Lehrermangel und Teilzeit

    • Offizieller Beitrag

    Bleibt also die Frage: Warum nur? Weil man unbedingt alles abprüfen will, was an Kompetenzen im KLP steht?

    Die offizielle Begründung lautet sinngemäß so, dass man den SchülerInnen durch die zusätzliche Zeit ermöglichen möchte, inhaltlich mehr in die Tiefe zu gehen und so qualitativ (und eben nicht quantitativ) bessere Ergebnisse zu erzielen. Die Realität sieht natürlich anders aus. Viele SuS' denken eben, dass sie primär über Quantität ihre Punkte bekommen....

  • Viele SuS' denken eben, dass sie primär über Quantität ihre Punkte bekommen

    Den Zahn könnte man ihnen deutlich einfacher ziehen, wenn die Klausuren eben nicht so lang wären. Wie oft höre ich den Spruch "ich habe zu allem was geschrieben es musss gut sein"? Oder auch "ich habe 13 Seiten geschrieben, das ist mindestens eine zwei".

  • Ich kenne recht viele Lehrer*innen, die Vollzeit verbeamtet sind und Vollzeit unterrichten. Mehr machen sie nicht.

    Ich finde das erfrischend, wenn man sich im Kern auf das Kerngeschäft konzentriert. Unterrichten ist wichtig. Das ist die Zeit, in der die jungen Menschen etwas lernen können. Das wir unsere Akten sortieren, hilft ihnen dabei nicht.


    Ich finde unterrichten wichtiger, als städnig neue Projekte loszutreten, die dann allen die Zeit wegfressen. In dem Zusammenhang so etwas zu erklären:


    Das Hauptproblem (meiner Meinung nach) sind zusätzlich Kolleg*innen, die nicht arbeiten.

    finde ich ich nicht unverschämt, sondern auch falsch fokusiert.

    • Offizieller Beitrag

    Den Zahn könnte man ihnen deutlich einfacher ziehen, wenn die Klausuren eben nicht so lang wären. Wie oft höre ich den Spruch "ich habe zu allem was geschrieben es musss gut sein"? Oder auch "ich habe 13 Seiten geschrieben, das ist mindestens eine zwei".

    Jein. Es wird immer SchülerInnen geben, die sich über zu wenig Zeit beklagen und solche, die damit ausgekommen sind. Das ist meine Erfahrung aus jeder Klausur, die ich habe schreiben lassen. Ein direkter Zusammenhang zwischen diesem Feedback und dem tatsächlichen Klausurergebnis ist da ja auch nicht per se gegeben.


    Bei uns ist das in der Q1 in der Tat so, dass die SuS' eher am unteren Ende der Bandbreite der Klausurdauer liegen. Die meisten haben damit ein Problem. (Das liegt aber meiner Einschätzung nach auch daran, dass die KuK' die Ausgangstextlänge nicht proportional (deutlich) reduzieren sondern zum Teil schon Texte einsetzen, die dem Umfang einer Abiturklausur entsprechen. Das habe ich angesprochen und festgestellt, dass da offenbar bei einigen gar kein Bewusstsein dafür vorhanden war.

  • Ich hab am Gymnasium in der Q1 noch nie eine 90-Minuten-Klausur erlebt. Der GK fing bei uns ebenfalls mit 135 Minuten an, zweite Klausur dann bereits 155.

    ich hatte das an etwa einem Drittel der Gymnasien, an denen ich unterrichtet habe. Wie schon von Botzbold gesagt - man muss sich dann halt bei der Aufgabenstellung zusammenreissen. ich Hab btw mal in der BASS gegoogelt - bin jetzt aber nicht 100% sicher, dass es wirklich richtig von mir recherchiert wurde (vlt. gibt es da noch was Aktuelleres?) - und die legitimiert tatsächlich die Möglichkeit von 90 Minuten im Q1-GK. BASS 2022/2023 - 13-32 Nr. 3.2 Gymnasiale Oberstufe; Verwaltungsvorschriften zur Verordnung über den Bildungsgang und die Abiturprüfung in der gymnasialen Oberstufe (VVzAPO-GOSt); Änderung (schul-welt.de) Demnach gäbe es tatsächlich Unterschiede zwischen BK und Gym.

  • jetzt bin ich ein bisschen Baff. gibt es am BK aktuell andere Minutenkorridore als am Gymnasium?

    Ja, gibt es. Bei uns am Berufskolleg gilt ja auch die APO-BK mitsamt der zugehörigen Verwaltungsvorschriften, während an den Gymmasien die APO-GOSt einschlägig ist.

  • das find ich.. komisch. ich meine, ich dachte mir schon, dass das BK eine eigene APO hat, aber dass die sich derartig unterscheidet, finde ich merkwürdig. warum sollten SchülerInnen eines BK bei Klausuren in der Q-Phase mehr Zeit brauchen, als auf dem Gymnasium. Damit die zwischendurch eine rauchen gehen können?

    • Offizieller Beitrag

    Warum muss jemand im GK Englisch 180 Minuten in der 13.1 schreiben? Der wird ja nicht in den letzten 60 Minuten schlauer.

    es geht doch gar nicht darum, ob ein/e Schüler/in mit zunehmender geschriebener Seitenzahl schlauer wird. Es geht darum, komplexe Zusammenhänge darzulegen, zu verknüpfen, zu analysieren, zu beurteilen.

    Und nein, da reicht als Urteil nicht "find ich auch"

  • Die offizielle Begründung lautet sinngemäß so, dass man den SchülerInnen durch die zusätzliche Zeit ermöglichen möchte, inhaltlich mehr in die Tiefe zu gehen und so qualitativ (und eben nicht quantitativ) bessere Ergebnisse zu erzielen. Die Realität sieht natürlich anders aus. Viele SuS' denken eben, dass sie primär über Quantität ihre Punkte bekommen....

    Diese offizielle Begründung kenne ich - habe schon so viele Veränderung mitgemacht, weil ich seit 1992 im Schuldienst bin.


    Bisher kann ich auch in den Erwartungshorizonten keinesfalls mehr Tiefe erkennen (in Mathe). Es ist Quatsch zu behaupten, dass sich nicht auch die Menge an Aufgabenteilen und zu lesenden Texten gesteigert hätte. Von einer gesteigerten Qualität jedoch bemerke ich echt nichts.


    Ich weiß also immer noch nicht, wozu das Ganze gut sein soll.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Mmmh, Cross-Culture-Crêpes mit tausendjährigen Eiern...

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt verstehe ich endlich, warum die Französischkollegen immer diese Crêpes mit ihren Klassen backen! ;)

    tja, das Crêpes-Gerät (von der Steuer abgesetzt) und die Zutaten (von der Steuer abgesetzt "Lektion 8, Landeskunde") sind schnell rentabilisiert.
    Ich bin übrigens sicher, dass man den Dreisatz auch anhand von Rezepten sehr gut üben kann.

  • Etwa mit dem Rezept hier? :staun:


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  • Also. Besser nicht machen.

    Kann man natürlich so folgern, wenn man sich nur die Schlagzeile anschaut. Ich würde daraus eher folgern, dass man sich selbst mit den rechtlichen Grundlagen seines eigenen Handelns beschäftigen sollte. Die entsprechenden Grenzen des Einsatzes sind nicht gerade ein Geheimnis.

  • Dennoch ist es ebenso schofel wie typisch, von Seiten des Dienstherrn nicht auf die Situation hinzuweisen. Allerdings ist das ein altes Spiel - mein Vater wurde schon anno '03 gefragt, ob er nicht wieder ein paar Stunden geben wolle.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • es geht doch gar nicht darum, ob ein/e Schüler/in mit zunehmender geschriebener Seitenzahl schlauer wird. Es geht darum, komplexe Zusammenhänge darzulegen, zu verknüpfen, zu analysieren, zu beurteilen.

    Und nein, da reicht als Urteil nicht "find ich auch"

    Das stimmt, aber die Abiturklausur in Englisch im GK dauert 240 und im LK 270 Minuten. Was rechtfertigt eine Differenz von nur 30 Minuten? Der Lk sollte doch mehr in die Tiefe gehen. Reichen da 30 Minuten mehr?

    https://bass.schul-welt.de/18126.htm

    Und wir sollen jetzt mal eben Klausuren die länger werden in der gleichen Arbeitszeit wie vorher korrigieren? In VZ hat man bei uns im blödesten Fall 150-170 Klausuren im Quartal.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • warum sollten SchülerInnen eines BK bei Klausuren in der Q-Phase mehr Zeit brauchen,

    Ich denke, daß der Unterschied darin liegt, daß bei uns am BK die Prüfungen alle auch noch einen Berufsbezug haben. Die Abiturienten haben z.B. das Fach Elektrotechnik. Dort sieht die Prüfung zweigeteilt, 120 Minuten Klausur und weitere 120 Minuten praktische Prüfung in der Werkstatt. Zusammen hat die Prüfung dann eine Bearbeitungszeit von 240 Minuten.

    Solch praktische Teile in einer Abiturprüfung kenne ich aus dem Gymnasium gar nicht.

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