Reihentestungen von Lehrkräften

  • Hallo zusammen,


    hier in Bayern bekommen wir ja als Lehrkräfte das Abgebot, uns vor Beginn des Schuljahres auf Corona testen lassen zu können. Es klingt in den Medien immer so, als ob das was ganz Tolles ist, dass dem Staat unsere Gesundheit wichtig ist...


    Ich weiß nicht, vielleicht verstehe ich das Ganze ja auch falsch. Aber es erschließt sich mir überhaupt nicht, welchen Sinn das haben soll? Selbst wenn ich am Tag der Testung negativ bin, kann ein paar Tage später, wenn das Schuljahr beginnt, schon infiziert sein. Und wenn ich infiziert bin, würde ich es mit großer Wahrscheinlichkeit eh merken - die symtomlosen Infizierten sind doch eher Kinder, oder?


    Es wäre echt toll, wenn mir jemand erklären könnte, wozu das Ganze gut ist?

  • In NRW kann man sich bis zu den Herbstferien fünfmal testen lassen, etwa alle 2 Wochen. In Bayern nur einmal? Das macht echt wenig SInn. Es gibt durchaus symptomlose infizierte Erwachsene, anscheinend aber wenige. Es sind eher die schwachen Symptome, die man nicht ernst nimmt und die das gefährlich macht.

  • Ich glaube nicht nur 1x, man kann sich in BY ja grundsätzlich kostenlos testen lassen. Oder hab ich das falsch verstanden?


    Ja, einerseits ist es eine Momentaufnahme und kann am nächsten Tag anders ausfallen, andererseits wird die Zahl derer, die evtl. nur leichte oder keine Symptome haben und weiter fröhlich umherlaufen, verringert durch das Testen. Alle erwischt man nicht, aber je mehr, desto besser...?

  • Ja, hier in Bayern könnte ich mich theoretisch alle paar Tage freiwillig testen lassen...

    Aber es gibt jetzt noch dazu die Möglichkeit für Lehrkräfte - unsere Schule hat schon einen Termin bekommen.

  • Ich habe den Eindruck, diese Tests, die es auch hier in Hessen gibt, haben mehrere Funktionen.


    1. Natürlich vordergründig die Information, ob man selbst sich infiziert hat, für den einzelnen Lehrer. Dass dem Staat unsere Gesundheit dadurch besonders wichtig ist, sehe ich auch nicht. Sonst würde man sinnigere Konzepte zur Ansteckungsprävention bieten, nicht testen, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Klar werden dadurch eventuell Kollegen herausgefischt, die sonst andere weiter anstecken könnten, und Infektionsketten werden vll. verkürzt, der Beigeschmack bleibt: Sie arbeiten jetzt mal ohne Mundschutz, Abstand etc. (so hier in Hessen bei uns) und dann können Sie ja regelmäßig prüfen lassen, ob es Sie erwischt hat.


    2. Die Tests wirken wie eine Art Seismograph. Man merkt quasi, ob das Virus an einer Schule zugeschlagen hat und evtl. schon symptomlos unter den Schülern grassiert oder im Kollegium.


    3. Ich glaube auch, dass man durch die Testreihen Einblick in die Verbreitung des Virus in Schulen bekommen will. Quasi als Teil der Erforschung des Virus.


    4. Politische Profilierung. :)


    Bin übrigens auch gerade auf der Suche nach einem testenden Arzt, bisher erklären sich alle für überlastet.

  • Für mich selbst ist es gut, wenn ich einen Test bekomme, wenn ich mir unsicher bin, z. B. einen Schnupfen habe. Bisher war es ja eher schwierig, anlasslos (oder mit "wenig" Anlass) getestet zu werden. So bin ich vielleicht das ein oder andere Mal beruhigt, insbesondere auch, was meine Familie angeht. Ansonsten schützt es mich, wenn die anderen sich testen lassen. Aber insgesamt ist es wohl wirklich weniger ein großzügiges Angebot als eine Möglichkeit, das Infektionsgeschehen zu beobachten - schützen soll mich die Maskenpflicht. Und die ja auch nur, wenn die anderen sie auch tragen.

    • Offizieller Beitrag

    Läuft hier. Kolleginnen haben alle einen Termin beim Hausarzt (oder der Urlaubsvertretung) bekommen. Arzt vor Ort ist derzeit auch im Urlaub - der Schulträger übernimmt die Koordination der Testungen in der Stadt. Sie organisieren das mit den Ärzten vor Ort.


    Läuft.


    ....


    Und morgen geht es zum Test. Bin mal gespannt, ob ich symptomlos krank bin und wir die Schule gleich wieder runterfahren. ;)


    kl. gr. frosch

  • Wir können uns in der Schule testen lassen. Es gibt einen festen Termin alle zwei Wochen. Organisiert hat das allerdings nicht der Schulträger, sondern die Schulleitung.

    Genau wie bei uns. Wahrscheinlich lohnt es sich für Ärzte auch, alle in einem Rutsch zu machen, als dass Leute hier und da zu einem in die Praxis kommen. Unsere Schulleitung sprach davon, dass an einem Tag dann mehrere Schulen getestet werden können. Wer weiß, vielleicht arbeiten immer sogar in der gleichen Stadt.

    "If you never try, then you'll never know" - Coldplay

  • Wie sieht die Abwicklung der Testung denn praktisch aus? Mit wem rechnet der Arzt den Test ab? Oder muss man wie sonst als Privatversicherter auch in Vorleistung gehen und bekommt das Geld dann später erstattet?



    Bei uns wird nicht an der Schule selbst getestet und ich habe 2 Hausärzte hier im Ort abtelefoniert, bei denen ich noch nie war, ob sie den Test durchführen würden. Tun sie nicht, rechnet sich nicht. Zu irgendeinem Testzentrum werde ich nicht fahren, denke ich (außer wir bekommen akutes Infektionsgeschehen an der Schule, aber ohne konkrete Indikation spare ich mir das wohl).

  • Wie sieht die Abwicklung der Testung denn praktisch aus? Mit wem rechnet der Arzt den Test ab? Oder muss man wie sonst als Privatversicherter auch in Vorleistung gehen und bekommt das Geld dann später erstattet?

    Wenn das Land die Tests bezahlt, muss niemand in Vorleistung gehen.

    • Offizieller Beitrag

    Test ging schnell und unkompliziert.

    Es kitzelte etwas in der Nase, aber ansonsten war es nicht so schlimm, wie es heißt.


    Abrechnung: ich habe gerade nachgefragt. Das ganze geht direkt an das Land. Die Ärzte übergeben ihre ganzen Rechnungen an [Wenn auch immer], damit sie das Geld von der Krankenkasse bekommen und wenn in den Rechnungen steht "Land Nrw" (sinngemäß), dann geht diese Rechnung ans Land.

    Als Privatperson hast du also nichts damit zu tun.


    Kl.gr.Frosch

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