Erstellung Zeugnisse - NRW

  • Wow, das würde unser Sekretariat nicht schaffen.


    Wer legt bei euch die Zeugniseinstellungen fest?

    Also wenn sich z.B. Fächer ändern?

    Wie gesagt, das Sekretariat macht die vollständige Administration und setzt entsprechende Hinweise auf geänderte Fächer etc. um.
    Grundeinstellung haben wir zusammengemacht, die Dokumentation ist sehr umfangreich und (meist/nicht immer) hilfreich. Beide Mitarbeiterinnen haben aber auch die angebotenen Schulungen besucht und scheuen sich nicht, bei etwaigen Fragen den Support zu kontaktieren.

    Aber vermutlich ist ein AG da auch weniger komplex als eine berufliche Schule.

  • Auch bei uns gibt es ASV/Neo (wie vermutlich (fast) überall in Baden-Württemberg).


    Noten eintragen tut jeder Fachlehrer selbst, ausgedruckt wird vom Sekretariat. Unsere IT-Betreuer geben Änderungen ein, erhalten für alle IT-Aufgaben zusammen ein paar Deputatsstunden.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • In NRW nutzen wir die landeseigene Datenbank SchiLD zur Zeugniserstellung. An unserer Schule (Gesamtschule) läuft das so:


    Die Klassenleitungen überprüfen rechtzeitig vor den Zeugnissen, ob alle Fächer, Förderangebote und AGs bei den einzelnen SuS korrekt eingetragen sind und korrigieren ggf. Bis zu einem Stichtag tragen alle KuK ihre Noten ein, die Klassenleitung ist für alle Zeugnisbemerkungen - es gibt eine Floskelliste - verantwortlich. Dann wird die Datenbank gesperrt. Nach der Zeugniskonferenz kann die KL ggf. Änderungen eintragen und Fehler korrigieren.


    Die Zeugnisse werden dann vom Stellvertretenden Schulleiter zentral gedruckt und gesiegelt, und am Schluss von der Abteilungsleitung und den Klassenleitungen unterschrieben.


    Das Programm hat so erhebliche Macken, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass die KL den Druck hinkriegen.


    Edit Ergänzung: In der SII drucken die Beratungslehrerinnen der jeweiligen Stufen.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Hier druckt auch das Sekretariat, wir tragen die Noten in Schild ein, Klassenlehrkräfte prüfen auf Vollständigkeit und ergänzen Dinge wie Fehlzeiten, prüfen die gedruckten Zeugnisse und unterschreiben entsprechend. Durch Blockunterricht findet dieser Prozess bei uns ja eh alle paar Wochen statt.

  • Klassenlehrkräfte prüfen auf Vollständigkeit und ergänzen Dinge wie Fehlzeiten, prüfen die gedruckten Zeugnisse und unterschreiben entsprechend.

    Genau das mache ich auch als Klassenlehrkraft bzw. das wird auch in der Zeugniskonferenz gemacht bevor die Daten übernommen werden.

  • Über diese Zeugnis-Druck-Diskussion kann ich jedes Mal aufs Neue nur müde lächeln. Die Wochen rund um die Zeugnisse sind ja die, in denen ich meine Kollegen anderer Schularten sehr beneide. Bei mir lief es an jeder meiner bisherigen Schulen immer gleich aufwändig:

    Als KL sammle ich die Noten von allen in der Klasse umterrichtenden Lehrkräfte ein. Vom Sekretariat gibt's einen Stick mit Word-Dateien zu allen SuS der Klasse (über ASV generiert). Diese fülle ich mit Bemerkungen und trage händisch alle Noten ein. Wenn alles überprüft ist, drucke ich die (2seitigen!) Zeugnisse auf das offizielle Zeugnispapier. Im Anschluss muss ich sie noch kopieren und in den Schülerakten abheften. Außerdem fertige ich - wenn so gefordert - Kopien für getrennt lebende Elternteile mit Sorgerecht und lasse sie über das Sekretariat versenden. All das frisst verdammt viel Zeit und man macht es, egal ob man VZ oder TZ arbeitet.

    Vermutlich läuft es an den meisten bayerischen GS und MS so.

  • Vermutlich läuft es an den meisten bayerischen GS und MS so.

    Dann läuft es schlecht.

    Das Zeugnisse über Word-Dateien geschrieben werden, ist anachronistisch, auch für textlastige Zeugnisse gibt es inzwischen Softwarelösungen mit webbasierter Eingabe für alle KuK, da muss kein Klassenlehrer irgendwelche Noten sammeln.

  • Sie vernünftig zu Drucken (und dabei ja auch zu archivieren) hat für mich nichts in der Hand der einzelnen Lehrkräfte zu suchen, schon weil sie dann nicht gleichbleibend qualitativ hochwertig werden, es handelt sich immerhin um ein offizielles Dokument.

    Anekdote am Rande:
    Eine Kollegin hatte die Zeugnisse selbst gedruckt - am PC und Drucker im Lehrerzimmer.
    Nach der Ausgabe liefen die Schüler Nachhause - und haben sich die Zeugnisse gegenseitig gezeigt.
    Blöd daran war, dass es regnete - und der Drucker im Lehrerzimmer ein Tintenspritzer war ;)

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Nein, ist es nicht. (Grundschule, Klassenlehrerprinzip)

    Als KL sammle ich die Noten von allen in der Klasse umterrichtenden Lehrkräfte ein.

    Und selbst im Klassenlehrerprinzip ist die Verwendung einer passenden Software trotzdem sinnvoll, da die Noten per Schnittstelle dann auch in der Datenbank der Schule landen, wo sie hin gehören, und ein Layout automatisch an die Zeugnisvorlage der Schule angepasst wird.

  • Also liebe NRW-KuK: In RLP arbeiten wir mit edoosys und das ist so gruselig: Eine Mischung aus Ende-der-90er-Design, dann noch die Konfrontation mit viel zu großer unnötiger Komplexität (zugängliche Einstellungen und Funktionen so komplex wie bspw. die Steuerung einer Raumfähre, wenn ich eigentlich nur um die Ecke radeln will) verbunden mit dann absolut wirr versteckten alltäglich nötigen Funktionen (vergleichbar der Klingel am Fahrrad)... Ein Traum! Also Alptraum!

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

    • Offizieller Beitrag

    Und selbst im Klassenlehrerprinzip ist die Verwendung einer passenden Software trotzdem sinnvoll, da die Noten per Schnittstelle dann auch in der Datenbank der Schule landen, wo sie hin gehören, und ein Layout automatisch an die Zeugnisvorlage der Schule angepasst wird.

    Hm.


    Bei uns werden die Zeugnisse als Kopie in der Akte gesammelt und später archiviert. Das reicht so.


    Und die Sache mit dem Layout verstehe ich nicht. Die Word-Datei der Lehrer, wo sie reinschreiben, kommt doch von der Schule. Das ist doch die Zeugnisvorlage - was willst du da anpassen.

  • Karl-Dieter


    Das hatte ich in der Tat überlesen, gleichwohl halte ich diese Praxis in größeren Systemen und gerade an weiterführenden Schulen für nicht effizient.

    Natürlich ist das nicht effizient, aber wenn das die Kollegen nicht machen, entlastet es sie natürlich und dementsprechend kann die Person, die es macht, auch aus dem Lk-Topf entlastet werden.

  • Gymnasium in BW: Die Fachkollegen geben die Noten in NEO ein. Die Klassen werden in NEO von wenigen Kollegen angelegt/aus ASV importiert/o.ä..

    Ich weiß, dass diese Kollegen Entlastungsstunden haben. Sie haben allerdings nicht nur den Zeugnisdruck in der Hand, sondern arbeiten auch an der IT-Administration bzw. an anderen Verwaltungssachen mit. Wieviel ihrer Entlastungsstunden auf den Zeugnisdruck entfällt, kann ich nicht sagen.


    Bei uns wird das Notensystem vor den Notenkonferenzen auch geschlossen, so dass dann auch die Klassenlehrer nichts mehr ändern können. Ab dann, also auch nach den Notenkonferenzen können nur noch sehr wenige Kollegen überhaupt etwas ändern. Diese müssen dann natürlich auch den Zeugnisdruck übernehmen.

  • Es ist ein logisches Grundprinzip, das jede komplexe administrative Tätigkeit von möglichst wenig Personen mit möglichst guten Kenntnissen in der Tätigkeit erledigt werden sollte.

    Bei uns werden die Zeugnisse als Kopie in der Akte gesammelt und später archiviert. Das reicht so.

    Bei jedem Schritt der Digitalisierung wird in Schule die gleiche Abwehrdiskussion geführt, während gleichzeitig immer über den Arbeitsaufwand von Verwaltungstätigkeiten gejammert wird. Ich führe jetzt aber 2024 keine Diskussion mehr über die Vor- und Nachteile von kopierten Dokumenten und Aktenschränken. Auch in NRW wird das Thema irgendwann gelöst werden, dadurch dass eine digitale Schülerverwaltung vorgeschrieben wird.

  • Bei jedem Schritt der Digitalisierung wird in Schule die gleiche Abwehrdiskussion geführt, während gleichzeitig immer über den Arbeitsaufwand von Verwaltungstätigkeiten gejammert wird. Ich führe jetzt aber 2024 keine Diskussion mehr über die Vor- und Nachteile von kopierten Dokumenten und Aktenschränken.

    Bei uns Frist das elektrische Klassenbuch massiv Zeit. Von den vielen unbrauchbaren Daten, mal abgesehen.


    Das ist kein Argument gegen Digitalisierung, sondern eines gegen genau das Produkt. Ich kenne tausendunddrei Beispiele, in der digitale Lösungen nicht die erhofften Vorteile generieren. Das liegt am falschen Produkt, an der falschen Auswahl, an kurzfristigen Änderungen bei Bestellungen, an zu wenig Wartungspersonal, unterlassenen Schulungen und was weiß ich. Das spricht alles nicht prinzipiell gegen Digitalisierung, sondern nur gegen Leute, die sich weigern, schlau genug für die Umsetzung zu sein. Ganz grob möchte ich weder der Annahme, dass elektrisch besser sei, noch der analogen fürs Analoge zustimmen. Man muss im Einzelfall entscheiden, welche der konkreten Lösungen die bessere ist.


    Das vorab. Wir verwenden SchILD als Schülerinnen-Datenbank. Damit erstellen und drucken wir auch die Zeugnisse. Das ist ein echtes Scheiß-Programm. Aber wen wundert das? Branchensoftware ist eigentlich immer Scheiße und zu teuer. Ribeka hat dafür ja nur einen Kunden. In einem engen Markt, ist’s halt eng.


    Vorher hatten wir IBIS. Als ich an der Schule anfing, dachte ich, ich sei bei der versteckten Kamera gelandet.


    SchILD ist auch besser, als Zeugnisse von Hand zu schreiben. Aber als Zeugnisse noch von Hand geschrieben wurden, waren die erheblich weniger aufwändig. Name, Geburtsdatum, Noten. Fertig.


    Der Daten- und Informationswust, der auf den heutigen Zeugnisse den Blick aufs Wesentliche verstellen, kriegt man von Hand nicht mehr abgedeckt. Man braucht Computer. Und. Auf denen läuft Schrott-Software. Anforderungen aus dem dritten Jahrtausend begegnen wir mit Technik aus dem zweiten.


    Das spricht nicht gegen digitale Lösungen, zeigt aber, dass wir wirklich Zeit sparen könnten, wenn wir bereit wären, uns gute Lösungen zu holen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Bevor man in SchILD überhaupt an die Stelle kommt, dass man etwas drucken kann, muss man viel Arbeit investieren. Dafür investieren wir jedes Jahr sechs Entlastungsstunden.


    Viele sehen das nicht. Die geben ihre Noten ein und freuen sich. Das ist auch in Ordnung. Trotzdem nervt es mich, dass soviel Lehrerinnen-Arbeitszeit in so ’nen Driss fließt. Das weniger gehaltener Untericht.


    Insofern muss die TE ’rausfinden, wie viel Arbeit da auf sie zu kommt, um einen entsprechenden Entlastungssatz auszuhandeln.


    Und. Ich machte so etwas nicht allein. Ohne Redundanzen funktioniert so etwas nicht. Wenn die Chef-Schreiberin z. B. krank ist und niemand anderes kann übernehmen, bleibt nichts anderes übrig, als jene vermittels eines schlechten Gewissens zu Arbeit trotz Krankheit zu nötigen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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