• Es gibt reichlich Berichterstattung aus dem und über den Gaza-Streifen, jeder kann sich das aussuchen, was zu seinen Überzeugungen passt, ein Mangel an Presse scheint mir kein zentrales Problem.

    Es ist ein Problem, das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit.

    Mit Überzeugung hat das m.E. auch wenig zu tun, es sei denn, man hält Menschenrechte für eine politische Strömung.

  • Insofern verstehe ich, dass Israel es jetzt als Ziel hat, dass die Hamas nicht mehr existieren soll.

    Israel hat das Ziel, dass Gaza und im Idealfall auch dessen Bewohner nicht mehr existieren sollen. Terroristen wird man nicht los. Im Gegenteil hat mittlerweile jeder in Gaza Frauen, Töchter, Söhne, Brüder, Schwestern, Eltern die durch Israel getötet wurden, ob durch Bomben, direkt durch Soldaten oder durch Hunger. Herzlichen Glückwunsch: so macht man neue und zahlreiche Terroristen. Israel bleibt kaum etwas übrig, als Gaza komplett auszulöschen.

  • Israel hat sich 2005 komplett aus Gaza zurückgezogen, inklusive gewaltsamer Entfernung der Juden, die dort bleiben wollten und dem Ausgraben und Mitnehmen von Gräbern. Danach hat man die Bewohner noch Jahrelang mit Wasser und Nahrung versorgt. Das Ergebnis war die mehrheitlich demokratische Wahl der Hamas zur Führung von Gaza (nur einmal, demokratische Wahlen hat die dann umgehend abgeschafft) und eine Entwicklung, die dann zum 7. Oktober mit überwältigender Begeisterung überwiegender Teile der Bevölkerung geführt hat. Die Strategie, mit Toleranz und Milde zu einem friedlichen Miteinander zu kommen, ist blutig gescheitert und zwar aus einem ganz einfachen Grund, den weite Teile im Westen nicht verstehen wollen: die überwiegende Mehrheit der Palästinenser (in Gaza!) will kein friedliches Miteinander mit Israel. Sie wollen auch gar keinen eigenen Staat (das sagt die Hamas auch ganz offen). Sie wollen Israel vernichten.

  • Terroristen wird man nicht los. Im Gegenteil hat mittlerweile jeder in Gaza Frauen, Töchter, Söhne, Brüder, Schwestern, Eltern die durch Israel getötet wurden, ob durch Bomben, direkt durch Soldaten oder durch Hunger. Herzlichen Glückwunsch: so macht man neue und zahlreiche Terroristen. Israel bleibt kaum etwas übrig, als Gaza komplett auszulöschen.

    Nach der Logik hätten auch die Aliierten am Ende des 2. Weltkriegs alle Deutschen umbringen müssen, denn auch bei uns gab es in jeder Familie Opfer. Die Schwester meiner Omi ist damals als Krankenschwester gestorben, als sie im Tiefflug im März 1945 ein Krankenhaus bombardiert haben.

  • Nach der Logik hätten auch die Aliierten am Ende des 2. Weltkriegs alle Deutschen umbringen müssen, denn auch bei uns gab es in jeder Familie Opfer. Die Schwester meiner Omi ist damals als Krankenschwester gestorben, als sie im Tiefflug im März 1945 ein Krankenhaus bombardiert haben.

    Ein Hinderungsgrund, weshalb es dort nicht genauso ablaufen könnte wie nach dem 2. Weltkrieg bei uns ist die Religion und der damit verbundene arabische Stolz. Diejenigen, die gestorben sind, sind als "Märtyrer" gestorben, was man nach unserem Verständnis nach dem 2. Weltkrieg nicht behaupten kann.

  • Israel hat das Ziel, dass Gaza und im Idealfall auch dessen Bewohner nicht mehr existieren sollen.

    Was für ein unerträglicher antisemitischer Mist! Du unterstellst hier Israel das Ziel, die Bewohner/innen Gazas komplett vernichten zu wollen. Wahnsinn! Da dreht sich mir der Magen um :( Alleine die Formulierung "Idealfall" als Beschreibung der Motivation Israels.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Das Ergebnis war die mehrheitlich demokratische Wahl der Hamas zur Führung von Gaza (nur einmal, demokratische Wahlen hat die dann umgehend abgeschafft)

    Nach meinem Kenntnisstand lag die Hamas in der letzten demokratischen Wahl zwar vor der Fatah, konnte aber nicht alleine regieren, sondern bildete eine Koalition mit der Fatah. Diese wurde 2007 gebrochen als die Hamas die Alleinherrschaft gewaltsam an sich riss.

  • Nach meinem Kenntnisstand lag die Hamas in der letzten demokratischen Wahl zwar vor der Fatah, konnte aber nicht alleine regieren, sondern bildete eine Koalition mit der Fatah. Diese wurde 2007 gebrochen als die Hamas die Alleinherrschaft gewaltsam an sich riss.

    Im Januar 2006 gewann die Hamas bei den Parlamentswahlen der Palästinensischen Autonomiegebiete mit 76 von 132 Sitzen die absolute Mehrheit. Aufgrund anschließender internationaler Isolation, die neben einem Stopp der Finanzhilfen der USA und der EU an die Autonomiebehörde auch Einbehaltung von palästinensischen Steuereinnahmen durch Israel beinhaltete, war die Hamas jedoch gezwungen, im September 2006 in eine Regierung der Nationalen Einheit mit der verfeindeten Fatah einzuwilligen.

  • Dass du aus heiterem Himmel Einsatzkräfte am Wegedrand angreifst? Ohne sicher zu gehen, dass das das richtige Vorgehen ist und du keine echten Einsatzkräfte triffst?

    Naja. Ich halte das nicht für das richtige Vorgehen.

    Auch nicht, wenn Du von vielen Kameraden weißt, die in solchen nicht augenblicklich gefährlich scheinenden Situationen von Hamas-Mitgliedern erschossen wurden?

  • Auch nicht, wenn Du von vielen Kameraden weißt, die in solchen nicht augenblicklich gefährlich scheinenden Situationen von Hamas-Mitgliedern erschossen wurden?

    Das erfordert und legitimiert eine angepasste Überprüfung, rechtfertigt aber trotzdem nicht erst einmal sicherheitshalber auf jede:n zu schießen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In welchen Medien kann man dad nachlesen?

    Berichte zur Lage im Gaza? Ehrlich? Such es dir aus: Tageschau, FAZ, Spiegel, Zeit, etc... Teilweise aktuelle Berichte von Menschen vor Ort. Die haben dort nämlich auch Handys... Teilweise sind auch noch Journalisten im Gaza.

  • Das erfordert und legitimiert eine angepasste Überprüfung, rechtfertigt aber trotzdem nicht erst einmal sicherheitshalber auf jede:n zu schießen.

    Bei so etwas ist eine Voraussetzung, dass beide Seiten dieses Vorgehen akzeptieren. Wie soll das gehen, wenn Seite A Seite B auf legitime und nicht gewaltsame Weise überprüfen möchte, Seite B aber nur vor Ort ist, um Seite A zu töten?

  • Bei so etwas ist eine Voraussetzung, dass beide Seiten dieses Vorgehen akzeptieren. Wie soll das gehen, wenn Seite A Seite B auf legitime und nicht gewaltsame Weise überprüfen möchte, Seite B aber nur vor Ort ist, um Seite A zu töten?

    Ich bin Lehrerin, keine Soldatin. Der Umstand, dass nicht ständig massenhaft Zivilisten einfach pauschal erschossen werden von z.B. Soldaten der Bundeswehr sollte aber ein Hinweis darauf sein, dass es weitere militärische Ansätze gibt außer direkt zu schießen, die dennoch nicht automatisch den Massenexodus unserer eigenen Leute bewirken.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Vielleicht möchtest Du den Begriff "Asymmetrische Kriegsführung" googeln.

    Nur ein Beispiel aus den "Regeln" für Kriegsführung: Kombattanten müssen als solche klar erkennbar sein. Für die andere Seite, also Seite B hat das den schönen Vorteil, dass sie schon von weitem sehen können, auf wen sie schießen müssen.

    Während Seite A sich immer wieder erst die Frage stellen soll, ob sie da wohl gerade einen echten Sanitär oder einen feindlichen Kämpfer mit Tötungsabsicht vor sich hat.

    Schwierig.

  • Vielleicht möchtest Du den Begriff "Asymmetrische Kriegsführung" googeln.

    Nur ein Beispiel aus den "Regeln" für Kriegsführung: Kombattanten müssen als solche klar erkennbar sein. Für die andere Seite, also Seite B hat das den schönen Vorteil, dass sie schon von weitem sehen können, auf wen sie schießen müssen.

    Während Seite A sich immer wieder erst die Frage stellen soll, ob sie da wohl gerade einen echten Sanitär oder einen feindlichen Kämpfer mit Tötungsabsicht vor sich hat.

    Schwierig.

    Nein, möchte ich nicht, da mir der Begriff samt Bedeutung bekannt ist. Das entkräftet meine Argumentation aber nicht. Ich habe auch an keiner Stelle behauptet, dass es eine leichte Aufgabe wäre, die Soldatinnen und Soldaten hätten, gerade um nicht nur sich und andere am Leben zu erhalten, sondern dabei grundlegende Vorgaben (internationale, wie nationale) bezüglich des Menschenrechtsschutzes soweit wie nur irgend möglich zu achten und umzusetzen. Ich habe großen Respekt vor denjenigen, die sich genau dieser Herausforderung stellen und die nicht nur der Stimme der Angst folgend erst abdrücken und dann kritisch prüfen, ob ihr Leben so gefährdet war, wie vermutet. Genau wie ich umgekehrt in unserem Berufsstand großen Respekt habe vor denjenigen, die trotz der teilweise extrem schwierigen Unterrichts- und Schulbedingungen dennoch weiterhin ihre SuS nicht nur stumpf verwalten oder pauschal aburteilen, sondern sich ihre pädagogischen und demokratischen Haltungen bewahren, sowie diese alltäglich umsetzen und leben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Nein, möchte ich nicht, da mir der Begriff samt Bedeutung bekannt ist. Das entkräftet meine Argumentation aber nicht. Ich habe auch an keiner Stelle behauptet, dass es eine leichte Aufgabe wäre, die Soldatinnen und Soldaten hätten, gerade um nicht nur sich und andere am Leben zu erhalten, sondern dabei grundlegende Vorgaben (internationale, wie nationale) bezüglich des Menschenrechtsschutzes soweit wie nur irgend möglich zu achten und umzusetzen. Ich habe großen Respekt vor denjenigen, die sich genau dieser Herausforderung stellen und die nicht nur der Stimme der Angst folgend erst abdrücken und dann kritisch prüfen, ob ihr Leben so gefährdet war, wie vermutet. Genau wie ich umgekehrt in unserem Berufsstand großen Respekt habe vor denjenigen, die trotz der teilweise extrem schwierigen Unterrichts- und Schulbedingungen dennoch weiterhin ihre SuS nicht nur stumpf verwalten oder pauschal aburteilen, sondern sich ihre pädagogischen und demokratischen Haltungen bewahren, sowie diese alltäglich umsetzen und leben.

    Vor einigen Jahren hatte ich bei einer Übung die Möglichkeit mit einem Ausbilder der IDF mehrere Tage unterwegs sein zu dürfen. Die Aufgabe der IDF ist teilweise kaum noch möglich zu der Zeit gewesen wenn sie gegen Hamas Kämpfer vorgehen mussten, weil nich wenige von denen mit einer Kennzeichnung als Presse/Sani vor sind um das dann kurz abzunehmen und drauf zu halten nur um dann sofort wieder mit der entsprechenden Kennzeichnung sich zurückzuziehen.
    Wie willst du da noch zwischen Feind und neutral unterscheiden wenn der Gegner auf jede internationale Regel einen feuchten pups gibt?


    Wohl dem, der gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann.

    Der Himmel ist nicht mein Limit, ich bin es.

  • Die Aufgabe der IDF ist teilweise kaum noch möglich zu der Zeit gewesen wenn sie gegen Hamas Kämpfer vorgehen mussten, weil nich wenige von denen mit einer Kennzeichnung als Presse/Sani vor sind um das dann kurz abzunehmen und drauf zu halten nur um dann sofort wieder mit der entsprechenden Kennzeichnung sich zurückzuziehen.
    Wie willst du da noch zwischen Feind und neutral unterscheiden wenn der Gegner auf jede internationale Regel einen feuchten pups gibt?

    Ich dürfte kein Kommandeur bei der IDF sein. Ich würde die Fürsorgepflicht gegenüber den Soldaten unter meinem Kommando (=Schutzbefohlenen) so hoch hängen, dass ich keinen auch nur potentiellen Gegner auf weniger als 300m an sie ran kommen lassen würde. Denn ja, von den mir Anvertrauten will ich ALLE wieder lebendig nach Hause bringen.

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