.

    Im Grundschulalter muss man regelmäßig lesen, rechnen, schreiben. In der weiterführenden Schule genauso.

    Es geht dabei nicht um die schiere Menge. Jeden Tag ein wenig und das kontinuierlich.

    Später, meist Pubertät werden Kids auf Schwerpunkte wechseln die ihnen Spaß machen.

    Für diese Fächer macht man dann freiwillig mehr. Andere wird man beiläufig erledigen; und genau dafür sind in den jungen Jahren kontinuierliche Hausaufgaben wichtig. Dass man diese Fächer zumindest verantwortungsvoll erledigt.

    Die Schwerpunkte sieht man dann später auch in der Freizeit. Plötzlich konnte man dank regelmäßiger Übung in jungen Jahren ganz ordentlich das Instrument spielen und hat dann mit seinen Jungs gejamt. Und aus täglich 20-30 Minuten ist dann im Teenageralter Stunden geworden. Und plötzlich konnte man die Songs seiner Lieblingsband spielen

  • Rein interessehalber:
    Welche Klassen- und Altersstufen aus SekI unterrichtet ihr?
    Nach meiner Kenntnis betrifft dies nur Klasse 9 und 10 im Berufsvorbereitungsjahr etc.
    Sind die Klassenstufen 5-8 an BBS vorhanden?

    Wir unterrichten mit dem BVJ, der BF1 und der BF2 mehrere Schulformen, wo der HS-Abschluss und RS-Abschluss gemacht werden können bzw. wo die Berufsreife vertieft wird.

    Inhaltlich unterrichten wir sogar noch Stoff der Unterstufe(!) und vieles aus 7-10, wo wir vieles nacharbeiten müssen. Als Fachdidaktiker/innen sind wir entsprechend für den SEK-I-Unterricht ausgebildet (wie auch für den Unterricht bis zur 13. Klasse in den allg.-b. Fächern).

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  • Vokabeln lernen anders denn als HA ...?

    Warum nicht im Unterricht? Da würden es vielleicht mehr Schüler auch wirklich machen. Natürlich müsste es dafür mehr Zeit geben. Die Lehrpläne könnten da sicher verschlankt werden.

    Gleiches gilt meiner Ansicht nach auch fürs üben.

  • In meinem Unterricht geht’s übrigens auch um eine Fertigkeiten. Die übe ich im Unterricht ein. Zuhause nach der Arbeit um 17/18 Uhr macht das sowieso keiner mehr.

  • Bei mir haben Hausaufgaben vor allem den Sinn, dass zuvor vermittelter Stoff bzw. Algorithmen/Techniken geübt werden können.

    Im Unterricht selbst geht es dann um die Einführung des Stoffes und die Anwendung, vor allem in komplexeren Kontexten (Stichworte Modellierung und Problemlösen im Mathematikunterricht).

    Wer meint, die Hausaufgaben mit KI zu lösen, hätte vor 20 Jahren auch einfach bei den Mitschülern abgeschrieben. Das vermittelt nur kurzzeitig die Illusion eines Vorteils. Wer die Vorgehensweise im Unterricht nicht erklären oder die Aufgaben in der Prüfung nicht lösen kann, fällt auf die Nase. Wer zu der Minderheit gehört, der seine Aufgaben nicht macht und dennoch in der Prüfung alles weiß - jeder ist seines Glückes Schmied.

    Was Vokabelarbeit angeht: Ich bin ehrlich, mir ist die Unterrichtszeit zu schade, um sie größtenteils für Vokabelarbeit zu verwenden. Im ersten Lehrjahr, klar, da ist es wichtig, dass die Schüler mit Methodiken vertraut gemacht werden wie sie Vokabeln lernen können - da machen wir auch noch einige gemeinsame Übungen und Spiele (vor allem natürlich im Wahlpflichtunterricht des mittleren Bildungsganges). Ab dem 2. Halbjahr (spätestens ab dem 2. Lehrjahr) geht es aber immer mehr in die Eigenverantwortung der Schüler über, um dann wiederum im Unterricht selbst mehr Zeit für andere Themen zu haben. Hierzu zähle ich insbesondere den Auf- und Ausbau kommunikativer Fertigkeiten.

  • Hierzu zähle ich insbesondere den Auf- und Ausbau kommunikativer Fertigkeiten.

    Die baut man vernünftigerweise unter Einbeziehung des aktuellen, neuen Vokabulars und der neuen Grammatik auf, womit man natürlich zumindest mal bis zum Ende der Mittelstufe konstant auch Vokabelarbeit macht im Fremdsprachenunterricht. Das wäre dir klar, wenn du tatsächlich irgendwann mal längerfristig jenseits der Grundschule, wo du dein Ref gemacht hast, als Lehrkraft im Fremdsprachenunterricht tätig gewesen wärst, sprich mehr als theoretisches Wissen hättest über die Fremdsprachendidaktik in der Unter- und Mittelstufe.

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  • Wir unterrichten mit dem BVJ, der BF1 und der BF2 mehrere Schulformen, wo der HS-Abschluss und RS-Abschluss gemacht werden können bzw. wo die Berufsreife vertieft wird.

    Das weiß ich. Ich hab' viele Jahre versucht, möglichst wenige meiner Schüler an euch abgeben zu müssen ;)
    Ich hab' alles daran gesetzt, dass meine Schüler die Schule mit dem HS/WRS-Abschluss verlassen.

    Wenn ihr jedoch Schüler der HS ohne Abschluss übernehmt, sind die in der Regel bereits 15 Jahre oder mehr alt. Da ist eine andere Pädagogik gefordert als in den Klassen 1-8. Und dafür sind WIR ausgebildet. Dass hier von Seiten der BS-Kollegen immer wieder herablassende Ratschläge kommen, finde ich unkollegial - um deine Wortwahl zu vermeiden.

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  • Für SEK I sind wir ausgebildet. Wir haben auch SEK I an den meisten BBSen. Und kompetent sind wir im SEK I durchaus. Dass wir für SEK I nicht kompetent wären, ist von dir eine ziemlich unverschämte Aussage.

    Nur zur Info, in welcher Schulstufe du unterrichtest - falls du das nicht wusstest ;)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Sekundars…system-quer.svg

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  • Wenn Wikipedia es sagt, dann ...

    ... sollte das schon stimmen.

    Du findest sicher auch ähnliche Darstellungen von den Schulministerien.
    Das Schulsystem gliedert sich in

    - Elementarbereich

    - Primarstufe
    - Sekundarstufe I

    - Sekundarstufe II

    - Tertiärbereich

    Kannst du auch gerne auf anderen Informationsquellen nachlesen, die du vermutlich auch als "unqualifiziert disqualifizierst. Mannomann - und solche Repliken von Lehramtskolleg*innen...

    https://www.bpb.de/themen/bildung…in-deutschland/

    Das gesamte berufliche Schulsystem zählt zur Sek II.
    Sek I ist durch eine Durchlässigkeit gekennzeichnet. So ist über die multilaterale Versetzungsordnung eine Durchlässigkeit von HS zu RS zu Gym gegeben, genauso die "Abschulung" in umgekehrter Richtung. Aus dem beruflichen Schulsystem kann kein Wechsel in die Sek I erfolgen.

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  • Wie nennt man das eigentlich? Wolfgangsplaining?

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