Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte – Erfahrungen und rechtliche Schritte?

  • Ich würde eher sagen, dass es anders herum ist, nämlich dass in der Inklusion das beeinträchtigte Kind das "komische" Kind ist, weil ihm früher oder später bewusst wird, dass es in dem Klassensetting eine Sonderrolle einnimmt, während in der Förderschule mehr Berührungspunkte mit anderen Kindern mit Beeinträchtigung bestehen, was eher noch dafür sorgt, dass ein "Wir"-Gefühl bei den betroffenen Kinderm entsteht.

    Fällt dir manchmal auf, dass du der "komische" Kollege bist? Ich wüsste allerdings nicht, in welchem Kollegium du keine Sonderrolle einnehmen würdest und ein Wir-Gefühl entstünde mit den anderen Kolleg*innen, mit denselben Beeinträchtigungen, die du hast.

  • Dürfen sich die Kollegen an den technischen BKs von der IG Metall vertreten lassen?

    Da wäre ich auch dabei :)

    Die Mitgliedschaft hilft mir aber beruflich gar nichts. Daher wäre das reines Privatvergnügen.

  • Die GEW macht genau das, was ihre Mitglieder wollen. Jedes Mitglied kann sich da einbringen, den Kurs mitbestimmen und mitarbeiten.

    Es ist immer wieder amüsant, wenn Nichtmitglieder die Hasskappe aufziehen, weil die GEW nicht deren Meinung vertritt. :D Ich frage mich dann immer, ob diese Leute ähnliche Erwartungen an alle anderen Organisationen oder Parteien haben, bei denen sich nicht Mitglied sind.

    Seph hat es mit dem AfD-Beispiel sehr gut beschrieben.
    Ich war jahrelang (weit über ein Jahrzehnt) bei der GEW, aus bildungspolitischen und gewerkschaftlichen Gründen und habe selbst mit der Zeit eine Entwicklung durchgemacht (wie jede*r von uns, das ist ja das normale Leben) und es passte immer weniger.
    Da ich keine junge Aktivistin mehr war, sondern eher nach einer gewerkschaftlichen Heimat suchte, brauchte ich eine neue Organisation. Ich war sogar zeitweise doppelt Mitglied, aber eyh, irgendwann war mir das Geld zu doof. Zumal ich eher aus nostalgischen Gründen Mitglied blieb, hatte ich doch über mehrere Jahre versucht, bestimmte Sachen zu beeinflussen und musste ich feststellen, dass ich in der Minderheit war. Dann gehe ich woanders hin.
    Ich bin beim neuen Verband nicht mit allem zufrieden, deren bildungspolitischen Sichtweisen teile ich häufig nicht, aber ich bin dort für meine Arbeitsbedingungen. Für die Bildungspolitik gibt es Parteien (wo ich leider - auch nachdem ich durchaus aktiv zu gestalten versucht habe (und das auch fast ein Jahrzehnt in verschiedenen Kontexten!) - mittlerweile so desillusioniert bin, dass ich meine Abende lieber mit Mann und Hund auf der Couch verbringe, als in irgendwelchen Gremien).

  • dass man ja irgendwann mal austreten könnte, ohne was zahlen zu müssen.. meine jahrelangen beiträge haben das streikgeld weit überschritten.

    „Irgendwann“ darfst du das ja auch ohne Rückzahlung, nur nicht zu dem Termin, den du dir wünschen würdest.

    Als Gewerkschaft so viel Solidarität einzufordern, dass Menschen nicht direkt nach dem Erhalt von Streikgeld dieses mitnehmend „straffrei“ austreten können, halte ich für den Normalfall. Einerseits muss die Streikkasse wieder gefüllt werden, andererseits sind die Beiträge ja auch für zahlreiche weitere Posten, wie den Rechtsschutz, die Beratung, Fortbildungen, die kontinuierlich zur Verfügung stehen und damit Kosten verursachen, die wir als Mitglieder tragen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich finde Nihilists Ärger verständlich. Wenn man sich mal die Beitragsordnung der GEW anschaut, ist GEW schon eine teurere Gewerkschaft.
    Hintergrund der Regel wird sicher sein, dass man nicht nur für einen Streik eintritt.
    Ich war als Beamter über 10 Jahre aus Solidarität in der GEW. Bevor ich woanders eingetreten bin.
    Da werd ich sicher nicht der einzige sein. So leer dürfte die Streikkasse nicht.
    Eine Regelung der langjährigen Mitgliedern eine sofortigen Austritt ermöglicht wäre sich die fairere Lösung.

  • Ich würde sie nicht als teure Gewerkschaft bezeichnen, denn sie liegt mit ihrer Beitragsordnung durchaus im Schnitt aller DGB Gewerkschaften. Natürlich könnte man sich darüber streiten, ob es auch was preiswerter geht, andererseits sind viele unserer Fortbildungsangebote für die Mitglieder kostenlos und das Fortbildungsangebot, zumindest in NRW, kann sich sehen lassen. insoweit ist das für mich in Ordnung.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Kann ich dir nicht so kurz sagen.

    Ich schon, offenbar versteht der Angesprochene die Aussage jedoch nicht. Normalerweise frage ich nicht jedes Mal nach, nur weil jemand verwirrt guckt, das ist dann sein oder ihr Problem, wenn eine Auseinandersetzung zu anstrengend ist.

    In diesem Falle finde ich die Aussagen so unmöglich, dass ich es nicht stehen lassen will.

    Wie kann man über Kinder schreiben, sie seien "komisch" aufgrund einer "Beeinträchtigung"? Wie kann man weiterhin schreiben, in der Förderschule entstünde automatisch ein "'Wir'-Gefühl", weil die anderen auch eine "Beeinträchtigung" haben?

    Das ist auf vielen Ebenen eine so dumme Aussage, dass ich es nicht nachvollziehen kann, dass der Beitrag nicht nur geliked wurde, sondern gleichzeitig meine 1:1-Umschreibung mit Ersetzen des Zitierten traurig und unverständlich scheint.

    M.a.W.: wer meine Aussage scheiße und asozial findet: das war sie. Genauso wie die des Forumsteilnehmers Gymshark, was ich bewusst demonstriert habe.

  • Man kann doch sofort austreten und zahlt das Streikgeld zurück. Ich sehe immer noch keine Unfairness.

    Würdest du es auch angemessen finden, dass du beim Wechsel der Krankenkasse alle Behandlungskosten, die die abgebende Kasse im letzten Jahr übernommen hat, erstatten musst? Ist genau die gleiche Situation.

    Es macht Sinn, dass es Karenzzeiten gibt, wenn man irgendwo eintritt, so dass man nicht nur eintreten kann um direkt Leistungen in Anspruch zu nehmen. Das man beim Austritt bereits erhaltene und über Beiträge erworbene Leistungen der Vergangenheit zurückzahlen muss, ist reine Schikane.


    PS: Und das sage ich als jemand, der hier schon häufiger dafür geworben hat, dass jede Lehrkraft Mitglied in einer Gewerkschaft oder einem Verband sein sollte, der ihre Interessen vertritt.

  • Können wir zur Abwechslung mal anfangen, eine kontroverse Wortverwendung (hier das Wort "komisch") an die Person, die den Ausdruck als erstes (!) verwendet, zu adressieren, statt die Person, die das Wort mittendrin aufgreift, womöglich sogar eine Gegenfrage hierzu stellt? In dem Fall war es s3g4.

    Dieses Muster ist mir schon ein paar Mal aufgefallen (diesmal bei dir, Quittengelee, aber es kamen etwaige Rückfragen auch von anderen Usern) und ich frage mich dann immer, ob der Anfang einer Unterhaltung nicht mitbekommen wurde, oder ob sich bewusst dazu entschieden wurde, die Kritik (manchmal kann sie ja durchaus berechtigt sein) an einer Sekunär- statt der eigentlichen Primärquelle festzumachen.

  • Würdest du es auch angemessen finden, dass du beim Wechsel der Krankenkasse alle Behandlungskosten, die die abgebende Kasse im letzten Jahr übernommen hat, erstatten musst? Ist genau die gleiche Situation.

    Es macht Sinn, dass es Karenzzeiten gibt, wenn man irgendwo eintritt, so dass man nicht nur eintreten kann um direkt Leistungen in Anspruch zu nehmen. Das man beim Austritt bereits erhaltene und über Beiträge erworbene Leistungen der Vergangenheit zurückzahlen muss, ist reine Schikane.


    PS: Und das sage ich als jemand, der hier schon häufiger dafür geworben hat, dass jede Lehrkraft Mitglied in einer Gewerkschaft oder einem Verband sein sollte, der ihre Interessen vertritt.

    genau, ich bin auch stark am überlegen, ob ich wirklich austreten soll, da es für mich selbstverständlich ist, in einer gewerkschaft zu sein und gewerkschaften zu unterstützen. aber in der letzten zeit haben sie meist andere anliegen als ich gehabt. ich bin seit 20 jahren in der GEW. ich habe sie also schon kräftig unterstützt.

  • Es macht Sinn, dass es Karenzzeiten gibt, wenn man irgendwo eintritt, so dass man nicht nur eintreten kann um direkt Leistungen in Anspruch zu nehmen. Das man beim Austritt bereits erhaltene und über Beiträge erworbene Leistungen der Vergangenheit zurückzahlen muss, ist reine Schikane.

    Die Karenzzeit ist sozusagen nach hinten verlegt.

    Du bekommst ab dem ersten Tag Streikgeld, dafür musst du danach halt 2 Jahre Mitglied sein (oder es zurückzahlen).

    Das ist jetzt im Kontext von Arbeitskämpfen nicht ganz so dumm, weil es Neumitgliedern ermöglicht, sofort daran teilzunehmen.


    Dass man das im Einzelfall als ungerecht empfindet, kann ich allerdings verstehen.

Werbung