Abordnung nach dem Ref

  • Hallo,

    ich plane im Mai 2026 in NRW ins Ref zu gehen oder das OBAS zu starten.

    Ich habe die Fächer Deutsch und Pädagogik (Gym/Ge) studiert, bin zur Zeit im Praxissemester an einem Gymnasium und plane im Oktober meine Masterarbeit zu schreiben, sodass ich im nächsten Jahr dann mit dem Vorbereitungsdienst starten kann.

    Neben meinem Studium habe ich ganz lange an einer Grundschule gearbeitet, weshalb ich lange darüber nachgedacht habe, das Ref nicht am Gymnasium/an einer Gesamtschule zu machen, sondern an einer Grundschule zu arbeiten.

    Da ich gerade aber im rahmen meines Praxissemesters an einem Gymnasium arbeite und mir die Arbeit dort ebenfalls sehr viel Spaß bereitet, bin ich total unsicher, ob Ref oder OBAS.

    Ich habe schon oft gehört, dass man sich nach dem Ref auch an einer GS abordnen lassen kann. Daher habe ich darüber nachgedacht, vielleicht das Ref im Gym/Ge Bereich zu machen und mich abordnen zu lassen, sodass ich immerhin nach ein paar Jahren die Möglichkeit hätte, die Schulform zu wechseln und wieder an einem Gymnasium/einer Gesamtschule zu arbeiten.

    Da ich bezüglich der Abordnungen bisher aber nicht viel gelesen habe, dachte ich, könnte ich vielleicht einfach mal nachfragen, wie das abläuft mit den Abordnungen und ob die Verbeamtung dann trotzdem „regulär“ verläuft.

    Vielen Dank im Voraus!

    Freundliche Grüße

    1. Kannst du überhaupt mit einem Lehramtsmaster OBAS machen? Früher ging das nicht.
    2. Ref/Vorbereitungsdienst ist in gewisser Weise ausbildungstechnisch besser als OBAS, weil deine Unterrichtsverpflichtung geringer ist und du dich daher mehr auf die neuen Sachen konzentrieren kannst.
    3. Schulformhopping ist eine schlechte Idee, weil du schulformspezifisch ausgebildet wirst.
      Um das mal deutlich zu sagen: Mit einem Gym/Ge-Ref bist du erst einmal unqualifiziert für die Grundschule und zwar sowohl was die Praxis angeht, als auch was den fachdidaktischen und methodischen Hintergrund aus dem Studium angeht. Du kannst so eine Stelle derzeit nur annehmen, weil es extremen Mangel an den Grundschulen gibt.
  • Ob Du Ref. oder OBAS machst, kannst Du Dir in gewisser WEise nicht aussuchen. Wenn Du ein 1. Staatsexamen hast, mußt Du ins Ref., hast Du ein klassisches Diplom oder halt Master, gehst Du ins OBAS. Die Wahl hast Du nur, solltest Du einen Doppelabschluß haben.

    Auch wenn das Ref. einen besser vorbereitet, würde ich trotzdem, so Du die Wahl hast, dir OBAS empfehlen.

    Gründe dafür:

    • Man arbeitet etwas mehr, hat dafür aber gleich ein volles E13 Gehalt und keine Anwärterbezüge, die wesentlich geringer sind.
    • Man muss den OBAS nur mit der Note 4,0 bestehen und hat dann die Stelle sicher. Als Referendar muss man sich nach dem Referendariat erneut mit seiner Note aus dem 2. Staatsexamen bewerben, mit der Gefahr dann eben nicht genommen zu werden.
  • Ob Du Ref. oder OBAS machst, kannst Du Dir in gewisser WEise nicht aussuchen. Wenn Du ein 1. Staatsexamen hast, mußt Du ins Ref., hast Du ein klassisches Diplom oder halt Master, gehst Du ins OBAS. Die Wahl hast Du nur, solltest Du einen Doppelabschluß haben.

    So ich es hier immer mal wieder gelesen habe, geht wohl OBAS mit Lehramt, wenn man sich nicht in der originären Schulart ausbilden lässt. Ich kann das aber auch falsch verstanden haben.

  • Dieser Satz ist immer noch nicht allgemeingültig.

    Zumindest in NRW ist der Satz allgemeingültig, weil man ja schon vor Beginn des OBAS den Vertrag für die Stelle unterschreibt. Anschließend muss man nur noch bestehen und hat eine feste Stelle, ohne das man sich erneut dafür bewerben muss, ohne Gefahr zu laufen an zu schlechten Noten zu scheitern. Wer OBAS mit 4,0 besteht, ist drin im System, auch wenn das Viele hier nicht hören wollen.

    • Offizieller Beitrag

    Wer OBAS mit 4,0 besteht, ist drin im System, auch wenn das Viele hier nicht hören wollen.

    Dafür ist die Hürde für den Einstieg ins OBAS schwerer als für den Lehramts-Studenten. Denn der rutscht einfach ins Ref rein. Als OBASler rutscht du nicht einfach rein, nur weil du da bist. (Auch wenn du das hier nicht hören willst. )

  • Ich mache zurzeit OBAS an der Grundschule. Einige Kolleginnen hatten Lehramt für Sek I/Sek II studiert und sich dann ebenfalls dafür entschieden. Möglich wäre es also.

    Wenn, dann würde ich dir allerdings Teilzeit empfehlen. Das bezieht sich nur auf deine Unterrichtsverpflichtung, es bliebe bei einem Tag im Seminar und auch die Anzahl der UB wäre gleich. 14 Unterrichtsstunden plus Seminar wären, glaube ich, die Untergrenze. Das wäre, glaube ich, die gleiche Stundenzahl wie eine Lehramtsanwärterin, aber immer noch etwas mehr eigenständiger Unterricht. Die LAA haben 5 Stunden Ausbildungsunterricht, du hättest zwei.

    Am Ende hängt sowohl im Vorbereitungsdienst wie auch bei der OBAS viel von der Schule ab. Wenn die gewissen Kapazitäten hat und eine große Bereitschaft da ist, dich auszubilden —> OK. Wenn die Schule 12 Klassen hat, aber nur vier Vollzeit-Kolleginnen und überhaupt knapp besetzt, wird wenig Zeit zum Austausch da sein und die Doppelbesetzungen in deinen Ausbildungsstunden werden früh aufgelöst.

  • Anekdotenzeit!

    An unserer Schule (Oberschule) haben wir eine Gymnasiallehrerin direkt aus dem Ref bekommen (ehemalige Schülerin, deshalb wollte sie wohl auch an die Schule, was... nicht so oft vorkommt). Fächerkombination Englisch-Chemie.

    Faktisch wurde sie mit einer halben Stelle an die Grundschule abgeordnet, wo sie sofort eine Klassenlehrerin im Jahrgang 3 wurde.

    Soll nur zeigen: Wenn die Umstände passen, ist vieles möglich, drauf verlassen sollte man sich aber nicht.

  • Du warst einer der Ersten, richtig? In meinem (2012) stand es drin. In anderen standen sogar 5 Jahre Bindung drin. Hing anscheinend von der Sachbearbeitung ab.

    Was umgekehrt sehr gut zeigt, dass diesbezüglich nichts in Stein gemeißelt ist- anders als Platty immer wieder suggeriert.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Bei unserem Jahrgang war es auch bei einigen so, dass sie recht überraschend im Schulleitungsgutachten eine 5 bekommen haben, so dass die ausreichende Leistung gar nicht erreicht werden konnte.

  • Bei unserem Jahrgang war es auch bei einigen so, dass sie recht überraschend im Schulleitungsgutachten eine 5 bekommen haben, so dass die ausreichende Leistung gar nicht erreicht werden konnte.

    Das habe ich auch schon mehrmals erlebt.

    Wie war das dann mit der Seminarnote? musste die 3 sein, damit man überhaupt zugelassen wurde?

  • Das waren Diplom-Physiker, -Chemiker und -Mathematiker oder Musikwissenschaftler aus "der freien Wirtschaft", die lange im Beruf waren (man musste mindestens zwei Jahre Berufstätigkeit nach dem Diplom bzw. Master nachweisen) und noch nie vor einer Klasse standen. Und die wurden nach drei lustigen Intensiv-Tagen in bis zu 21 Stunden eigenständigen Unterricht von Klasse 5 bis 13 gesteckt. Und abgesehen von wenigen Naturtalenten gab es natürlich Beschwerden von SuS und Eltern und schlechte Klassenarbeits- bzw. Klausurergebnisse.

    Anstatt dann aber diesen Menschen nach zwei oder drei Monaten zu sagen, dass sie für einen Einstieg in den Lehrberuf unter diesen Umständen nicht geeignet sind, wurden sie zwei Jahre zum Lückenfüllen genutzt, um dann eben ohne Prüfungszulassung wieder entlassen zu werden.

  • In kleinem Maßen erinnert mich das an meinen ehemaligen Schulleiter im Referendariat. Gibt mir erst eine 3 im Schulleitergutachten (ich fand die Note völlig ok, ich habe mir da kein Bein ausgerissen, wie die anderen Referendare), will mich aber dann sehr gerne als Vertretung weiter beschäftigen.

Werbung