1) du wiederholst dich.
2) Ich bin ziemlich sicher, deine Tochter hat keine Punkte für einen auswendig gelernten Text bekommen, sondern (du schreibst es selbst) für Bezüge.
ich habe zu wenig Ahnung von Kunst, um jetzt was zu schreiben, aber ich würde JEDEM Schüler unter dem Stichwort "weitere Punkte" im Erwartungshorizont Pünktchen geben, der aus anderen Themen etwas erwähnt, was passt. Und genau darauf trainiere ich meine SuS in (allen!) meinen Fächern. Wie sagt man so schön? Die Welt ist nicht in Fächern unterteilt, auch nicht in "Schwerpunktthemen". Wer in seiner SoWi-Arbeit schlaue Bezüge aus seinem Erdkunde-LK (Wirtschaft, Humangeografie, Tourismus, Städtebau...) macht: Perfekt! Wer in seiner Französisch-Arbeit über die Kolonialzeit im Senegal gute Bezüge zur aktuellen Situation in den Banlieues oder zur postmigrantischen Literatur in den USA macht: Genial!
Wer in Päda in der Arbeit zur Erziehung im Nationalsozialismus Bezüge zur kognitiven Entwicklung, zur Moralerziehung und zur Jugend und Realitätsverarbeitung von Hurrelmann, ohne dass danach gefragt wurde: DAS sind die 15 Punkte. DAS sind die "mehr als erwartete Leistung".
Nicht zwei Seiten vorab auswendig gelernter Text, der offensichtlich nur ein bisschen in etwa zur Aufgabe passt. Natürlich ist es nicht verboten, einen Text auswendig zu lernen. Wer aber in einem Bewerbungsbrief sich für einen Job in London als Bauarbeiter bewirbt, obwohl es sich um ein Praktikum als Laborassistant in York handelt, hat eben NICHT verstanden, wo man die Bausteine auswechselt, wie man etwas anpasst, und im Prinzip ist es keine eigene Leistung mehr.
Dass man zuhause einen sogar krass anderen Schreibstil hat, ist nicht glaubwürdig, also ist es sogar vermutlich ein Plagiat.