• Das muss man sich aber um 20 Ecken verbiegen, dies als Vorteil zu definieren. Vor Gericht wird sowas niemals Bestand haben.

    Versteh mich nicht falsch, ich fände es unmöglich wenn der Förderverein die Kosten einer Lehrkraft übernimmt. Rechtlich sehe ich da dieses Problem aber überhaupt nicht.

    Ich beruf mich an der Stelle einfach auf die Info die wir als Schulleitungsteam im Zuge der Schulentwicklung unserer Schule im Hinblick auf das Fahrtenkonzept von unsrer zuständigen Rechtsstelle bekommen haben:

    - keine Bezahlung durch dritte, es sei denn im Zuge von Schul/-Trägerpatenschaften ins Ausland und dann darf Dritter auch nur der Träger selbst sein.

    - Förderverein kostenübernahme strikt untersagt (mit Hinweis auf Vorteilsnahme und entsprechenden dienstrechtlichen Folgen

    - keine Abgeltung über Steuer

    - Genehmigung nur über PTravel und nur im rahmen des schulfahrtenbudgets


    Wohl dem, der gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann.

    Der Himmel ist nicht mein Limit, ich bin es.

  • Bist du sicher, dass sich Eltern über die Inanspruchnahme von Freiplätzen nicht aufregen?

    Viele halten sich sehr zurück, damit dem Kind keine Nachteile entstehen. So war es damals auch bei uns.

    Ich meine, dass ich bisher aus dem Landeselterbeirat nichts davon gehört habe. Da müsste ja ein Vorstoß her kommen. Ob sie sich zuhause oder am Elternstammtisch aufregen, weiß ich natürlich nicht. Würde aber nichts nützen.

  • - Förderverein kostenübernahme strikt untersagt (mit Hinweis auf Vorteilsnahme und entsprechenden dienstrechtlichen Folgen

    Das solltet ihr dann vielleicht noch mal prüfen. Ich habe gerade gesehen, dass in Niedersachsen sogar auf dem Reisekostenformular direkt eingetragen werden kann, welche Zuschüsse von Dritten gewährt werden. Ich würde mal vermuten, dass hier jemand es sehr genau nimmt und verschiedene Aspekte durcheinander wirft.

    Ich gebe dir Recht, dass es nicht in Ordnung ist, wenn der Lehrkraft privat irgendwie mit dem Förderverein eine Kostenübernahme, die womöglich sogar über den Erstattungssätzen liegt vereinbart.

    Aber das sicherlich kein grundsätzlich Problem. In der Praxis wird der Förderverein diese Förderung erstmal in irgendeiner Form per Satzung, Ordnung oder Beschluss der Organe festlegen. Das könnte z.B. lauten: Der Förderverein unterstützt Klassenfahrten mit einem Betrag von XY. Dieses Geld soll zur Finanzierung der Reisekosten verwendet werden.

    Dann wird doch ein solcher Beschluss immer mit der SL besprochen. An dieser Stelle wäre ich als einzelne Lehrkraft in der Regel sowieso raus. Wenn die SL hier eine offizielle Absprache mit dem Förderverein trifft, kann ich davon ausgehen, dass es genehmigt wurde.

    Und selbst wenn nicht, mache ich mich auch nicht strafbar wenn ich es gemäß §331 (3) sofort anzeige. Förderverein sagt also mir die Kostenübernahme zu und ich teile das der Schule mit. Die Schule/Behörde genehmigt es entweder oder lehnt es ab. Alles kein Problem für die Lehrkraft.

    Davon losgelöst stellt sich natürlich auch die Frage, ob überhaupt eine Vorteilsnahme entsteht. Aufgrund des gesetzlichen Anspruches auf Kostenerstattung kann eine Vorteilsnahme aus meiner Sicht nur entstehen, wenn die Lehrkraft zusätzliche Gelder erhält.

  • Eine aktuelle Anfrage ans Ministerium in NRW zum Thema "Klassenkasse" bzw. Schulgirokonto führt zu denselben Ausreden wie immer und zeigt deutlich das Desinteresse der Ministerin. Aber gut, dass es (mal wieder) öffentlich geagt wird.

    Zusammengefasst in allerlei Tageszeitungen von heute:

    Zitat

    Lehrer müssen oft ihr eigenes Konto nutzen, um Zahlungen etwa für Klassenfahrten

    abzuwickeln. Das ruft laute Kritik hervor. Was sagt das Schulministerium?

    SchulkontoNRW2025.jpg

  • Damit ist’s doch geklärt. Frau Ministerin sagt: „Seitens der Landesregierung wird bereits seit vielen Jahren davon abgeraten, dass Lehrkräfte ihre Privatkonten für die Verwaltung von schulischen Geldern nutzen, […]“

    Also, nicht machen.

  • Hallo. Aus gegebenem Anlass die Nachfrage: wie würdet ihr damit umgehen, dass Material für eine neu einzuschulende Klasse von mir privat angeschafft werden soll? Die Stufe wird um einen Zug erweitert, demnach fehlt für eine Klasse das Material für den Anfangsunterricht in Deutsch. Es handelt sich um anlautbildkarten eines bestimmten Verlages und das dazugehörige großformatige Poster zum Aufhängen. (O-Ton: das haben sich doch alle Kollegen selbst gekauft.)

    Darüber hinaus sind die anderen Klassen mit Materialien/ Dingen/ Ordnungshelfern ausgestattet, die bei mir also jetzt fehlen. Natürlich bringe ich dafür aus meinem bereits bestehenden Fundus Material mit, aber die Materialien für den Anfangsunterricht Deutsch möchte ich eigentlich nicht kaufen. Darüber hinaus ist der Einsatz von alternativen Materialien auch schwierig bis unmöglich, weil es stufen-intern dann schon einheitlich sein sollte.

    Ist es nicht auch Sache der SL, die Ausstattung zu organisieren und auf mich zuzukommen?

  • aber die Materialien für den Anfangsunterricht Deutsch möchte ich eigentlich nicht kaufen.

    Dann machst du es auch nicht.

    Ist es nicht auch Sache der SL, die Ausstattung

    Wer da auf wen „zugehen“ muss, weiß ich nicht. Stelle einen Beschaffungsantrag und warte.

    Mehr kann man nicht sagen, weil deine Ausführungen zu ungenau sind. Irgendwer hat dies und das gesagt. Wer in welchem Zusammenhang gesprochen hat, wissen wir nicht.

  • Wieso sollte es einheitlich sein, wenn genau darauf die Schulleitung offensichtlich keinen Wert legt?

    Du machst Unterricht mit den Materialien, die du hast, oder die die Schule zur Verfügung stellt.

  • Hallo. Aus gegebenem Anlass die Nachfrage: wie würdet ihr damit umgehen, dass Material für eine neu einzuschulende Klasse von mir privat angeschafft werden soll? Die Stufe wird um einen Zug erweitert, demnach fehlt für eine Klasse das Material für den Anfangsunterricht in Deutsch. Es handelt sich um anlautbildkarten eines bestimmten Verlages und das dazugehörige großformatige Poster zum Aufhängen. (O-Ton: das haben sich doch alle Kollegen selbst gekauft.)

    Selbst machen, in der Schule drucken, laminieren, etc. (was halt möglich ist) und die Arbeitszeit von anderen Sachen abziehen.

    Im Grunde sagt deine Schule dir, dass du deinen Stundenlohn reduzieren sollst. Geht einfach gar nicht. Es zeigt aber auch gut, warum sich viele aufregen, wenn Kollegen Sachen privat anschaffen, auch wenn diese sich ob dieser Aufregung dann angegriffen fühlen.

  • Aber solche Dinge von Verlägen und Poster, die eine ISBN Nummer haben sind doch unproblematisch und können vom Büchergeld angeschafft werden. Bei uns zumindest ist das möglich. Kommt einfach mit auf die Bücherbestellliste

    Schwieriger sind Ordnungskästen und solches Zeug. Das geht eigentlich nicht aus der Klassenkasse (weil kein Verbrauchsmaterial für Kinder) und vom Büchergeld sowieso nicht. Evt Förderverein, falls ihr einen habt.

    Aber ja, ich hab im Endeffekt auch viel zu viel von meinem eigenen Geld gekauft, versuche das aber in den letzten Jahren so gut es geht zu vermeiden bzw zu reduzieren. Vor allem ärgert es mich (neben der grundsätzlichen Tatsache, dass es normal ist so vieles privat zu finanzieren) unendlich doll, dass Kinder an alle Sachen dran gehen, viele absolut nicht wertschätzend damit umgehen und dass ich nachmittags da keine Handhabe habe (weil Betreuung auch um Klassenraum stattfindet, wenn ich nicht dabei bin).

  • Antrag beim Schulträger über die Schulleitung stellen mit Hinweis auf die entsprechenden Urteile, dass das Material gestellt werden soll und dass du sonst keinen entsprechenden Unterricht machen kannst und wirst.

  • Ich habe das auch mal gemacht (vor sehr langer Zeit) und mich dann sehr geärgert, weil das teuer angeschaffte Material (in diesem Fall die Lehrer-Handreichungen und ein paar Poster) nach einem Durchgang wegen Änderung des Lehrwerkes nicht mehr gebraucht wurden. Sie stehen hier immer noch im Schrank.

    Dafür gibt es Gelder, die die Schule ausgeben kann / sollte. Was nicht gekauft wird, kannst Du auch nicht verwenden.

  • Dass eine zusätzliche Klasse eingerichtet werden muss, steht sicher schon länger fest. Wichtige Dinge wie Bücher oder evtl. neue Stühle und Tische muss die Lehrkraft auch nicht selbst kaufen und sollten schon längst durch die Schule bestellt sein.

    Plakate und Anlautbilder gehören im ersten Schuljahr eigentlich zur "Grundausstattung". Lass die notwendigen Sachen über das Sekretariat bestellen und kaufe sie nicht selbst. Ich wäre da (sehr) stur.

    Selbst machen, in der Schule drucken, laminieren, etc. (was halt möglich ist) und die Arbeitszeit von anderen Sachen abziehen.

    Guter Vorschlag.

  • Ich beantrage solche Sachen immer, dauert dann manchmal mehrere Jahre und arbeite dann eben oft mit anderem/alten Material oder selbst erstellten.

    Antrag also beim Finanzausschuss, Förderverein usw.
    Und wenn selber kaufen, dann unbedingt Erstattungsantrag in der Schule stellen und die Ablehnung dann dem Finanzamt vorlegen lassen zu können.

  • Die Antworten meiner Vorposter sind alle gut und richtig. Aber ich möchte noch einmal mit Nachdruck betonen: Das ist NICHT dein Problem. Ist das Material nicht da, dann zuckst du mit den Schultern und sagst "dann eben nicht".

  • Klare Antwort: natürlich geht das über den Schuletat. Bei der Zuordnung deiner Stunden geht der Hinweis an den Schulleiter, dass dir dann das Material fehlt und er oder der Konrektor oder die Sekretärin bestellen das dann.


    Wenn es nicht da ist, arbeitest du mit deinen vorhandenen (!) Materialien.

  • Leute, wenn man Anlautkarten braucht, diese aber nicht da sind, kann man nicht einfach sagen "liebe Kinder, die Anlautkarten sind nicht finanziert worden, deswegen arbeiten wir ohne. Stellt euch den Apfel einfach vor".

    Selbst machen, in der Schule drucken, laminieren, etc. (was halt möglich ist) und die Arbeitszeit von anderen Sachen abziehen.

    Von was genau? Förderpläne schneller tippen? Nur die Hälfte aller Eltern einladen?

    Euer bemühen in allen Ehren, ich ärgere mich auch, wenn Kolleginnen Druck ausüben. Aber wenn ICH lieber Geld für etwas ausgebe, als 5 Stunden daran zu basteln, dann mache ich das. Im übrigen kaufe ich die Laminierfolie auch soundsooft selbst.

    Denn es geht ja weiter: es gibt keine 4 magnetischen Zahlenstrahle für 4 Parallelklassen im selben Zahlenraum... keine Fachbücher für Lernbehinderte ab Klasse 7. Die gibt es übrigens wirklich nicht, nicht nur in unserer Schule nicht. Lohnt wohl nicht für die Verlage. Und nein, ich erstelle NICHT für jedes Thema in Leichter Sprache eine Stationenarbeit sondern kaufe den Scheiß, denn wenn ich in der dritten Schulwoche erfahre, dass ich in Klasse 8 Geschichte fachfremd unterrichte, gibt es schlicht und ergreifend keinen Etat, um sich vom Persen-Verlag was zum ersten Weltkrieg anzuschaffen.

  • aber die Kollegin möchte nicht (DIESE Materialien) kaufen.
    Ich bin definitiv jemand, der zuviel kauft und jetzt versucht, aufzupassen, aber es ist ein Unterschied, ob ich mir eine Handreichung mit Reihenvorschlag kaufe, die mir viele Ideen und Materialen gibt, oder ob meine Schule mich zwingen würde, nicht nur das Lehrwerk für mich (auch nicht zulässig, aber okay, wenn selbst entschieden, dann kann man auch drin schreiben, usw..), sondern auch die Bücher für die Kinder (wäre ja für meine Schulform das Pendant).

    Wenn ich als Grundschullehrerin eine eigene Anlauttabelle haben will (ich wäre sicher, ich hätte meine eigene mit Glitzer und schönem Papier laminiert...), dann MEINE selbstgewählte Tabelle.

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