• Und nein, ich möchte die christlichen Feiertage nicht durch islamische ersetzt haben.

    Habe ich doch gar nicht behauptet und ist, wenn du meiner Argumentation folgen würdest auch unlogisch, weil es ja weniger Muslime gibt als Christen. Solche Feiertage müssten dann auch abgeschafft werden.

    Wenn ich deiner Argumentation folgen würde, dann müsste man das in der Tat einführen, "Weil man ja zu einer Familie gehört, die das feiert. [...] Außerdem gibt es noch so etwas wie Tradition.". Du lieferst also selbst zwei Argument, warum man es einführen müsste. Ist aber in NRW z.B. kein Problem, da (zumindest Schüler; Lehrer habe ich nie geprüft), man das trotzdem feiern kann und der Schule, auf Antrag, fernbleiben darf.

  • Er nimmt ja billigend in Kauf, dass wir Überstunden leisten – natürlich besonders auch in Vollzeit –, ohne dafür eine entsprechende Entlohnung zu entgelten.

    Bei Vollzeitkräften würde ich das so pauschal nicht sagen. Wir müssen ja schließlich auch ca. 5 Wochen zusätzlichen Urlaub in den Ferien und bewegliche Ferientage herausarbeiten.

  • Weihnachtszeit ist vom 25.12. bis zur Taufe Jesu (Sonntag nach Epiphanias) nach dem neuen Ritus bzw. bis Mariä Lichtmess / Darstellung des Herrn (2. Februar) nach dem alten Ritus und nach dem Brauchtum.

    Da ich noch Kirchensteuer zahlen, sollte ich dann bis zum 2. Februar nicht arbeiten müssen.

  • . Ist aber in NRW z.B. kein Problem, da (zumindest Schüler; Lehrer habe ich nie geprüft), man das trotzdem feiern kann und der Schule, auf Antrag, fernbleiben darf.

    Mein "Glaubensstand": ein Tag im Schuljahr.
    Zumindest habe ich das sowohl aus der Erinnerung aus Gesprächen mit muslimischen KuK als auch aus meiner "Beobachtung" (Alle hatten fürs Opferfest einen Tag frei, aber nicht für das Ende vom Ramadan).

  • Das darfst du ja schon als Klassenlehrer im Grunde alleine frei geben. Der Schulleiter darf auch deutlich mehr freigeben. Wenn du also z.B. eine religiöse Pilerfahrt als Muslime machst, dann geht da (soweit ich gehört habe) durchaus auch wesentlich mehr.

  • ein Tag im Schuljahr

    Ich bin nicht sicher, ob das jedes BL selbst regelt, aber das KM NDS gibt eine Liste heraus, welche Feiertage für welche Religion zur Verfügung stehen.

    Das orientiert sich nicht an den familiären Gepflogenheiten, manche Familien feiern bestimmte Feste länger, manche auch an anderen Tagen, weil der Feiertag sich nicht nach dem Kalender, sondern nach dem Stand des Mondes richtet und man auf das Urteil eines Geistlichen wartet.

    Aber auch die Familien orientieren sich nicht unbedingt an den vorgegebenen Tagen (je nach Bildungsgrad) - zum Ende des Opferfestes waren viele Kinder in der Schule, da die Feierlichkeiten ohnehin erst am Abend beginnen - und dann war WE.

  • Also: die SuS haben in NRW definitiv für jeden dieser 2 Feiertage einen Tag und er ist nicht unbedingt einheitlich.
    Meine marokkanischen Mädel, die einer ‚strengeren‘ Richtung des Islams folgen, richteten sich nach einem anderen Ort und hatten also einen Tag später freigenommen/bekommen.


    Aber die Lehrkräfte haben aber nicht dieselben Tage bzw. Anzahl.

  • in BY war man --wie gesagt, es geht ums Gym-- nominell Klassenlehrerin, musste die Zeugnisse schreiben, war auch zuständig für eventuelle Ausflüge oder Fahrten.

    In Thüringen, zumindest an meiner Schule, bist du deutlich mehr involviert, bist Hauptansprechpartner in sehr vielen Dingen: musst zusätzlich Kompetenzgespräche führen (macht man das in BY am Gym mittlerweile auch?), Gelder einsammeln, Fehlzeiten dokumentieren, bist Vermittler zwischen der Klasse und Fachkollegen, quasi die Mami der Klasse. Unternehmungen wie Kuchenbasare, Ausflüge, ein Großteil der Erziehungsarbeit, Ansprechpartner, wenn es mal nicht so läuft (und sei es nur, dass der Fegedienst nicht richtig arbeitet)... die KL ist ist im Boot.
    Natürlich wird auch drauf geachtet, dass die KL in der eigenen Klasse mit möglichst vielen Stunden eingesetzt wird.

    Oder ist das eine "Spezialität" der Schule, an der ich gerade bin?

    Nein, ich bin im Seiteneinstieg als KL auch eingesetzt. Alles so wie Du es beschreibst, dazu eine "schwierige Klasse" mit vielen Kindern mit größeren Problemen. Elterngespräche, Schulsozialarbeiter usw. Fast jede Woche gab es Vorfälle, die eigentlich professionelle Hilfe erfordern. Von einem multiprofessionellen Team mit Psychologen, Sozialarbeiter usw.

    Erfahrene Lehrkräfte meinten "die Klasse will niemand..". Deswegen bekam ich sie... definitiv suboptimal.

    Aber auch andere Lehrkräfte sind "Mutti für alles". Der Aufwand unterscheidet sich je nach Klasse. Im worst case ist man noch für Inobhutnahme und Kooperation mit dem Jugendamt zuständig. Dazu noch 2 Schulalltagsaufgaben: verantwortlich für Jahrbuch oder Planung der Schule bei xy.

    Da wird die TZ Stelle zur Vollzeitstelle. Ständige fachfremde Vertretungen, ganz kurzfristig. Ohne Material.

  • Ich bin immer noch hin- und hergerissen. Mir wäre es vermutlich am liebsten, dass unsere Dienstherren aus den Arbeitszeitstudien schon Konsequenzen gezogen hätten, so dass wir jetzt allgemein weniger Deputatsstunden leisten müssten, naturwissenschaftliche Assistenten hätten, Entlastungsstunden für jedes Inklusionskind in der Klasse bekämen und/oder ähnliches.

    Ob ich hinterher mit der Arbeitszeiterfassung und eventuellen Konsequenzen für unsere Arbeitszeit zufrieden bin, wird sich erst noch zeigen.

  • Lehrerarbeitszeit ist im Verlauf eines Jahres totalen Schwankungen unterworfen, das ist in meinen Augen auch der Grund, warum eine kontinuierliche Arbeitszeiterfassung und ein auf das Schuljahr bezogenes Arbeitszeitkonto notwendig ist.

    In NRW beträgt z.B. die Arbeitszeit im Kalenderjahr 2025 251 Arbeitstage mit 8,2 Stunden minus 30 Urlaubstage.

    221x8,2 sind 1812,2 Stunden. Wann die erbracht werden, ist eigentlich egal, vorausgesetzt, es werden die Arbeitsschutzbedingungen eingehalten. Hier treten dann Probleme auf wie Klassenfahrten, Abendunterricht, schulische Termine bis in den späten Abend hinein, zu kurze Korrekturfristen, die Wochenendarbeit/Sonntagsarbeit/Nachtschichten erfordern.

    Ich finde es sehr spannend, ob und wie mit diesen Problemen umgegangen werden wird.

    Edit wegen Tempusfehler

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Die Arbeitszeiterfassung wird zu keiner Verbesserung führen. Überstunden müssen in den Ferien abgebaut werden (so wie bisher auch). Wer über längere Zeiträume extreme Arbeitszeiten erfasst (mehr als 48 Stunden pro Woche), wird die Ausnahme sein und gegebenenfalls an einer Fortbildung zum Zeitmanagement teilnehmen müssen. Die Aufgaben werden nicht weniger, die Deputate bleiben gleich. Außerdem werden wir anfangen müssen, unsere Urlaubstage zu beantragen, was faktisch dazu führen wird, dass die meisten von uns weniger freie Tage haben werden – wenn man ehrlich sein will und das System nicht betrügen möchte. Sehr effiziente Kolleginnen und Kollegen haben dann einen schlechteren Stundenlohn. Ich hoffe, dass ich mich irre. Ich glaube es jedoch nicht.

  • Die Arbeitszeiterfassung wird zu keiner Verbesserung führen. Überstunden müssen in den Ferien abgebaut werden (so wie bisher auch). Wer über längere Zeiträume extreme Arbeitszeiten erfasst (mehr als 48 Stunden pro Woche), wird die Ausnahme sein und gegebenenfalls an einer Fortbildung zum Zeitmanagement teilnehmen müssen. Die Aufgaben werden nicht weniger, die Deputate bleiben gleich. Außerdem werden wir anfangen müssen, unsere Urlaubstage zu beantragen, was faktisch dazu führen wird, dass die meisten von uns weniger freie Tage haben werden – wenn man ehrlich sein will und das System nicht betrügen möchte. Sehr effiziente Kolleginnen und Kollegen haben dann einen schlechteren Stundenlohn. Ich hoffe, dass ich mich irre. Ich glaube es jedoch nicht.

    Wir wissen einfach nicht, was passieren wird. Ich denke jeder kennt Kollegen, die im aktuellen System sehr gut fahren und für die sich die Situation dann eher negativ entwickeln wird. Aber jeder kennt auch die Kollegen, die mit riesigen Korrekturstapeln ins Wochenende oder in die Ferien gehen. Das hat sicher nicht nur Ursachen im Zeitmanagement, sondern in solchen Faktoren wie Klassengröße, Fächer, Jahrgangsstufe, Vertrautheit mit dem Curriculum, etc.

    Was aber in meinen Augen nicht zieht, ist immer diesen Exzeptionalismus des Lehrerberufs zu bemühen. Ja, wir haben einen Job mit gewissen Freiheiten und gewissen Einschränkungen. Aber die gibt es doch in so vielen anderen Bereichen auch und da kriegt man es auch hin Arbeitszeiten ordentlich zu erfassen. Klar, irgendwer wird immer das System bescheißen. Aber ich habe lieber ein System, in dem ich meine Überlastungen erfassen kann als eines, wo es heißt Pech gehabt.

  • Wir wissen einfach nicht, was passieren wird. Ich denke jeder kennt Kollegen, die im aktuellen System sehr gut fahren und für die sich die Situation dann eher negativ entwickeln wird. Aber jeder kennt auch die Kollegen, die mit riesigen Korrekturstapeln ins Wochenende oder in die Ferien gehen. Das hat sicher nicht nur Ursachen im Zeitmanagement, sondern in solchen Faktoren wie Klassengröße, Fächer, Jahrgangsstufe, Vertrautheit mit dem Curriculum, etc.

    Was aber in meinen Augen nicht zieht, ist immer diesen Exzeptionalismus des Lehrerberufs zu bemühen. Ja, wir haben einen Job mit gewissen Freiheiten und gewissen Einschränkungen. Aber die gibt es doch in so vielen anderen Bereichen auch und da kriegt man es auch hin Arbeitszeiten ordentlich zu erfassen. Klar, irgendwer wird immer das System bescheißen. Aber ich habe lieber ein System, in dem ich meine Überlastungen erfassen kann als eines, wo es heißt Pech gehabt.

    Letzteres stimmt natürlich: Unser Beruf unterscheidet sich nicht grundlegend von anderen Berufen, und selbstverständlich ist eine typische Arbeitszeiterfassung auch für Lehrkräfte möglich. Wenn das Gesetz vorschreibt, dass Berufstätige ihre Arbeitszeit erfassen müssen, ist es merkwürdig, dass wir davon ausgenommen bleiben.

    Was ich sagen möchte, ist jedoch, dass Lehrkräfte ihre Erwartungen an die Arbeitszeiterfassung mäßigen sollten. Aus den oben genannten Gründen glaube ich, dass der Dienstherr sich eher tausend Dinge einfallen lassen wird, bevor er unsere Arbeit wirklich erleichtert.

    Ich gehöre mit meinen Fächern übrigens zu den Lehrkräften, die regelmäßig mit riesigen Korrekturstapeln nach Hause gehen, und unterrichte ausschließlich die Oberstufe. Das bedeutet eine Menge Arbeit, aber Überstunden mache ich nicht – dank konsequentem Zeitmanagement und klarer Priorisierung meiner Aufgaben. "Wer das nicht beherrscht, kann und muss es lernen." So wird der Dienstherr vermutlich argumentieren.

  • Was ich sagen möchte, ist jedoch, dass Lehrkräfte ihre Erwartungen an die Arbeitszeiterfassung mäßigen sollten.

    Das sehe ich auch so. Vermutlich kommt einfach nur eine weitere Dokumentationsaufgabe auf uns zu.

    Das alles bringt nichts, so lange der institutionelle Unwille zur Veränderung vorherrscht.

    Die meisten Probleme hätte man ja auch jetzt schon längst lösen können. Ein gutes Beispiel sind die sprachlichen Korrekturfächer mit den veralteten und ungeeigneten Prüfungsformaten und den ausufernden Klausurzeiten/Klausurumfängen. Hätte auf Landesebene längst gelöst werden müssen. Vermutlich wird der ChatGPT-Druck demnächst dann da eine Veränderung erzwingen, sicher aber nicht die Arbeitszeiterfassung.

  • Sagen wir es mal so, meine Erkenntnis aus der Arbeitszeitstudie. Bisher glaube ich nicht, dass sich viel verbessert, kann das aber für Berlin noch nicht sagen, dazu ist die Auswertung zu frisch (obwohl das Ergebnis mit der vielen Mehrarbeit/Überstunden nicht neu ist).

    Was klar ist, es führt mal wieder vermutlich zu noch mehr Arbeit, denn die Erfassung hat einfach auch deutlich Zeit in Anspruch genommen und das sehe ich auch bei meinem Mann, der nun auch wieder in der IT erfassen muss, was das an Zusatzzeit (meiner Meinung nach verschwendete) kostet.

  • Susannea

    Auch die Arbeitszeit zur Erfassung der AZ ist Arbeitszeit. Der Arbeitgeber tut also gut dran dein Zeitsparendes System zu implementieren.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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