Abschlussfeiern am Abend verpflichtend?

  • Es geht um die letzte Feier im Zusammenhang mit Schule. Da will man doch tun und lassen was man will. Ausgelassen feiern, ohne irgendwelche Vorgaben von der Schule. Denn die Schule ist vorbei. Ist nur meine Meinung dazu.

    Dann muss man halt die Zeugnisübergabe mindestens örtlich, ggf. auch terminlich trennen von der Abiparty. Erstere findet auf dem Schulgelände statt, ohne Eintrittsgelder (wofür neben dem Kollegium auch zahlreiche Familien dankbar sind meiner Erfahrung nach), dafür mit dem gesamten Kollegium. Zweitere entweder direkt im Anschluss oder am nächsten Tag oder an mehreren Tagen…

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL (16. April 2025 07:08) aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Ja, kommt vor. Wir zahlen 560 Euro für die Karten, weil auch Oma und Opa mitkommen, hat man nicht so oft, ist also okay.

    Die Planung der Schüler lag bei 130 Euro je Person, das wäre noch eine ganz andere Hausnummer gewesen, da wären wir dann eher bei 1000 Euro gelandet.

    Bitte was?😮

    Würde mir nicht im Traum einfallen sowas zu finanzieren. Auch nicht bei meinen Kindern.

    Für ein Zeugnis übergeben braucht es kein catering. Die Dinger werden feierlich in einem (vom Budget der Schule dafür vorgesehenen) Rahmen geschmückten Saal/Raum durch die SL und die Tutoren übergeben und das wars. Danach darf sich dann jeder auf den Weg zur Feierlocatio machen wo es bezahltes Essen gibt und die Schule aus der Verantwortung raus ist.


    Wohl dem, der gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann.

    Der Himmel ist nicht mein Limit, ich bin es.

  • Es geht um die letzte Feier im Zusammenhang mit Schule. Da will man doch tun und lassen was man will. Ausgelassen feiern, ohne irgendwelche Vorgaben von der Schule. Denn die Schule ist vorbei. Ist nur meine Meinung dazu.

    Als Schülerin war es bei mir so: Als das Abi vorbei war, haben wir ausgelassen gefeiert. aber ohne Schule, Lehrer und Eltern. Wir sind mit den Fahrrädern nach Frankreich rüber gefahren auf einen Campingplatz und haben da 1 oder 2 Wochen gezeltet. Ab und an kamen sogar Lehrkräfte mit nem Kasten Bier vorbei.

    Unsere Abifeier war nur mit Zeugnisübergabe, Ansprachen, auch der Schüler und Aufführung der Theatergruppe. An Verköstigung kann ich mit nicht erinnern. Wir waren 165 Abiturienten und ich meine, dass jeder nur 2 Personen mitbringen durfte, dann war die Aula voll.

    Bei meinen Töchtern gab es die Feier in der Turnhalle mit Buffet. Getränke bezahlte jeder selbst. Die 11er haben bedient und aufgebaut. Vorher gab es auch Aktionen wie Sponsorenlauf oder andere Sponsoren, die mitfinanziert haben. Der Eintrittspreis war überschaubar.

    Bei meinem Sohn war Corona und die Abiübergabe erfolgte im Freien in einer Burgruine. Die Lehrer haben immerhin einen Cancan aufgeführt und alle waren schick gekleidet, es gab Fotos von den Schülern, Ansprache, Zeugnisübergabe, Softgetränke auf der Wiese, einen Fotographen. Kann mich nicht an die Kosten erinnern, können nicht so explosiv gewesen sein.

  • Dann gehen sie eben nicht mit der ganzen Familie, evtl. haben sie auch keine so große Familie, der Preis pro Karte 80 Euro ist okay, das haben die Abiturienten so abgestimmt

    Die Abiturienten haben abgestimmt. Aha.

    Und Du findest es in Ordnung, dass dann bei dem einen Oma und Opa/Geschwister mitkommen können, bei dem anderen nicht, obwohl sie es eigentlich wollten, sich es aber nicht leisten können?

    Ich nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Etat 1993 (mein Abitur) für Abiball, Abizeitung etc. : 5000,- DM

    Etat 2000 (Abitur meines Bruders in einem entlegeneren Casino inkl. Shuttle-Service): 20.000,- DM

    Etat ab 2006 (die Abiturfeiern, die ich aktiv als Lehrkraft organisatorisch miterlebt habe): 20.000+ EUR

    (Interessant war es, wenn Zeugnisübergabe und Ball nicht am selben Tag lagen - das warn dann gleich zwei komplett verschiedene Outfits plus zweimal Friseur und Kosmetik bei den Damen...)

    An der letzten Schule in einer Großstadt am Rhein dürfte der Etat sicherlich noch einmal um den Faktor 1,5 bis 2 höher gelegen haben.

    An meiner aktuellen Schule: Erheblich niedriger, da Kooperation mit einem lokalen Betreiber eines städtischen Veranstaltungsorts.

    Mir scheint, hier geht es im Wesentlichen um die Anspruchshaltung der SchülerInnen und die "Notwendigkeit", sich auch einmal so richtig in Szene zu setzen.

    Als Lehrkraft kann ich, aber muss ich das nicht mitmachen. Als stv. SL werde ich solche Beträge sicherlich nicht bezahlen, im Extremfall würde ich dann nach dem schulischen Teil gehen. (Aber das ist bei uns glücklicherweise wie beschrieben anders geregelt...)

  • Es gibt ganz offensichtlich eine große Bandbreite.

    Etwas amüsant finde ich, wie viele Lehrkräfte hier offensichtlich in hohem Maße emotional involviert sind, in der Frage, wie die Abiturienten feiern. Ist ja nicht das erste mal, dass dass Thema aufkommt und sich hier Leute darüber Gedanken machen, ob durch die Preisgestaltung Personenkreise ausgeschlossen werden, etc.

    Das Abitur wird immer noch gerne als "Reifezeugnis" verkauft. Sollen die jungen Erwachsenen feiern, wie sie wollen, die Sorgen um Teilnahme für alle und was der passende Rahmen ist, haben sich die Betroffenen hoffentlich selber gemacht. Wenn das nicht der Fall ist, könnte man mal selbstkritisch darüber nachdenken, ob man als Schule die richtigen Werte vermittelt hat.

    Ansonsten muss man auch einfach mal loslassen können.

  • Die Abiturienten haben abgestimmt. Aha.

    Und Du findest es in Ordnung, dass dann bei dem einen Oma und Opa/Geschwister mitkommen können, bei dem anderen nicht, obwohl sie es eigentlich wollten, sich es aber nicht leisten können?

    Ich nicht.

    Ja, finde ich in Ordnung, denn dies ist die Feier der Abiturienten und ob Oma und Opa überall auf einem Ball dabei sein wollen, fraglich.
    Dass die Abiturienten aber einen Ball wollen, nachvollziehbar, immerhin haben sie da ein ganzes Halbjahr für trainiert.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, finde ich in Ordnung, denn dies ist die Feier der Abiturienten und ob Oma und Opa überall auf einem Ball dabei sein wollen, fraglich.
    Dass die Abiturienten aber einen Ball wollen, nachvollziehbar, immerhin haben sie da ein ganzes Halbjahr für trainiert.

    Seitdem ich im aktiven Schuldienst bin, trug der "Abiball" seinen Namen nur in den ersten drei oder vier Jahren zu Recht. Danach war es eine Gala, auf der gegessen, geredet und auf die Bühne geholt wurde. Meist saßen vor allem die weniger beteiligten GrundkurslehrerInnen, mitunter auch die Lehrkräfte der zweiten LKs den ganzen Abend an den Tischen und klönten, teils sprach man auch hier und da mit den AbiturientInnen oder deren Eltern. Das war es aber auch.

    Getanzt wurde in der Regel erst auf der "After-Show-Party" nach dem Ball, zu der Eltern und Lehrkräfte höflichst ausgeladen waren. (OK, das mag auch dran liegen, dass die Tanzschulzeit wohl ab den 2000ern zunehmend nicht mehr Teil des Lebens der SchülerInnenschaft war und viel zu wenig SchülerInnen überhaupt noch das aktiv machen konnten, was man eigentlich auf Bällen so tut.)

    Mir scheint, hier geht es wie auch in den sozialen Medien nur noch um Selbstdarstellung.

  • (OK, das mag auch dran liegen, dass die Tanzschulzeit wohl ab den 2000ern zunehmend nicht mehr Teil des Lebens der SchülerInnenschaft war und viel zu wenig SchülerInnen überhaupt noch das aktiv machen konnten, was man eigentlich auf Bällen so tut.)

    Tja, ich denke, das ist eben der Unterschied, die Abiturienten haben das ganze letzte Semester im Sportunterricht Tanzkurs bei einer Tanzlehrerin gehabt, haben darauf auch ihre Sportnoten bekommen (der Sportlehrer war mit anwesend) und wir haben dafür bezahlt (wobei das vermutlich ein Bruchteil ist, was inzwischen ein Tanzkurs gekostet hätte mit 30 Euro).
    Und nun wollen sie dies auch richtig umsetzen, so wie eben bei jedem Abschlussball einer Tanzschule nach den absolvierten Kursen.
    Das finde ich völlig legitim, dass sie sich dafür entschieden haben.

    Danach haben sie eben auch die Location ausgesucht: richtig große Tanzfläche und Erfahrung mit Bällen (mein Tanzschulball fand damals dort schon statt) und die entsprechende Musik usw.

  • Der Tanzkurs war Teil des Sportunterrichts samt Noten, aber ihr als Eltern habt zusätzlich noch privat dafür gezahlt? Bissel Schwarzgeld für die Sportlehrkraft oder wie ist das zu verstehen?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    haben das ganze letzte Semester im Sportunterricht Tanzkurs bei einer Tanzlehrerin gehabt, haben darauf auch ihre Sportnoten bekommen (der Sportlehrer war mit anwesend

    • Offizieller Beitrag

    Der Tanzkurs war Teil des Sportunterrichts samt Noten, aber ihr als Eltern habt zusätzlich noch privat dafür gezahlt? Bissel Schwarzgeld für die Sportlehrkraft oder wie ist das zu verstehen?

    geht ja an die Tanzlehrerin.

    ein Kurs bei uns in der Schule geht immer ins Fitnessstudio, auch 30 Euro für die 8 Wochen.

    finde ich auch total doof, muss man ja auch zahlen können und viele SuS gehen dafür arbeiten.

  • Der Tanzkurs war Teil des Sportunterrichts samt Noten, aber ihr als Eltern habt zusätzlich noch privat dafür gezahlt? Bissel Schwarzgeld für die Sportlehrkraft oder wie ist das zu verstehen?

    Es gibt durchaus auch Sportkurse, die noch wesentlich kostenintensiver sind. Dazu gehören dann (Sek II) auch mal Skifahren oder Windsurfen. Diese sind aber fakultativ zu belegende Kurse und es gibt immer auch kostenfreie Alternativen.

  • Es gibt durchaus auch Sportkurse, die noch wesentlich kostenintensiver sind. Dazu gehören dann (Sek II) auch mal Skifahren oder Windsurfen. Diese sind aber fakultativ zu belegende Kurse und es gibt immer auch kostenfreie Alternativen.

    Das Brandenburger System ist ja ein anderes, da wird nicht die Sportart ausgewählt, sondern es haben alle gemeinsam einen oder zwei oder drei Sportkurse (je nachdem wie viele es in dem Jahrgang sind), die dann innerhalb des Sportkurses gucken, was sie machen.
    Ob es eine Wahl gegeben hätte, weiß ich nicht. Ehrlich gesagt, bezweifle ich das aber, weil ja der Kurs zugeteilt wurde.

  • Die Zusatzkosten für den Pflichtunterricht finde ich nicht gut, da würde ich mir auch eine andere Lösung wünschen.

    Aber ob man jetzt einzelne Schüler mit Badminton, Schwimmen, Tanzen oder ganz etwas Anderem nicht anspricht, halte ich für zweitrangig. Es gibt immer Schüler, die im Sportunterricht lieber etwas anderes machen möchten. Auch Leichtathletik und Turnen mag nicht jeder.

  • geht ja an die Tanzlehrerin.

    ein Kurs bei uns in der Schule geht immer ins Fitnessstudio, auch 30 Euro für die 8 Wochen.

    finde ich auch total doof, muss man ja auch zahlen können und viele SuS gehen dafür arbeiten.

    Aaaaah, das war also nicht die Sportlehrerin in einer Person. Danke! Das hatte ich nicht richtig verstanden gehabt offenbar (hätte heute Morgen schon das Schmerzmittel nehmen sollen, Bänderverletzung plus akute Zahnschmerzen seit drei Tagen sind zu viel des Ätzenden, für einen klaren Kopf).

    Macht es für mich allerdings trotzdem noch nicht nachvollziehbar, warum das Teil des verpflichtenden Sportunterrichts an einer staatlichen Schule werden musste. Da hätte es zwingend zumindest eine kostenfreie Alternative geben müssen meines Erachtens, allein schon um Familien/ SuS, die auf jeden Euro achten müssen zu schützen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich bin mir nicht sicher, ob man das nicht beim Amt als Schulveranstaltung auch hätte einreichen können. Oder ob es andere Lösungen gegeben hat, hat mich ehrlich gesagt nicht interessiert. Ist genauso eingesammelt worden, wie Geld für einen verpflichtenden.Theaterbesuch. Da sagt ja auch keiner was gegen. Daher ist das hier gerade für mich gar nicht nachvollziehbar. Schwimmen, Turnen, Mathe, Deutsch, Fremdsprache sind alles Pflichtveranstaltungen, warum soll das beim Tanzen nicht genauso gehen

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