Dienstweg einhalten?

  • Die Schulleitung muss deine Anfrage übrigens weiterleiten, sie hat sie halt nur als erste auf dem Tisch.

    Wird aber leider nicht immer gemacht.

    Unser Schulleiter beispielsweise gab schon zwei Schreiben auf dem Dienstweg nicht weiter, in der es um für ihn / die SL unangenehme Sachverhalte ging.

    Das eine Anliegen wurde verschleppt, bis der eingebende Kollege nicht mehr da war; das andere liegt seit Wochen auf dem Schulleiterschreibtisch. Der eingebende Kollege wurde darum gebeten, es sich noch einmal zu überlegen, ob er nicht doch zurückziehen will.


    Vielleicht hat der TE ähnliche Bedenken und fragt deshalb hier nach einer Möglichkeit, den Dienstweg zu umgehen?

  • Aha. Das weißt du alles aus zuverlässiger Quelle, und auch, dass das überall so gehandhabt wird. Erstaunlich.

    Ich weiß es aus zuverlässiger Quelle im Süden. Ist ja logisch, weil der Dienstweg wurde nicht eingehalten.

  • Bisschen viel "ich denke" und "ich glaube", für meinen Geschmack.


    Würde ich die Schulrätin direkt sprechen wollen, würde ich in ihrem Vorzimmer anrufen und mein Anliegen vortragen. Wenn ich dann auf den einzuhaltenden Dienstweg verwiesen würde, dann wüsste ich es sicher. Bis dahin halte ich es für ein Gerücht, dass man als Lehrkraft nicht persönlich mit dem Schulrat sprechen kann oder darf.

    Aber nur, wenn du nie über den Dienstweg aufgeklärt wurdest zwinkersmiley

  • susi.sonnenschein

    In solchen Fällen würde ich eine Kopie dieses Schreibens an den für die jeweilige Hierarchie Stufe zuständigen Personalrat mit der Bitte um Unterstützung senden. Für den PR gilt der umgekehrte Weg, d.h. der spricht den Schulrat direkt auf dieses Schreiben an und bittet um Informationen. Meistens sind die Dienstvorgesetzten (also hier der Schulrat) Not amused, wenn sie dann zugeben müssen von dem Vorgang keine Ahnung zu haben.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Oder sie beschwert sich - dienstwegkonform! - beim Schulrat direkt über das Verhalten der SL.

  • Unsere Schulrätin (ebenfalls NRW) ist für rund 30 Grundschulen zuständig. Sie leitet eine Behörde. Unsere Schulleitung kontaktiert sie bei besonderen Einzelfallentscheidungen und in wichtigen, grundlegenden Fragen. Ich denke nicht, dass es überhaupt möglich ist, Sie als Lehrkraft persönlich zu sprechen. Ich wüsste auch nicht, welche Fragen man mit ihr als Lehrer:in persönlich klären könnte/sollte/müsste.

    Personalfragen, falls man sich für zB eine Tätigkeit als Konrektorin o.ä. interessiert. Die können da nämlich beraten, und wissen auch, wo bald was frei wird, haben einen Blick darauf etc

  • chemikus08 Ich bin hier ja nicht die Fragestellerin und war auch nicht selbst betroffen von den Verschleppungen unseres Schulleiters; ich hab lediglich spekuliert, ob der/die TE vielleicht Angst davor haben könnte, dass auf dem Dienstweg etwas verschütt geht (wie an unserer Schule schon passiert).


    Leider lässt uns das Pausenbrot im Dunkeln.

  • chemikus08 Ich bin hier ja nicht die Fragestellerin und war auch nicht selbst betroffen von den Verschleppungen unseres Schulleiters; ich hab lediglich spekuliert, ob der/die TE vielleicht Angst davor haben könnte, dass auf dem Dienstweg etwas verschütt geht (wie an unserer Schule schon passiert).


    Leider lässt uns das Pausenbrot im Dunkeln.

    Vorab schon einmal vielen Dank für alle Antworten. Das hat schon manches erhellt.


    "Pausenbrot lässt uns da im Dunkeln." Ja, das stimmt. Dafür ist mir dieses Forum zu öffentlich und mein Anliegen zu speziell.

  • Würde ich die Schulrätin direkt sprechen wollen, würde ich in ihrem Vorzimmer anrufen und mein Anliegen vortragen. Wenn ich dann auf den einzuhaltenden Dienstweg verwiesen würde, dann wüsste ich es sicher. Bis dahin halte ich es für ein Gerücht, dass man als Lehrkraft nicht persönlich mit dem Schulrat sprechen kann oder darf.

    So habe ich es damals als Berufsanfängerin in Bayern gemacht. Ich wollte wissen, wann ich endlich verbeamtet werde, nachdem mein Schulleiter mich schon wieder als mobile Reserve eingeplant hatte. In diesem Zustand wurde man nicht verbeamtet, man brauchte eine Klasse. Mein Schulrat rief meinen Schulleiter an und bestand darauf, dass ich eine Klasse bekomme, er wolle endlich zum Verbeamtungsbesuch kommen. Die Kollegin, die dann an meiner Stelle mobil werden sollte (ich war schon 1,5 Jahre), hat mich nicht mehr angeschaut, weil sie ihr Klassenzimmer nach 20 Jahren räumen sollte.

    Cheffe hat dann alles eingeschult was nicht schulreif war, dazu 4 Kinder ohne jegliche Deutschkenntnisse (2 Russinnen, 2 Tschechen ohne Kindergartenerfahrung). Es reichte aber, um aus 4 Klassen 5 zu machen. Das wurde dann meine Klasse und die Kollegin konnte in ihren heiligen Hallen bleiben.

    Verbeamtung klappte. Habe also hinter dem Rücken des SL angerufen, ich wollte ja was, was er mir nicht gab.

  • So habe ich es damals als Berufsanfängerin in Bayern gemacht. Ich wollte wissen, wann ich endlich verbeamtet werde, nachdem mein Schulleiter mich schon wieder als mobile Reserve eingeplant hatte. In diesem Zustand wurde man nicht verbeamtet, man brauchte eine Klasse. Mein Schulrat rief meinen Schulleiter an und bestand darauf, dass ich eine Klasse bekomme, er wolle endlich zum Verbeamtungsbesuch kommen. Die Kollegin, die dann an meiner Stelle mobil werden sollte (ich war schon 1,5 Jahre), hat mich nicht mehr angeschaut, weil sie ihr Klassenzimmer nach 20 Jahren räumen sollte.

    Cheffe hat dann alles eingeschult was nicht schulreif war, dazu 4 Kinder ohne jegliche Deutschkenntnisse (2 Russinnen, 2 Tschechen ohne Kindergartenerfahrung). Es reichte aber, um aus 4 Klassen 5 zu machen. Das wurde dann meine Klasse und die Kollegin konnte in ihren heiligen Hallen bleiben.

    Verbeamtung klappte. Habe also hinter dem Rücken des SL angerufen, ich wollte ja was, was er mir nicht gab.

    Das finde ich interessant… Bei uns ist es so, dass wir der Schulrätin regelmäßig auf die Füße treten und die Verbeamtung von Vertretungslehrkräften fordern, die z.B. tolle Arbeit machen, aber die Schule/den Kreis/das Land verlassen würden, wenn sie nicht zeitnah verbeamtet werden. Bei uns sind nämlich Verbeamtungen von den Planstellen abhängig, die die Schulämter (vom Land zugewiesen) an die Schulen verteilen dürfen….

  • Ich meine, ich hatte sogar eine Planstelle, konnte aber trotzdem als mobile Reserve eingesetzt werden. Es ist ja schon sehr lange her, da gab es noch so viele LuL, dass viele Grundschulen in BY eine mobile Reserve fest an der Schule hatten, die zwar auch Einsätze an anderen Schulen hatte, aber auch viel in der Stammschule für Vertretungen eingesetzt wurde. Bin ja schon über 20 Jahre nicht mehr in Bayern, daher weiß ich nicht, wie es heute ist.

  • In Bayern muss ja auch heute noch jeder 2 Jahre als mobile Reserve eingesetzt werden, und zwar wenn man eine Planstelle hat.

    Man hat dann eine Stammschule und bekommt Einsätze, wo man gerade gebraucht wird. Wahrscheinlich war das bei dir vor 20 Jahren auch schon so oder so ähnlich!

  • Wenn eine LK diesen Dienstweg umgeht, bekommt die SL umgehend einen auf den Deckel, weil diese scheinbar ihre LK nicht über den ordnungsgemäßen Dienstweg aufgeklärt hat. Wenn es um prekäre Dinge geht, die die SL nicht wissen soll, informiert Schulrat/Schulrätin umgehend SL darüber und weist darauf hin, dass es da ein Problem ( Kommunikationsproblem/Vertrauensproblem/…) an der Schule gibt…

    Moment,

    also zumindest für NRW habe ich als Referendar gelernt, daß man beim Dienstweg eine bestimmte Stelle übergehen darf, wenn es um eine Beschwerde über genau diese Stelle geht. Will sich also jemand über die SL beschweren, braucht es nicht über den Schreibtisch der SL zu gehen sondern geht dann direkt an die nächsthöhere Stelle. Der Dienstweg ist in diesem Falle damit eingehalten.

  • Es scheint unterschiedliche Herangehensweisen zu geben. Ich selber habe mal den Dienstweg nicht eingehalten - meine Chefin hat darauf einen Anruf bekommen und ihr wurde mitgeteilt, dass ich den Dienstweg nicht eingehalten habe.... (mein Anliegen betraf gar nicht meine Schule/einzelne Personen oder die Schulleitung). So konnte meine Vorgesetzte vor Ort die Sache locker sehen und hat nur gesagt, dass ich demnächst über den Dienst weg meine Einwände nach oben geben solle.


    Von daher würde ich an deiner Stelle zuerst einmal im Schulamt anrufen, ob es eine offene Sprechstunde, zu der man sich anmelden kann, gibt (das gibt es wohl auch bei einigen Schulräten). Wenn es das nicht gibt, würde ich mich zuerst an den örtlichen Personalrat wenden (die Leute kennen die Schulräte vor Ort und können dir evt. etwas raten.


    Und sonst würde ich abwägen - ist es Stress wert, dass ich den Dienstweg nicht einhalte?

    Man wird dir in dieser Situation nicht kündigen,.....

  • Ich habe beim Schulamt angerufen. Es gibt keine offene Sprechstunde. Leider.

    Mir ging es darum, an höherer Stelle zu signalisieren, dass ich offen wäre für eine Abordnung, falls eine solche an unserer Schule anstehen sollte.

    Meiner SL möchte ich das an und für sich nicht sagen, damit sie sich nicht auf die Füße getreten fühlt.

    Wie seht ihr das?

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