Ich breche (sehr sicher) das Referandariat ab.

  • In BW (Gym) haben die Referendare an Tagen mit Prüfungslehrproben keinen weiteren Unterricht. Haben sie eine Doppelstznde als zwei Einzelstunden geplant, wird nur eine besucht. Ist es die zweite, muss die erste mindestens einen Tag vorverlegt werden. Ist eine Doppelstunde geplant, wird sie komplett besucht.


    Beratende Besuche durch Schulleitung oder Fachleiter am Seminar sind immer möglich. Ich kenne sie bei Referendaren nur angekündigt. Insbesondere die Fachleitung fährt teilweise weit und stellt daher durch Absprache sicher, dass der Unterricht nicht wegen irgendwelchen Klassenaktivitäten (Sporttag, Theaterbesuch, Präventionsveranstaltung,...) ausfällt.

  • Ich Gottseidank nicht! Ich kenne auch keinen aus dem Ref, bei dem das so war.

    Meine SL hätte dafür gar keine Zeit.

    Dafür hat die SL normalerweise auch keine Zeit. Wenn sich dafür Zeit genommen wird, stimmt was gewaltig nicht bei der LiV

  • Dafür hat die SL normalerweise auch keine Zeit. Wenn sich dafür Zeit genommen wird, stimmt was gewaltig nicht bei der LiV

    Das kann ich bestätigen. Da müsste schon eine Menge im Vorfeld kritisch sein, dass diese Karte gespielt wird.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Das kann ich bestätigen

    Ich ebenfalls. Eine SL die sich derart auf einen Referendar einschießt ist eher ungewöhnlich und passierte in meiner Erfahrungswelt ausschließlich, wenn der Referendar eine Totalkatastrophe war und man ihn irgendwie rausekeln wollte. Je nach Bundesland und Aufbau der Schulstruktur kann nämlich auch ein SL so schnell niemanden entlassen (lassen), auch nicht einen Referendar der auf Widerruf verbeamtet wurde.

    Ich habe schon die skurrilsten Fälle erlebt, bei denen die übergeordnete Behörde die Entlassung eben nicht in die Wege leitete mit Begründungen wie Mangelfach usw. Wenn man in so einem Bezirk/BL sitzt bleibt einem leider kaum eine andere Wahl als die oben beschriebene aus SL Sicht.

    Wir hatten mal einen Referendar der nicht nur Loch und Löcher fehlte, sondern auch keine Klausuren schrieb, mindestens pro Woche 2-3 Beschwerden generierte und zusätzlich auf alles was das Seminar oder die Mentoren wollte einen feuchten Dreck gab. Der hatte quasi in jedem bewertbaren Bereich eine 6 und musste trotzdem bis zum Ende vom Referendariat mitgeschliffen werden weil der Dienstherr einfach keine Entlassung vornehmen wollte. 18 Monate + Wiederholversuche sind eine sehr lange Zeit, wenn man mit so jemand auskommen muss.

    Wenn der TE schreibt dass seine alte SL ihn absägen wollte, er wechselt und die Probleme weitergehen spricht das ganz arg dafür, dass nicht die SL'en das Problem sind.

  • Ich habe die erste Seite hier gelesen und hatte direkt ne Krawatte.


    Was ich da an Gefühlskalte, emotionaler Invalidierung und softem Gaslighting gesehen habe, war schon wild und zeigt gut, wie abgestumpft und verhärtet einige durch den Job geworden sind. Und das alles in nem Deutsch abgeliefert, dass mir beim Lesen direkt die Glotzkorken gefroren sind. Empathie wie ein grauer Cardigan.

  • Die Beförderung (und damit verbunden Gehaltserhöhung) ist auch im Schuldienst möglich. Je nach Schulform gibt es Funktionsstellen, aber zumindest die Möglichkeit, Konrektor oder sogar Schulleiter (alles m/w/d) zu werden. Wer dann noch höher aufsteigen will, kann ins Schuldezernat oder in die Bildungspolitik wechseln.

    Die Stellen nach oben hin werden weniger und sind auch mit mehr Führung/Verwaltung verbunden, aber das ist in der freien Wirtschaft auch nicht anders. Ein Teamleiter ist verantwortlich für mehrere Mitarbeiter, ein Abteilungsleiter für mehrere Teamleiter, ein Bereichsleiter für mehrere Abteilungen, etc.

    Was ich aber unbedingt unterstreichen möchte, ist, wie wichtig Lob und (positives) Feedback seitens der Führungskräfte ist. Das gilt unbedingt auch für Lehrkräfte und ich würde mir wünschen, dass mehr Schulleitungen bzw. an größeren Schulen die Bereichsleitungen dies als unverzichtbaren Bestandteil ihrer Jobbeschreibung verstehen würden.

    Da haben wir Glück, das positive Feedback kommt immer wieder vor.

  • Ich kann gut nachvollziehen, dass man einige erlebte Situationen im Referendariat auch als persönliche Kränkung aufnehmen kann und vermutlich erinnern sich nahezu alle hier an einzelne Situationen in ihrer beruflichen Laufbahn, die man so lesen könnte. Ob sie es auch waren, ist damit noch nicht gesagt.


    Dass eine SL einen Anwärter mit haufenweise Extraaufgaben bedenkt, klingt ungewöhnlich.

    Wer stellt denn fest, ob es eine persönliche Kränkung ist? Das Deutsche Amt für die Festlegung über die Rechtmäßigkeit und Objektivität von als persönlich empfundener Kränkung? Völlig lächerlich, was du hier schreibst.

    Die Kirsche ist das ,,klingt ungewöhnlich''. Erst mal die Erfahrung skeptisch betrachten, die der vermeintliche Querulant da von sich gibt, im Zweifel halt fürs System, läuft schon alles richtig.

    Anders als von manchen Anwärtern wahrgenommen, dienen UBs nicht dazu, Anwärter fertig zu machen, sondern sind gerade zur Unterstützung durch konstruktives Feedback während der Ausbildung da. Man kann sie daher auch als unterstützende Maßnahme des Seminars - gerade nach einem Schulwechsel und noch innerhalb des ersten Schuljahres - sehen.


    ,,Man'' kann sie ganz sicher so sehen. Die Erfahrung vieler Referendare ist aber nicht die von ,,man''. (Und nur fürs Protokoll: Ich fand mein Referendariat gut und bin da mit Bestnoten raus. Dennoch ist mir nicht entgangen, dass es für andere die reine Hölle war.)

    Ich habe das Gefühl, dass teilweise bei Reffis recht viel Anspruch herrscht, was Rücksichtnahme auf Befindlichkeiten angeht. Du hast jetzt deine Wunsch-Schule bekommen, das ist doch ein Grund zur Freude. Warum sollte dich jemand vom Senat anrufen und fragen, wie es dir geht? Verstehe ich nicht. Du hast, was du dir gewünscht hast. Wenn der Senat jede Lehrkraft mit erfolgreichem Umsetzungswunsch anrufen würde und fragen würde, wie es ihr geht, wäre zum neuen Schuljahr viel zu telefonieren. (...)

    Dein Kommentar über Seph kommt schnippisch rüber, ich hoffe, ich interpretiere das falsch.

    Das hier ist so überzogen gefühlskalt, dass mir vor entsetztem Lachen fast der Kaffee in Sprinkler-Ästherik auf den Laptop geschossen wäre. Der Schulwechsel war kein Wunschkonzert, sondern vor dem Hintergrund der geschilderten Überlastung eine reine Notwendigkeit. Und ja, dass der Senat jeden abtelefoniert, ist nicht möglich. Doch hier ist der Kontext wichtig: Da ist jemand, der in der Ausbildung lange Krankheitsphasen hatte und Unterstützung benötigt. Was der Ersteller hier möchte, ist eigentlich ein Wunsch nach Zuwendung von systemischer Seite. Dass das von dir so abgetan wird (,,Nun beschwer dich mal nicht!'') zeigt, was passiert, wenn man in diesem System zu lange bleibt: ,,Zu mir waren sie hart, also bin ich's jetzt zu dir. So ist das halt.'' Und Girl: Das ist traurig.

    Aber: Vielleicht kam dein Kommentar auch nur gefühlskalt rüber, ich hoffe, ich interpretiere das falsch.

    Das ist deine persönliche Interpretation von Sephs Beiträgen, dass diese „kalt“ wären. Aus meiner Perspektive äußert er sich sachlich angemessen und emotional ruhig, aber nicht unempathisch, womit er deine hoch emotionalisierte Darstellung halt nicht nur inhaltlich kontrastiert und ergänzt.

    Was genau erhoffst du dir hier vom Forum? Wenn du es als so unfair empfindest, dass es UBs zu von außen gesetzten Zeitpunkten gibt, dann bleibt nur die Frage, ob du dich dennoch durchs Ref durchbeißen möchtest oder das ausreichend ist, um dich zurückwechseln zu lassen in deinen grundständig gelernten Beruf, die dir letztendlich niemand hier wird beantworten können.

    Angesichts deiner bisherigen Einlassungen zum Thema Wertschätzung habe ich aber zumindest Zweifel daran, dass du im Schulsystem glücklich werden könntest.

    Natürlich tut er das aus deiner Perspektive, denn sie deckt sich ja mit deiner. Und wer selbst gesteht sich gerne ein, dass die eigene Perspektive ,,kalt'' ist?

    Auch hier entzückt der Verweis auf eine ,,hoch emotionale Darstellung'' - Der Ersteller möge sich wirklich schämen, dass er nach mehreren Belastungssituationen keine klinisch tote Darstellung seiner subjektiven Erlebnisse verfasst bekommt. Aber das wird schon, vielleicht bleibt er als Training einfach ein wenig länger hier im Forum. Es ist ja schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen.

    Dein letzter Satz bringt es noch einmal perfekt auf den Punkt. Quod erat demonstrandum.

  • Wer stellt denn fest, ob es eine persönliche Kränkung ist? Das Deutsche Amt für die Festlegung über die Rechtmäßigkeit und Objektivität von als persönlich empfundener Kränkung? Völlig lächerlich, was du hier schreibst.

    Die Kirsche ist das ,,klingt ungewöhnlich''. Erst mal die Erfahrung skeptisch betrachten, die der vermeintliche Querulant da von sich gibt, im Zweifel halt fürs System, läuft schon alles richtig.

    Niemand hat hier den TE als Querulanten bezeichnet oder einen solchen Ansatz überhaupt in den Raum gestellt....das kam von dir und ich verbitte mir solche Unterstellungen. Der allgemeine Hinweis darauf, dass Situationen im Referendariat aus individueller Sicht anders erlebt werden können als sie sich mit etwas emotionalem Abstand wirklich darstellen, ist sachlich vollkommen richtig und alles andere als lächerlich.


    Genauso den Tatsachen entsprechend ist die Feststellung, dass das Übertragen von vielen Extraaufgaben auf Lehramtsanwärter sicher nicht der Regelfall ist. Seltsam, dass du in deiner Zitierung meiner Aussage den entscheidenden Teil der offenen Nachfrage nach Art dieser Aufgaben weggelassen hast. So kann man Aussagen natürlich (bewusst??) verfälschen.

  • Doch hier ist der Kontext wichtig: Da ist jemand, der in der Ausbildung lange Krankheitsphasen hatte und Unterstützung benötigt. Was der Ersteller hier möchte, ist eigentlich ein Wunsch nach Zuwendung von systemischer Seite. Dass das von dir so abgetan wird (,,Nun beschwer dich mal nicht!'') zeigt, was passiert, wenn man in diesem System zu lange bleibt: ,,Zu mir waren sie hart, also bin ich's jetzt zu dir. So ist das halt.'' Und Girl: Das ist traurig.

    Moment! Wie kommt ihr auf die Idee, dass jemand bedingt durch Krankheitsphasen Unterstützung einfordern kann? Das läuft in dem System "Behörde" doch gerade genau umgekehrt. Wer gesund ist, besteht die Einstellungsuntersuchung beim Amtsarzt. Wer krank ist, der besteht diese Untersuchung nicht und wird ausgemustert.

  • Moment! Wie kommt ihr auf die Idee, dass jemand bedingt durch Krankheitsphasen Unterstützung einfordern kann? Das läuft in dem System "Behörde" doch gerade genau umgekehrt. Wer gesund ist, besteht die Einstellungsuntersuchung beim Amtsarzt. Wer krank ist, der besteht diese Untersuchung nicht und wird ausgemustert.

    Ach, Platty, du weißt hoffentlich selbst, dass das so pauschal nicht stimmt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Vor der Übernahme ins Beamtenverhältnis auf Probe prüft der amtsärztliche Dienst die gesundheitliche Eignung im Hinblick auf eine Verbeamtung.

    Mit einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 25. Juli 2013 wurde festgelegt, dass ein Bewerber für eine Übernahme ins Beamtenverhältnis nicht geeignet ist, „wenn tatsächliche Anhaltspunkte die Annahme rechtfertigen, er werde mit überwiegender Wahrscheinlichkeit vor Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze wegen dauernder Dienstunfähigkeit vorzeitig in den Ruhestand versetzt…“ (BVerG 2 C 12.11)

    Es sollen die Gesunden und nicht die Kranken eingestellt werden.

  • Irgendwie ist jeder Schuld außer man selbst. Entweder SL oder das Seminar. Man hat Mangelfächer und erwartet mit Handkuss genommen zu werden.

    Im Tagesgeschäft ist die Vorbereitung für Refis noch nie so einfach wie heute. Unmengen an Unterrichtsmaterial im Internet; von Kollegen oder Verlagen. Selbst die KI kann gute Unterrichtsbeispiele erstellen.
    Zu meiner Zeit waren Unterrichtsentwürfe im Internet erst im kommen; es gab ein paar Bücher die zu bestimmten Inhalten Tipps gaben. Aber sonst?

    Im Staatsdienst wird man darüberhinaus nicht hofiert. Auch jemand mit Mangelfach muss bestimmten Anforderungen entsprechen und auch jemand mit Mangelfach kann die Hälfte seines Deputats in Berufsvorbereitungsklassen verbringen.

    Vielleicht ist es keine schlechte Idee mal ein paar Jahre in der freien Wirtschaft zu sein und später in einem anderen Schulamtsbezirk einen Neuanfang zu wagen.

    Aber in der freien Wirtschaft wird es schwierig am Stück 17 Tage Bikepacking und 1 Woche Türkische Riviera zu mache. Definitiv ein Plus unseres Jobs…

  • Es sollen die Gesunden und nicht die Kranken eingestellt werden.

    Sorry, aber das ist pauschaler Bullshit! Menschen mit z.B. Schwerbehinderung sind per definitionem nicht gesund und dürfen selbstredend nicht pauschal qua Behinderung „aussortiert“ werden, da das schlicht Diskriminierung wäre, auch wenn sie ggf. nicht verbeamtet werden können. Auch wer später erkrankt im Schuldienst darf natürlich nicht einfach pauschal selektiert und entlassen werden qua Erkrankung, sondern hat - wie jeder andere AN in diesem Land - das Recht auf Wiedereingliederung im Beruf und Fürsorge durch den Arbeitgeber / Dienstherrn.

    Natürlich tut er das aus deiner Perspektive, denn sie deckt sich ja mit deiner. Und wer selbst gesteht sich gerne ein, dass die eigene Perspektive ,,kalt'' ist?

    Auch hier entzückt der Verweis auf eine ,,hoch emotionale Darstellung'' - Der Ersteller möge sich wirklich schämen, dass er nach mehreren Belastungssituationen keine klinisch tote Darstellung seiner subjektiven Erlebnisse verfasst bekommt. Aber das wird schon, vielleicht bleibt er als Training einfach ein wenig länger hier im Forum. Es ist ja schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen.

    Dein letzter Satz bringt es noch einmal perfekt auf den Punkt. Quod erat demonstrandum.

    Der TE hat - verständlicherweise - hoch emotional formuliert. Meine Erfahrung ist, dass ich Menschen nicht helfen kann auf der Sachebene, wenn ich genauso hoch emotional reagiere. Das bedeutet nicht, dass ich emotional „kalt“ reagieren würde, auch wenn du das offensichtlich derart liest, sondern nur, dass ich versuche erst einmal dazu beizutragen, dass etwas ruhiger über das eigentliche Anliegen gesprochen werden kann, da wir hier im Forum nun einmal immer nur eine Seite kennen und damit von deren Informationen abhängig sind.


    Von „Scham“ habe ich garantiert nichts geschrieben und das schwingt auch nicht mit bei mir, da das nicht meine Haltung ist zum Umgang mit Menschen in Belastungssituationen. Wieso vermutest du direkt, dass es darum gehen könnte den TE zu beschämen?

    Was meinen „letzten Satz“ anbelangt: Du hast offenbar für dich entschieden, diesen in einer bestimmten Weise zu lesen. Du hättest alternativ auch nachfragen können, wie ich diesen meine, statt mir direkt eine bestimmte Haltung zu unterstellen. Dass es deutlich zu wenig Wertschätzung im System Schule für die dort Beschäftigten gibt ist erst einmal einfach eine Tatsache, die vermutlich mit den meisten von uns etwas macht, weshalb wir alle lernen müssen, damit möglichst gesund umzugehen. Wem das nicht ausreichend gelingt, der kann- und auch das ist eine schlichte Tatsache- aller Voraussicht nach nicht glücklich werden in diesem Bereich. Das erst einmal sachlich festzustellen bedeutet nicht, dass ich das gut fände oder persönlich nicht anders handhaben würde. Tatsächlich ist Beziehungsarbeit nicht nur im Umgang mit SuS ein Schwerpunkt meines Handelns, sondern auch in der kollegialen Zusammenarbeit lege ich großen Wert darauf, meine KuK als Menschen, wie auch in ihrer Arbeitsleistung zu sehen und zu validieren. Ich finde Wertschätzung nämlich sehr wichtig. Wie handhabst du das mit der Wertschätzung?

    Gibt es auch noch etwas, was du dem TE mitteilen möchtest, was du als konstruktiver empfindest als die von dir kritisierten Beiträge?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Sorry, aber das ist pauschaler Bullshit! Menschen mit z.B. Schwerbehinderung sind per definitionem nicht gesund und dürfen selbstredend nicht pauschal qua Behinderung „aussortiert“ werden, da das schlicht Diskriminierung wäre, auch wenn sie ggf. nicht verbeamtet werden können.

    Das gilt abernur für menschen mit Schwerbehinderung, weil diese per Gesetz eine Sonderstellung haben. Hast man nur einen Grad der Behinderung von 40 v.H., so gilt man nicht als Schwerbehindert, wird entsprechend nicht durch das Gesetz protegiert und entsprechend bei der Einstellung aussortiert, weil der Arbeitgeber sich solche Arbeitnehmer nicht auf seine Schwerbehindertenquote anrechnen lassen kann.

  • Das gilt abernur für menschen mit Schwerbehinderung, weil diese per Gesetz eine Sonderstellung haben. Hast man nur einen Grad der Behinderung von 40 v.H., so gilt man nicht als Schwerbehindert, wird entsprechend nicht durch das Gesetz protegiert und entsprechend bei der Einstellung aussortiert, weil der Arbeitgeber sich solche Arbeitnehmer nicht auf seine Schwerbehindertenquote anrechnen lassen kann.

    Auch das ist pauschaler Bullshit und nicht nur deshalb, weil es die Möglichkeit der Gleichstellung gibt. Ist es in vielen Fällen erheblich erschwert, eine Arbeitsstelle als Mensch mit Behinderung zu finden, weil genau wie du es beschreibst infolge von Vorurteilen selektiert wird? Oh ja! Dazu habe ich selbst mehr als genug erlebt. Ist es rechtens? Nein. Und es ist definitiv auch nicht das, was man ausschließlich erlebt glücklicherweise.

    Um aber zurückzukommen zum Schuldienst, um den es dir ursprünglich ging in deiner Aussage: Hier ist es tatsächlich gänzlich unerheblich für die Frage der Einstellung, ob ein GdB über oder unter 50 vorliegt. Das ist für die Frage der Verbeamtung mit Vorerkrankungen relevant, zumindest als Angestellte können aber die meisten Vorerkrankten problemlos in den Schuldienst gehen, da nur sehr wenige Erkrankungen es einem nachweislich- und damit rechtlich haltbar - verunmöglichen als Lehrkraft tätig zu werden, obgleich man ein Studium erfolgreich bewältigen konnte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Irgendeine beliebige Erkrankung führt auch nicht zu Benachteiligung bei der Berufung in das Beamtenverhältnis, sondern eine negative Prognose über die langfristige Dienstfähigkeit. Die ergibt sich aus den allermeisten Erkrankungen nicht und kann umgekehrt aber auch ganz ohne aktive Erkrankung vorliegen.

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