Ohne Referenderiat Lehrer werden

  • Verdammte Axt Kerl: Hock dich auf deinen Hosenboden und qualifizier dich vernünftig! Lehrer kann nicht jeder der mal in einer Schule war und auch nicht jeder mit 1.Staatsexamen (in meinem Kurs sind da locker-flockig rund 10% schon nach dem 1.Halbjahr weg gewesen, weil Unterrichtsplanung und Klassenführung trotz aller Studienpraktika in der beruflichen Realität dann doch einfach so gar nicht ihr Ding waren). Hier in BW hat man mit dem 1.Staatsexamen einen Abschluss in der Tasche, der als gleichwertig mit einer Erzieherausbildung gewertet wird. DAS ist das Niveau, dass du ohne Ref hast. Wobei jede Erzieherin und jeder Erzieher dich pädagogisch in die Tasche stecken dürfte dank entsprechender Berufserfahrung und Ausbildung- insofern hast du den Abschluss ohne das Niveau zu haben, denn die haben alle schon eine vollständige Berufsausbildung absolviert, statt nach der Hälfte aufzuhören. Du willst promovieren und meinst gut genug zu sein, um dir auch langfristig einen Platz an einer Hochschule als Dozent sichern zu können- dann sollte dir klar sein, dass alles steht und fällt mit einer entsprechenden Qualifikation. Von jemandem mit deinen Ambitionen erwarte ich mehr Qualitätsanspruch und Leistungsbewusstsein. Rosinenpickerei hat Konsequenzen, sich nicht ausreichend zu qualifizieren ist schlichtweg dumm. Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen, wie auch Eltern verdienen etwas Besseres. Wenn du nicht bereit bist das zu leisten, ist der Schuldienst- egal in welchem vertraglichen Verhältnis- der falsche Ort für dich- die Uni allerdings auch, denn dort bekommt man mit der Haltung keinen Fuß auf den Boden. Wenn du Lehrer werden willst, dann gehört das Ref dazu um zu lernen wie es geht. Willst du den Rest deines Lebens Aushilfskraft bleiben oder einen guten Job machen lernen und tatsächlich so gut werden, dass du die beruflichen Optionen bzw. Wahlmöglichkeiten bekommst, von denen du gerade nur träumst?


    (Siehste, ich kann auch gaaaanz deutlich jotto-mit-schaf, ich wollte gestern nur ausnahmsweise in so einem Thread und bei so einer Anfrage mal nicht direkt meinem inneren Brüllbären freien Lauf lassen, den solche Haltungen wahnsinnig nerven sondern einfach mal total zen bleiben. Aber büdde, dann eben nicht mehr nett, nur deutlich. :P )

    Danke! Ich musste mich gestern beim lesen des Beitrags auch schwer zusammenreißen, nicht zu brüllbären :rose: ich frage mich immer auf welcher Grundlage frische Uniabsolventen solche Bestrebungen meinen aufbauen zu können. In der Uni kriegt man beruflich eh schon schwer einen Fuß in die Tür und erst recht nicht auf dauer. Ich kenne viele ehemalige Kommilitonen, die die Unikarriere anvisiert haben, weil sie keinen Bock auf ref hatten. Die promovierten dann jahrelang vor sich hin und mussten am Ende dann doch ins ref, weil die Verträge irgendwann endeten und es keinen Markt gibt für unzählige "Jungprofessoren".

    Träume haben ist ne feine Sache, aber ein bisschen muss man dabei auch die Machbarkeit im Auge behalten.

  • Interessant warum einige sich über meine persönlichen Absichten so aufregen und ärgern. Ich wollte nur eine Antwort auf meine Fragen und keine unnötigen Kommentare zu meinen Absichten.

    • Offizieller Beitrag

    Die Antwort hast du bekommen: Ja, es ist klug und sinnvoll, die gesamte Ausbildung zu machen und nicht nur die Hälfte.

  • "zu brüllbären" sollte ich vielleicht mal in das offizielle Nachschlagwerk des Forums einpflegen als Lehrerfachsprache. :rotfl:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Interessant warum einige sich über meine persönlichen Absichten so aufregen und ärgern. Ich wollte nur eine Antwort auf meine Fragen und keine unnötigen Kommentare zu meinen Absichten.

    Weil mir meine sus am Herzen liegen und ich möchte, dass sie vernünftig beschult werden, was u.a. beinhaltet, dass die Lehrkraft ihr Handwerk ausreichend beherrscht. Und weil mir mein Kollegium am Herzen liegt und ich möchte, dass niemand zusätzlich belastet wird, weil der/die neue KuK plötzlich doch einen Rückzieher macht, da aufgrund fehlender classroom-management-Fähigkeiten die Klassen "über Tische und Bänke gehen" und das ordentlich aufs Gemüt der Lehrkraft schlägt.

    Und weil ich dir den guten Rat geben möchte, dass ohne ref keiner auf dich wartet und du nur der "Notnagel" im schuldienst bist und keinerlei (finanzielle) planbarkeit im Leben hast. Auch wenn du "auf Abwechslung" stehst ist es nicht allzu fancy, wenn du deine Miete wegen sommerferien nicht mehr zahlen kannst.

  • Interessant warum einige sich über meine persönlichen Absichten so aufregen und ärgern. Ich wollte nur eine Antwort auf meine Fragen und keine unnötigen Kommentare zu meinen Absichten.

    Jetzt antworte ich auch noch


    Der Grund ist, (vermutlich) jeder von uns kennt solche Vertretungen z. B. Krankheit. Der Kollege ohne Referendariat kennt sich zwar fachlich aus, hat aber keine Ahnung wie er es an die Schüler vermitteln soll. Schüler und Eltern protestieren, Schulleiter bittet Fachkollegen zu helfen und man bereitet plötzlich doppelt vor (ohne extra Bezahlung). Kurz darauf ist er wieder weg und alle sind glücklich. Und wenn das immer wieder geschieht?


    Auch ein Arzt muss nach dem Studium noch die Praxis lernen. Referendariat ist wie bereits geschrieben Teil der Ausbildung. Schule ist mehr als nur Studium.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Man kann sich auch anders ausdrücken, ohne dass man den anderen Verbal angreift. Aber trotzdem danke für eure Erfahrungen und Meinungen.

    Ich habe mich für den Ref. Entschieden zu eurer Erleichterung. Aber promovieren würde ich nicht ausschließen und vielleicht auch neben dem Lehrerberuf machen.

  • Hast du dir denn Gedanken gemacht in welcher Form du promovieren möchtest? Du hast geschrieben du möchtest an einer Uni arbeiten, woanders dass du dir Promotion auch neben dem Lehrerjob vorstellen kannst. Das sind sehr unterschiedliche Wege mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen.


    Ich habe eine angefangene Promotion da liegen. Angefangen an der Uni mit einer Beschäftigung dort. Warum sie nicht fertig ist hat viele Gründe, insbesondere den, dass man an der Uni auch nur bedingt zur Promotion kommt. Sei denn man hat einen komplett anderen Charakter als meine Wenigkeit.

    Die Beschäftigung dort geht über Landes und Drittmittelstellen, die grundsätzlich befristet sind, auch auf Grund des Wissenschaftszeitvertragsgesetztes. Eine Dauerstelle an einer Universität ist tatsächlich nicht Planbar und hat neben Leistung auch ganz viel mit den richtigen Beziehungen und ganz viel Glück und im richtigen Moment am richtigen Ort sein zu tun.

    Ich möchte dir das nicht ausreden, man sollte sich dieser Dinge nur auch bewusst sein.

    Es gäbe ja auch die Option erst Promotion und dann Ref, machen viele.

    Neben der Schule promovieren, hängt sicher von der Stundenzahl ab und davon, ob du in deinem Leben noch andere Dinge machen möchtest oder nicht.


    Viel Erfolg auf der Suche nach deinem Weg.

  • In den meisten Bundesländern kommst du ohne Referendariat nur für Vertretungsstellen in Betracht. Diese sind immer befristet, wenn du Pech hast bekommst du die Sommerferien nicht gezahlt und hast immer wieder Lücken zwischen den Anstellungen.



    Aus welchem Grund möchtest du nicht ins Referendariat?

    Sommerferien? Freunde von mir sind in insgesamt immer nur bis zum nächsten Ferientag beschäftigt (Vertrag von Weihnachts- zu Winterferien etc.).

    Man kann auch Glück haben, aber das ist eher der unwahrscheinliche Fall.


    Ich verstehe die Frage nicht... Was hat Referendariat mit Verbeamtung zu tun?


    Das Referendariat ist der zweite Teil der Lehrerausbildung und wenn dir das fehlt, na, dann kannst du dich halt von befristeter Vertretungsstelle zu befristeter Vertretungsstelle hangeln. Eine feste Stelle wirst du so in der Regel nicht bekommen.

    Das Referendariat ist quasi die Laufbahnprüfung.

    Nach den preußischen Reformen anno dazumal und der Sicherung der Freiheit der Lehre fand man es als Staat passend, schnell Wege zu finden, wie die Lehrer doch "konform" der Linie entsprechend werden müssen/können.

    Wissenschaftsprivileg der Unis war zu der Zeit keiner staatlichen Reglementierung unterworfen und die Gesinnung/Leistung der zukünftigen Lehrer war nicht mehr ganz so klar wie vorher.

    Ref ist somit keine Berufseinstiegsphase und "Must have", sondern eine Institution, die die freie Lehre der Unis in Frage stellt. Genau hier liegt auch das Problem: Willst du nicht verbeamtet werden, ist das Ref in seinen Formen eigentlich vollkommen obsolet, da es an sich nur die Laufbahnbefähigung darstellt, nicht aber die tatsächliche Qualität von Unterricht.



    Was die Promotion angeht:

    Welchen Nutzen versprichst du dir davon? Willst du damit in die Schulentwicklung/Schulleitung/Schulamt/Schulministerium?

    Oder geht es dir nur um den Selbstzweck des "Doktors vor dem Namen"?

    Oder doch einfach nur dem Interesse verschuldet?


    Punkt 1 und 2 sind da vollkommen irrelevant. Sag ich dir aus eigener Erfahrung mit mittlerweile zwei akademischen Titeln. Klingt toll, beeindruckt aber niemanden wirklich wenn du was verändern/verbessern willst.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Ref ist somit keine Berufseinstiegsphase und "Must have", sondern eine Institution, die die freie Lehre der Unis in Frage stellt. Genau hier liegt auch das Problem: Willst du nicht verbeamtet werden, ist das Ref in seinen Formen eigentlich vollkommen obsolet, da es an sich nur die Laufbahnbefähigung darstellt, nicht aber die tatsächliche Qualität von Unterricht.

    Für mich zumindest war das deutlich anders. Im Ref habe ich das Handwerkszeug für den Beruf gelernt, in der Uni nur das Hirnwerkszeug.

    Da wurde auch von meinen Mentoren und von einem der beiden Fachleiterin viel geholfen, um die Unterrichtsqualität besser zu machen. Ob man danach angestellt oder verbeamtet werden will, spielt für die Frage nach dem Sinn des Refs überhaupt keine Rolle.
    Nur andersherum gilt: wenn kein Ref oder Obas, dann keine Verbeamtung.

    Wie anno Tux das Ref gedacht war, ist m. E. heute nicht mehr von Belang.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Ref ist somit keine Berufseinstiegsphase und "Must have", sondern eine Institution, die die freie Lehre der Unis in Frage stellt. Genau hier liegt auch das Problem: Willst du nicht verbeamtet werden, ist das Ref in seinen Formen eigentlich vollkommen obsolet, da es an sich nur die Laufbahnbefähigung darstellt, nicht aber die tatsächliche Qualität von Unterricht.


    Sehe ich anders.

    Der Master of Education und das Ref gehören zusammen und sind aufeinander abgestimmt.

    Sehr häufig wurden Themen an der Uni nur angerissen mit dem Verweis auf das Ref.

    Auch die praktischen Inhalte bauen ja nach und nach aufeinander auf.

    Dass alles mit den Schulen, Unis und Seminaren zusammenhängt und die Qualität abweichen kann lasse ich mal außen vor.

    Aber die Uni vermittelt ganz andere Inhalte, als es das Ref dann macht.

    Reihenplanung, Unterrichtsplanung habe ich definitiv erst im Ref gelernt.

    Didaktische Modelle und Grundlagen, auch Schulrecht und Leistungsmessung, vorher an der Uni, aber ohne Praxisbezug nur die Hälfte wert.

    • Offizieller Beitrag

    die Uni bietet den theoretischen Teil der Ausbildung, das ref den praktischen Teil.
    beides ist wichtig, aber hey... ernsthaft kann man nicht glauben, dass es ohne den praktischen Teil gut funtkionieren kann.


    Auch ein Arzt muss erst Praxiserfahrung sammeln, bevor er behandeln darf. Oder sollte das ebenfalls obsolet sein?


    Manchmal wundere ich mich *mein greises Haupt schüttelnd*

  • Moin!


    Ich hab es irgendwann schon mal geschrieben. Zum Glück hat man mich nach dem Studium nicht einfach auf die Kinder losgelassen :pfeifen:

    Meine erste Reihenplanung (ich war begeistert!!!) für die 3. Klasse in Deutsch löste bei meiner (wirklich tollen!) Mentorin und allen Umsitzenden im Lehrerzimmer viel Gelächter aus. Sie kommentierte das Ganze dann mit den Worten: "Na, dann haben wir den Stoff der 3. und 4. Klasse ja in 8 Stunden durch, was?" Ich habe das überhaupt nicht verstanden und war wie vor den Kopf gestoßen. Warum? Ich war absolut überzeugt, dass wir das hinbekommen! :victory:

    Spoiler: Wir haben es nicht hinbekommen...


    Etwas OT: Diese Unwissenheit über das kleinschrittige Lernen und das Wissen über die Dauer des Lernprozesses (ja, auch in der 10. Klasse nehme ich noch mal Verlängerungen durch, um Endlaute in der Rechtschreibung zu bestimmen, das muss deshalb in der GS noch nicht immer klappen) führt u.a. aktuell im Homeschooling zu so einem Frust bei den Eltern.

    Ich hatte letztens ein Gespräch mit einer Freundin, die verzweifelte, weil ihre Kurze genau diese Rechtschreibregel (Verlängern) nicht kapiert, obwohl sie sie täglich mit ihr bespricht und ihre Kurze so viel Wert auf die richtige Schreibweise legt. Die Kurze besucht die 1. Klasse.

    Während des Homeschoolings wurden ihr nun schon Eselsbrücken, um sich die Namen der Zahlen zu merken, beigebracht. Sie haben über das Verlängern von Wörtern gesprochen und diese Regel eingeführt und über die Endsilbe -er statt -a gesprochen. Alles toll! Ich schätze das Engagement. Das Verständnis, dass diese Dinge aber deshalb nicht sitzen und auch nicht nächste Woche oder übernächste oder... fehlt aber (selbstverständlich, ist auch nicht ihr Job).


    Fazit: So eine Ausbildung zum Lehrer ist echt sinnvoll.

  • Es kommt einfach auf die Qualität der Lehre an. Mit Master und Referendariat steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass man in den Genuss einer guten Ausbildung kommt.

    Ich habe den Master of Education mit Praxisphase gemacht. Dabei war es sehr von Vorteil, dass ich Sachunterricht als Fach hatte, denn dort ist vom ersten Semester an der Praxisbezug gegeben und des Weiteren sind die Prinzipien des Fachs sowieso eine gute Handlungsmaxime für fast alle Fächer. Die Praxisphase und Begleitung durch die Dozierenden (selbst einige Kurse des Masters) war(en) größtenteils lehrreicher und anspruchsvoller als das Referendariat (bzw. der Seminarteil des Referendariats).

    In Deutsch das genaue Gegenteil. Im Studium hatte ich bis zum Ende des Masters Veranstaltungen, die nichts mit der späteren Tätigkeit der Grundschule zu tun hatte. Natürlich gab es vereinzelt auch gute und praxisbezogene Veranstaltungen. Doch auch im Referendariat war Deutsch im Vergleich zu Sachunterricht nicht so lehrreich, wie es hätte sein können.

    Die Uni hat jedenfalls nicht unbedingt andere Inhalte gelehrt als das Referendariat. Im Referendariat gab es extrem viele Themen, bei denen man nichts großartig Neues mehr gelernt hat (Anknüpfen an Vorwissen war wohl nur ein Kriterium, das an uns Refis gestellt wurde). Vielleicht auch deshalb ist in unserem Durchgang an unserem Seminar niemand durch die UPP gefallen (vier Menschen haben vorher das Handtuch mal mehr und mal weniger freiwillig geworfen).

    (Insofern ist mir mein Master of Education auch persönlich-subjektiv mehr Wert als das zweite Staatsexamen.)


    Drei weitere Sachen, die in diesem Thread anklangen und bei denen ich andere, folgende Erfahrungen gemacht habe:

    1. Der Master of Education ist höher angesehen und bietet mehr Jobmöglichkeiten als eine Erzieher:innenausbildung.

    2. Man kann auch mit dem Master of Education dauerhaft an einer staatlichen Schule Lehrer:in werden (man muss nur an den Niederrhein kommen, da reichte zum Beispiel auch ein Meister als Friseur:in). Flexibler ist man aber sicherlich nicht, man verdient weniger und hat eine wesentlich geringere Jobsicherheit.

    3. Bis jetzt kenne ich mehr Lehrer:innen ohne Referendariat, die einen sehr guten Job machen, als jene, die sich als untauglich erwiesen.

    Am I out of touch? :/ No, it's the children who are wrong. :musik:

  • Es gäbe ja auch die Option erst Promotion und dann Ref, machen viele.

    Neben der Schule promovieren, hängt sicher von der Stundenzahl ab und davon, ob du in deinem Leben noch andere Dinge machen möchtest oder nicht.

    Hätte ich während des Referandariats erst meine Promotion begonnen, währe ich niemals damit fertig geworden. :D Ich habe tatsächlich erst promoviert, dann referendiert. Allerdings war das so semigut, da ich in der Didaktik promoviert habe, wäre der Unterrichtsteil meiner Dissertation sicher jetzt besser gewesen.


    Zum Thema Referendariat und Uni: Das hängt vom Fach ab! In der Fachwissenschaft interessiert das keinen, da ist das 2. Staatsexamen "nur" ein schöner Plan B. In der Fachdidaktik dagegen wird das von den Bundesländern immer mehr zur Einstellungsvorraussetzung gemacht. Was ich absolut verstehen kann, mein Doktorvater und mein Chef in der PostDoc-Zeit hatten das jeweils, andere Profs nicht. Und man hat den Unterricht deutlich gemerkt.

  • Toller Beitrag von Jazzy82, das erinnert mich immer an meine erste Physikstunde im Referendariat, die für gute zwei Wochen gereicht hat.


    Ohne Ausbildung kann man es einfach nicht!

  • Steht im Duden direkt nach "zu brüllbären". :doc:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Nebenbei glaube ich, trotz meiner obigen Ausführungen, dass es in dem Job echte Naturtalente gibt, die das classroom management ohne viel Ausbildung ganz gut drauf haben (für die unteren Klassen kann ich da aber nicht sprechen).

    Die benötigen oftmals nur noch Hilfen im Didaktischen bzw. beim Erlernen und Herunterbrechen des Lehrplans. Aber ganz ohne zusätzlichen Hilfen durch erfahrenere KollegInnen geht’s eigentlich gar nicht.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

Werbung