Lehrer nicht mehr Beamte?

  • Hier auch. Hängt viel vom Familienzuschlag ab. Den Angestellte übrigens nicht bekommen.

    Das System ist einfach ungerecht. Meine Kollegin, die Vollzeit arbeitet und 4 Kinder hat, hat sich aus dem Beamtenstatus entlassen lassen und auf die Waldorfschule gewechselt. Die Kinderzuschläge sind wie in NRW, sie hat also allein schon 2000€ weniger nur wegen wegfallender Kinderzuschläge und dann noch zusätzlich weniger an Gehalt. Aber es war ihre Entscheidung, sie wollte es so.

  • Wenn man Beamtenkosten reduzieren will, wäre das der erste Aspekt, den man reformieren sollte. Familienzuschlägen sind eh nicht mehr zeitgemäß und könnte man problemlos streichen (Hinterbliebenenversorgung über das Maß hinaus, was andere bekommen, ebenfalls).

  • Maylin85

    Die Familienzulage würde ja auch nur eingeführt, weil die Politik weitere Klagen wegen amtsangemessener Besoldung fürchtete und ohne den Familienzuschlag gab es gerade in den unteren Besoldungsstufen Beamte denen mehr Bürgergeld zugestanden hat als sie an Besoldung bekommen haben. Hier wäre eine Klage auf amtsangemessener Besoldung durch gekommen und wegen des Abstandgebots hätte dies eine erneute Anhebung aller Besoldungen bedeutet. Dies wäre unter dem Strich teurer geworden als diese Nummer.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Maylin85

    Die Familienzulage würde ja auch nur eingeführt, weil die Politik weitere Klagen wegen amtsangemessener Besoldung fürchtete und ohne den Familienzuschlag gab es gerade in den unteren Besoldungsstufen Beamte denen mehr Bürgergeld zugestanden hat als sie an Besoldung bekommen haben. Hier wäre eine Klage auf amtsangemessener Besoldung durch gekommen und wegen des Abstandgebots hätte dies eine erneute Anhebung aller Besoldungen bedeutet. Dies wäre unter dem Strich teurer geworden als diese Nummer.

    Mich wundert nur, wie extrem unterschiedlich ebenjene Familienzuschläge in den einzelnen Bundesländern ausfallen.

  • Maylin85

    Die Familienzulage würde ja auch nur eingeführt, weil die Politik weitere Klagen wegen amtsangemessener Besoldung fürchtete und ohne den Familienzuschlag gab es gerade in den unteren Besoldungsstufen Beamte denen mehr Bürgergeld zugestanden hat als sie an Besoldung bekommen haben. Hier wäre eine Klage auf amtsangemessener Besoldung durch gekommen und wegen des Abstandgebots hätte dies eine erneute Anhebung aller Besoldungen bedeutet. Dies wäre unter dem Strich teurer geworden als diese Nummer.

    Das ist aber nur das erste und zweite Kind richtig. 3 ff. haben nochmal eine andere Grundlage.

    Wenn man Beamtenkosten reduzieren will, wäre das der erste Aspekt, den man reformieren sollte. Familienzuschlägen sind eh nicht mehr zeitgemäß und könnte man problemlos streichen (Hinterbliebenenversorgung über das Maß hinaus, was andere bekommen, ebenfalls).

    Familienzuschläge senken die Kosten der Besoldung und erhöhen sie nicht. Klingt absurd, leitet sich aber aus der Struktur des Alimentationsprinzip ab.


  • Wenn man Beamtenkosten reduzieren will, wäre das der erste Aspekt, den man reformieren sollte. Familienzuschlägen sind eh nicht mehr zeitgemäß und könnte man problemlos streichen

    Ich wäre auch sofort dafür die Zuschläge zu streichen. Dann kann sich nämlich der Gesetzgeber direkt danach überlegen, ob er unsere Grundbesoldung entsprechend anhebt oder das Bürgergeld absenkt, um das Abstandsgebot von 15% + Abstände im Besoldungsgefüge wieder herzustellen.

  • Ich wäre auch sofort dafür die Zuschläge zu streichen. Dann kann sich nämlich der Gesetzgeber direkt danach überlegen, ob er unsere Grundbesoldung entsprechend anhebt oder das Bürgergeld absenkt, um das Abstandsgebot von 15% + Abstände im Besoldungsgefüge wieder herzustellen.

    Eine Absenkung des Bürgergeldes ist verfassungstechnisch nicht möglich.

    Warten wir mal ab was das BVG in seinem nächsten Urteil zur Besoldung sagt. Selbst danach wird es weiterhin Familienzuschläge geben, da das BVG diese, wenn überhaupt, in ihrer Höhe untersagen wird.

    Viel spannender ist die Frage wie das BVG über die fiktiven Partnereinkommen urteilt. Da di Fabio als ehemaliger Richter die gerade in einem Gutachten für verfassungswidrig eingestuft hat.

  • Wäre eine amtsangemessene Bezahlung denn insgesamt teurer, als jedem Beamten Geld für Ehepartner und Kinder zu überweisen? Ich finde das Alimentationsprinzip für die komplette Familie halt heutzutage nicht mehr schlüssig. In der Regel arbeitet der Partner sowieso und für Kinder gibt es sowieso Kindergeld, da braucht es nicht so Extrazuschläge. Der Staat sollte imo seine Bediensteten alimentieren, die auch tatsächlich etwas für ihn leisten, nicht deren Familien.

  • Wäre mal interessant eine seriöse Aufstellung zu sehen, wie hoch die Kosten für Familienzuschläge insgesamt sind. Dass daraus ein Gefühl der ungerechten Behandlung resultiert (gerde dort, wo Beamte und Angestellte den gleichen Job machen), kann ich jedenfalls nachvollziehen und denke, da haben Kritiker des Systems auch einen validen Punkt.

  • meinst du die Gesamtkosten?
    Individuell: Tabellen Ergänzungszuschlag und Familienzuschlag neu.pdf (Achtung, lege deine Tasse Kaffee ab, bevor du auf den Link klickst)

    Kenne ich 😄 Im nächsten Leben werde ich entspannt irgendwo Sachbearbeiter im Bürgeramt mit 3-8 Kindern oder so^^

    Nein, ich meinte tatsächlich eine Gesamtsumme, wie viele Gelder denn faktisch in Form von Zuschlägen an Beamte ausgezahlt werden (landesweit, bundesweit, egal).

  • Die Kosten für Gesetze werden in NRW in den Gesetzen mit veröffentlicht.
    Wenn ich mich richtig erinnere lagen die Mehrkosten für die Erhöhung der Zuschläge für 3 und weitere Kinder bei jährlich 90 Millionen €. Den Rest kann man sich, an dieser Stelle, dann zusammenreimen.

    Man muss sich immer fragen, wie die Höhe der Besoldung bestimmt werden soll, wenn die Abkehr von der 4 köpfigen Vergleichsfamilie gefordert wird.
    Kaffeesatzlesen oder auspendeln wird nicht klappen.
    Da es keine Tarifpartnerschaft im Beamtentum gibt, sind Verhandlungen auch keine Lösung.

  • Wäre mal interessant eine seriöse Aufstellung zu sehen, wie hoch die Kosten für Familienzuschläge insgesamt sind. Dass daraus ein Gefühl der ungerechten Behandlung resultiert (gerde dort, wo Beamte und Angestellte den gleichen Job machen), kann ich jedenfalls nachvollziehen und denke, da haben Kritiker des Systems auch einen validen Punkt.

    Dann mache halt nicht denselben Job. Wieso bewirbt man sich darauf wenn man weiß, dass es zugleich verbeamtete Kollegen gibt? Und damit meine ich nicht welche, die alsbald pensioniert werden sondern neu eingestellt.
    Ich kann doch nicht in ein Sternerestaurant gehen und mich dann über die Preise echauffieren.

    Solange Leute zu TVL-Bedingungen arbeiten möchten, obwohl andere nach Beamtenbesoldung bezahlt werden, wollen sie es ja so. Vor allem bei Lehrern bestimmter Fakultäten verstehe ich das nicht.

    In der Verwaltung greifen Unterschiede in der Wochenstundenanzahl ja mehr durch (39/41).

    Mit ZVK/KVBW gibt es ja Versuche, die Diskrepanz zur Pension zu reduzieren.

    Ja die Zuschläge sind für TVL-Kollegen unfair. Vor allem ab drei Kindern (BaWü).

    Der einzige Ausweg ist die komplette Abschaffung des Beamtentums. Wenn alle gleich bezahlt werden, dann gibt es hier zumindest keine gefühlte Ungerechtigkeit mehr. Nur ob der öffentliche Dienst attraktiv ist, steht auf einem anderen Blatt.

Werbung