Beamte sollen in die Rentenversicherung einbezahlen

  • Keine Panik, die Leute, die das ausarbeiten, sind selbst Beamte. Dazu käme eine erhebliche finanzielle Doppelbelastung für den Staat (Pension + höhere Bruttobelastung der RV Beiträge über etwa 35-40 Jahre, denn für die Pension wurden keine Rückstellung gebildet und die werden tw in einigen BL aufgelöst aktuell).

    Dann ist dort noch der Mindestabstand zu lösen von 115 % zum Bürgergeld sowie eine Mindestlohnproblematik in Verbindung mit Abstandsgebot). Dazu stehen noch die Urteile zur Alimentation aus, hier sind erhebliche Risiken vorhanden (im Mrd Bereich je Jahr je Bundesland, NDS sieht hier bis zu 1,8 mrd).

    ….dürfte nicht finanzierbar sein


    Bestehende Beamte dürften Besitzstandsschutz und Vertrauensschutz genießen…


    …da muss schon eine Krise ungeahnten Ausmaßes kommen…


    …Richter sind auch Beamte hörte ich..


    RosaLaune: Sperrminorität

    Einmal editiert, zuletzt von WispyWaterfall14734 (10. Mai 2025 15:24)

  • Ist es tatsächlich zulässig, dass bereits Verbeamtete plötzlich in die Rentenkasse einzahlen müssen und dass ihnen gar ihre Pension gestrichen wird? Oder kann man diese Maßnahmen nur bei "neuen" Beamten ergreifen?

    Unter Umständen ja, dazu gab es bereits in den 2000er Jahren ein Rechtsgutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags. Insbesondere bei Bestandsbeamten ergeben sich daraus aber tatsächlich so große Komplikationen, dass solche Maßnahmen vermutlich eher bei Neuverbeamtungen in den Blick rücken. Dann wiederum könnten sich aber die Dienstherrn auch schlicht darauf verständigen, in Zukunft in vielen Bereichen gar nicht mehr zu verbeamten. Wie gut das funktioniert, kann man daran erkennen, dass inzwischen nahezu alle Bundesländer zur Verbeamtung von Lehrkräften zurückgekehrt sind.

  • [EDIT: Beitrag hat sich mit Seph überschnitten.]

    Ich stelle es ja grundsätzlich durchaus in Frage, ob Lehrer Beamte sein müssen. Das habe ich in den letzten Tagen in anderen Threads schon angemerkt.
    Ich meine das rein aus systemisch-inhaltlicher Sicht und ganz objektiv. Dass ich natürlich froh über meinen Beamtenstatus auf Lebenszeit und die damit einhergehenden Privilegien bin, ist ja klar. Und dass der Lehrermangel ohne Berufsbeamtentum im Lehramt nochmal ganz anders aussehen würde, ist auch klar. Hat man ja in Berlin gut gesehen. Deswegen wird sich daran erstmal nichts Grundsätzliches ändern.

    Wenn man jetzt anfangen möchte, an einer Schraube des Alimentationsprinzips zu drehen, wird das nicht funktionieren. Das ist argumentativ ähnlich wie neulich in dem Thread, in dem wir über Faktorisierung und dann über hypothetisch höhere Besoldung von Mangelfächern diskutiert haben. Das Beamtensystem ist ein komplexes System und ich kann halt nicht einfach einzelne Bestandteile grundsätzlich verändern, ohne das ganze System ins Wanken zu bringen.

    Ich sehe es deshalb so: Abschaffung der Pensionsansprüche ist allein kaum umsetzbar. Man müsste dann direkt den Beamtenstatus für Lehrkräfte in Frage stellen. Dies ist zumindest beim aktuellen Lehrermangel keine Option - und auch mittel-/langfristig nicht, wenn man nicht direkt den nächsten Lehrermangel provozieren möchte. Damit ist das für mich eine populistische Nebelkerze, die nicht verfangen wird.

  • Die neue Regierung ist mir bisher unfassbar unsympathisch.

    Das ist kein Programm der neuen Regierung, sondern lediglich eine Aussage der Ministerien in einem Interview um da ein paar billige Punkte zu sammeln. Die CDU hat es programmatisch überhaupt nicht auf dem Zettel, Beamte in die gesetzliche Versicherung zu überführen und die SPD hat es auch in der Zeit, als sie mit den Grünen noch die Chance auf eine Mehrheit gehabt hätte, nie ernsthaft versucht.

  • Da würde ich mir aber sehr genau überlegen, ob ich als neuer Kollege in den Beamtenstatus gehe.

    Die meisten würden sich sehr genau überlegen, ob sie unter den Bedingungen überhaupt noch Lehrer werden wollen, und sich dann dagegen entscheiden.

    Scheint mir diesbezüglich jetzt nicht schwer zu erreichen mit Grünen und Linke.

    Wo haben SPD, Grüne und Linke zusammen eine 2/3-Mehrheit?

    private Krankenversicherung empfinde ich übrigens als Nachteil

    Warum? Und: Bist du dann jetzt zur GKV gewechselt, als BW die pauschale Beihilfe eingeführt hat?

  • Wo haben SPD, Grüne und Linke zusammen eine 2/3-Mehrheit?

    Na, sofern es ja überhaupt soweit kommt, ist die Union ja eh dabei. Bisher ist es nur eine Idee der Ministerin. Der Koalitionsvertrag von Schwarz-rot sieht eine Rentenkommission vor. Wenn die Union dann einen solchen Vorschlag mitträgt, wird er auch eine Zweidrittelmehrheit bekommen.

  • Kann mir nicht vorstellen, dass die das machen. Das wäre viel zu teuer für den Staat. Die müssten dann die Besoldung erhöhen, denn 19… wurde die Besoldung dazu abgesenkt. Jetzt können die das Geld aus Haushalt für andere Dinge verwenden. Das wäre dann nicht mehr möglich.

  • Solange für Beamte ein Streikverbot gibt werden Lehrer verbeamtet werden.
    Die Streikmacht ist viel zu groß.

    Einige der ostdeutschen Bundesländer haben jahrelang nicht verbeamtet. Und soweit mir das bekannt ist, ist das auch in Berlin seit langer Zeit so. Von massiven Streiks der Lehrkräfte aus diesen Bundesländern ist mir nichts bekannt.....leider.

  • Einige der ostdeutschen Bundesländer haben jahrelang nicht verbeamtet. Und soweit mir das bekannt ist, ist das auch in Berlin seit langer Zeit so. Von massiven Streiks der Lehrkräfte aus diesen Bundesländern ist mir nichts bekannt.....leider.

    Berlin verbeamtet seit einiger Zeit wieder. Die haben daraus gelernt, dass es so einfach nicht klappt.

    Vor ein paar Jahren hatten die aber richtig Werbung gemacht, um Lehrkräfte im Angestelltenverhältnis zu bekommen. Von Anfang an E13 in der Endstufe und solche Geschichten. Aber auch das hat nicht geholfen.

  • Auch NRW hat vor knapp 30 Jahren für ein paar Jahre nicht verbeamtet und es wieder geändert. Ich denke, zukünftig werden sich die Bundesländer absprechen und es gleichzeitig umsetzen (aber da der Lehrerberuf aktuell nicht so überlaufen ist wie vor 30 Jahren, wird der Mangel noch größer außer es gibt deutlich mehr Geld).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Auch NRW hat vor knapp 30 Jahren für ein paar Jahre nicht verbeamtet und es wieder geändert. Ich denke, zukünftig werden sich die Bundesländer absprechen und es gleichzeitig umsetzen (aber da der Lehrerberuf aktuell nicht so überlaufen ist wie vor 30 Jahren, wird der Mangel noch größer außer es gibt deutlich mehr Geld).

    Keiner entscheidet sich aus Geldgründen gegen den Lehrberuf. Das mit Abstand häufigste Argument, das gegen den Lehrberuf genannt wird, ist eher "mit den Kindern heutzutage arbeiten? Lieber nicht!" - eine Mischung aus "zu wenig Handhabe gegenüber verhaltensauffälligen Kindern" und "zu wenig Handhabe gegenüber unverschämten oder uneinsichtigen Eltern".

    Wer den Lehrberuf attraktiv machen will, muss dafür sorgen, dass Lehrkräfte sich stärker auf das Unterrichten konzentrieren können und weniger Nebenschauplätze aufgemacht werden, um die sich Lehrkräfte (mal eben nebenbei) auch zu kümmern haben.

  • Keiner entscheidet sich aus Geldgründen gegen den Lehrberuf.

    Zumindest in den Naturwissenschaften ist das durchaus eine Überlegung vieler Kommilitonen gewesen. Der Mangel insbesondere an Chemie und Physik Lehrkräften liegt nur bedingt darin, dass es in diesen Fächern generell zu wenig Studierende gäbe, sondern dass diese in der freien Wirtschaft durchaus zu besseren Konditionen unterkommen können. Wenn man jetzt noch die geringen Vorteile des Beamtentums nivellieren sollte, dann werden nicht gerade mehr Personen ins Lehramt gelockt werden.


    Aber es stimmt schon: die Bezahlung ist natürlich nicht der einzige Faktor, der die Attraktivität eines Berufs ausmacht. Egal ist diese aber mit Sicherheit auch nicht.

  • Dann wiederum könnten sich aber die Dienstherrn auch schlicht darauf verständigen, in Zukunft in vielen Bereichen gar nicht mehr zu verbeamten. Wie gut das funktioniert, kann man daran erkennen, dass inzwischen nahezu alle Bundesländer zur Verbeamtung von Lehrkräften zurückgekehrt sind.

    Wenn man nicht mehr verbeamten will, müssten halt die Löhne in den entsprechenden Bereichen massiv steigen, um die Berufe für Neueinsteiger wieder ausreichend attraktiv zu machen, auf das man ausreichend Personal findet. Und nein, ich rede da nicht über 300€ monatlich, ich rede da schon über 50% mehr in der Lohntüte. Der öffentliche Dienst wurde über Jahrzehnte als Sparschwein ausgepresst. Die Lohnentwicklung der übrigen Branchen müsste da erst einmal nachgeholt werden.

  • Keiner entscheidet sich aus Geldgründen gegen den Lehrberuf. Das mit Abstand häufigste Argument, das gegen den Lehrberuf genannt wird, ist eher "mit den Kindern heutzutage arbeiten? Lieber nicht!" - eine Mischung aus "zu wenig Handhabe gegenüber verhaltensauffälligen Kindern" und "zu wenig Handhabe gegenüber unverschämten oder uneinsichtigen Eltern".

    Ich kenne mehrere ehemalige Referendare, die ihr Referendariat bei uns abgebrochen haben, weil sie in dieser Zeit ein besseres finanzielles Angebot erhielten. Es ist das Gesamtangebot, das zählt. Dazu gehören Arbeitsbedingungen, Gehalt und natürlich auch der Wunsch zu unterrichten. Aber wir hatten hier doch schon oft die Diskussion und viele schreiben, dass sie es für das Geld tun. Nervende Eltern werden an meiner Schule selten genannt (Gymnasium, kaum Helikoptereltern).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

Werbung