Versetzung wegen belastender Klientel möglich?

  • Ich finde ehrlich gesagt legitim, nicht mit jeder Klientel arbeiten zu wollen. Nicht jeder hat ein Händchen für jede Art problematischer Ausgangslage.

    Ja, sicher. Es hat ja in der Regel auch einen Grund, dass sich Menschen entscheiden, am Gymnasium an der Grundschule, an der Förderschule, an beruflichen Schulen, an Abendschulen für Erwachsene etc. zu arbeiten. Dass man Schwierigkeiten hat, die mit sozio-ökonomisch anspruchsvollen Gruppen stärker nötige Beziehungsarbeit zu leisten oder das einfach nicht will, ist auch legitim.


    Nicht legitim ist es, sich rassistisch und undifferenziert über Moslems zu äußern.

  • Das es Schulen gibt, gerade in Brennpunkten, an denen eine ungünstige Gemengelage bezüglich herausfordernden Schülerverhaltens gegeben ist, das ist gerade in NRW unbestritten. Was das allerdings mit Kopftüchern zu tun hat, ist mir schleierhaft.

    Als verbeamtete LK ist es jedoch verdammt schwer an eine andere Wunschschule versetzt zu werden. Hintergrund ist eben die bestehende Mangelversorgung und wenn eine Schule mit einem Versorgungsgrad von 70% (ja das gibt es) keinen freiwillig gehen lässt ist nachvollziehbar. Da bleibt wirklich nur einen Versetzungsantrag nach dem anderen zu stellen. Wenn dann die fünf Jahre voll sind hat man vielleicht Glück.

    Auf jeden Fall sollte man bei jedem Versetzungsantrag auch den PR beteiligen. Im Vorfeld sollte man sich erkundigen, an welchen Schulen besser zu einem passende Rahmenbedingungen gegeben sind um nachher nicht von Regen in die Traufe zu geraten.

    Als Angestellter kann man im Notfall einfach kündigen, um sich dann anderweitig zu bewerben. Geht also Beamter natürlich auch, jedoch nicht ohne erhebliche finanzielle Konsequenzen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • ein Ref-Kollege ist sehr unglücklich: er ist im Rahmen des Ländertauschverfahrens vor einem Jahr von RLP an eine Gesamtschule in NRW gekommen, die ihn offenbar sehr belastet.

    Mich wundert, dass ein Referendar überhaupt schon an einem Ländertauschverfahren teilnehmen kann. Ich dachte, das ginge nur bei fertigen Lehrern.

  • Mich wundert, dass ein Referendar überhaupt schon an einem Ländertauschverfahren teilnehmen kann. Ich dachte, das ginge nur bei fertigen Lehrern.

    Das gemeinsame Referendariat kann ja schon einige Zeit her sein.

    (Ich sprach erst gestern über einen Refkollegen und unser Referendariat ist bereits 30 Jahre vorbei.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Dass besagter Ref-Kollege sich in Toleranz üben sollte, ist richtig.

    Nein, du solltest er sollte die Ausbildung beenden und bei der Müllabfuhr arbeiten oder noch besser da, wo er gar nicht mit Menschen zu tun hat.

    Derartige Beleidungen, die zudem noch einen Berufsstand in den Dreck ziehen, sind aber ebenfalls nicht angebracht.

    Ich kann im Übrigen nachvollziehen, dass nicht jeder Kollege mit jeder Klientel klarkommt. Und es kann durchaus eine Klientel geben, für die besagter Kollege ein guter Lehrer wäre.

  • Dass besagter Ref-Kollege sich in Toleranz üben sollte, ist richtig.

    Derartige Beleidungen, die zudem noch einen Berufsstand in den Dreck ziehen, sind aber ebenfalls nicht angebracht.

    Ich kann im Übrigen nachvollziehen, dass nicht jeder Kollege mit jeder Klientel klarkommt. Und es kann durchaus eine Klientel geben, für die besagter Kollege ein guter Lehrer wäre.

    Nein. Wer menschenverachtende Dinge von sich gibt, sollte nicht mit Menschen arbeiten. Mir ist die Müllabfuhr eingefallen, weil man dort mit wenig Menschen zu tun hat. Da man dort aber ebenfalls auf seinen Kollegen angewiesen ist- kürzlich hat ein aufmerksamer Fahrer seinem Kollegen das Leben gerettet- habe ich eingeschränkt, dass es ein Beruf sein sollte, in dem man noch weniger mit Menschen zu tun hat. In den Dreck hat nur dein Urteil irgendwas gezogen.

  • Das Problem ist die migrantische Klientel. Er sagt, das prollige Verhalten vieler Schüler und der Anblick der verhüllten Mädchen ( er nannte sie „wandelnde Gespenster“) ärgern ihn und verleideten ihm den Weg zur Schule schon. Es würde auch keine schöne Stimmung aufkommen im Unterricht. Die Schüler seien sehr verschlossen.

    Wer so denkt, sollte nicht unterrichten. Die Schüler merken doch, wie er denkt und natürlich kommt dann keine schöne Stimmung auf. Ich würde bei diesem Kollegen übrigens auch als "Biodeutsche" sofort auf Distanz gehen.

    Ich unterrichte übrigens gerne an einer Schule mit sehr hohem Prozentsatz mit Migrationshintergrund. Respekt erzeugt Respekt gegenüber. Ich sehe übrigens keinen Unterschied zwischen Volksgruppen. Überall gibt es solche und solche.

    Ich kann im Übrigen nachvollziehen, dass nicht jeder Kollege mit jeder Klientel klarkommt. Und es kann durchaus eine Klientel geben, für die besagter Kollege ein guter Lehrer wäre.

    Das Leben ist kein Wunschkonzert. Ich denke übrigens nicht, dass jemand, der so auf Äußeres achtet, ein guter Lehrer ist. Er wird immer etwas finden, um abzulästern (Prolls gibt es übrigens auch bei "Biodeutschen").

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  • Tja, der "Ref-Kollege". Tragisch.

    Nur schade, dass er sich - aus Gründen, die wir nie erfahren werden - nicht selbst äußern kann ...

  • Na ja, wenn jemand einerseits von Menschenverachtung schreibt, sich dann aber (offenbar nur scheinbar) abfällig über andere Personengruppen äußert ... Da hat's mir einfach in den Fingern gejuckt. Aber danke, dass du das noch einmal klargestellt hast:

    Mir ist die Müllabfuhr eingefallen, weil man dort mit wenig Menschen zu tun hat.

    Die unpassende Wortwahl des betroffenen Kollegen unbeachtet ist die Frage, wen man unterrichten möchte, durchaus berechtigt. Dass das Leben kein Wunschkonzert ist, klar, aber hier geht es ja darum, herauszufinden, welche Möglichkeiten es gibt, das Berufsleben zu gestalten.

  • Ich find die Problematik durchaus interessant:


    Einerseits kann ich verstehen, dass Burka für Kollegen unangenehm ist (wie verhält man sich richtig etc.). Ich selbst finde Burka in unserem Kulturkreis unangebracht, schon allein deswegen, weil es keine allgemeingültige Regelung im islam dazu gibt und bei mir hier vor allem Tschetschenische Frauen und Mädchen so rumlaufen und das dann garantiert nicht mehr wirklich freie Wahl war.
    Wenn einem das prollige Verhalten etc. dazu nervt, dann kann ich hier mit biodeutschen „Assis“ Dienen, sind nicht besser (sondern eher rassistischer) und machen genauso wenig Spaß.
    Es gehört aber zum Beruf dazu, dass man manchmal eben sich die Schüler nicht aussucht oder seinen Wunsch bekommt.
    Wo definitiv geschaut werden muss, ist dann, wenn Kollegen so mit dem Klientel nicht klar kommen, dass sie vor die Hunde gehen.


    Wohl dem, der gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann.

    Der Himmel ist nicht mein Limit, ich bin es.

  • Also bleibt dann dem Kollegen nur die Möglichkeit Versetzungsanträge zu stellen, aber die Begründung zu verschweigen?


    Ich kann schon nachvollziehen, dass er sich getäuscht fühlt. Wer mit einem ganz anderen Kulturkreis konfrontiert wird, diesen innerlich verabscheut aber ohne finanzielle Einbußen sich diesem nicht entziehen kann, kann schon verbittert werden.

  • "Getäuscht"? Hat der Kollege sich Gesamtschulen in NRW vorher mal angeguckt? Sorry, aber wie man aus allen Wolken fallen kann, wenn man nach einem Wechsel an eine Gesamtschule in NRW mit muslimischen Schülern konfrontiert ist, kann ich nun auch nicht nachvollziehen.

    Einen ganzen Kulturkreis zu "verabscheuen", finde ich ebenfalls extrem fragwürdig.

  • Und es kann durchaus eine Klientel geben, für die besagter Kollege ein guter Lehrer wäre.

    Für welche Klientel sind Rassisten gute Lehrer? Kinder völkisch denkender Familien? An welcher öffentlichen Schule sollten diese derart hofiert werden?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich kann schon nachvollziehen, dass er sich getäuscht fühlt. Wer mit einem ganz anderen Kulturkreis konfrontiert wird, diesen innerlich verabscheut aber ohne finanzielle Einbußen sich diesem nicht entziehen kann, kann schon verbittert werden.

    Wenn du ganze Kulturkreise verachtest, dann hast du im öffentlichen Schulsystem nichts zu suchen, denn damit bist du unfähig den Eid, den du auf das GG geschworen hast zu leben. Wenn dich das verbittert, ist das dein privates Vergnügen. Menschen mit deinen Haltungen hätten gar nicht erst eingestellt werden dürfen im Schuldienst.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Also bleibt dann dem Kollegen nur die Möglichkeit Versetzungsanträge zu stellen, aber die Begründung zu verschweigen?

    Naja ... Eine Schulleitung (und auch die Bezirksregierung) wird nicht begeistert sein, wenn man sagt: Ich möchte versetzt werden, da mir das Schülerklientel nicht gefällt und insbesondere da zu viele migrantische Kinder dabei sind, die ... Sehr schnell wird man dann in die rechtsextreme Ecke eingeordnet, was sich auf die weitere beurfliche Laufbahn auswirken kann.

    Abgesehen davon wird sich eine solche Einstellung sehr schnell im Kollegium herum sprechen und man wird sehr schnell Außenseiter.

  • Also bleibt dann dem Kollegen nur die Möglichkeit Versetzungsanträge zu stellen, aber die Begründung zu verschweigen?


    Ich kann schon nachvollziehen, dass er sich getäuscht fühlt. Wer mit einem ganz anderen Kulturkreis konfrontiert wird, diesen innerlich verabscheut aber ohne finanzielle Einbußen sich diesem nicht entziehen kann, kann schon verbittert werden.

    Nein, es bleibt die Bitte um Entlassung aus dem Dienst. Wer Menschen sogar "verabscheut", nur weil sie aus einem bestimmten Kulturkreis kommen, hat mit dieser Einstellung im ÖD nichts zu suchen und wird dort auch nicht glücklich.

  • Dass Kreidemeister hier seine eigenen rassistischen Positionen schlecht verbrämt widergibt- geschenkt. Was ich nicht verstehe ist, warum manche darauf derart zurückhaltend reagieren, statt deutlich Position zu beziehen gegen unmissverständlich rassistische Ansichten, die völlig unzweifelhaft nicht in Einklang zu bringen sind mit Grundgesetz und Landesverfassungen aller 16 Bundesländer. Da würde ich persönlich mir deutlich mehr Mut wünschen einerseits, sowie die Abstraktion von eigenen schulischen Herausforderungen, die eindeutig nichts mit rassistischen Grundhaltungen zu tun haben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wie bitte?!?

    Naja, wir hatten auch schon einmal Gespenster mit Burka und Niqab im Schulgebäude. Wenn man darauf nicht vorbereitet ist, denkt man schon, dass Gevattern Tod vor einem steht.

    Die Personen, ob es überhaupt Mädchen waren weiß ich nicht, kamen auch immer im Sammeltaxi mit einer Begleitung zur Schule. Wie man so Noten finden soll, wo man nicht einmal weiß wen man da vor sich hat, ist mir eh im wahrsten Sinne des Wortes schleierhaft.

  • Burka und Niquab sind zwar ebenfalls menschenverachtend, das rechtfertigt die hier getätigten Beschreibungen der Menschen, die diese tragen aber keineswegs oder macht diese weniger menschenverachtend. Entsprechende Beiträge wurden deshalb gemeldet von mir (inkl. sämtlicher des TE natürlich).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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