Mit welchem Alter Ref. angetreten und wann offiziell in den Beruf eingestiegen?

  • Hallo alle zusammen,

    ich frage mal in die Runde zum Austausch & zur Reflexion des beruflichen Werdegangs:
    - mit welchem Alter ihr das Referendariat angetreten seid
    - ob ihr empfindet, dass euer Alter dafür angemessen ist/war (ODER rückblickend denkt: früher oder später wäre besser)
    - ob ihr Probleme hinsichtlich eures Alters hattet/beobachten konntet (weil z.B. mit 23 euch die Seminarlehrer/Prüfer als zu jung/unreif empfanden ODER in anderem Falle zu alt)
    - mit welchem Alter ihr offiziell in den Beruf eingestiegen seid (gabs eine Pause, Wartezeit, Vertretungsstelle dazwischen?)

    - wie empfandet ihr letztlich den Druck im Beruf ohne die Prüfer im Nachhinein (abgenommen, gleich geblieben, zugenommen)


    Guten Rutsch ins neue Jahr! :gruss:

  • Ins Ref bin ich mit 34 eingestiegen in den Beruf eigentlich schon mit 31, komplett fertig eingestiegen ohne Vertretungsstellen sondern mit unbefristeter Festanstellung bin ich mit 35 und dann 6 Monate später wieder in Elternzeit (zum 3. Mal gegangen). Letztendlich hat das alles so gepasst, auch wenn es anders geplant war.

  • Ich bin mit 32 Jahren ins Ref, nachdem ich vorher ein paar Jahre bei einem Bildungsträger gearbeitet habe. Im Berufsschulbereich starten viele erst später durch, daher war es vom etwas höheren Alter her kein Problem und ich hatte einige Mitreferendare, die ählich alt waren.


    Allerdings hat es mich tierisch genervt, dass ich zum Teil Kollegen hatte, die mit dem Ref schon fertig waren und eigentlich nach mir studiert hatten. Ich hatte ja die selbe Berufserfahrung nur noch nicht das Ref absolviert und trotzdem wurde ich von manchen Kollegen wie "die Kleine" behandelt.


    In den Beruf eingestiegen bin ich direkt nach dem Ref, also dann mit 34. Auch da fand ich es komisch, dass ich "der Neuling" war, obwohl ich ja vorher jahrelang fast das gleiche gemacht hatte. Aber ich wurde von den Kollegen gut aufgenommen und habe viel Wertschätzung für meine Arbeit erhalten. Also war das OK.


    Ich habe noch mal die Schule gewechselt und bin schon wieder "der Neuling" irgendwie scheint es für Kollegen allgemein schwierig zu sein, sich auf neue Kollegen mit Berufserfahrung einzustellen. Aber Ok, das geht vorüber...

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Ich habe noch mal die Schule gewechselt und bin schon wieder "der Neuling" irgendwie scheint es für Kollegen allgemein schwierig zu sein, sich auf neue Kollegen mit Berufserfahrung einzustellen. Aber Ok, das geht vorüber...

    DAs habe ich genau andersrum empfunden, denn an der neuen Schule wusste kaum jemand, dass ich direkt aus dem Ref kam und daher war das überhaupt kein Problem, im Ref hatte ich eher das Problem, dass ich dort von Leuten mit weniger Berufserfahrung, die gerade aus dem Ref kamen sehr herablassend behandelt wurde. Und komisch war es meinen ehemaligen Grundschulklassenlehrer nun als Kollegen zu haben.

  • Ich bin mit 27 ins Ref und habe direkt im Anschluss mit 29 die feste Stelle angetreten. Nach dem Abi war ich erst ein Jahr Au Pair, habe dann noch mal ein Jahr im Ausland studiert und musste noch das Latinum nachholen. Die beiden Auslandsjahre möchte ich nicht missen und Latein wurde an meiner Schule halt nicht angeboten. Für mich persönlich war es sicher besser mit 27 und nicht mit 24 ins Ref zu gehen. Ich war mit 27 sicher deutlich gefestigter.


    Bei uns im Seminar lag ich über dem Altersdurchschnitt würde ich mal sagen, allerdings hatten wir auch zwei Referendare, die fast 10 Jahre älter waren als ich. Die hatten beide promoviert und sich dann von Zeitvertrag zu Zeitvertrag an der Uni gehangelt und sind dann doch ins Ref gegangen, weil ihnen klar geworden ist, dass das mit der akademischen Karriere schwierig wird. Die eine war richtig gut und mega glücklich mit der Entscheidung an die Schule gegangen zu sein, sagte aber auch, sie hätte die Zeit an der Uni auch genossen. Der andere hatte massive Schwierigkeiten im Umgang mit Schüler*innen und fühlte sich als "zu gut" für den Schuldienst. Vor allem letzterer hatte Probleme mit den Fachleitern, was aber vermutlich nicht am Alter lag.


    Ich hatte einen Mitreferendar, der erst 24 war, dem hat man das aber nicht angemerkt. Allerdings habe ich in den letzten 10 Jahren das Gefühl bekommen, dass die Referendare immer jünger werden und bei mindestens der Hälfte gedacht, dass ein oder zwei Jahre mehr an der Uni/im Ausland/im Job etc. sicher nicht von Nachteil wären.


    Unser Hauptseminarleiter hat immer erzählt, dass 10 Jahre vor uns 27 noch als relativ jung für's Referendariat gewesen wäre, weil sich da die Leute allgemein mehr Zeit im Studium gelassen hätten (auch um mal über den Tellerrand zu schauen) und das er der Meinung war, das wäre auch besser gewesen.


    Edit (da vergessen): In Elternzeit bin ich erst gegangen, als ich schon die Lebenszeitverbeamtung hatte und das war auch so geplant. Ich bin zwar vor der Lebenszeitverbeamtung schwanger geworden, aber halt nur kurz vorher, damit sich die Probezeit nicht um die Elternzeit verlängert. Dabei hätte ich ein schlechtes Gefühl gehabt. Ich wollte, dass das Kapitel "abgeschlossen" ist, bevor ich erst mal ein Jahr raus bin und danach als "Mutti, die eh bald wieder schwanger wird" abgestempelt werde (wurde ich auch).

  • Ich habe mit 25 das Referendariat begonnen und hatte mit 27 meine erste Stelle. Ich fand das schon ziemlich jung bzw. früh, aber im Nachhinein gut. Ich glaube nicht, dass der Start mit 29 oder 32 einfacher gewesen wäre.

    Am "Schlimmsten" fand ich persönlich, als ich mit 20 oder 21 das erste Mal in einem Praktikum vor einer Oberstufe stand. Ich kam mir total blöd vor, weil ich ja kaum älter war als die SuS (aber die haben sich wahrscheinlich gedacht: Toll, die hat schon Abitur und ist Studentin, wie cool...).

    Ich habe in meinem 1. Jahr an meiner ersten Stelle die "volle Dröhnung" bekommen: Klassenleitung, Austausch, Krankheitsvertretung (mit Klassenwechseln) und noch lauter anderen Sachen, zu denen man als Anfänger nicht nein sagt... Was den Unterricht und die SuS angeht, kam das eher sehr gut an, hatte ich den Eindruck, dass ich so jung war, ich bekam viel positive Rückmeldung und daher waren meine Erfahrungen auch gut und ich habe schnell dazu gelernt. Daher denke ich, habe ich von dem "jungen" Start als Lehrerin profitiert.


    Wir haben eine Kollegin, die nach dem Ref. ihr 1. Kind bekam, dann ein Jahr bei uns an der Schule war, dann das 2. und bis sie zurückkommt ist sie fast 40, hat aber kaum Berufserfahrung. Das könnte ich mir für mich nicht so vorstellen. Allerdings weiß ich nicht, ob sie vorher was anderes gemacht hat (Ausbildung oder so).



    ob ihr empfindet, dass euer Alter dafür angemessen ist/war

    Ja.

    ob ihr Probleme hinsichtlich eures Alters hattet/beobachten konntet

    Nein.

    mit welchem Alter ihr offiziell in den Beruf eingestiegen seid

    Direkt nach dem Ref. (ohne Wartezeit, s.o.)

    wie empfandet ihr letztlich den Druck im Beruf ohne die Prüfer im Nachhinein

    Du meinst ohne die Prüfer im Ref.? Von der Beobachtungssituation her, die ich im Ref. auch eher unangenehm fand, viel besser. Ich habe schnell gemerkt, dass ständige Lehrprobenstunden nicht Standard sind und sein können (wir wurden aber im Ref. so gedrillt) und dass man auch anderer Meinung sein kann über Unterrichts-/Sozialformen, Methoden usw. und seine eigene Linie finden darf.

  • Ich bin nach der Uni noch ein halbes Jahr als Aupairmädchen nach Australien und bin dann mit 25 ins Ref gestartet. In meinen Seminaren waren die meisten 24-28.

    Bin dann im Anschluss mit 27 Verbeamtet worden. Am BK hatte ich damit aber im Extremfall auch Schüler in meinem Alter. Das fand ich aber nie problematisch.


    Ich hab 4 Jahre in VZ gearbeitet vor dem 1. Kind. Mir war es wichtig einen Grundstock an Erfahrung und Material zu haben, alles mal gemacht zu haben, bevor ich dann später mit Kind endlos für alles brauche und das war wirklich hilfreich. Nach einem Jahr EZ war ich wieder 1,5 Jahre an der Schule bevor ich mit dem 2. Kind in Mutterschutz ging. Und jetzt arbeite ich wieder seit 2 Jahren.

    Bis jetzt bin ich damit soweit zufrieden.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Bin ausgemustert (habe es drauf angelegt) und direkt ins Studium. Dort zieeemlich viel Zeit gelassen, so mit Fachschaftsarbeit, Asta-Arbeit, etc. Aber immer Lehramt im Blick gehabt. Promotion und 2 Jahre PostDoc drangehängt, in der Zeit entweder zukünftige Referendare ausgebildet oder in der Schule geforscht. Dann mit 34 ins Referendariat, im Schnitt einer der älteren Menschen, an unserer Schule sammelten sich die älteren Referendare (und Doktoren, 2 von insgesamt 3 Doktoren im Jahrgang waren bei uns, die dritte war eine Mitreferendarin in Chemie). Direkt dann in den Beruf eingestiegen.


    - ob ihr empfindet, dass euer Alter dafür angemessen ist/war (ODER rückblickend denkt: früher oder später wäre besser)


    Rückblickend: Die 2 Jahre PostDoc haben mir zwar ne Perspektive für harte Arbeit und Pendelentfernung gegeben, aber hätte es nicht gebraucht. Und ja, insgesamt wäre ich gerne 5 Jahre früher ins Ref gegangen. Aber aufs gesamte Leben bezogen habe ich eigentlich rückblickend immer richtig entschieden.


    - ob ihr Probleme hinsichtlich eures Alters hattet/beobachten konntet (weil z.B. mit 23 euch die Seminarlehrer/Prüfer als zu jung/unreif empfanden ODER in anderem Falle zu alt)


    An unserer Schule war das sogar positiv, da Erwachsenenbildung. Ich weiß, dass manch jüngerer Kollege/Kollegin Schwierigkeiten hatte, entweder wg. Disziplin oder weil man altersgemäß ähnliche Interessen hat und sich dann privat traf. Meine Fachleiter hatten keinerlei Hemmungen, mich einzunorden.


    - wie empfandet ihr letztlich den Druck im Beruf ohne die Prüfer im Nachhinein (abgenommen, gleich geblieben, zugenommen)


    Puh. Ich merke schon, dass ich nicht mehr die Ruhe in der Vorbereitung habe wie im Referendariat. Und mir fehlt es ein bisschen, Stunden so ausführlich zu diskutieren wie ich das im Referendariat machen konnte. Keine ständigen Prüfungsdruck im Nacken ist angenehm, aber dafür hat man jetzt regelmäßig andere Sachen, die einem im Nacken hängen.

    Also alles in Allem: Ähnlich.

  • Ich selbst liege da offenbar ganz im Durchschnitt (Ref mit 29 angetreten), kenne aber mehrere Kolleginnen, die im "höheren" Alter (Ü40) ins Ref gegangen sind und dieses nicht bestanden haben. Alle haben berichtet, dass ihr Alter für die Prüfer ein Problem gewesen sei (oder sie das zumindest so empfunden hätten). Das war allerdings in allen Fällen an der GS.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin mit Anfang 30 ins Ref, und direkt danach im Anschluss habe ich die Planstelle bekommen. Davor hatte ich schon nahtlos 3 Jahre Vertretung (70%-100%), während ich noch ein bisschen zusätzlich studierte.
    Ich gehöre zu den unmodularisierten Staatsexamina, habe das Studieren in vollen Zügen genossen, sehr viel über den Tellerrand geguckt (und dann jedes Mal den Teller erweitert :D und dann noch ein bisschen Rand...), hab nach dem Abschluss noch Langzeitpraktika, Stipendien, weitere Abschlüsse und Auslandsaufenthalt in unterschiedlicher Form nachgeschoben, im Endeffekt sieht mein später Einstieg ob der Erfahrungen gar nicht mehr so schlimm aus (außer für die Pension, zumal ich - Achtung - genau 61 Monate in die Rentenversicherung eingezahlt hatte, vielen Dank aber auch...).
    Das Alter war für mich perfekt. Ich möchte keine der Erfahrungen auf dem Weg missen. Hätte ich in dem Tempo zuende studiert, wo ich nach 2 Semestern war, wäre ich mit 23 ins Ref gegangen, jeder Schüler der Sek1 und sek2 hätte mich an die Wand gefegt, fachlich wäre es in meinem ersten Fach eine Katastrophe geworden. Das wusste ich schon im Studium und habe also eben die Zeit genommen, den kompletten Schulstoff mehrerer Bundesländer "nachzuholen".
    Ob das eine Auslandsaufenthalt hätte sein müssen? Ob das eine geförderte Praktikum außerhalb der Schule hätte sein müssen? Ob die Vertretungen vor dem Ref hätten sein müssen? Ob die Erweiterungen hätten sein müssen?
    Sie machen mich aus. Ein Teil davon hat mir sicher immer wieder die Stelle gegeben, die ich haben wollte. (und manchmal waren sie auch der Grund für eine Absage. 23jährige sind nunmal cooler als 33jährige).

    Im Ref hatte ich keine besonderen Probleme aufgrund meines Alters (wenn schon: aufgrund meiner Muttersprache). Mein Jahrgang war bunt gemischt, mit einem ganz klaren niedrigen Altersdurchschnitt. In einer ländlichen Region mit 23-24-jährigen Mädels, die seit 8 Jahren mit dem Jugendfreund zusammen waren, die 5 Jahre Uni mit 100km Fernbeziehung in Kauf genommen hatten, um noch während des Refs das Haus neben Papa und Mama zu bauen (kein Scherz, es waren mehrere, das Grundstück hatten noch mehr).
    Ja, einigen von denen hätte ein Auslandsaufenthalt oder ein Bundeslandwechsel gut getan, andererseits war ich auch neidisch... Ich war fast 10 Jahre älter, hatte schon um die 15 Umzüge hinter mir, die 4. deutsche Stadt, das 4. Land seit dem Abitur, irgendwie fehlte mir an Sicherheit. Aber ich war erst in dem Alter bereit, mich auf ein festes Arbeitsverhältnis in der Schule einzulassen, genau deswegen hatte ich immer das Ref vor mich hingeschoben.
    Es muss passen. Trotzdem wünsche ich mir, dass einige aktuellen Refs ein bisschen mehr links und rechts geguckt hätten, aber wie die Uni sich den Abiturient*innen anpasst, passt sich die Refausbildung sicher den Reffis an und die Schulstrukturen zum Teil auch den neuen Kolleg*innen.

    • Offizieller Beitrag

    24 war ich. Mit 26 Jahren habe ich das Ref dann abgebrochen. Das Ref war eigentlich nicht das Problem. Eher die "männerfeindliche Ako und ihre Verstrickungen im Seminar"* und die Tatsache, dass ich einen anderen Stil hatte.


    Dann: Jobben bei der Post, Ausbildung zum Programmierer, Arbeit als Programmierer und IT-Techniker inkl. regelmäßigem Einsatz in der Schule. Da kam dann der Gedanke auf "Schule ist doch das, wo ich hin will". Mit 30 Jahren ging es ins Ref zurück, mit 31 war ich fertig und bekam kurz danach meine erste Stelle (an einer anderen Schulform). (Dank meines Ausflugs in die IT ;) )


    Ich fand mich mit 24 eigentlich nicht zu jung. War schon okay.

    Mit 30 fand ich mich auch nicht zu alt - und den Umweg habe ich auch nicht bereut.


    Druck: im zweiten Anlauf fand ich den Druck akzeptabel. Okay, Prüfungsangst - aber das hat ja mit dem "Druck" nichts zu tun.
    Übergang in den Schuldienst: verlief soweit flüssig. Hatte gute Kollegen, die mich am anderen Schultyp an die Hand genommen und angeleitet haben. Außerdem hatten die dort gute Erfahrungen mit Grundschullehrern gemacht.


    Also: alles okay


    kl. gr. frosch


    *Nein, das ist nicht nur mein Eindruck. Ich weiß aus Berichten, dass die Ako immer dann Probleme mit Männern hatte wenn sie zu Hause Stress mit ihrem Mann hatte. Das war quasi normal. Aber leider schade. Etwas mehr Professionalität wäre schon schön gewesen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin nach einer langen Familienpause ins Ref gegangen und war über 40


    Der (in meinen Augen) Vorteil, wenn man spät ins Ref geht:

    -- wenig Probleme mit der eigenen Rolle gegenüber den Schülern wegen des Alterunterschieds

    -- Erziehung der eigenen Kinder bringt dir Vorteile, ist noch mal eine ganz andere Erfahrung als alle Erziehungstheorie

    -- keine Umstellung im Tagesablauf (ich war frühes Aufstehen und lange Tage gewohnt, für meine Kollegen, die frisch von der Uni kamen, war

    beides eine Riesenumstellung)

    -- Orga und Prioritäten setzen kannst du

    -- man sieht vieles gelassener



    die von mir empfundenen Nachteile:

    -- ich war nächtliches Arbeiten am Schreibtisch nicht mehr gewohnt

    -- Verbeamtung aus Altersgründen nicht möglich. Wäre es aber 10 oder 20 Jahre vorher auch nicht gewesen, weil kaum eingestellt wurde.


    Für mich wars mehr als okay.


    Aber ich denke, da geht auch jeder heran. Die jeweiligen Lebensumstände kann man schwer vergleichen

  • - mit welchem Alter ihr das Referendariat angetreten seid
    - ob ihr empfindet, dass euer Alter dafür angemessen ist/war (ODER rückblickend denkt: früher oder später wäre besser)
    - ob ihr Probleme hinsichtlich eures Alters hattet/beobachten konntet (weil z.B. mit 23 euch die Seminarlehrer/Prüfer als zu jung/unreif empfanden ODER in anderem Falle zu alt)
    - mit welchem Alter ihr offiziell in den Beruf eingestiegen seid (gabs eine Pause, Wartezeit, Vertretungsstelle dazwischen?)

    - wie empfandet ihr letztlich den Druck im Beruf ohne die Prüfer im Nachhinein (abgenommen, gleich geblieben, zugenommen)

    1. Ich war zu Beginn des Ref 30.

    2. Ja, das empfinde/empfand ich als absolut angemessen; ich hatte halt schon Einiges "im Leben gesehen", nicht nur Schule und Uni.

    3. Nein, da fast alle Mit-Refis in meinem Alter, teilweise noch älter, waren.

    4. Direkt im Anschluss ans 1,5 Jahre dauernden Ref.

    5. Unterschiedlich; natürlich fiel auf der einen Seite der Druck zur Vorbereitung und Durchführung von Unterrichtsbesuchen weg, aber dafür hatte ich in meiner Vollzeitstelle mit 26 Unterrichtsstunden sehr viel mehr mit der Unterrichtsvor- und -nachbereitung zu tun. Der Arbeitsaufwand hat sich also "verlagert".

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Hm, ein Ref wie in Deutschland gibt es in der Schweiz nicht - aber als ich mit dem Lehramtsstudium begonnen hatte, war ich 40. Das Ganze ist mehr auf mit dem Seiteneinstieg in Deutschland vergleichbar - für Sek 2 Lehrer ist das hier aber der Standard, einen Fachmaster muss man schon vorher haben. In das Studium sind Unterrichtsbesuche integriert, nennt sich hier Erfahrungspraktikum. Die meisten unterrichten aber schon ein Teilpensum parallel zur Lehrerausbildung.

    Ich persönlich fand mich „im richtigen Alter“ und fast alle in meinem Jahrgang waren über 30.

    Was mich an meisten an mir selber überrascht hat - privat bin ich eher introvertiert, aber wenn ich vor der Klasse stehe, bin ich der Entertainer :) Und ich fühle mich sehr wohl dabei, vor Leuten zu stehen - Lampenfieber hatte ich nicht eine Sekunde. Das macht vielleicht doch die Lebenserfahrung... ob ich mit Mitte 20 so entspannt gewesen wäre, da bin ich mir nicht sicher.

    Obwohl es etwas stressig war, Studium und Unterricht unter einen Hut zu bekommen, war es alles in allem machbar. Nachdem ich sowieso ein Nachtmensch bin, fällt es mir auch relativ leicht, zu ungewöhnlichen Zeiten zu arbeiten.

  • Referendariat mit 24, feste Stelle mit 26. Ich würde alles wieder genauso machen :)

    Bei mir genauso.


    Ich sah immer jünger aus, klein und zierlich und hatte es bei den Jungs in Klasse 9/10 (Förderschule Lernen) anfangs teilweise schwer, mich durchzusetzen. Aber das war eben so. Hat ja auch geklappt, wäre als 40-jährige 1,90 m große „Kante“ vielleicht leichter gewesen ;)

  • Mit 38 ins Ref, danach 1/4 Jahr Durchschnaufen. Mit (noch gerade) 39 in die Vertretungsstelle, die zur Planstelle (mit 40) führte.


    Für mich: genau richtig!

    a) Ich brauchte die Zeit um zu reifen.

    b) Eigene Kinder zum Berufsstart weitestgehend groß gezogen zu haben, schadet auf jeden Fall nicht.

    c) Zeitpunkt war genau da passend, um genau an diese Schule mit diesem mega Kollegium zu kommen.


    Mit 25, und noch ewige Zeit später, war ich zu sehr Mäuschen und von Selbstzweifeln und Minderwertigkeitskomplexen geplagt.


    Man kann es nicht sicher sagen, aber sehr wahrscheinlich wäre ich heute nicht mehr in diesem Beruf, wenn ich regulär Studium und Ref gemacht hätte (oder zumindest völlig fertig mit den Nerven).


    Probleme gab es nicht. Meine Mitreffis haben mein Alter iwie gar nicht richtig realisiert, Fachleiter haben sich nichts anmerken lassen. Allein mein Kollegium brauchte eine Weile um zu realisieren, dass ich, trotz gerade erst aus dem Ref, schon so eine alte Schachtel bin 😅

  • - mit welchem Alter ihr das Referendariat angetreten seid
    - ob ihr empfindet, dass euer Alter dafür angemessen ist/war (ODER rückblickend denkt: früher oder später wäre besser)
    - ob ihr Probleme hinsichtlich eures Alters hattet/beobachten konntet (weil z.B. mit 23 euch die Seminarlehrer/Prüfer als zu jung/unreif empfanden ODER in anderem Falle zu alt)
    - mit welchem Alter ihr offiziell in den Beruf eingestiegen seid (gabs eine Pause, Wartezeit, Vertretungsstelle dazwischen?)

    - wie empfandet ihr letztlich den Druck im Beruf ohne die Prüfer im Nachhinein (abgenommen, gleich geblieben, zugenommen)

    Ich habe nach der Schule eine Ausbildung in der Industrie und dann ein Ingenieurstudium gemacht. War fünf Jahre als Ingenieur tätig und haben nebenher noch ein Masterstudium absolviert. Bin dann mit 32 Jahren ins Referendariat gegangen und habe direkt im Anschluss mit 34 eine Planstelle erhalten. Ich finde mein Alter völlig in Ordnung und war auch mit meinem Alter eher im Mittelfeld, es gab noch deutlich ältere Referendare.

    Ich fühle mich jetzt doch um einiges freier und kann mehr bewegen als im ref.

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