Lehrer nicht mehr Beamte?

  • Ist es der richtige Blickwinkel, nur das Ende der Ehe und eine Scheidung vor Augen zu haben? Eine Ehe ist grundsätzlich angelegt "bis dass der Tod euch scheidet".

    Hatte ja erst überlegt, dir eine Zeitlang nur Verwirrtsmileys zu setzen, damit du selbst siehst, dass das ziemlich 'verwirrend' und wenig aussagekräftig ist:aufgepasst:

    Da mir das dann doch zu blöd erschien, hier eine Antwort: Google "Scheidung", "Altersarmut", "Frauen" und finde selbst den Fehler in deiner heilen Weltsicht.

  • Das stimmt schon eine Weile nicht mehr, weil Frauen und Männer inzwischen gleich gut gebildet sind und es auch mehr Zeit und Möglichkeiten gibt, ähnliche Partner*innen zu suchen etwa im Internet.

    Was übrigens für eine größere arm/reich-Schere sorgt, da weniger sozioökonomische "Durchmischung" stattfindet. https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/par…ltung-1.1875581

    "Aber warum heiraten Menschen überhaupt andere Partner als früher? Dafür scheint es eine Reihe von Gründen zu geben. Je mehr Frauen die Uni absolvieren und in den Beruf streben, statt sich automatisch auf Kinder und Haushalt zu verlegen, desto mehr Heiratskandidatinnen in der Akademiker-Schicht gibt es natürlich auch. Und es scheint weniger Männer zu geben, denen Dominanz in der Beziehung wichtig ist - also die Selbstbestätigung dadurch, dass sie mehr verdienen oder einen gesellschaftlich höher beachteten Beruf haben als ihre Partnerin."

    Vielleicht einfach mal informieren, bevor man Falschbehauptungen aufstellt und so Vorurteile nicht nur reproduziert, sondern auch noch neue entwirft?

    Das Problem des von verlinkten Artikel ist, dass seine These ist, das es heute aufgrund der Heirat von Personen mit gleichem sozioökomischem Hintergrund zur einer sich manifestierenden gesellschaftlichen Ungleichheit kommt. Es geht überhaupt eher sekundär um die Partnerwahl. Von der Partnerwahl von Frauen wird glaub ich garnicht gesprochen?


  • Und meine Kritik ist, dass gerade Lehrerinnen zu 99% nach "oben" heiraten, um sich dann die Dauerteilzeit zu gönnen.

    Ich habe einen verwaisten Studenten geheiratet. Dass was aus ihm geworden ist, ist auch mein Verdienst. Ausserdem sind wir mehrmals quer durch Deutschland gezogen, weil er erst mit Anfang 40 einen guten Job bekam. Vorher haben wir eher nicht viel anders als Studenten gelebt und uns mit den Kindern durchgewurschtelt. Es ist nicht in allen Berufen so einfach wie bei uns Lehrern. Hör doch einfach mal auf, so pauschal zu urteilen.

  • Man kann es so sehen, dass die Mitarbeiterinnen (Lehrerinnen) es "ausnutzen", oder dass es einfach anders nicht machbar ist.

    Ich würde nicht von ausnutzen sprechen. Man macht das, was erlaubt ist. Das ist legitim.

    Ein Problem ist das "anders nicht machbar". Klassisch an der Grundschule: Die Lehrkraft nimmt immer kinderkrank während der Lebenspartner so was in seinem Beruf nicht machen kann. Und dann die klassischen Fragen: Wer unterrichtet in der letzten oder in der ersten Stunden, weil die Kinder vorher zum Kindergarten gebracht werden müssen oder abgeholt werden müssen. Wer arbeitet im Ganztag, wenn viele Lehrkräfte das nicht hinbekommen. Was ist mit Konferenzen am Nachmittag. Wenn wir mal eine Klassenkonferenz haben, fehlen eigentlich immer Lehrkräfte, da sie andere Termine haben. In einem gewissen Maße lässt sich das alles kompensieren. Wenn ich aber zu viele Lehrkräfte mit Einschränkungen habe, wird das ein schulisches Problem.
    Und dann sind wir wieder bei der Besoldung. Wenn der Dienstherr wie aktuell die Besoldung gestaltet, dass der Beruf vor allem für Menschen mit vielen Kindern oder Kinderwünschen attraktiv ist, schadet er sich am Ende selbst.

  • Wenn der Dienstherr wie aktuell die Besoldung gestaltet, dass der Beruf vor allem für Menschen mit vielen Kindern oder Kinderwünschen attraktiv ist, schadet er sich am Ende selbst.

    Muss immer dieser negative Unterton gegenüber kinderreichen Familien sein? Gerade wir sollten eher froh sein, dass sie sich der demographischen Entwicklung entgegensetzen und uns ermöglichen, unseren Job auch in Zukunft weiterhin ausüben zu dürfen.

  • Ja, die Polizist*innen wünschen sich immer mehr Verbrecher*innen.

    Es ist ein JOB!
    Ich bin in der Lage, den Unterschied zwischen meinen "Adressat*innen / Kund*innen" und der Einschätzung der Arbeitsbedingungen. Tom hat doch die langfristigen (mittelfristigen?) Risiken gut aufgezeigt.
    Genauso wie der Schuldienst durchaus Leute anzieht / angezogen hat, die Familie und Job kombinieren wollen (und es zur Zeit aufgrund vieler Veränderungen vielleicht nicht mehr ganz so ist), kann es sein, dass andere Faktoren für Andere eben auch eine pull-Wirkung haben.

  • Wenn Zauberwald sich beklagt, dass wenn beide in Steuerklasse 4 wären, ihrem Mann mehr abgezogen würde, dann spricht das doch dafür, dass sie das Steuersystem nicht verstanden hat. Noch mal: eure Steuerlast wäre exakt die gleiche! Nur auf deinem Konto käme erst mal mehr an und du könntest hier nicht mehr beklagen, wie schlecht du bezahlt wirst. Dein Einkommen ist nominell höher als das, was jeden Monat auf deinem Konto landet. Durch die geteilte Steuerklasse "schenkst" du deinem Mann so gesehen jeden Monat Geld, wenn ihr nicht für irgendeinen finanziellen Ausgleich sorgt.

  • Ja, die Polizist*innen wünschen sich immer mehr Verbrecher*innen.

    Es ist ein JOB!
    Ich bin in der Lage, den Unterschied zwischen meinen "Adressat*innen / Kund*innen" und der Einschätzung der Arbeitsbedingungen.

    Zumindest werben wir beim Tag der offenen Tür dafür, dass wir mehr SuS bekommen. Wenn die Polizei sich irgendwo vorstellt, dann geht die Werbung nicht in Richtung "Kundschaft werben" :D

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • es geht weniger ums geld als darum, auch nachhaltigkeit und sparsamkeit vorzuleben. wir sind doch pädagogen.

    Und man lebt nicht nachhaltig, wenn man seinem Kind eine neue Schultasche für 4 Grundschuljahre kauft und dann noch mal eine für Klasse 5 - 10?

    Ernsthaft?

    Also alle kaufen nur noch gebraucht. Und wie sollen dann jemals neue in den Kreislauf kommen? Denn irgendwann ist jede Schultasche hinüber.

    Wir haben unsere gebrauchten Tornister übrigens nach 4 Jahren in den nachhaltigen Kreislauf gebracht.

    Die aus Klasse 5 sind nach über 7 Jahren immer noch in Gebrauch.

    Aber klar, wir leben unseren Kindern keine Nachhaltigkeit vor.

  • Du bist auch in einem anderen BL, wo diese Frage eine Frage ist.

    An meiner Schule fahren die Kinderlosen definitiv überproportional, ich bin seeeehr gespannt auf die Entwicklung, es gibt nämlich immer weniger davon und einige der Kinderlosen haben gesundheitliche Gründe, es nicht mehr zu tun,

    An meiner Schule im gleichen Bundesland fahren kinderlose exakt so häufig wie die mit Kindern. Da wird kein Unterschied gemacht.

    Die mit Kindern und halber Stelle dürfen dabei selbstverständlich in der Woche die gleiche Arbeit leisten wie die Vollzeitkollegen, bloß mit halber Bezahlung.

    Ach, die kinderlosen haben es schon echt schwer.

  • Das sehe ich anders. Ohne Arbeitszimmer ist für mich nicht mehr vorstellbar, ich möchte in meiner Freizeit nicht ständig irgendeine Arbeitsecke oder Klausurstapel auf dem Esstisch sehen.

    Außerdem: deine Schulform hat 3 Jahrgangsstufen und du sagst, du unterrichtest nur ein Fach. Vermutlich passt dein Materialpool auf 1 Meter Regalbrett? Der Durchschnittselehrer braucht ziemlich sicher mehr 😉


    Thema Fahrten: teilweise ist ja schon in Konzepten festgehalten, dass auf Kollegen mit Kindern Rücksicht zu nehmen ist oder sie sogar komplett von Fahrten entbunden sind. Das ist gelebte Praxis. Wäre für mich evtl. noch okay, wenn unsere Arbeitszeit stundengenau abgerechnet würde und man Kinderkollegen da nicht für umme entlasten müsste.

    Wie gesagt, bei uns ist es genau umgekehrt. Alle leisten die gleiche Arbeit und die kinderlosen kriegen dafür das doppelte an Gehalt. Hhhhm.

  • Nihilist spricht denke ich von der Art von Eltern, die ihre Kinder regelrecht mit Konsumgütern zuballern - als (vermeintliches) Zeichen ihrer elterlichen Liebe oder weil sie befürchten, dass ihr Kind sonst etwas (im Vergleich zu Gleichaltrigen) verpassen würde.

    So wie du, Anna Lisa, es beschreibst, klingt das völlig normal und alles andere als verschwenderisch.

  • Wie gesagt, bei uns ist es genau umgekehrt. Alle leisten die gleiche Arbeit und die kinderlosen kriegen dafür das doppelte an Gehalt. Hhhhm.

    Bist Du sicher, dass das an deinem Bundesland liegt oder ihr an eurer Schule die Vorgaben einfach nicht richtig umsetzt? Teilzeit müsste auch da berücksichtigt werden.

  • Die mit Kindern bekommen doch die hohen Zuschläge in NRW ... ? Warum sollen jetzt Kinderlose für die gleiche Arbeit mehr bekommen?

    Weil sie 100 % bezahlt werden und die Teilzeitkollegen nur 50 %.

    Kinderzuschläge bei 50 % Teilzeit und nur 2 Kindern sind übrigens Peanuts. Da braucht keiner neidisch drauf sein.

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