Lehrer nicht mehr Beamte?

  • Ist mir bewusst. Ich meine nur, das wäre der erste Punkt, den man bezüglich Beamtenbesoldung mal diskutieren könnte, wenn man an irgendwas drangehen möchte. Regelungen müssen ja nicht bis in alle Ewigkeit so erhalten bleiben, wenn die gesellschaftlichen Realtäten längst andere sind. Da Partner fürgewöhnlich eigenes Einkommen haben, braucht man imo nicht zwanghaft an einer Familienalimentation festhalten, die in anderen Zeiten mit einem Alleinverdiener möglicherweise mal sinnvoll war.

  • Maylin85

    Klar kommt man als Kinderloser super klar.

    Ein ehemaliger Kollege hat sich kürzlich darüber beklagt, dass er als "Boomer" in der falschen Generation gelebt hat.

    Zitat

    Der Familienzuschlag für Kinder von Beamten in Baden-Württemberg beträgt 138,84 Euro für das erste und zweite Kind. Für das dritte und jedes weitere Kind erhöht sich der Zuschlag auf 750,44 Euro pro Kind.

    Der gute Mann und seine Frau haben 8 Kinder. Heute wären das - nur für den Kinderzuschlag beim Gehalt 4780,32 €. On top gibt es 250 Euro Kindergeld pro Kind und Monat - insgesamt demnach 6780,32 € monatlich zusätzlich zum Gehalt. Dass die Ehefrau nicht gearbeitet hat, war verständlich - nicht wegen dem Familienzuschlag, sondern wegen der Non-Stop-Kinderbetreuung.

    Schaut man sich dagegen das Einkommen von DINKs an - und zieht die Ausgaben der "Eltern" für das Heranziehen künftiger Rentenbeitragszahler und Einzahler in die Pflegeversicherung ab - das den DINKs ebenso zugute kommt - ist es nur noch ein "Nasenwasser" für den Aufwand.

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  • Das sind ja putzige Beträge bei euch im Vergleich zu NRW.

    Ist aber auch alles nicht der Punkt und letztlich egal. Mir geht es grundsätzlich darum, ob das heutzutage noch sinnvoll ist oder riesen Einsparpotential bietet. Ich meine letzteres. Dass Beamte mit Kindern das anders sehen, ist selbsterklärend 😉

  • Das checkt halt der Durchschnittsbürger nicht und die Politiker vermutlich auch nicht, falls es sie überhaupt interessiert. Von daher wird diese Diskussion uns für immer begleiten. ;)

    Letztendlich geht's darum, den Lebensverdienst des Beamten zu reduzieren, alles andere macht langfristig bezüglich Kostenreduzierung keinen Sinn.

    Die Länder können es ja versuchen, Lehrer nicht mehr zu verbeamten und es bei den aktuellen Tarifen für Angestellte zu belassen.

    Wenn sich dann noch genügend Lehrer finden, super für die Landeskassen.

    Ich wäre aber damals nicht Lehrer geworden und viele meiner Kollegen ebenfalls nicht.

  • Maylin85

    Klar kommt man als Kinderloser super klar.

    Ein ehemaliger Kollege hat sich kürzlich darüber beklagt, dass er als "Boomer" in der falschen Generation gelebt hat.

    Der gute Mann und seine Frau haben 8 Kinder. Heute wären das - nur für den Kinderzuschlag beim Gehalt 4780,32 €. On top gibt es 250 Euro Kindergeld pro Kind und Monat - insgesamt demnach 6780,32 € monatlich zusätzlich zum Gehalt. Dass die Ehefrau nicht gearbeitet hat, war verständlich - nicht wegen dem Familienzuschlag, sondern wegen der Non-Stop-Kinderbetreuung.

    Schaut man sich dagegen das Einkommen von DINKs an - und zieht die Ausgaben der "Eltern" für das Heranziehen künftiger Rentenbeitragszahler und Einzahler in die Pflegeversicherung ab - das den DINKs ebenso zugute kommt - ist es nur noch ein "Nasenwasser" für den Aufwand.

    Die Beträge haben sich geändert. Ab drittem Kind sind es knapp 1k brutto…

  • Ändert nicht daran, dass es eine Sonderzuwendung ist (müsste ja überhaupt keine Freibeträge geben) und ein weiteres Extra nicht wirklich nötig wäre. Anders Beschäftige kommen ja auch ohne klar.

    Na, dass jede Person, egal wie alt sie ist, einen Freibetrag hat, ist schon gerecht.

    Oder willst du auf deinen Steuerfreibetrag auch verzichten?

  • Ist mir bewusst. Ich meine nur, das wäre der erste Punkt, den man bezüglich Beamtenbesoldung mal diskutieren könnte, wenn man an irgendwas drangehen möchte. Regelungen müssen ja nicht bis in alle Ewigkeit so erhalten bleiben, wenn die gesellschaftlichen Realtäten längst andere sind. Da Partner fürgewöhnlich eigenes Einkommen haben, braucht man imo nicht zwanghaft an einer Familienalimentation festhalten, die in anderen Zeiten mit einem Alleinverdiener möglicherweise mal sinnvoll war.


    Du hast aber schon mitbekommen, dass die Besoldungsgesetze in den nördlichen Bundesländern das Partnereinkommen berücksichtigten und die Besoldung deshalb weniger hoch ist als sie seien müsste.
    Da eine Abschaffung der Familienzuschläge weder vom BVG gefordert wird (das Explodieren der Familienzuschläge ist Folge des letzten großen Urteils) noch finanzpolitisch vorteilhaft ist, wird das nicht kommen.

    Da auch deine Besoldung sich an der 4 köpfigen Normfamilie orientiert, solltest du als ledige kinderlose Person froh sein, dass niemand an diesem Modell rüttelt. Da die Länder faktisch pleite sind, würde eine Abkehr sicherlich nicht die finanziellen Vorteile mit sich bringen, die du dir erhoffst.

  • Da die Länder faktisch pleite sind, würde eine Abkehr sicherlich nicht die finanziellen Vorteile mit sich bringen, die du dir erhoffst.

    Das Argument zählt nicht, zumindest nicht vor Gericht. Dort heißt es: „Geld hat man zu haben.“ So kann man ja auch nicht mit Verweis auf „Ich habe gerade kein Geld“ Schadenersatzzahlungen ablehnen.


  • Da die Länder faktisch pleite sind, würde eine Abkehr sicherlich nicht die finanziellen Vorteile mit sich bringen, die du dir erhoffst.

    Ich erhoffe mir keine Vorteile, sondern das wäre ein naheliegender Ansatzpunkt für Einsparungen. So, wie die öffentliche Debatte verläuft und sich die Versorgungssituation in der Rente zuspitzt, wird man irgendwann irgendwas tun.. und sei es nur symbolpolitisch.


    Maija

    Weiß ich so spontan nicht, muss ich drüber nachdenken. Ich würde mir generell vernünftige Steuersätze wünschen - hätten wir die, verdienen wir grundsätzlich genug, dass man ggf. auch auf Freibeträge verzichten könnte. Ob es für Kinder (aka private Luxusanschaffung) zwanghaft welche braucht, sei halt mal dahingestellt. Es sind letztlich Familiensubventionen durch die Allgemeinheit.

  • aka private Luxusanschaffung

    Immerhin finanzieren die die Rente, also sind sie wohl eher kein Privatvergnügen.

    Aber wenn jeder eben so denkt wie du, dann muss man sich nicht wundern, dass es nicht mehr genügend gibt, die die Rente finanzieren können.

    Es sind letztlich Familiensubventionen durch die Allgemeinheit.

    Damit die Allgemeinheit nachher Rente hat, also völlig logisch und in Ordnung.

  • Ich erhoffe mir keine Vorteile, sondern das wäre ein naheliegender Ansatzpunkt für Einsparungen. So, wie die öffentliche Debatte verläuft und sich die Versorgungssituation in der Rente zuspitzt, wird man irgendwann irgendwas tun.. und sei es nur symbolpolitisch.

    Familienzuschläge sparen Geld. Ohne diese müsste die Besoldung für alle höher sein.

  • Immerhin finanzieren die die Rente, also sind sie wohl eher kein Privatvergnügen.

    Oh danke liebe Susannea, dass du dich aufgeopfert hast, damit meine Rente gesichert ist.

    Ich hoffe, der Alltag mit Kindern ist nicht so schlimm, wo du das nur für unsere demografische Kurve machst.

  • Du bist doch gar nicht betroffen, wenn ich das richtig verstanden habe, weil du gar keine Rente erhältst.

    Die meisten Menschen, die in die Sozialkassen einzahlen, zahlen ja auch Steuern. Und sei es nur die Mehrwertsteuer.

  • Die Rente muss perspektivisch eh kapitalgedeckt umstrukturiert werden, das Schneeballsystem Generationenvertrag funktioniert nicht. Würde es vermutlich auch nicht bei höherer Geburtenrate, wenn es demnächst keine Jobs mehr gibt dank KI und fortschreitender Automatisierung. Von daher ist die ganze Argumentationslinie so müßig...

  • Das sind ja putzige Beträge bei euch im Vergleich zu NRW.

    Ist aber auch alles nicht der Punkt und letztlich egal. Mir geht es grundsätzlich darum, ob das heutzutage noch sinnvoll ist oder riesen Einsparpotential bietet. Ich meine letzteres. Dass Beamte mit Kindern das anders sehen, ist selbsterklärend 😉

    Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig meine jungen Kolleginnen über ihre eigene Besoldung wissen. Neulich sagte ich zu einet Kollegin, dass sie monatlich ca 600 € nur an Familienzuschlag verschenkt, weil sie nur 50% arbeitet und 3 Teenie'- Kinder hat. Und by the way, sie ist nicht die Einzige. Viele haben gar nicht im Sinn, wie sich ihre Besoldung zusammensetzt, bzw.wie sich die ewige Teilzeit auf die Pension auswirkt. Das ist hier bei fast allen "mein MNn ist beim Daimler" der Fall. Und ein bissel muss ich state schon Recht geben.... Nur haben meine Kolleginnen noch nicht im Kopf, wie ihre Pension mal ausfallen wird. Und die Witwenrente beträgt bei jüngeren nur noch 25%. Aber viele wissen auch nicht, wie man Reisekosten bei Klassenfahrten beantragt. Ich wundere mich von Zeit zu Zeit....

    Oh je, passt der Beitrag überhaupt dazu? Egal, jetzt bin ich es mal losgeworden.

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