Ich kann (auch) nicht mehr

  • ...

    Ich habe eine Freundin, die ...

    Du willst einfach nicht verstehen, dass diese Freundin oder jene Bekannte nicht das Grundproblem darstellen. Sagst du eigentlich dem Mann mit serbischem Namen auch, dass es sein individuelles Problem ist, wenn er keinen Mietvertrag bekommt? Er kann ja in eine andere Stadt ziehen, wo die Wohnungen weniger beliebt sind und es im Problemviertel nochmal versuchen. Oder eine arische Freundin vorschicken, die bis Vertragsunterzeichnung alle Gespräche und Besichtigungstermine vornimmt.

    Also nein, es ist NICHT alles Privatpech und allein die Anspruchshaltung, dass Frauen selbst Schuld seien, wenn sie nicht mehr Carearbeit von ihrem Mann einforderten ist unverschämt.

    Männer wollen statistisch gesehen nicht mehr Teilzeit arbeiten (edit: bzw. in Elternzeit gehen), um die Karriere nicht zu ruinieren und Chefs lassen es weniger zu, diskriminieren diese "unmännlichen" Männer dann. Sind das auch alles Weicheier, die sich mal mehr durchsetzen sollten?

    Hör bitte auf, dir in die Tasche zu lügen und anderen zu suggerieren, sie seien Jammerlappen, wenn sie bestehende Ungerechtigkeiten thematisieren.

  • Männer wollen statistisch gesehen nicht mehr Teilzeit arbeiten, um die Karriere nicht zu ruinieren und Chefs lassen es weniger zu, diskriminieren diese unmännlichen Männer dann.

    Genau an der Stelle müssten aber Frauen, die hauptsächlich Carearbeit leisten ansetzen, indem sie zumindest schon einmal die nächste Generation anders erziehen oder auch schlicht viel häufiger einfordern, dass ihre Partner sich mehr einbringen müssen bei allen Arten von Carearbeit. Das Problem schaffen nicht nur Männer alleine, sondern sie werden dabei kontinuierlich tatkräftig unterstützt von Frauen, die ihre Söhne und Töchter genau so geschlechterstereotyp erziehen, wie sie selbst leben. Immer nur mit dem Finger auf das andere Geschlecht zu zeigen ist eine billige Ausrede dafür einfach gar nichts zu ändern- für Männer und Frauen!


    Und während Männern von anderen Männern, aber auch von Frauen erzählt wird, sie wären ach so unmännlich, wenn sie Emotionen zeigen, fürsorglich sind, viel Zeit mit den eigenen Kindern verbringen wollen, selbstverständlich die Hälfte im Haushalt machen (nicht „abnehmen“), selbstverständlich die Hälfte des Mental Loads tragen (statt sich künstlich unfähig zu halten, um bloß nicht zu viel machen zu müssen zuhause), müssen Frauen sich von anderen Frauen und auch von Männern anhören, sie wären keine guten Mütter, wenn sie nicht 24/7 den Nachwuchs allein versorgen und den Haushalt „wuppen“ und womöglich außerhalb des eigenen Zuhauses eine Karriere anstreben samt externer Fürsorge für die Kinder (sprich: Wie ein „echter“ Mann handeln.)

    Wer von uns Frauen keine Kinder bekommt, darf sich wahlweise übergriffige Kommentare anhören, dass das schon noch komme, so hässlich wäre man ja nicht (nur zu klug, selbstbewusst, eigenständig,…) oder kann nur lesbisch sein, falls man nicht womöglich auch einfach keine richtige Frau ist, sondern „sich für einen Mann hält“- wobei es allerdings gerade nicht um Transgender geht, nur darum, einem klarzumachen, dass man derart nicht richtig wäre als Frau.


    Hand hoch, wer als Frau oder Mann schon einmal entsprechende Sprüche/Kommentare (mit-) erlebt hat, verwirrte Smileys interpretiere ich so, dass ihr selbst entsprechende Sprüche raushaut und für völlig normal/ angemessen erachtet oder aus irgendeinem anderen Grund findet, dass „das Frauchen“- genau wie jedes „Männlein“, das das ankotzt- sich nicht so haben soll.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Immer nur mit dem Finger auf das andere Geschlecht zu zeigen ist eine billige Ausrede dafür einfach gar nichts zu ändern- für Männer und Frauen!

    Das musst du nicht mir erzählen, sondern Leuten, die Ungleichheit einfach leugnen, bzw. wieder in Verantwortung der Frauen, (in aller Regel Mütter) legen. Ich habe aus diesem Grund Beispiele aufgezählt, in denen Männer im Job benachteiligt werden, wenn sie sich länger als 4 Wochen um die Kinder kümmern. Natürlich ist das ein gesellschaftliches Problem.

    Und nein, verdammt nochmal, es liegt nicht in der Verantwortung der Mütter, ihre Männer zu erziehen. Wir leben im 21. Jahrhundert. Und es ist nicht ihre alleinige Aufgabe, die kommende Generation zu erziehen, davon rede ich seit Jahren hier.

    Genau an der Stelle müssten aber Frauen, die hauptsächlich Carearbeit leisten ansetzen, indem sie zumindest schon einmal die nächste Generation anders erziehen oder auch schlicht viel häufiger einfordern, dass ihre Partner sich mehr einbringen müssen bei allen Arten von Carearbeit.

  • Und nein, verdammt nochmal, es liegt nicht in der Verantwortung der Mütter, ihre Männer zu erziehen. Wir leben im 21. Jahrhundert. Und es ist nicht ihre alleinige Aufgabe, die kommende Generation zu erziehen, davon rede ich seit Jahren hier.

    Weder habe ich je behauptet, Frauen müssten/ sollten/ hätten eine Verantwortung ihre Männer zu erziehen (WTF, wer als erwachsener Mensch eine Mami als Partnerin will, ist aus gutem Grund Single!), noch geschrieben, es wäre alleinige Aufgabe von Frauen, die nächste Generation zu erziehen. Das Gegenteil habe ich lesbar und verständlich formuliert und eine gemeinsame Verantwortung aller Geschlechter angesprochen. Dazu gehört dann nun einmal als Wahrheit, dass Frauen einen aktiven Anteil daran haben, dass auch künftige Generationen von Männern zu oft noch so erzogen werden, wie aktuelle und frühere Generationen, wenn es um geschlechtsspezifische Stereotype geht oder umgekehrt es einfach dort besser machen könnten- genau wie jeder Mann.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Sehe ich als Mutter eines Sohnes genauso und versuche mein bestes, aber erlebe, wie auch in den Müttern alte Gender-Konzepte verankert sind, was vielen gar nicht bewusst ist, da sie selbst damit aufgewachsen sind.

    Das beobachte ich vor allem bei den Freunden meiner beiden Neffen auch immer wieder. Während meine Neffen selbst Gender- Konzepte hinterfragen, wo sie diese in der Schule/ bei Freunden miterleben (oder wenn ihnen mal wieder jemand meint erklären zu müssen, dass sie einen „richtigen Jungshaarschnitt“ bräuchten anstelle ihrer langen Haare), hauen manche ihrer Freunde ungeniert schon seit der Grundschule Sprüche raus darüber, wie Mädchen qua Geschlecht wären (z.B. schwach) und wie Jungen (z.B.stark) oder was wer im Leben zu tun habe. Das sind dann ausgerechnet die Freunde, die von alleinerziehenden Müttern erzogen werden, die bei jeder Gelegenheit über den Papa schimpfen, der sich bedienen hätte lassen, aber die eigenen Söhne dann grad so erziehen, dass diese das replizieren. Dabei leiden viele Jungen und Männer/ als Jungen und Männer gelesene Menschen ganz genau so unter der Last der Genderstereotype, wie viele Frauen und Mädchen/ als Frauen und Mädchen gelesene Menschen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Also nein, es ist NICHT alles Privatpech und allein die Anspruchshaltung, dass Frauen selbst Schuld seien, wenn sie nicht mehr Carearbeit von ihrem Mann einforderten ist unverschämt.

    Natürlich ist es das. Wenn Frauen aus Rücksichtnahme auf eventuelle berufliche Benachteiligung des Mannes eigene Nachteile in Kauf nehmen, dann tun sie das freiwillig. Frau kann auch einfach sagen "läuft so nicht" und dann muss eine Lösung gefunden werden, bei der vielleicht beide am Ende ein bisschen benachteiligt sind. Es ist kein "gesellschaftliches Problem", wenn Frauen nicht angemessen für ihre eigenen Interessen eintreten.

  • Es ist kein "gesellschaftliches Problem", wenn Frauen nicht angemessen für ihre eigenen Interessen eintreten.

    Doch, das ist durchaus ein gesellschaftliches Problem, wenn die Hälfte der Bevölkerung noch immer unzureichend für eigene Rechte eintritt, das oftmals auch nur unzureichend gelernt hat, dafür kritisiert wird, wenn sie es tun- und zwar von allen Geschlechtern. Das zeigt, wie falsch unsere Sozialisation- alle Geschlechter betreffend- und Erziehung an vielen Stellen noch abläuft. Zumindest der Part mit der Sozialisation ist kein Privatproblem, sondern eine gesamtgesellschaftliche Frage, genau wie die Erziehung in Kindergarten und Schule, wo eben diese Sozialisation noch immer massiv zum Tragen kommt. Da werden dann „starke Jungs“ gesucht, wenn man etwas irgendwo hintragen muss oder Mädchen zum Spülen oder als emotionaler Support eingeteilt. Wenn die Jungs unfähig spielen z.B. beim Fegen, dann hören sie regelmäßig von diversen KuK, dass den Rest ja die Putzfrauen wegmachen könnten, während von den Mädchen selbstverständlich erwartet wird, das sorgfältig zu machen, statt einfach den Jungs den Zahn zu ziehen, sich drücken zu können und es bei den Mädchen nicht qua Geschlecht für selbstverständlich zu erachten, sondern die anerzogene Rolle mit im Blick zu haben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ja,und diese geschlechtertypische Sozialisation wird inzwischen auch überall in epischer Breite diskutiert, man sollte diesbezüglich also mittlerweile von jeder Frau ein wenig Awareness erwarten können, mit der man sich dann individuell selbst überlegen kann, nach welchen Grundsätzen man sein Leben gestaltet. .

    Dieses "kann nicht anders"-Opfernarrativ von Frauen befremdet mich ehrlich gesagt.

  • Bei uns in der Schule nennen manche Lehrer:innen und Erzieher:innen (sogar junge) das Mitteilungsheft oft "Muttiheft". Ich schimpfe jedes Mal, dass das bitte die Kinder nicht hören dürfen, sonst denken die Jungen, die seien später für die Kinder nicht zuständig.

    Ich kenne eine Erzieherin, die dauernd Muttiheft sagt, sich aber gleichzeitig ärgert, dass sich ihr Exfreund kaum um das gemeinsame Kind kümmert!

  • Ich glaube man oder Mann oder Frau macht es sich zu leicht, wenn immer nur Zustände beklagt ohne an den Grundfesten zu rütteln.

    Beispiel:

    Elternzeit (ich selber habe knapp 30 Monate auf dem Konto): Schaut euch mal in euren Kollegien um wie die Elternzeit bei Lehrerpaaren aufteilt. Auch hier macht nur der geringste Teil der Lehrer mehr als 2 Monate. Die Lehrerinnen übernehmen 12 Monate. An finanziellen Gründen kann es wohl kaum liegen und die Arbeitgeber sind auch dieselben.
    Ich habe in diversen Babygruppen, -Schwimmenund was man alles so macht eine Anspruchhaltung auf 12 Monate seitens der Frauen erlebt. Das lässt sich sicher nicht verallgemeinern zeigt aber eine Tendenz.

    Hier müsste die Kappungsgrenze endlich mal erhöht werden, nur noch der erste Monate parallel genommen werden dürfen und dann müssten Mann und Frau die restliche Zeit 50/50 teilen.

    Schwupps fehlen beiden Seiten die Argumente für diesen 12 zu 2 Blödsinn.

    Beispiel: Soziales Pflichtjahr (falls es denn kommt) soll den Frauen erspart bleiben, weil sie den Haupteil der Carearbeit leisten. Ich hoffe, dass die (weiblichen) Stimmen, die das fordern sich nicht durchsetzen. Nicht, weil ich Fan der Idee bin, sondern, weil es die Rollen nur zementieren würde, wenn das nur für Männer käme.

    Beispiel Wickeln: Wie viele Männer damit durchkommen, wenn sie sagen sie müssten kotzen oder können das nicht, ist für beide Geschlechter peinlich. Für die eine Seite, weil sie es probiert und für die andere Seite weil sie sich drauf einlässt.

    Es geht nicht darum mit den Finger auf Frauen zu zeigen und zu sagen ätsch bätsch selber schuld

    Aber:

    Das Spiel Patriachart wird sicher nicht von allen Frauen mitgespielt aber doch von mehr als man vermuten würde, ist meine Erfahrung.

  • Rein aus Vernunftsgründen macht es natürlich sinn, dass, wenn in der Partnerschaft entschieden wird, dass ein Partner aus familienpolitischen Gründen beruflich kürzer tritt, dies der Partner ist, der vorher schon weniger verdiente, sodass die finanziellen Einbußen geringer ausfallen.

    Jetzt habe ich aus Neugier geschaut, ob die Vermögensausgangslage eine Rolle bei der (gegengeschlechtlichen) Partnersuche spielt und das Interessante ist, dass sich hier die in den letzten Jahren (auch international) durchgeführten Studien widersprechen. Während die Einen sagen, dass es für Männer in gegengeschlechtlichen Partnerschaften ein Problem darstelle, wenn diese wüssten, dass ihre Partnerin mehr verdiene (Stress und Selbstzweifel), sagen Andere, dass für Männer mehrheitlich keine Rolle spiele, ob die Partnerin mehr oder weniger verdiene.

    Meine Vermutung ist dennoch, dass die zuvor beschriebene Problematik nicht einmal mehr zwingend mit gesellschaftlichen Rollenbildern (Was erwartet die Gesellschaft von mir als Mann/Frau?) zusammenhängt, sondern mit dem eigenen Selbstbild (Welche Position erwarte ich selbst, in einer Partnerschaft einzunehmen?) und den Erwartungen an einen Partner (Welche Position erwarte ich von meinem Partner, in einer Partnerschaft einzunehmen?).

  • Quebec
    Gibt es bei euch im Ort eine "Nachbarschaftshilfe/Familienhilfe"?
    Bei uns wird diese über die Kirchengemeinde/Pfarramt organisiert. Das ist nicht kostenlos, es sind jedoch meist Menschen, die das aus Interesse machen oder sich bereits im Ruhestand nebenbei etwas dazu verdienen. Der Stundensatz liegt am Mindestlohn, Versicherung und Sozialabgaben werden von der Organisation übernommen. Vorteil: Keine Schwarzarbeit, alles legal und versicherungstechnisch abgesichert.
    Falscher Stolz ist da fehl am Platz. Deine Situation ist belastend und diese sollte nicht zur Folge haben, dass du zusätzlich zur Belastung auch noch auf Gehalt und am Ende auf Ruhegeld verzichtest, falls du reduzieren müsstest.

    Zum Tratsch unter KuK: Wie meinten die Ärzte: "Lass die Leute reden..." Was stört es die Eiche, wenn sich ein Wildschwein dran reibt.
    Falls du eine Auszeit und Erholungspause benötigst und dein Arzt das ebenso sieht - so what. Falls du unter der Belastung zusammenbrichst und am Ende ganz ausfällst, hat niemand etwas von deinem "Durchhaltewillen". Ich habe KuK erlebt, die schleichend in eine Depression geschliddert sind.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Rein aus Vernunftsgründen macht es natürlich sinn, dass, wenn in der Partnerschaft entschieden wird, dass ein Partner aus familienpolitischen Gründen beruflich kürzer tritt, dies der Partner ist, der vorher schon weniger verdiente, sodass die finanziellen Einbußen geringer ausfallen.

    Es gibt Berechnungen darüber, dass es langfristig eben nicht die beste Idee ist, dass der schlechter verdienende Partner kürzer tritt. Es gehen Karriere- und Fortbildungschancen verloren. Das wirkt sich stark auf den Lebensverdienst aus und damit auch auf das Familieneinkommen.

    Ich teile Dr. Rakete Meinung und auch Sicht, dass Frauen da selber mehr tun müssten und könnten, aber man sollte eben nicht die Zementierung der Rollen bereits im Kindesalter verachten. Ich bin so aufgewachsen, dass meine Eltern mit immer suggeriert hat, ich könnte als Frau das gleiche wie als Mann. Wenn aber sogar in Kinderbüchern nur von Krankenschwestern und Ärzten die Rede ist, dann wachsen Kinder eben auch mit einem Rollenbild auf, das sich schwer lösen lässt. Und wie das auf dem Dorf aussieht, ist nochmal ne andere Nummer. ALs meine Tochter vor knapp 30 Jahren mit 2 (!) in den Kindergarten kam, weil ich weiter studieren wollte, hab ich mir Sachen angehört, die werde ich nie vergessen. Von "abschieben" bis hin zu "Karriere-Tussi" war alles dabei.

    Aber die Sache mit den Erziehungszeiten ist genau der Punkt, an dem man ansetzen solle. Man kann 14 Monate nehmen und es wird meistens 12/2, aber dann auch die letzten 2 zusammen. Das ist keine Elternzeit sondern Urlaub. So werden Frauen selten Sachen abgeben und Männer selten übernehmen, weil die Rollen schon völlig eingeschliffen sind.

    Ich würde sagen: Es können 14 Monate genommen werden, aber jeder maximal eine Hälfte, also 7 Monate. Nimmt einer weniger, kann der andere auch nur maximal die gleiche Anzahl an Monaten nehmen. Und schon würde sich da einiges tun. Die Politik kann da schon steuern, wenn sie wollte. Fehlende Betreuungsplätze sind natürlich der Sargnagel für die meisten Frauen.

  • Hier müsste die Kappungsgrenze endlich mal erhöht werden, nur noch der erste Monate parallel genommen werden dürfen und dann müssten Mann und Frau die restliche Zeit 50/50 teilen.

    Das gibt es in anderen Ländern schon: https://www.fr.de/politik/auch-vaeter-muessen-13538277.html

    Finde ich gut, aber ich kann mir das für Deutschland irgendwie nicht vorstellen. Ich habe den Eindruck, hier gibt es so einen "Mutterkult", gegen den man kaum ankommt, während Mütter in anderen Ländern entspannter sind. Aber das ist natürlich nur mein persönlicher Eindruck.

  • Hier müsste die Kappungsgrenze endlich mal erhöht werden, nur noch der erste Monate parallel genommen werden dürfen und dann müssten Mann und Frau die restliche Zeit 50/50 teilen.

    Es können 14 Monate genommen werden, aber jeder maximal eine Hälfte, also 7 Monate. Nimmt einer weniger, kann der andere auch nur maximal die gleiche Anzahl an Monaten nehmen. Und schon würde sich da einiges tun. Die Politik kann da schon steuern, wenn sie wollte. Fehlende Betreuungsplätze sind natürlich der Sargnagel für die meisten Frauen.

    Das ist so eine typische Nanny-Staat-Forderung.

    Wieso sollte man die Freiheit der Gestaltung der Elternzeit einschränken, nur weil es Menschen gibt, die nicht in der Lage sind für sich selbst Verantwortung zu übernehmen und das für sich passende Modell zu wählen?

  • Das ist so eine typische Nanny-Staat-Forderung.

    Wieso sollte man die Freiheit der Gestaltung der Elternzeit einschränken, nur weil es Menschen gibt, die nicht in der Lage sind für sich selbst Verantwortung zu übernehmen und das für sich passende Modell zu wählen?


    Es geht nicht um Nanny Statt sondern um staatlich gewollte Lenkung.

    Wenn wir einen gesellschaftlichen Konsens haben, dass wir die Rollenbilder knacken wollen, sollten staatliche Maßnahmen diesem Ziel nicht zu wieder laufen. Die 12/2 Geschichte läuft dem zu wieder.

    Es wäre dann ja nicht verboten. Man würde es nur nicht mehr mit staatlichen Zuschüssen fördern.


  • Wir haben es ja so gemacht und ich war direkt nach dem Mutterschutz wieder arbeiten. Das war unser Weg, ich würde es bei einem zweiten Kind nicht nochmals so machen. Weder das eine noch das andere möchte ich aber strikt vorgegeben bekommen. Je nach Familie kann das eine oder andere Modell passen und es hat nicht wirklich immer mit Rollenklischees zu tun.

    Was hier vergessen wird, aber in einem anderen Thread ja behandelt wurde, ist das Thema Stillen. Das kann eben nur die Mutter und evtl ist auch das der Grund dafür, dass mehr Mamas in EZ gehen. Ja, das Abpumpen ist eine Option und rechtlich (eigentlich) gesichert. Aber das ist auch nicht jedermanns/fraus Sache, funktioniert nicht, Baby nimmt es nicht/nicht gut/ ausschließlich an....

  • Das ist so eine typische Nanny-Staat-Forderung.

    Wieso sollte man die Freiheit der Gestaltung der Elternzeit einschränken, nur weil es Menschen gibt, die nicht in der Lage sind für sich selbst Verantwortung zu übernehmen und das für sich passende Modell zu wählen?

    Rollenbilder sind immer auch staatlich gelenkt. Warum gab es das Eiserne Mutterkreuz in den 30ern, die Wochenkrippe in der DDR, sind Reproduktionsrechte bis heute Streitthema? Kindergärten sind in Magdeburg von 6-17 Uhr, in Rottweil von 7.30-13.30 und von 14-16 Uhr geöffnet. Guess why...

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